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MsdmfferTagMtt kandier Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt Rück e Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. sdr Das Wilsdruff-Dresden Montan, den 27. Mörz 1939 Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 t das zur Veröffentlichung der amtlichen d enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Dai „Wilsdruffer T I.8V RM. zuzügl nehmen zu jeder Halle höh gen best tung o Anzeigen preise laut anliegender Preisliste Nr. 8. - Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. - Voraeschrie- bene Erscheinungstage und Platzwunsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. - A n z e i g e N-A n n a h m- durch "Anruf übermü. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Een Anz^g?n überneh- men wir keine Gewahr. — ' — Bei Konkurs und Wilsdruff bestimmt -Nr. 73 — 98 Fahrga rscheint werktags 18 Uhr BMtgspreis monatl 2 RM. tret Haus, bet Postbestcllung ll Rpf Alle PoffH^ialte». Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle „ . stellungen entgegen Im iss u. Umgegend sonstiger Betricbsstörun. auf Lieferung der Zei» nzelnu München dankt dem Führer Jubelnder Empfang Adolf Hitlersinder Hauptstadt der Bewegung Nun hat auch die Hauptstadt der Bewegung dem Führer den Dank für seine großen geschichtlichen Taten seit dem historischen 15. März zugejubelt. Rundfunk und Plakatanschläge verbreiteten Sonnabend abend die Kunde von der bevorstehenden Ankunft des Führers in München. Das war das von der ganzen Bevölkerung mit freudiger Begeisterung aufgenommene Signal zu einem festlichen Empfang Adolf Hitlers in der Stadt, die Ausgangspunkt seiner Bewegung ist und schon darum an allen Erfolgen des nationalsozialistischen Dritten Reiches stärksten und dankbarsten Anteil nimmt. Schon seit den frühen Morgenstunden des Sonntags stand die Stadt ganz im Zeichen der Ankunft des Führers. Alle Straßen prangten im festlichen Fahnenschmuck; Tannengrün, Girlanden und Lorbeer erhöhten das fest liche Bild. Schon frühzeitig setzte der Anmarsch der Massen ein. In sechs, acht Gliedern und noch tiefer gestaffelt standen die Menschen. Zehntausende und aber Zehn tausende warteten in fieberhafter Ungeduld auf die An kunft des Führers. Um 10 Uhr marschierten die Ehrenformationen der Wehrmacht, der Polizei, der SA., U und des Arbeits dienstes vor dem Bahnhofsausgang auf. Wenige Minuten später versammelten sich die führenden Persönlichkeiten aus Staat, Partei und Wehrmacht auf dem prächtig ge schmückten Bahnsteig des Hauptbahnhofes. Dann trafen der Reichsstatthalter, General Ritter von Epp, und der Gauleiter des Traditionsaaues, Adolf Wagner, ein. Pünktlich 11 Uhr lief der Sondcrzug des Führers langsam in die Halle. Nachdem der Führer, in dessen Begleitung sich die Reichsleiter Bormann und Bouhler und seine persönlichen Adjutanten, Ober gruppenführer Brückner und Gruppenführer Schaub, be fanden, dem Wagen entstiegen war, entbot ihm der Reichs statthalter in Bayern den ersten Gruß auf dem Boden der Hauptstadt der Bewegung. Dann grüßte der Führer das Führerkorps des Traditionsgaues und die Spitzen von Staat und Wehrmacht und begab sich durch das prächtig geschmückte Fürstenzimmer des Hauptbahnhoscs vor den Bahnhofsausgang. «.Heil unserem Führer!^ Der lange zurückgehaltene Jubel der Masten brandet nun auf und ein Jubeln und Rufen erfüllt die Luft: „Heil unserem Führer! — Wir danken unserem Führer!" Da zwischen schallen die Kommandos an die Ehrenforma tionen; Gewehr und Spaten sind präsentiert. Längst haben auch die vielen Tausende, die den Führer noch nicht sehen können, die Heilrufe ausgenommen, als der Führer, nach dem er die Fronten der Ehrenformationen abgeschritten batte, nun seinen Kraftwaasn bekteiat. ibm zur Se'te General Ritter von EPP und Gauleiter Adolf Wagner. Die Fahrt durch die Stadt beginnt. Aufrecht steht der Führer in seinem Wagen, grüßt nach allen Seiten und dankt für die ergreifenden Kundgebungen der Münchener Bevölkerung. Wie es in der Bayerstratze ist, wo die Men schen Kopf an Kopf stehen, auf den Ballonen, selbst auf den Dächern, so ist es in allen Straßen, die der Führer durchfährt. Immer wieder dankt der Führer nach rechts und links für die Ausbrüche der Begeisterung und der Freude der Münchener Bevölkerung über das neue Frie denswerk des Führers. Weiter geht es am Mahnmal vor bei, dessen Wache präsentiert. Kein Platz auf der großen breiten Freitreppe, die zum Haus der Deutschen Kunst führt, ist frei. Am Friedensengel vorbei fahren dann die Wagen im Brausen des unablässigen Jubels der Massen in die äußere Prinzregentenstraße hinaus zum Prinzregenten- platz zur Wohnung des Führers. Hier hat eine Kompanie der O-Verfügungstruppe Aufstellung genommen, die den Führer mit dem Badenweiler Marsch empfängt. Tief ge staffelt stehen die Menschen hier draußen in dem vom Weichbild der Stadt weit entfernten Osten und warten hier schon seit Stunden auf die Ankunft des Führers. Ganz vorn die nationalsozialistische Jugend, die Adolf Hitler mit der ganzen glühenden Liebe ihrer jungen Herzen empfängt. Oer Jubel will kein Ende nehmen Der Reichsstatthalter und der Gauleiter geleiten den Führer in sein Heim. Aber noch lange nicht ist die Be geisterung und die Freude der Menschen, den Führer wieder in der Hauptstadt der Bewegung zu misten, ver- ebbt. Immer wieder stürmen die Heilrufc gegen das Ge bäude an, bis sich der Führer noch einmal und dann wieder auf dem Balkon zeigt. Da klingen die gleichen Rufe auf, mit denen sich in Prag, in Brünn in Wien, in Berlin, im Memelland und überall im Deutschen Reich die Volksgenossen aufs neue die unfaßbaren Errungen schaften der Staatskunst Adolf Hitlers zuricfen: Em Volk - ein Reich - ein Führer! Die Rufe, dm zugletch heiliges Gelöbnis sind, niemals nachzulassen m der Treue zum Reihe dich ein in die Ehrenwache für unsere Gefallenen! Werde Mitglied des Volksbundes Deutsche Kriegsgräbcr- fürsorge! Italiens Kurs ist festgelegt Mussolini: „Die Versuche, die Achse Nom—Berlin anzubohren, sind kindisch!" Die Feiern aus Anlaß des 20. Jahrestages der Grün dung der faschistischen Kampfbünde erreichten mit einem Generalappell der 65 000 alten Kämpfer vor dem Duce des Faschismus, Benito Mussolini, im Olympischen Stadion des Forum Mussolini zu Rom ihren Höhepunkt. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand eine Anfprache des Duce, die immer wieder stürmischen Beifall erweckte. Trotz strömenden Regens war ganz Rom von frühester Morgenstunde an in Bewegung. Die im Laufe der Nacht in 58 Sonderzügen und 22 Autokolonnen nach der Haupt stadt des Faschismus und dem Imperiums aus allen Gauen Italiens zusammengeströmten 65 000 alten Kämpfer wurden in dem mit Fahnen über und über ge schmückten Rom von der Bevölkerung umjubelt, als sie, Kolonne auf Kolonne, zum Forum Mussolini marschierten. An der Monumentalbrücke „Duca d'Aosta", die die neue Zufahrtstraße zum Forum Mussolini bildet, marschierten die Fahnenzüge am Duce vorbei, der sich dann anschließend unter den tosenden Ovationen der Menge zum erweiterten Olympischen Stadion des Forum Mussolini begab. In zwischen war der Regen der Frühlingssonne gewichen und schuf so für die Massenkundgebung einen festlichen Rahmen. Heilrufe auf Adolf Hitler und Franco Als die Abordnungen der NSDAP, und der spani schen Falange wenige Minuten vor Mussolini im Stadion erschienen, wurden sie mit Heilrufen aus Adolf Hitler und Franco begrüßt, bis schließlich der Beifall beim Erscheinen des Duce auf dem Podium zum Orkan anschwoll. In seiner Ansprache führte der Duce u. a. aus: „Kameraden der Kampfzeit! Alte treue Kämpfer der ersten und aller Stunden! In tiefer Bewegung richte ich heute nach 20 Jahren seit der Gründung der Faschistischen Kampfbündc das Wort an euch und sehe euch dabei tief in die Augen. Vor meiner Erinnerung stehen die vielen Tage, die wir gemeinsam erlebten, frohe, traurige, stürmische, dramatische, aber immer unvergeßliche. Europäische Wiedererneuerung Am 23. März 1919 haben wir die schwarze Fahne der faschistischen Revolution entrollt, und damit die europäische Wiedererneuerung angekündigt. Um diese Fahne scharten sich die Veteranen aus den Schützengräben und die Jugend von damals, um das Volk von den verheerenden Zersetzungs theorien des Bolschewismus und den verhängnisvollen Ein flüssen der Welt von 1789 zu befreien. Für diese Fahne fielen kämpfend als Helden im wahrsten römischen Sinn des Wortes Tausende von Kameraden in den Straßen und auf den Plätzen Italiens, in Afrika und in Spanien, die immer in unseren Herzen lebendig bleiben werden. Es kann sein, daß der eine oder der andere die harten Stunden der ersten Kampfzeit vergessen haben mag. (Zuruf: Niemals!) Aber die alten Kämpfer haben sie nicht vergessen und können sie nicht vergessen (Zuruf: Niemals!) Es kann sein, daß jemand in der Zwischenzeit in ein behagliches Leben zurückgefallen ist, aber die alten Kämpfer stehen aufrecht da und sind bereit, jederzeit das Gewehr in die Hand zu nehmen und wie srüher zu neuen Erpeditionen auszubrechcn. Der alte Kämpfer sagt den allzu Aengstlichen, die hinter den Fensterläden stehen, daß die Revolution nicht zu Ende ist, da sie vom Gesichtspunkt der Umformung der Lebensinteressen, des Charakters und der sozialen Unterschiede kaum begonnen hat. Gigantische Bilanz Ich lasse anderen die Aufgabe, die Bilanz aus aller Mühe und Arbeit in diesen 20 Jahren zu ziehen. Diese Bilanz ist gigantisch und dazu bestimmt, sür Jahrhunderte zu bestehen. Man braucht nur das Italien von 1919 — unruhig, entzweit, vom Bolschewismus angefault gleich einem besiegten, nicht aber siegreichen Lande — zu vergleichen mit dem Italien von heute, das geschlossen, kriegstüchtig, diszipliniert und imperial da steht. (Stürmischer Beisall.) Man darf aber wohl heute daran erinnern, wie oft von dem demoplukratischen Lager in sich immer wieder überstürzen- den Lügenwellen (Zischen und Pfeisen) dem bereits heute in alle Winde zerstreuten stnmpfsinnig.en Herdenvieh vorausgesagt wurde, daß das saschistische Italien demnächst, ja unmittelbar vor seinem ganz sicheren Untergang stehe, weil es in Afrika und später in Spanien verblutet sei und deshalb notwendig eine Anleihe brauche, die — wie Mussolini mit ironischem Tonfall hinzufügte — natürlich nur von England kommen könnte. (Iro nische Zuruse.) Diese und ähnliche Dinge zeigen nur zu deut lich, daß das saschistische Italien im Zeitalter des Rundfunks ebenso unbekannt ist wie der entlegenste Winkel des Erdballes. Mein Wille kennt kein Hindernis Das verdient festgehalten zu werden. Für uns aber ist es wichtiger, was wir tun werden. Und wir werden es tun, denn mein Wille kennt kein Hindernis und eure Begeisterung und euer Opfersinn sind unverändert glcichgeblieben. Ihr seid nicht meine Leibgarde. (Doch, doch!) Ihr wollt vielmehr die be waffnete Garde der Faschistischen Revolution und des Faschisti schen Regimes sein. (Ungeheurer Beifall.) Euer Aufmarfch, der den Höhepunkt des 20. Jahrestages der Gründung der Kampfbündc bildet, findet in einem sür das europäische Leben ernsten Augenblick statt. Der Führer an Mussolini „Das deutsche und das italienische Volk Schulter an Schulter." Der Führer hat an den italienischen Regierungschef Benito Mussolini folgendes Telegramm gesandt: „Zum 20. Jahrestage der Gründung der Faschistischen Kampfbünde gedenke ich Ihrer als des siegreichen Schöpfers des stolzen neuen Italien in herzlicher und treuer Freundschaft. Von den gleichen Idealen erfüllt steht das deutsche Volk mit dem kampferprobten italienischen Volk Schulter an Schulter in der Abwehr aller von Haß und Verständ nislosigkeit getragenen Versuche, den berechtigten Lebens willen unserer beiden Völker cinzuengen und den Frieden der Welt zu erschüttern. Adolf Hitler." Reichsorganisationsleiter Dr. Ley legte in Rom am Ehrenmal für die Gefallenen der Faschistischen Revolution einen Kranz nieder und stattete danach im Parteihaus dem Parteisekretär Minister Starace einen Besuch ab. An schließend begab sich der Reichsorganisationsleiter aufs Capitol, wo der Gouverneur von Rom, Fürst Colonna, zu Ehren der Abordnungen der NSDAP, und der spani- scheu Falange unter starker Beteiligung leitender Persön lichkeiten der Faschistischen Partei und der römischen Ge- sellschaft einen Tee-Empfang veranstaltet hat. Sodann besichtigte die nationalsozialistische Abordnung unter sach- hindiger Führung die Autarkie-Ausstellung. Der Luce m de» Mrer Auf das Glückwunschtelegramm des Führers an den Duce anläßlich des zwanzigsten Jahrestages der Gründung der Faschi stischen Kampfbünde hat Benito Mussolini folgendermaßen qe» antwortet: „Ich danke Ihnen für die Botschaft und das Telegramm, das Sie mir anläßlich der Feier des zwanzigjährigen Bestehens des Fajchismus übermittelt haben. Eine neue Lebensauffassung vereint unsere beide revolutionären Bewegungen, die dazu bestimmt sind, die reaktionäre und konservative Position der alten Welt aus den Angeln zu Huben und gleichzeitig die Ge- fahren der bolschewistischen Weltanschauung zu beseitigen. Da» kann nur zum Wohl unserer beiden Völker und zur friedlichen Entwicklung der europäischen Kultur auf neuen Grundlagen erfolgen." Wir lassen uns von der Kriegspsychose, die eine Mischung von Hysterie und Furcht ist, nicht anstecken. Unser Kurs ist festgelegt. Unsere Grundsätze find klar. Ihr werdet sie jetzt mit der gebotenen Aufmerksamkeit anhören: Lange Friedenszeit notwendig 1. Obwohl die berufsmäßigen Pazifisten besonders ver ächtliche Kreaturen sind und obwohl das Wort Friede viel z« abgenutzt ist und wie falsches Geld einen falschen Klang er halten hat, obwohl es weiter bekannt ist, daß wir den ewigen Frieden als eine Katastrophe für die menschliche Kreatur be trachten, sind wir doch der Ansicht, daß eine lange Frie de n s z e i t notwendig ist, um die Entwicklung der europäischen Kultur zu retten. Aber trotzdem werden wir, obwohl unlängst dazu aufgefordert keine Initiative ergreifen, bevor nicht unsere heiligen Rechte anerkannt sind. (Stümischcr Beifall.) Neuordnung Mitteleuropas ist Naturnotwendigkeit 2. Die Zeit der „Extratouren" ist endgültig vorbei! Scho« daran erinnern zu wollen, ist für uns alle Italiener eine Be leidigung. (Stürmischer Beifall.) Die Versuche, die Achse Rom— Berlin aus den Angeln zu heben oder anzubohren, sind kindisch. (Stürmischer Beifall, stürmische Hitler-Rufe.) Die Achse ist nicht nur eine Beziehung zwischen zwei Staaten, son dern die Begegnung zweier Revolutionen, die in krassem Gegen- atz zu allen Weltanschauungen der Gegenwart stehen. Darin liegt die Kraft der Achse Rom—Berlin und ihre Dauer be gründet. Aber da es immer Klüngel gibt, die oberflächlich denken und die Vernunft ausschalten, erkläre ich auf das Aller- bestimmteste, daß das, was sich in Mitteleuropa zugetragen hat, mit Naturnotwendigkeit eintrcten mutzte. (Stürmischer Bei fall.) Ich erkläre, daß, wenn die grotzeu Demokratien heute bittere Tränen über das vorzeitige und unwürdige Ende ihrer Licblingskreatur weinen, datz dies ein ausgezeichneter Grund für uns ist, dies mehr oder weniger aufrichtige Geflenne nicht mitzumachen. Ich füge hinzu, daß, wenn man dieses Problem vom moralischen Standpunkt aus betrachten will, niemand, aber auch gar niemand das Recht hat, den ersten Stein zu werfen, wie das die alte und neue Geschichte in Europa in über reichem Maße beweist. Ich erkläre, datz, wenn ein Volk, das über so viele Männer und über so ungeheure Waffenarsenale verfügt, nicht einer einzigen Geste fähig ist, es reis, ja überreif für sein neues Schicksal ist. Ich erkläre weiter, daß, wenn die geplante Koalition gegen die autoritären Regime zustande kommen sollte, diese Regime die Herausforderung annehmen und zur sofortigen Gegenwehr und zum sofortigen Gegenangriff in allen Zeilen der Welt übergehen würden. (Stürmischer Verfall.) 3. In meiner Rede von Genua sprach ich von der Bar rikade, die Italien von Frankreich trennte. (Pfeif- und Zischkonzert.) Diese Barrikade kann nunmehr als ziemlich weggeräumt betrachtet werden, und in einigen Tagen, viel leicht schon in einigen Stunden, werden die stolzen Truvven