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Frclheitsrüif d.'r BolkMeutschen: „Ein Dolf — ein Reich — ein Führer!" Immer wieder dankt der Führer den Tausenden; immer wieder hebt er die Hand und blickt zu den Menschen hinunter, für die diese Stunde die Er füllung ihrer Sehnsucht ist. Bevor der Führer das Nathaus verläßt, trägt er sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Dann fährt er lang sam durch die Straßen der Stadt zum Bahnhof zurück und verläßt, nmbraust von dem Sieg-Heil der Tausende, die glückliche Stadt. * Die mährische Trutzburg 650 Jahre ist Brünn eine deutsche Stadt gewesen. Ueber das alte Brünn, das Ebudoronum, das schon Ptolemäus, der im zweiten Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung lebte, in feiner Landkarte eingezeichnet hatte, führte ein Handelsweg, der vom Donautal nach Nordosten zog und Anschluß an die Bernsteinstraße fand. Dieses erste Brünn ist von Germanen gegründet worden. Unzählige Fundstätten ans der Stein- und jüngeren V onzezeit geben uns Deutschen hier das Recht, von unseren germanischen Altvorderen zu sprechen. Und das heutige Brünn? Es hat eine deutsche Tech nische Hochschule, eine Gewerbeschule, ein deutsches Theater, Ghmnasien, Realschule, schöne Gotteshäuser, ein altes Rathaus, wunderschöne Grünanlagen und neue Wohnviertel. Es hat vor allem seinen Krautmarkt mit seinem alten Brunnen. Bon hier aus nahm einst Brünn feinen Ausgang, hier fließt heute noch sein reinstes Blut. Hier sitzen die „Bafeln", das sind die Bäuerinnen der deutschen Sprachinsel um Brünn, in ihrer malerischen Tracht und bieten selbstgezogencs Gemüse feil. Brünn hatte schon vor zweihundert Jahren als Tuch macherstadt einen Namen, und Brünner Tuch wurde auf allen Märkten gern gekauft. Tuchweber aus dem Rheinland, die in Brünn einwanderten, trugen viel zur Hebung der Erzeugung bei. Einer dieser Unternehmer, Köffiller, stellte hier die erste Dampfmaschine auf und legte so den Grund zur Brünner Tuchindustrie. Neben an sehnlichen Tuchfabriken entstanden Spinnereien und Färbereien, Maschinenfabriken, Gerbereien, Gießereien waren die Folge der aufstrebenden Industrie. Ein großer Brünner Deutscher ist der bekannte Botaniker Gregor Mendel, dessen „Mendelsche Regeln" von größter Bedeutung für die Erb- und Rassen forschung sind. In der großen Not der letzten Jahre haben sich die Brünner Deutschen fest zusammengeschlossen, haben ihr Volkstum bewahrt und hatten all die Jahre hindurch nur den einen Wunsch, daß ihr Bekenntnis zur deutschen Bluts und Schicksalsgemeinfchaft gekrönt sein werde von der endgültigen Heimkehr zur großen Mutter Deutschland. Der Wunsch ging nun in Erfüllung. Auch sie holte der Führer heim! Ein Bild deutscher De«1scheLuf1gefchwaderüberBöhmennnd Mähren I« den Mittagstunden des Freitags zeigten sich die Ge schwader der deutschen Luftwaffe mit Hunderten von Flug zeugen über Prag und den anderen böhmisch-mährischen Städten und Dörfern. Sie gaben der Bevölkerung ein ein drucksvolles Bild von der Stärke des Reiches zur Luft. Mehrere Gruppen der deutschen Fliegertruppe- wurden im Laufe des Tages auf die Flugplätze im böhmisch- mährischen Naum verlegt und nahmen den Flugdienst von ihren neuen Standorten aus aus. Das Regi ment General Göring und Teile der Fallschirmtruppen trafen ebenfalls in den unter die deutsche Oberhoheit ge stellten Gebieten ein. Tausende drängen zu den Gulaschkanonen NSV. setzte 220 Feldküchen in Böhmen und Mähren ein Wie im Oktober im Sudetenland, so ist auch in Böhmen und Mähren die NSV. den Feldgrauen auf dem Fuße gefolgt. Auf allen Straßen tauchen die großen Last wagen auf, die auf großen Plakaten die Aufschrift „Nationalsozialistische Volkswohlfahrt" tragen, Last wagen, auf denen fast alle Lebensmittel zu haben sind. Insgesamt sind 220 Feldküchen eingesetzt worden. Tausende von notleidenden Menschen werden verpflegt. In Hunderten von Städten stehen auf den Marktplätzen neben den Panzerwagen, Geschützen und Maschinen- Das Großdeutsche Reich mit dem Protektorat Böhmen und Mähren. Auch die Slowakei hat sich unter deutschen Schutz ge stellt. Dem Volk der Karpato Ukraine soll innerhalb des «n^ rischen Staatsverbandes eine Selbstregierung gewährt werdet (Eißner-W agenborg — M-i gewehren friedliche Gulaschkanonen, und die Helfer der NSV. haben alle Hände voll zu tun, um die heran drängenden Menschen zu befriedigen und den Hunger der Armen und Arbeitslosen zu stillen. Die Tschechen stehen vor diesen Werken der tätigen Hilfsbereitschaft wie vor einem Wunder. Dankbar nehmen sie, die nie eine solche großzügige Hilfsbereitschaft kennengelernt haben, die Hilfe der Deutschen an. In Olmütz und in Mährisch-Ostrau allein wurden an einem einzigen Tag 1250 Kilogramm Fleischkonserven, 3000 Kilogramm Roggenmehl, 1600 Kilogramm Zucker, 3000 Kilogramm Reis, 750 Kilo gramm Nudeln, Tausende von Broten und zahlreiche andere Lebensmittel verteilt. Außerdem wurden in mehreren Städten den Bäckereien große Aufträge gegeben, für die von der NSV. das Backmaterial zur Verfügung gestellt wurde. Gemeinsame Grenze Llngarn—Polen Budapester Presse: „Ungarns Traum erfüllt" Die ungarischen Truppen haben auf ihrem Einmarsch in die Karpato-Mraine die polnische Grenze erreicht, wo sie von Abteilungen des polnischen Grenzschutzkorps herz lich begrüßt wurden. Der ungarische Reichsverweser Horthy hat anläßlich des Eintreffens ungarischer Truppen an der polnischen Grenze an den polnischen Staatspräsidenten ein Glückwunschtelegramm gesandt, in dem der Hoffnung auf eine friedliche Zusammenarbeit und eine glückliche Zukunft der beiden Länder Ausdruck gegeben wird. Der Dank gebührt Adolf Hitler Im ungarischen Oberhaus gab Ministerpräsident Teleki im Zusammenhang mit der Besetzung der Kar- pato-Ukraine eine Treueerklärung gegenüber der Achse Berlin — Nom ab Im weiteren Ver lauf seiner Ausführungen wies Teleki erneut daraus hin, daß sowohl die bereits abgegebene Erklärung der unga rischen Regierung wie der der ungarischen Honved erteilte Befehl den ausdrücklichen Hinweis enthielten, daß die Gebiete und Grenzinteressen der Nachbarstaaten der ehe maligen Karpato-Ukraine durch die Besetzung dieses Ge bietes in keiner Weise gefährdet seien. ErlenntEe in Frankreich Die totalitären Staaten als Vorbild Ministerpräsident Daladier nahm im Zusammenhang mit dem vom Mlnisterrat angenommenen Eesetzesvorschlaa zur El' mächtigung der Regierung, Frankreichs Kräfte zu konsolidieren und zu steigern, in der Kammer das Wort. Er betonte di« Notwendigkeit einer außerordentlich straffen und schnellen Aktio«, Schon früher einmal habe er gesagt, daß das Wohlergehen Frankreichs nicht gewährleistet werden könne, ohne daß Frank' reich die gleichen Anstrengungen unternehme wie die totalitären Staaten. Damals aber habe man ihm teils mit Ironie geant' wortet, teils seinen Rücktritt verlangt. Auf einen sozialdemokratischen Zwischenruf erklärte Dalm dier: „Ich brauche Ihre Lehren nicht!" (Beifall auf der Reih' ten.) „Wenn Sie mich stürzen wollen", so rief Daladier der Linken zu, „dann tun Sie es, vorausgesetzt, daß Sie es können! Daladier fuhr dann fort, es seien Maßnahmen zur Verteidigung des Landes notwendig, über die, soweit sie militärischer Art seien vor der Kammer nicht gesprochen werden könne. Die Demokratien müßten aufhSren, ein Regime der Widev sprüche zu sein. Es fei unmöglich, daß Frankreich nicht mit »ck gleichen Schnelligkeit Hande!» könne wie andere Länder. In diesem Zusammenhang erklärte Daladier aufs neut, daß die Regierung nicht ein einziges Recht Frankreichs m>d keinen Zoll breit seines Gebietes preisaeben werde. Daladiers Rede wurde mit großem Äeifall von der Rechte« und der Mitte ausgenommen. Die Linke verhielt sich jedoÄ zurückhaltend. Das Führerkorps in Gonihofen Tagung der Kreis- und Gauamtsleiter Vom 19. bis 27. März findet auf der Ordensburg Solch Hofen die vierte Tagung sämtlicher Kreisleiter und Gauantt^ leiter als erste großdentsche derartige Tagung statt. Erstmals werden die Kreisleiter und Gauamtsleiter das Gaues Sudeten land und der Ostmarkgaue teilnehmcn. Während der zehn Arbeitstage werden neben Reichsorga' nisationsleiter Dr. Lev. der die Tagung eröffnet, unter an' derem folgende führende Männer von Partei nnd Staat da- Wort ergreifen: Stabschef der SA. Lutze, Rcichsführer st Himmler, die Neichsleiter Buch, Darrö, Frank, Ritter von EM Baldur von Schirach. Rosenberg. Hühnlein, die Gauleitet Bürckel und Henlein, Reichsminister Funk und Reichsspord führer von Tschammer und Osten. Zum ersten Male wird am Generaloberst von Brauchitsch zn dem Führerkorps der Partei Ein WM sing in EKerven Roman von Fr. Lehne. L5. Fortsetzung Nachdruck verboten „Wenn ich aushelfen darf?" sagte er, indem er seine Brieftasche zog. „Sollte ich aber verlieren und meine Schulden nicht zahlen können?" „Das wäre allerdings sehr schlimm!" lächelte er in ihre ängstlichen Augen. „Ah, ich habe ja noch Wertsachen bei mir..Sie streckte ihm die Hände entgegen, an denen ein Vermögen funkelte. Ihr ganzes Glück blideten diese glitzernden Steine, mit denen der Gatte sie in seiner Verliebtheit überschüttete, um ihr Freude zu machen. „Sehen Sie diesen Rubin zum Beispiel, Marchese, ich gebe ihn Ihnen zum Pfände.. Isa zog langsam den Ring vom Finger; gierig glitzer ten Minghettis Augen, als er ihn nach anfänglichem Sträuben in die Tasche steckte. „Die Hand, die dazu gehört, betrachte ich gleichfalls als Pfand," sagte er bedeutungsvoll, seine schmachtenden Zi- Heuneraugen tief in die ihren senkend, während er sich über ihre Hand neigte. An seinem Arm betrat sie den Spielsaal, der im Glanze seiner Lichter erstrahlte. Als Erich ziemlich spät wieder nach Hause kam, fand er die gleiche Unordnung vor, in der er die Hotelzimmer werlassen hatte. Die Koffer standen geöffnet, Kleidungs- -stücke, Wäsche lagen umher — und Isa war nicht da! Sie chatte nicht fertig gepackt. Wo aber war sie? Ohne Geld? Er hatte ihr nichts gegeben; sie hätte nicht einmal zu -Abend essen rönnen außerhalb des Hotels. Für ihre Un gezogenheit mußte sie gestraft werden. Und so war ihr der .Spielsaal verschlossen. Er hatte allerdings nicht bedacht, Laß eine Frau wie Lsa auch ohne Geld überall durchkam! Da fah er einen Brief auf dem Schreibtisch liegen. Von Isa? Hastig riß er den Umschlag auf und las die wenigen Zeilen. Er mußte trotz seines Aergers unwillkürlich lachen. Wollte sie ihn erschrecken, ängstigen mit solchen albernen Kindereien? Isa war die letzte, die freiwillig aus dem Leben schied. Ein neuer Beweis für ihn, welch unreifer, boshafter Mensch sie im Grunde war. Wo aber war sie mit ihrem Trotz hingegangen? Viel leicht in ein Kino oder in ein Cafö; dazu würden ihre paar Pfennige vielleicht gerade gereicht haben. Sie würde schon wieder kommen. Er würde ihr zeigen, daß er der Herr war und daß sie sich nach ihm zu richten hatte. Sie sollte sich nicht einbilden, Latz er sich alles von ihr bieten ließe. Er ging in die Hotelbar. Aber nicht lange litt es ihn dort. Die ganze von Parfüm und Zigarettenrauch geschwän gerte Luft nahm ihm den Atem, und der leichte Ton, die nachlässige Haltung der Männer, die geschminkten, laster haften Gesichter der Frauen, alles widerte ihn heute an. Er ging wieder, ohne das bestellte Getränk genossen zu haben, ohne die aufdringliche Liebenswürdigkeit einiger Damen, denen seine blonde, frische, kraftvolle Männlichkeit gefiel, zu beachten. Er brauchte Luft, frische, reine Luft. Der Weg am Meeresufer war leer um diese späte Abendstunde, so zauberhaft schön auch die Nacht war. Zu seinen Füßen dehnte sich die endlose Weite des Meeres. Aber die eleganten, mondänen Menschen in Monte Carlo hatten abends anderes zu tun, als sich an der berauschen den Natur zu erheben. Er lief hinaus; der Nachtwind wehte ihm das blonde Haar um die Stirn; in tiefen Atemzügen weitete sich seine Brust. Die Brandung des Meeres brach sich am Ufer, und ge spenstisch leuchteten die weißen Schaumkronen. Erregend wirkte das eintönige Rauschen der Wogen. Oft hatte er dieser Ursprache der Natur gelauscht, unter einem südlicheren Himmel, unter stärker leuchtenden Stet' nen, Glück und Ruhe im Herzen, Hand in Hand mit einer! Schweigend hatte man gestanden, bis eine sanfte, süße Frauenstimme sagte: Mein Erich! Eine Welt von Liebe und Zärtlichkeit hatte in diese« zwei Worten gelegen. Und dann waren da ein paar Hände gewesen, von denen ein unendlicher Strom von Güte ausging, und Enase war es gewesen, von ihm gestreichelt zu werden. Warum nur kamen ihm heute immer Liese Gedanke« an die einst geliebte Frau? Ob sie noch lebte? Er ging den Weg zurück, den ihm das Licht des Mo«' des erhellte. Und in diesem Lichte sah er eine Frau aw Ufer stehen, regungslos auf das Meer hinausblickend. Um diese vorgerückte Zeit und allein? Auffallend war es ihm. Beim Näherkommen durchzuckte ihn ein Schreck -- glich sie nicht auffallend Isa, seiner Frau? Ja, sie war es — sie kannte ja seine Vorliebe für diesen Weg am Meer entlang; vielleicht glaubte sie, er würde sie hier suchen» wenn er sie im Hotel nicht gefunden. Ihrem boshaften Trotz sahen allerlei Abenteuerlich' leiten ähnlich. Er ging auf die Frau zu mit leisen, behutsamen Schrit« ten, um sie zu überraschen. „Isa," sagte er plötzlich hinter ihr, sie an den Arm rührend. Die Frau fuhr herum in tödlichem Erschrecken, so Plötz' lich aus ihrer tiefen Versunkenheit gerissen zu werden. Er sah ein geliebtes Gesicht — aber es war nicht das seiner Isa. Und doch war es Isa — aber die andere, wie schon einmal in einer Stunde, die über sein Schicksal ent« schieden. Und dann rang sich sein Name von blaffen, bebende« Lippen, tonlos fiel das Wort in die Stille der Nacht. Sekundenlang sahen sich die beiden an, keines Worte« mächtig; die Ueberraschung war zu gewaltig gewesen. - Fortsetzung soigt.