Volltext Seite (XML)
Geheuchelte Moral Ein zweckbewußter Lügenfeldzug — Soll Deutschland seine Einstellung revidieren? Die der Wtlhelmsiraße nahestehende „Deutsche diploma- lisch politische Information* schreibt zur Haltung Englands zu der Lösung der ischecho-slowakischen traget Die Berufung der deutschen Botschafter in London und Varis zur Berichterstattung nacl, Berlin sowie die Zurückwei sung des englischen und französischen Protestes ist leine for male Angelegenheit, sondern drückt das Mißfallen der deut schen Reichsregierung an der Haltung vor allem Englands zu der Lösung der tschecho-slowakischen Frage aus. Die Stellungnahme der englischen Presse »nd die Acusse- rungen englischer Politiker und des Ministerpräsidenten haben in Deutschland austerordentlich verstimmt. Deutschland hat, wohlgemerkt, auf Wunsch der legalen tschecho slowakischen Regierung eine allgemein. für Deutschland aber besonders unerträgliche Situation bereinigt und eine ausschliesslich Deutschland angehende Angelegenheit in Ordnung gebracht. England hat darauf in Reden und in der Presse eine Hetze cnisaltet, die an Verantwortungs losigkeit gegenüber der europäischen Zusammenarbeit kaum noch zu überbieten ist. Der Versuch, Rumänien durch Lügen zu mobilisieren und mit diesem Staat eine neue Be nesch-Politik gegen Deutschland zu exerzieren, kann mir als verbrecherisch bezeichnet werden. Man ist in Deutschland erstaunt darüber, dass ausgerechnet England in einer Frage sich moralisch entrüstet, für deren Entstehung und Zuspitzung es in allererster Linie selbst verantwortlich war. Englands Versuch, in Palästina durch Unterdrückung des stolzen und freien Arabervolkes ein seinen und jüdischen In teressen dienendes Svstcm aufzurichtcn, ist frisch im Gedächt nis der Deutschen und der Weltöffentlichkeit. Angesichts die ses erschütternden blutigen Tatbestandes und der gegenwär tigen englischen Angriffe gegen das Reich muh Deutschland zu der Auffassung gelangen, dass England mit seiner Stel lungnahme zur Lösung der tschecho-slowakischen Frage nur Moral heuchelt und in Wirklichkeit eine deutsch feindliche Haltung im englischen Volk zu erzeugen versucht. Gewisse Nachrichten aus Prager amtlichen Kreisen offen baren mit verblüffender Deutlichkeit, dass England bis in die jüngste Zeit hinein die für den Frieden in Europa und die Befriedung vitaler deutscher Interessen unerläßliche Lösung der tschecho-slowakischen Frage keineswegs gefördert hat Im Lichte dieser Nachrichten bekommt die propapandistisch so beflissen ausgcwertcte Mission Chamberlains in München und tsovesvcrg eine Deutung, die nicht mit der britischen These übereinstimmt, dass die britische Politik uneigennützig und einzig von dem Wunsch nach dem Frieden in Europa ge tragen gewesen wäre. Vielmehr mutz es heute scheinen, als ob Chamberlains Weg nach München und Godesberg von dem Bestreben geleitet war, in letzter Minute ein end- gültiges Debakel der englischen Politik im mittel europäischen Raum durch eine angebliche Friedensgcste und ein politisches Kompromiß zu verschleiern. Mil besonderem Nachdruck mutz heute daraus ymgcwie- scn werden, daß Deutschland immer und auf allen Gebieten versucht hat. zu einem Ausgleich, ja, zu einem freund schaftlichen Verhältnis mit England zukommen. Aus dieser Einstellung heraus wurde das deutsch-englische Flottcnabkommcn und die deutsch-englische Erklärung von München abgeschlossen. Beide Abkommen sind aus dem Geist geboren, dass Deutschland und England unter Wahrung ihrer vitalen Lebensinteressen aus der Basis ihrer völkischen Verwandtschaft und ihrer wirtschaftlichen Beziehungen in freundschaftlicher Zusammenarbeit ihre verschiedenen und ver schiedenartigen Missionen in der Welt erfüllen können. Beide Abkommen haben demnach ihre Grundlage in diesem Geist, und es handelt sich nicht um Gelegenheils verträge. die isoliert und unabhängig voneinander betrachtet werden könnten, sondern um zusammenhängende, sich gegen seitig bedingende Ausdruckssormcn einer politischen Ucber- zeugung. Wenn die Presse und die amtlichen Stellen Londons er klären, daß die Losung der tschecho slowakischen Frage eine Aushebung des Münchener Abkommens darstclle, so kann nur die deutsch-englische Erklärung von München gemeint sein, denn ein anderes Abkommen zwischen England und Deutsch land in bezug aus ihre beiderseitigen Interessen und Auf gaben .ist in München nicht abgeschlossen worden. Me Haltung der englischen Presse und massgebender Kreise muss demnach den Eindruck erwecken, dass England alle Abmachungen und Probleme nur vom Blickpunkt seiner Machtposition aus wertet, sich als Feind jeder Stär kung der deutschen Position stthlt und versucht, Deutschland bei der Befriedung und Sicherung seines ihm zustehcnden Lebensraumes Schwierigkeiten zu machen. Unter solchen Um ständen würde Deutschland allerdings gezwungen sein, seine grundsätzliche Einstellung einer einschneidenden und endgül tigen Revision zu unterziehen. Hetzer am Pranger Bulgarien, das als alter Bundesgenosse Deutsch lands weiß, was es an der deutschen Freundschaft hat, läßt sich von der maßlosen Lügenflut nicht beunruhigen. In einem der führenden Sofioter Blätter ist ein Artikel erschienen, der in heftigen Worten gegen jene Kreise Stel lung nimmt, die ihre Hauptaufgabe in Bulgarien darin sehen, das bulgarische Volk gegen Deutschland mit Schlag worten wie „Drang nach dem Osten* und „Panflawis- mr»s* aufzuputschen. „Zett der walzertouren ist vorbei" In bemerkenswerter scharfer Weise wendet sich der Direktor des halbamtlichen italienischem „G-iornale d' Italia* gegen die neue V e r l e u m d u n g s w e l l e gewisser französischer Blätter und gegen die hartnäckig verfolgten Hoffnungen, daß Italien in die Arme Frank reichs zurückgeführt werden könnte. Man täusche sich, wenn man glaube, damit den Geist des italienischen Volkes zn schwächen und ihn von den entschlossenen nationalen Forderungen abzubringen, die in nicht ferner Zeit vorgebracht und mit äußerster Entschiedenheit vertreten werden würden. Man merke in Frankreich nicht, daß man mit derartigen Beschimpfungen die alten Konten nicht be gleiche, sondern neue eröffne. Zu den materiellen Konten, die in der einen oder der anderen Form bezahlt würden, kämen noch neue moralische hinzu. Das Blatt weist an Hand zahlreicher wörtlich wieder- gegebener Auszüge auf die unerhörten Schmähungen ge wisser französischer Blätter und Schriftsteller hin, nm zu betonen, daß Frankreich sich seit geraumer Zeit in seinen politischen und militärischen Urteilen irre. Die nicht wie dergutzumachende internationale Krise Frank reichs sei eben durch solche Fehlurteile hervorgerufen worden. Alles deute darauf hin, daß man in diesen ver hängnisvollen Irrtümern verharre. Italien wolle aber, wie das halbamtliche Blatt ironisch erklärt, großmütig sein und einige konkrete Beiträge zur Korrektur der Mei nungen liefern: „Die Zeit der Walzertouren ist vorbei. Italien steht im Geist und mit den Waffen fest zur Achse. Aus programmatischen Gründen stürzt sich Ita lien nicht in den Krieg, fürchtet ihn aber nicht, ja, er wartet ihn*. Es erwarte mit Ungeduld, sich mit jenen verächtlichen Anführern von jenseits der Barrikade zu messen, die in den Pariser Wirtshäusern ihr Geschrei er heben, nachdem sie auf dem Papier die Millionen von Soldaten und die Tausende von Kanonen zusammenge zählt haben, die Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Sowjetrnßland zur Verteidigung ihres Gebietes, aber nicht ihres Blutes, anscheinend bereitstellen wollten. Diese Maulhelden mögen versichert sein, daß ihre unflätigen Worte am Tage der Abrechnung ihnen als Wahlspruch auf den Spitzen der Bajonette entgcgengehalten werden. Die Italiener kennen weder die Politik des Grolles noch die des leichten Vergessens. Wenn der Tag der Abrechnung komme, würden die Italiener sich daran erinnern, daß Frankreich sich nicht nur geweigert habe, den Blutspakt von 1915 zu begleichen und den Freundschaftspakt von 1935 verraten habe, sondern daß es a u ch d i e i a l i e n i - sche Ehre auf das tiefste beleidigt habe, wie der Schuft, der glaube, seiner Schuld entgehen zu können, indem er seinem Gläubiger gegenüber groß angcbc und verächtlich tue. Mch VrLM weist Lügen Mück Kas belgische Kabinett befaßte sich in einer Sonder sitzung mit der internationalen Lage. Ministerpräsident Pierlot wurde vom König in Audienz empfangen. Von gewissen Kreisen waren Gerüchte in Umlauf gesetzt wor den, daß die Negierung sich u. a. mit „vorbereitenden Maßnahmen für die Herbeiführung des verstärkten Frie- denszustandes der belgischen Armee* beschäftige. In zu ständigen belgischen Kreisen seien jedoch diese Gerüchte als unzutreffend bezeichnet worden. Es wird betont, daß kein Anlaß zu derartigen SondermaßnahmH« bestehe. Norwegische Abfuhr für Setzer Der norwegische Außenminister Koht trat den Hetz meldungen der französischen Presse aufs entschiedenste entgegen, wonach die deutsche Regierung schon vor zwölf Tagen von den skandinavischen Staaten unter Drohungen verlangt haben solle, sich sowohl in wirtschaftlicher als arich in politischer Beziehung Deutschland anzuschließen. Der Außenminister erklärt, ihm sei hiervon auch nicht das geringste bekannt. Im Außenministerium finde sich nicht ein Wort, nicht mal eine Silbe darüber. Es sei dies eines der üblichen Gerüchte, die aus den ver schiedensten Gründen ausgeheckt und verbreitet würden. Er könne nur — wie schon früher — sagen, daß aller Grund vorhanden sei, solchen Pressemeldungen in Zeiten wie den jetzigen mit allergrößter Skepsis zu begegnen. Bis zum heutigen Tage habe man von dem angeblich vor zwölf Tagen erfolgten „Druck* Deutschlands im norwe gischen Außenministerium noch nichts verspürt. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 21. März 1939. Spruch des Tages Letzten Endes ist jedes Kunstwerk nichts anderes als der herrische Versuch des Menschen, sich gegen die Vergänglichkeit zu wehren. Wilhelm Pinder. ZubilLen und Gedenktage 22. März: 1663: Der Pädagoge August Hermann Francke in Lübeck ge boren. — 1832: Johann Wolfgang von Goethe in Weimar gestorben. — 1875: Der Dichter Hans Grimm in Wiesbaden geboren. Sonne und Mond: 22. März: S.-A. 6.01, S.-U. 18.15; M.-A. 6.13, M.N. 20.09 Frühlingsboien O Merklich kommt der Lenz gegang' wieder wird die Erde prangen in dem Schmuck der ersten Blüten, warme Sonne wird sie hüten, bis sie wachsend sich entfalten und zu bunter Pracht gestalten Nicht nur gold'ne Sonnenhelle kündet uns des Winters Schwelle, auch das „Gold* aus deutschen Meeren soll den nahen Frühling ehren, und so wird mau uns zum Zeichen kleine Frühlingsboten reichen. Doch es weckte nicht das Wetter diese Blüten, Blumen, Blätter. Bernstein, edler Schmuck der Ahne' wird beglücken uns und mahnen, daß wir nun am Minierende doppelt geben reiche Spende für das Hilfswerk, dem wir diener Seht es an den frohen Mienen, an dem Lachen, an den Blicken, stolz wir uns mit Bernstein schmücken. Blütenschmuck am Mantelkragen, er soll gold'ne Früchte tragen. Hencke 1. Das soll Frühlingsanfang sein? „Er ist gekommen Wohl über Nacht!* Und zwar in der Nacht zum 21. März, an welchem Tage wir kalender mäßig den Einzug des Frühlings mit seinen „Wonne schauern* zu erwarten pflegen. In diesem Jahre bat der so sehnsüchtig erwartete Knabe Lenz, den lyrische Ge müter, vorzüglich in klingenden Reimen, als „hold* und „anmutig* zu besingen Pflegen, sich leider von einer sehr wemL liebenswürdigen Seite gezeigt, als er die Anstalten Franco an den Führer „Friedliche Wiedcreinbeziehung alten Reichsgebiete- in die Grenzen Deutschlands" Der spanische Staatsches Generalissimus Franro Hal na mens deS nationalen Spaniens dem Führer in einem Tele gramm seine Glückwünsche zur friedlichen Wiedereinbeziehung alten Reichsgebietes in die Grenzen Deutschlands ausgespro chen, wofür der Führer telegraphisch seinen Tank übermittelte. BrauchM mid Keitel ansgezeichuet Das Goldene Ehrenzeichen verliehen Der Führer hat aus Anlass des so erfolgreichen Abschlus ses der militärischen Operation in Böhmen und Mähren den beiden Generalobersten von Brnuchiisch und Keitel das Gol dene Ehrenzeichen der Partei überreicht Der Führer verband damit seine persönliche Anerkennung und seinen Dank für die verdienstvolle Arbeit der beiden General e. Sacha berät die Regierungrbildaas Unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Hacha sanden auf der Prager Burg eingehende Beratungen über die Neubil dung einer einheitlichen tschechischen Front und einer entspre chenden Umbildung der Prager Negierung statt. Wie den Vertretern des „Cesky Narodny Vybor* (Tsche chischer Nationalansschußi mitgetcilt wurde, wird der Aus schuß bei der Umbildung berücksichtigt werden. Der Staats präsident wird vor seiner Entscheidung die den Verträgen ent sprechenden Vereinbarungen mit dem Reichsprotektor treuen. vhne jedes Bervändnis Lord Halifax vor dem Oberhaus Neues Beispiel für britischen Egoismus Lord Halifax, der englische Aussenminister, sprach vor bett Lords im Oberhaus. Er schilderte die letzten Ereignisse in Mit teleuropa und gab dabei, ähnlich wie Chamberlain, einer vom britisch egoistischen Gesichtspunkt diktierten Auffassung Raum, indem er die Neuordnung in Böhmen und Mähren in einer Form darftclltc. die auch nicht die Spur eines objek tiven Verständnisses für die Folgerichtigkeit und Notwendigkeit dieser Entwicklung im deutschen Raum erkennen liess. Wie wenig die Auffassung Lord Halifax' mit den reale» Tatsachen in Ucbcreinstimmnng zu bringen ist. geht schon aus der Behauptung hervor, daß die Deutschen nach seiner Auf fassung in der Tscheche» Slowakei nach München „außergewöhn lich privilegiert* geworden seien Gegenüber den zur Abwehr der englischen Hetze gelegent lich betonten Erinnerungen an die Geschichte der Entstehung des britischen Weltreiches erklärt Halifax, der Grundsatz, nach dem das britische Weltreich geleitet werde, fei „Wcltregie- rung", und wo immer es in der Welt ausgetreten sei, habe es die Spuren der ,.Freiheit und Selbstregierung* hinterlassen. Lord Halifax gab immerhin zu, dass Südostenropa ein na türliches Feld für die Ausdehnung des deutschen Handels sei. Er begrüßt eS sogar, dass die rumänische Regierung selbst „einen Bericht", wie er die unverschämte Lügenmcldung be zeichnete, dementiert habe, der von einem deutschen Ultimatum in Rumänien phantasierte und bestritt auch nicht, dass daS englische Volk „einige der Fehler erkenne, die im Versailler Vertrag eine Korrektur erfordern". Im übrigen ließen seine Ausführungen jedoch jede Ein sicht in die geschichtlichen Zusammenhänge, die sich in den jüngsten Ereignissen in Mitteleuropa offenbaren, und jede un voreingenommene Erkenntnis des historischen und natürlichen Rechtes Deutschlands auf Lcbensraum sowie der vorbildlich friedlichen und legitimen Maßnahmen der deutschen Politik vermissen. Am „Tag der Wehrmacht" kam auch in unserer Stadt die enge Verbundenheit zwischen Volk und Wehrmacht und die stete Opscrbereitschaft wieder zum Ausdruck, konnte doch unsere Ein wohnerschaft am Abend wieder wie schon vor acht Tagen ihre Sympathie zur Wehrmacht mit der Tat bekunden. Zudem hat ten sich die Kameraden des NS.-Reichskriegerbundes und der NS.-Kriegsopferversorgung in den Dienst der großen Sache gestellt. Die Säbeltroddeln waren sehr schnell ausverkauft und unverhältnismäßig groß war die unbefriedigte Nachfrage dar nach. Doch auch die keramischen Plaketten mit dem Bild de« deutschen Soldaten fanden ob ihrer guten Ausführung Aner kennung. Das finanzielle Ergebnis war ebenfalls gut: 163.48 MN. konnte der Kassenwalter des WHW. den Sammelbüchsen entnehmen. Konzert zum Besten des Winterhilsviverkes dm Saale des „Weißen Adlers" veranstaltete am Sonntag aoend der ^A.- Sturm 33/101 ein Kvnzert zum Besten dos Wmterhilfswerses, ausg^ührt von der Stadtkcrpelle unter Leitung von Scadt. Mu sikdirektor Philipp. Zahlreich waren die .w.lsgenossen er,chie» nen. Sie hörten zunächst die llebertragung vom Empfang de« Fichrcrs in Berlin mit der Rede Gorings und wurden davon so begeistert, daß sie freudig in den Gesang der nationalen Lie- zu seinem Einzüge zu treffen sich anschickte. Er hat «nS sogar, schamlosen Sinnes und so durchaus im Gleichklang mit jener Unverhülltheit, mit der die Bildhauer und Maler seinen listigen Kumpan Amor zur Schau zu stelle« pflegen, bereits im Februar mit vorgetäuschten Früh lingsgefühlen zum Narren gehalten, uns im dreisten Vor stoß gegen den vorzeitig sich altersschwach gebärdenden Winter eine Jahreszeit vorgespiegelt, deren Temperaturen man naturgemäß im allgemeinen zur Zeit der Flieder- blüte zu erwarten Pflegt. Alle Liebespärckdm und solche, die sich mit der heimlichen Absicht trugen, zu solchen mit der Maiblüte heranzurcifcn, feierten diesmal bereits im Februar unter dem nächtlichen Sternenhimmel ihre Ge dankenhochzeit. Und nun kam das dicke Ende in rauhen Manieren für diese Unvorsichtigen nach. Ein handfester Schnupfen zumindest, oft eine „bessere Grippe* stehen jetzt auf der Kehrseite der Medaille, die der arge Schelm ihrer vorzeitigen Leichtfertigkeit präsentiert. Aber auch die älteren Knaben mit Wollhemd und Pulswärmern inner halb der menschlichen Gemeinschaft haben die Nase buch- stäblich voll von einem Frühlingsboten, der uns zu einer Zeit, die ihn zu anständiger Aufführung verpflichtet, mit Schneemauern von Meterhöhen, „Wärme*graden von 12 und mehr unter Nnll (in Bayern z. B.) und anderen teuf lischen Späßen eine Kältehölle erfindet, die selbst die Bos heit des Fürsten des Fegefeuers in den Schatten stellt. Inzwischen hat der Wetterdienst uns im allerletzten Augenblick vor dem diesmal anrüchig gewordenen Stich tag des astronomischen Frühlingseinzuges mit der tröst lichen Aussicht auf Milderung der Polarmanieren des Knaben Lenz unsere kalten Füße zu erwärmen versucht. In diesem Sinne rufen wir unseren Lesern bei einem steifen Glase Punsch ein sonniges Prost auf den lieblichsten Frühling zn.