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GferLsrauMmrMN MW wLiier iNeichshaushalt 1939 völlig ausgeglichen Dtrengste Sparsamkeit in der Verwaltung > In der letzten Nummer des Neichsgesetzblnttes H ist Idas Gesetz über die Haushaltsführung im Reich im Rech nungsjahr 1939 verkündet worden. Es bildet die Grund lage für die Haushaltsführung in dem am 1. April 1939 beginnenden neuen Rechnungsjahr. Der Neichshaushaltsplan Hai wegen der finanziellen Auswirkungen, die sich aus der Eingliederung der Ost mark und des Sudetenlandes und aus der Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren ergeben, noch nicht in lallen Einzelheiten endgültig festgestcllt werden können. Das Gesetz enthält demgemäß entsprechende Ermächtigungen des Reichsministers der Finanzen. Der Reichsminister der Finanzen wird außerdem ermäch- Agt, die folgenden Garantien zu übernehmen: Zur För derung des deutschen Außenhandels bis zum Itzöchstbetrag von SOO Millionen Mark, zur Förderung der tzew erblich en Wirtschaft im Nahmen des Vierjahres- wlanes (Wirtschaftsausbaui bis zum Höchstbetrag von 200 Mil lionen Mark, zur Ordnung des Marktes für Eier und iSch l a ch t g e fl ü g e l bis zum Höchstbetrag von 80 Millionen IMark, zur Einlagerung von K a r t o f f e l e r z e u g n i s s e n bis izum Höchstbetrag von 25 Millionen Mark, zur Ordnung des ^Marktes fiir Getreide, Hülscnfrüchte und Futtermittel bis zum Höchstbetrag von LOO Millionen Mark, zur Förderung von Ar- beitsbeschaffungsmaßnahmen auf dem Gebiete der Landes kultur bis zum Höchstbetrag von 100 Millionen Mark, zur Erfüllung der nach Uebergang des preußischen landwirtschaft lichen Siedlungsvermögens auf das Reich auf Grund des 8 3 des Preußischen Landcsrcntenbankgesetzcs vom 1. August 1931 <Preuß. Gesetzsammlung S. 154) übernommenen Verpflichtung zur Gewährleistung der Verbindlichkeiten, die der Landesrenten bank aus der Ausgabe der Jnhaberschuldverschreibungen er wachsen, sowie zur Förderung des Landarbeiterwohnungsbaus bis zum Höchstbetrag von 250 Millionen Mark. Der Rctchshaushaltsplan für 1939 wird, wie wir aus dem Neichsfinanzministcrium erfahren, trotz außergewöhn lichen Finanzbedarfs des Reiches vollkommen aus geglichen sein. Der Ausgleich wird erreicht durch strengste Sparsamkeit bei den Ausgaben der ge samten öffentlichen Verwaltung, dnrch weitere Auf wärtsentwicklung des Steueraufkommens des Reiches, durch das Steucrgutschcinvcrfahrcn im Rahmen des neuen Finanzplancs. Inspekteur des NG.-Fliegerkorps NSFK.-Gruppenführer von Bülow ernannt. . Der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, General der Wieger Christiansen, hat mit Genehmigung des Ge- üeralfeldmarschalls Göring den bisherigen Führer der NSFK.-Gruppe 3 (Nordwcst), NSFK.-Gruppenführer vonBülow , zum Inspekteur des NS.-Fliegerkors er nannt. Der Dienstsitz des Inspekteurs ist bei der Korps- führung des NS.-Fliegerkorps in Berlin. Dank des Großadmirals Großadmiral Dr. e. h. Raeder teilt mit: „Zu meiner Beförderung zum Großadmiral und zu meinem 45jährigen Dienstjubiläum sind mir von Kame iraden der alten und neuen Wehrmacht, von Parteistellen, staatlichen und städtischen Behörden, Werkleitungen, zahl reichen Verbänden und Einzelpersonen schriftliche und tele graphische Glückwünsche in so großer Zahl zugegangen, dast ich meine Absicht, jedem einzelnen zu danken, zu meinem großen Bedauern nicht verwirklichen kann. Ich bitte daher alle, die meiner in so freundlicher Weise ge dacht und damit auch die Kriegsmarine geehrt haben, auf Idiesem Wege meinen herzlichsten Dank entgegenzunehmen.' Franco dankt Göring Nrntz des Staatschess a« die deutsche Luftwaffe Der spanische Staatschef, General Franco, dankte Ge- mwalfeldmarschall Göring mit folgenden Worten für seine Glückwünsche zum Endsieg: „Ich danke tiefbewegt Eurer Exzellenz für den Glück- s» (17. Fortsetzung.) ^„Versteh ich nicht, Kindl" Die Tante läßt sich gar nicht Drauf ein. „Wo eben die Liebe hinfälltl Ich habe mir Meinen Mann geholt, obwohl mein Bruder in seinem Künstlerstolz Ach und Weh schrie, und er hat auch ja gesagt. Das war eben früher viel einfacher!" „Ach!" meint Karola. „Ihr seid alle behütet heran- Kewachsen. Unser Geschlecht ist Kriegsgeneration. Wir find die Kinder eines Volkes, das viel mitgemacht hat, Arnd das läßt sich nicht wegwischen wie ein Kreidestrich. Ahr hattet es gut damals ... es ging alles so, wie ihr es plantet. Wir müssen uns das alles erst wieder zurecht- viegen. Glaubst du, daß aus Karajan jemals solch ge hetzter Mensch hätte werden können, wenn nicht der (Schatten jener entsetzlichen Jahre nach dem Zusammen bruch sein Leben bestimmt hätte? . . . Aber siehst du, iTante, ich hab ihn lieb, gerade wie er nun einmal ist... prit allen seinen knorrigen Aesten ...!" Da streicht ihr die Tante übers Haar und sagt gar (Nichts mehr. Sie weiß es ja, daß Worte nichts nützen. Die kennt auch Karola. Die wird sich ihr Leben schon kinrichten. Da kann man ihr nur hilfreich die Hand xcichen, wenn es einmal hart auf hart kommt. Helene Christbucher hat ein Paket mit guten Butter broten zurechtgemacht. Ein Paket, das für eine Kor- voralschaft ausreichen würde. Das soll für die Fahrt jein. Es gibt einen kleinen Tränenbach bei der wackeren jFrau Christbucher, als Karola nun wirklich in ihren roten schnellen Wagen klettert, aber das ist nur für kurze Zeit. Sie weiß ja, daß Karola bald mal wieder kommt. Nun schnurrt der Motor. An dem großen Torpfeiler stehen Onkel und Tante und winken, Einkreisung klappt nicht Polen hat Bedenken betreffs Sowjetrußlands Die englische Einkreisungspolitik scheint nicht so zu klappen, wie man es wohl in englischen Regiernngskreisen wünschen möchte. So läßt z. B. die französische Presse, wenn sie auch von einem „befriedigenden Fortgang' der Aktion spricht, zwischen den Zeilen durchblicken, daß sich den Bemühungen zur Errichtung einer gemeinsamen Front gegen Deutschland „gewisse Schwierigkeiten' in den Weg stellen, die von dem Verhältnis Polens und Rumäniens zu S o w s e t r u ß l a n d herrühren. Der „Figaro' unterstreicht, daß die polnisch-englischen Ver handlungen eine erste Prüfung der praktischen Anwendungs möglichkeit des „großen und ehrgeizigen" Planes Großbritan niens darstellten, das die Schaffung einer Koalition gegen Deutschland ins Äuge fasse. Es handle sich um die Frage, ob es noch möglich sei, den deutschen Armeen gegenüber überlegene Kräfte zusammenzufassen. Wenn eine solche Zusammenfassung von Kräften verwirklicht werden könne, werde, wie das Blatt naiv meint, „unter diesen Umständen Italien ein Interesse daran haben, sich von seinem deutschen Partner zn trennen.'<U Der Londoner Berichterstatter des „Journal' meint. Polen scheine immer noch einen großen Widerwillen zu haben, sich gegenüber Sowjetrußland zu verpflichten. Die Beziehungen Polens mit Rumänien und Ungarn schienen ebenfalls gewisse Schwierigkeiten bei der Aufstellung einer gemeinsamen Front zu ergeben. — Das „Oeuvre" meint, in diplomatischen Kreisen Londons herrsche der Eindruck vor, daß Großbritannien vielleicht einen taktischen Fehler begangen habe, indem es die „große Koalition" nicht mit einem englisch-sowjetrussischen Abkommen begonnen habe. Man könne bei den Verhandlungen Englands mit den kleinen Ländern ein gewisses Schwanken seststellen. Rumänische Klarstellung Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang eine Erklä> rnng des rumänischen Blattes „Timpul", das dem Bukarester Außenminister Gasen cu nahesteht. Der „Timpul" betont, daß Rumänien seinen Verpflichtungen treu sei und sie wie immer einhalte. Rumänien werde aber unter allen Umständen und in jeder Lage seine Unabhängigkeit verteidigen. Diese Politik wurde von Außenminister Gafencu eindeutig klargestellt, als er in der Ratssitzung der Front der Nationalen Wiedergeburt erklärte: Rumänien hat bewiesen, daß es für den Frieden durch Taten zu arbeiten bereit ist und aus realen Grundlagen die natürlichen Beziehungen zwischen den Völkern enger gestalten will. Es hat aber anch gezeigt, daß es entschlossen ist, mit der Waffe in der Hand seine Gren zen und seine Unabhängigkeit zu verteidigen. Holland stiftet keine Söldnerdienfte Amsterdamer „HandelSblad" für strikte Neutralität In Zusammenhang mit einer im englischen Unterhaus geäußerten Anfrage, ob nicht auch Holland, Belgien und die Schweiz durch England zur Frontbildung gegen Deutschland hinzugczogen werden sollten, gibt das Amsterdamer „Handels blad" eine sehr eindeutige Darlegung des holländischen Neu tralitätsgrundsatzes und erteilt gleichzeitig den Londoner Kriegshetzern eine spürbare Absuhr. Holland, so heißt es u. a., werde sich durch niemanden mißbrauchen lasten, gegen einen dritten Staat als Angreifer aufzutreten. Daher werde es auch niemandem das Durch marschrecht eiuräumrn und an keinerlei Abmachungen teilneh- mcn, die den Anfall oder die Umzingelung eines anderen Staates zum Ziele Haven. Holland denke gar nicht daran, als Anhänger einer Groß macht aufzutreten, sondern wolle auch weiterhin seiner selb ständigen Neutralitätspolitik treu bleiben. Es verbitte sich der artige Anfragen und Aufforderungen aus dem Ausland sehr energisch, die im übrigen von Holland stets aufs bestimmteste abgelehnt würden. Wunsch zum Einmarsch unseres siegreichen Heeres in Madrid, wodurch das unerhörte Martyrium der Haupt stadt Spaniens unter marxistischer Tyrannei beendet wurde, und ich benutze den Anlaß, um meinen herzlichen Gruß an die ruhmreiche deutsche Luftwaffe und ihren hervorragenden Marschall zu erneuern." Becks Londoner Besprechungen Der polnische Außenminister beim englischen Königspaar Der polnische Außenminister Beck, der zur Zeit in London weilt und am Mittwoch seine Besprechungen fort setzte, wurde in Windsor vom König und der Königin empfangen. In Portsmouth wird Beck Hebungen der englischen Flotte beiwohnen. Da über den Inhalt und das Ergebnis der bisherigen Besprechungen keine amtliche Verlautbarung vorliegt, ist die Presse in Warschau, London und Paris, die den London-Besuch Becks natürlich aufmerksam verfolgt, auf reine Vermutungen angewiesen, wobei sich wieder zeigt, daß eine Reihe englischer Zeitungen gewisse Wunschträume schon als Tatsachen zu melden versucht. So berichtete zum Beispiel der diplomatische Korrespon dent des „Daily Telegraph", man erwarte, daß ein dauernder gegenseitiger Beistandspakt zwischen England und Polen ver einbart worden sei. Auch der diplomatische Korrespondent des „Daily Herold" gibt seiner Erwartung Ausdruck, daß Bell einen gegenseitigen Beistandspakt unterzeichnen werde. Die liberale „News Chronicle" glaubt, seinen Lesern sogar in großer Aufmachung die Neuigkeit auftischen zu können, daß Beck bereits die Verpflichtung übernommen Hobe, daß Polen in den Krieg ziehen würd^, falls England angegriffen werde, (st Allen diesen sicherlich sehr voreiligen Behauptungen gegen über meldet jedoch der diplomatische Korrespondent der „Times", wohl machten die Unterredungen Becks in London „zufriedenstellenden Fortschritt', und es sei auch möglich, daß „die Hoffnungen auf eine gegenseitige Versicherung" bereits erörtert worden seien. Höchstwahrscheinlich aber sei noch nichts Endgültiges erzielt worden. Vorbehalte der polnischen presse Die polnische Presse warnt im allgemeinen davor, sich schon allzuweit in Vermutungen zu ergehen. So schreibt die „Gazeta Polska", erst nach Abschluß der Besprechungen würden ihre Ergebnisse zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangen. Man könne aber schon jetzt behaupten, daß der Boden für eine „aktive Zusammenarbeit' zwischen England und Polen, deren Ziel die „Aufrechterhaltung des Friedens' ist, gut vorbereitet worden sei. „Kurjer Poranny" hebt hervor, daß die nach ihrem praktischen Wert hin bereits erprobte unabhängige Linie der polnischen Politik ausrechterhalten bleiben müsse. Polen könne sich nicht mit einem seiner Nachbarn gegen die anderen verbinden. Enthüllung -es Reutralitätsschwindels Nus Anlaß der begonnenen Verhandlungen des Außenausschusses des USA-Senats, in denen die Vor schläge zur Aenderung des Neutralitätsgesetzes geprüft werden sollen, gab der Vorsitzende des Ausschusses, Sena tor Pittman, eine Erklärung ab. Darin heißt es, daß es der allgemeine Wunsch des Ausschusses sei, die Ver handlungen zu beschleunigen, und zwar erstens weil die sogenannte „Cash and Carry'-Bestimmung des jetzigen Neutralitätsgesetzes am 1. Mai abläuft, und zweitens weil nach Ansicht internationaler Juristen nach dem Eintritt eines Krieges ein Neutralitätsgesetz nicht geändert werde« könne. Die bisher geltende „Cash and Carry'-Bestimmung gestattete dem Präsidenten nicht, solche Materialien aus- zusühren, die als Kriegsvorräte anzusehen sind und die gegen Barzahlung und Transport auf fremden Schiffen verkauft werden können. Pittman schlug, anscheinend mit Unterstützung der Bundesregierung, die Beibehaltung der „Cash and Carry'-Klaufel unter Einbeziehung von Waf fen und Munition vor. Der republikanische Senator Nye erklärte in einer Rundfunkrede, daß diese Vorschläge nichts anderes als die Unterstützung Englands und Frankreichs beabsichtigen. Die Vorschläge würden in keiner Weise zu einem „Neutrali- tätsgesetz' führen. Senator Nye trat dafür ein, daß der Kongreß gemeinsam mit dem Präsidenten ermächtigt werde, ein völliges Wasfenausfuhrverbot zu erklären. Hägebarth sitzt wie aus Kohlen. Er ist heute über haupt unruhig. Seine Tochter in München yat geschrie ben, daß Hans, sein jüngster Enkel, den Keuchhusten hat und Las läßt ihm kerne Ruhe. Die Lrei Herren von Ler Betrievskontrolle sitzen eben falls wie auf Kohlen. Der Werbesachmann und der Kalkulator tun Las gleiche. Sie warten alle auf Len Chef. Sie haben sich alles bereits erzählt, was die ganze Runde interessieren könnte: den Stadtklatsch, die letzten KinoauWhrungen, die neuen Gerüchte um die „Union AG.". Nun sitzen sie und warten in ständig anwachsen- Ler Spannung. Denn Las eine wissen sie ganz genau: Liese Unterredung bringt die Entscheidung — Da klingelt Ler Fernsprecher. Ferngespräch. Hägebarth will schon loszetern, was -er albernen Gans in der Zentrale einfalle ... La stockt er mit einem Augenzwinkern, so komisch, daß der Werbefachmann ein wonniges Gelächter aus seinem Bauch kollern läßt und Lie andern aufschen. „Himmel und Hölle! Der hat mir gefehlt!" Er deckt die Muschel ab. „Fernspruch aus Berlin. Die Mnion AG". UnL raten Sie mal, wer? Der Herr Meßdorfs läßt sich persönlich ansagen." „Nicht die Möglichkeit! Was null er Lenn? Wollen sie etwa hier Lie Bude aufkaufen —?" „Pssst!^ Hägebarth winkt ärgerlich mit der Hand ab. jawohl. Hier find die „Vereinigten Chemischen Werke". Hägebarth ... Tut mir leid. Fräulein Westner ist leider noch nicht im Hause. Aber wir erwarten sie. Dann wollen Sie sich selbst bemühen? . . . Bitte sehr. Ich werde es ausrichtcn. Wir lassen Ihnen dann Be scheid geben. Jawohl." Hägebarth legt den Hörer mit einer fast zärtlichen Be wegung auf die Gabel zurück. In den Gesichtern der andern steht die Spannung. „Na, was war, Herr Hägebarth?" Hägebarth döst vor sich hin. „Wenn dem Burschen, dem Hans, nur nichts passiert! Gerade ein Jahr ist er geworden, kann eben ein bißchen laufen ... Da ist Keuchhusten eine eklige Sache . . . Wenn nur keine Lungenentzündung dazukommt!" Dann schreckt er auf. „Was soll denn gewesen sein? Haben Sie doch eben gesehen, meine Herren, ich habe ein Telephongespräch ge führt. — Aber wenn mich nicht alles täuscht, kommt La unten der Chef. Er springt gerade aus dem Wagen." Er hat recht, eS ist Karola. Sie hat die ganze Nacht gearbeitet. Nun ist sie noch eine Stunde Lurch die Berge -es Sauerlandes gefahren, um einen klaren Kopf zu. bekommen. Sie kommt fo, wie sie ist, mit zerwehtem Haar und verdrückten Kleidern. „Den Stcknb entschuldigen Eie, meine Herren, auch daß ich kein feiertäglich Kleid anhabe. Ich habe noch eine Stunde frische Luft geschnappt. Bitte Platz zu nehmen. Und nun — legen Sie los, Hägebarth! Aber ohne jede Beschönigung!" Sie wirft sich in Len großen Sessel, in dem schon ihr Großvater saß, wenn es galt, zu beraten, aber sie hälj es da nicht lange aus. Sie muß Bewegung haben« Darum schreitet sie unruhig auf und ab. Der Neklamefachmann mustert sie verstohlen von der Seite und denkt, daß sie eigentlich ein verdammt hüb sches Mädel sei. Wenn sie nicht zufällig einem so vor Lie Nase gesetzt wäre, wer weiß . . . man kann Staat mit ihr machen. Ihn interessiert Las alles nämlich nicht sonderlich, was der alte komische Kauz mit Namen Häge barth da vorträgt. Er hat seinen Vertrag mit der „Union AG." zwar noch nicht ganz iw Ler Tasche, aber beinahe. Und er ist prima. Wie lange ist er nun hier? . . . Fünf Jahre? Na, sie werden ja Augen machen, wenn er sich eines Tages verabschiedet, ohne zurück zukommen. — Hägebarth ist am Ende. Er klappt die Mappe zu, ins der sich seine Notizen befinden. Ein gewöhnlicher blauer Aktendeckel. Aber was darin liegt . . . das ist etrt Schicksal. Karola steht jetzt ganz still hinter ihrem Stuhl. Dis Hände liegen auf Len harten Lehnen aus dunklem Eichenholz. Ihr gegenüber hängt das Bild des Groß vaters. Er hat das alles anfgebaut. Das Hans hier, die Häuser da drüben, in denen die Maschinen rasseln, die Transmissionen schwirren. Sie steht nun am Ende. Sie kann es nicht länger halten. Denn das ist der letzte, tiefste Sinn dessen, was Hägebarth da vorträgt. Und auf den kann man sich verlassen. „Wie kommt es, Hägebarth, daß die „Union AG." jeden größeren Auftrag sofort zur Kenntnis bekommt? Ist hier ein Verräter unter uns?" „Zumutung! Unerhört...!" knurrt der Reklamefach mann, und die andern Herren sehen sich betreten arr- „Wenn Sie unschuldig sind, können meine Worte Sir nicht getroffen haben, Herr Willkowsky!" fertigt sie Leit Entrüsteten ab. Und dann zu Hägebarth: „Was soll man also tun? Sie haben sich doch sicher eine Meinung gebildet?" - ! . , .(Fortsetzung folgt.)'