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Tode des Ertrinkens aus der Ostsee bei Saßnitz. Matroscn-Obergefreitcn in Dem der 12. Schiffsstammabteilung für die am 5. August 1938 er folgreich durchgeführte Rettung einer Frau vom Tode des Ertrinkens im Strandbad Brake in Oldenburg. Abschied vom Michsärzieführer Der Führer beim Staatsakt für Dr. Wagner. akt seinem alten verdienten Kämpfer, dem Gründer der NS.-Aerzteschaft, die letzte und höchste Ehrung. Nahezu das gesamte Führerkorps der Partei, höchste Persönlichkeiten aus Reich und Staat, Vertreter zahl reicher Behörden, hohe Offiziere der Wehrmacht, vor allem staatliche Abordnungen der Wissenschaft, voraus sie Aerzte, standen am Sarge des Vorkämpfers deutscher Volksgesundheit. Der Führer, der begleitet war von dem Gauleiter des Traditionsgaues, Adolf Wagner, und ge folgt von den Reichsleitern Dr. Dietrich, Bouhler und Bormann sowie seinen persönlichen und militärischen Adjutanten, wurde ehrfurchtsvoll von den Trauergästen begrüßt. Nachdem der Führer die Anverwandten des Verstor benen begrüßt hatte, ehrte er mit erhobener Rechten den toten Reichsärztsführer, seinen alten Mitkämpfer um das Wohl des deutschen Volkes. Gauleiter Adolf Wagner zeichnete ein Bild des Kämpfers, des Soldaten und des Arztes Dr. Gerhard Wagner, dessen rastloses Schaffen nur feinem Führer, der nationalsozialistischen Bewegung und dem deutschen Volke gewidmet gewesen sei. Ein Vorbild für alle. Während nun die Musik die Weise vom guten Kame raden spielte, trat der Führer vor und legte einen mäch tigen Lorbeerkranz mit weißem Flieder nieder. Drei Salven begleiteten die Kranzniederlegung. Mit den Lie dern der Nation erreichte der Staatsakt sein Ende. Noch einmal grüßte der Führer den toten Mitkämpfer, verab schiedete sich von seinen Familienangehörigen und verließ die Stätte des ernsten Aktes. Unter dem Trommelwirbel wurde dann der Sarg in das Krematorium gebracht, wo die Leiche im Beisein der Familie und eines engen Kreises von Freunden und Mit arbeitern des Verblichenen den Flammen übergeben wurde. Oer Führer zeichnet Lebensretter ans Der Führer hat mit Erlaß vom 2. März 1939 die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr verliehen: Dem Bootsmannsmaaten Johannes Hertig von der 13. Schiffsstammabteilung für die am 8. Juni 1938 er folgreich durchgeführte Rettung eines Kameraden vom Lagesspruch Eines steht über allem: Tie Freiheit! Was ist aber Frei heit? Etwa Willkür? — Gewiß nicht! Die Freiheit ist Wahr haftigkeit.. Wer wahrhaft, d. h. ganz seinem Wesen gemäß voll kommen im Einklang mit seiner Natur ist, der ist frei. Wagner. Adams von I MISdrEer TMMM 2. Blatt zu Nr. 7t. — Dienstag, den 28. März 1939 Vor der Aussegnungshalle des Ostfriedhofes München fand in Gegenwart des Führers die Trauer feier für den verewigten Reichsärzteführer, SA.-Sani- täts-Obergruppenführer Dr. Gerhard Wagner statt. Adolf Hitler erwies durch seine Anwesenheit bei dem Staats Dr. LW bei der LkMMWDe NM» Besuch in der italienischen Gymnastik-Akademie Reichsorganisationsleiter Dr. Ley stattete der Gymnastik. Akademie sür Frauen in Orvieto einen Besuch ab. Bei dieser Gelegenheit wohnten er und seine Begleiter auch rhythmisch- gymnastischen Vorführungen der Zöglinge bei, die durch Exakt heit und Harmonie auf die deutschen Gäste den besten Eindruck machten. Nach seiner Rückkehr nach Rom begrüßte Dr. Ley die Landesgruppe Italien der AO der NSDAP., wo die Poli tischen Leiter in Uniform angetreten waren. Landesgruppen leiter Ettel erstattete dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley Bericht über den Aufbau der Landesgruppe und ihrer Glieds, runqen, durch die es möglich geworden ist, sämtliche Reichs deutsche in Italien zu erfassen, so daß z. L. der Ertrag des diesjährigen Winterhilsswerkes sich annähernd verdoppelt hatte. Die Lanbesgruppe hat über ein Million Lire ausgebracht. Abends luden der Korporationsminister Latini und der Minister für Volksbildung Alfieri den Reichsorganisationsleiter in den Wehrmachtklub ein. wo sich neben zahlreichen Persönlich- leiten von Staat und Partei auch Botschafter von Mackensen rinfand. Gefallenenehrung in Prag. Am Grabe des Unbekannten Soldaten in Prag fand am Sonntag eine feierliche Ehrung der krieges statt. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, General der Infanterie Blaskowitz, legte einen großen Lorbeerkranz nieder. (Weltbild-Wagenborg-M.) Die große Inventur Volks-, Berufs- und Betriebszählung am 17. Mai Die Volks-, Berufs- und Betriebszählung, die bereits sür das Jahr 1938 vorgesehen war und nach der Wieder eingliederung Oesterreichs in das Deutsche Reich verschoben werden muffte, findet nunmehr am 17. Mai 1939 statt. Die Zählung soll für zahlreiche wichtige Aufgaben auf dem Gebiet der allgemeinen Staatssührung, der Verwaltung, der Bevölkcrungspolitik, der Wirtschafts- und der Sozial politik, der Schul- und Kulturpolitik und des ganzen öffentlichen Lebens neue Grundlagen zur Beurteilung der Verhältnisse von Volk und Wirtschaft liefern. Die Zählung ist die zweite große Inventur von Volk und Wirtschaft im Dritten Reich Die erste Ausnahme dieser Art sand im Nltreich kurz nach der Machtübernahme im Juni 1933 statt. 6,5 Millionen Arbeitslose sind seitdem wieder in die Wirtschaft eingegliedert worden, der Arbeitsdienst wurde ge schaffen, die Wehrmacht wiederaufgebaut, eine große Rohstoff industrie ist im Entstehen, die Geburtenzahl steigt nach ihrem verhängnisvollen Rückgang wieder an, und im letzten Jahre sind weite Gebiete des deutschen Lebensraumes mit Millionen deutscher Volksgenossen in die Grenzen des Reiches einbezogen worden. Diese starken Wandlungen im Ausbau des Volks- lörpers müssen jetzt zahlenmäßig untersucht und sestgestellt werden. Denn so wie die Statistik einerseits Rechenschaft gibt über das, was bisher geleistet wurde, so liefert sie andererseits die zahlenmäßige Grundlage für die vor uns liegenden weiteren Aufgaben. Das Zählungswcrk besteht aus einer Volkszählung, einer Berufszählung, einer landwirtschaftlichen Betriebszählung und einer Zählung aller nichtland- wirtschaftlichen Arbeitsstätten. Es umfaßt also mehrere Zählungen zugleich, die alle, am gleichen Stichtag durchgeführt, sich gegenseitig ergänzen. Haushaltungsliste Die Unterlagen zur Volks- und Berufszählung werden mit Hilse der sogenannten „Haushaltungsliste" gewonnen. Mit der Haushaltungsliste werden sämtliche im Deutschen Reich lebenden Personen einzeln erfaßt mit den nötigen Angaben über Geschlecht, Alter, Familienstand, Religion, Staats angehörigkeit, Muttersprache, Volkszugehörigkeit, über den Beruf und den etwaigen Nebenberuf. Diese Unterlagen ermög lichen eine eingehende Gliederung der gesamten Bevölkerung in jeder Richtung. Die Volkszählung wird ergänzt durch besondere fami- li e n st a t i st i s ch e Feststellungen, z. B. über Ehedauer und Kinderzahl, aus denen besonders durch die Kombination mit dem Berus und der sozialen Stellung des Ehemann«» weitgehende Schlüsse sür bevölkerungspolitische Maßnahme« gezogen werden können. Außerdem ist mit der Volkszählung eine Abstammungserhebung verbunden, durch die zum ersten Male zuverlässige Unterlagen über die Zahl der Juden wil der jüdischen Mischlinge gewonnen werden sollen. Land- und Forstwirtschaftsbogen Die landwirtschaftliche Betriebszählung, durchgeführt mit dem „Land- und Forstwirtschastsbogcn", wird Aufschluß gebe» über Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe, über die in der Landwirtschaft tätigen Arbeitskräfte, über die land wirtschaftliche Bodenbenutzung, den Viehbestand, den Stan der landwirtschaftlichen Technik, besonders den Umfang der Maschinenverwendung, Unterlagen, die für die planmäßige Weiterführung unserer Agrarpolitik von grundlegender Be deutung sind. Die Arbeitsstättenzählung, durchgeführt mit dem „Fragebogen für nichtlandwirtschastkiche Arbeitsstätten", ersaßt alle nichtlandwirtschastlichen Arbeits stätten. Ihr Ergebnis wird einen Ueberblick liefern über di« Struktur der Wirtschaft, namentlich hinsichtlich der Betriebs größe, der Maschinenverwendung, der Zahl und Art der Be schäftigten usw. Dreses größte Zählungswerk, das je rm Deutschen Reich durchgeführt wurde, kann nur dann mit vollem Erfolg zum Abschluß gebracht werden, wenn die zur Ausfüllung ver pflichteten Hanshaltungsvorstände und Betriebsleiter die Fragebogen so gewissenhaft und so lückenlos wie möglich ausf rillen. Die Angaben über die einzelnen Familien, Personen und Betriebe unterliegen der Amtsverschwiegenheit; jedes Eindringen in die Einkommens- und Vermügensverhältnifse ist nach § 4 des Gesetzes vom 4. Oktober 1937 ausgeschloffen. 750000 ehrenamiliche Zähler benötigt Die Durchführung der Zahlung innerhalb einer jeden Gemeinde ist Sache der Bürgermeister, die auch die Zähler zu bestellen haben. Insgesamt werden für die Zählung rnr Deut schen Reich rund 75V MV ehrenamtliche Zähler benötigt. AlS Zähler kommen in erster Linie Beamte, Behördenangestellte und Lehrer in Betracht, für die seitens der Behörden zur Zett der Zählung die notige Diensterleichterung angeordnet werden wird. Der Bürgermeister kann aber auch jeden anderen ihm geeignet erscheinenden Einwohner seiner Gemeinde als ehren amtlichen Zähler bestellen. Mchi außerhalb der Achse Italien folgt der Parole des Duce Mussolinis Parolenausgabe an feine Alten Kämpfer, in der der Duce dem italienischen Volk die Richtung des faschistischen Vormarsches gewiesen hat, wird von der ge samten italienischen Presse in allergrößter Aufmachung gewürdigt. Die Rede des Duce wird insbesondere in be zug auf die Unerschütterlichkeit der Achse Rom—Berlin, auf die italienisch-französischen Probleme, „die sich Tunis, Dschibuti und Suezkanal nennen", sowie auf die Forde rung weiterer Aufrüstung stärkstens unterstrichen. Die Achse, so betont „Popolo di Roma", ist sest und uner schütterlich. Diese Wahrheit ist nicht nur mit Worten verkündet, sondern durch die Taten bewiesen worden. — „Messaggero" unterstreicht, daß sich jedwede Teilnahme des faschistischen Italien an einer Neuordnung ebenso wie seine Mitarbeit an der Bildung eines befriedeten und solidarischen Europas nicht außerhalb der Achse, sondern nur in ihrem Rahmen werde vollziehen können. Weiter meint das Blatt, es sollte nicht schwer sein, die Beziehungen zwischen Italien i und Frankreich, was Tunis, Suez und Dschibuti anbelange, zu regeln, wenn die Verhandelnden der Gegenseite ein Mindest- ! matz von Verständnis, von gutem Glauben und Ehrgefühl aus bringen. Die Lösung dieser Probleme sei vor allem im Interesse Frankreichs sowie im Interesse des euro päischen Gleichgewichts. — Der Duce proklamiert die italieni schen Forderungen: Tunis, Dschibuti, Suezkanal!, setzte der „Popolo d'Jtalia" an die Spitze des Wortlauts der Rede und betont in Schlagzeilen, datz das Mittelmeer der Lebensraum für Italien sei, datz die Achse Rom —Berlin eine gra- nitne Realität darstelle. — Der „Eorriere della Sara" schreibt, die Welt habe durch die leidenschaftlichen Worte Musso linis die Stimme der faschistischen Revolution vernommen, die die Schassung einer neuen und besseren Welt im Zeichen der Autorität bedeuteten. — Die „Stampa" hebt hervor, datz die faschistische Revolution noch nicht zu Ende sei, sondern kaum erst begonnen habe. Wichtig sei das eine: äußerst stark unter den Starken zu sein. — Die „Gazzetta del Popolo" erklärt, der „Friede", den die großen Demokratien unter Mißbrauch dieses Wortes verkünden, sei ein Lebenszustand, den die anderen Völker mit Verzichten, Täuschungen und Unterdrückung be zahlen sollten. Der Weg für eine aufrichtige Bekundung des guten Willens, des Verständnisses und der Gerechtigkeit sei frei, wenn Frankreich ihn beschreiten wolle und England seinen Rat dazu gebe. Ein reinigendes Gewitter Die Wirkung der Mussolini-Rede Die Erörterungen in der Presse der Demokratien über den Einkreisungsplan.Londons sind durch Betrach tungen über die große Rede Mussolinis zum 20. Jahres tag der faschistischen Bewegung verdrängt worden. Ein argentinisches Blatt vergleicht die Wirkung dieser histo rischen Rede des Duce treffend mit einem reinigenden Gewitter. London: Für Beratungen geeignet Die gesamte Londoner Presse bezeichnet die Rede als überraschend versöhnlich im Ton und Inhalt und unterstreicht in den Ueberschrifren vor allem den Satz des Duce, daß Italien eine lange Periode des Friedens brauche. Die meisten Blätter warnen vor Spekulationen auf eine Lockerung der Achse Berlin—Rom. „Times" schreibt im einzelnen, der Duce habe nicht derartige Forderungen an Frankreich gestellt, die nur mit einem Rein beantwortet werden könnten. „Gewisse Berichti gungen" erschienen unparteiischen Beobachtern „für Be ratungen absolut geeignet" zu sein. Für eine gute Diplomatie könnte die Rede des Duce tatsächlich ein Wende punkt in der europäischen Lage werden. Es fei sehr gut möglich, daß nach Beendigung des spanischen Krieges Verhandlungen zwischen Poris und Rom beginnen könnten. — „Daily Tele graph" glaubt seine Ansicht dahin zusammenfaffen zu können, datz Mussolini verhandlungsbereit sei. — Der marxistische „Daily Herald" findet, die Rede des Duce habe die inter nationale Lage nicht verschlechtert, ja vielleicht sogar etwas verbessert. Gewisse Leute in England und Frank reich glaubten immer noch, daß man Mussolini vom deutschen Partner abtrennen könne. Das sei ein gefährlicher Irrtum. Mussolini habe gestern erneut mit Nachdruck seine Loyalität gegenüber der Achse bekannt. Auch „News Chronicle" warnt vor einem etwaigen Versuch, die Partner der Achse ausein- anÄerbrinaen zu wollen. «Daily Mail" schreibt unter der Ueberschrtft „Italien wünscht Frieden", Mussolini yade deut lich klargemacht, datz die Forderungen auf friedlichem Weg« bereinigt werden könnten. England dürfe aber dabei nicht übersehen, daß die beiden Enden der Achse fest zu sammen h i e l t e n. Paris: Geteilte Auffassung In Paris ist die Aufnahme der Rede durchaus unter schiedlich. Im allgemeinen legen sämtliche Zeitungen den To» auf die italienische Forderung nach Tunis, Dschibuti und Suez. Außerdem stellen sie die Frage der französisch-italienischen Be ziehungen in den Vordergrund. Aber in diesem Punkt gehe« die Ansichten stark auseinander. Während ein Teil der Presse meint, die Tür für französisch- italienische Verhandlungen sei nunmehr offen oder so gut w:e offen, zeigt ein anderer Teil den Erklärungen des Duce gegen über ein kaum verhehltes Mißtrauen. Der übrige Teil der Blätter erklärt frei heraus, daß die Rede Mussolinis an der Lage nichts geändert habe, und daß Frankreich mit einem eindeutigen Nein antworten müsse. Besondere Beachtung finden natürlich auch die Ausführungen des Duce Wer die Festigkeit der Achse Berlin—Rom. Der Autzenpolitiker des dem Außenminister nahestehende» „Petit Parisien" glaubt aus der Rede eine Aufforderung z« französisch-italienischen Verhandlungen über Tunis, Dschibuti und Suez herauslesen zu können, allerdings unter der Be dingung, daß Frankreich den ersten Schritt unter nehme und die allerheiligsten Rechte Italiens anerkenne. Eine solche Initiative Frankreichs lehnt das Blatt jedoch ab. Der Außenpolitiker des „Petit Journal" hält demgegenüber die Tür zu einer französisch-italienischen Aussprache wejt geöffnet, „Oeuvre" mutz schweren Herzens zugeben, daß die Rede wieder einmal die völlige Solidarität Italiens mit Deutschland bewiesen habe. Der „Jour" findet i« Mussolinis Ausführungen eine klare Aufforderung an Frank reich, „die italienisch-französischen Abkommen zu überprüfen"^ Irgendein territoriales Zugeständnis komme jedoch, so schreibt „Jour", nicht in Frage. Stürmische Kundgebungen für Goring Festkonzert zu Ehren der deutschen Gäste in San Rems. Generalfeldmarschall Göring und feiner Gattin sowie der Prinzessin von Hessen wurden in San Remo bei einem ihnen zu Ehren veranstalteten Festkonzert im städtischen Kasino stürmische Sympathiekundgebungen bereitet. Das Konzertprogramm, das Stücke deutscher und italienischer Musik brachte, wurde von Künstlern vom höchsten Rang be stritten. Mussolini sprach vor oen faschistischen KampfverbänveS. Mussolini bei seiner mit Spannung erwarteten großen außen^ politischen Rode. (Wldtelearammü LWeltbild-Waacnb. MO