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Neue Stadt im SalzMeraebikt Mcstekvndgebung der Technik — Staatsrat Meinberg über den Ausbau der Hermann-Eöing-Merke Wie alljährlich hatte das Hauptamt für Technik in der Reichsleitung der NSDAP, für den zweiten Messeionntag der Frühjahrsmesse zu einer Messekundgebung der deutschen Tech nik aufgerusen. Ueber tausend Techniker neben zahlreichen Ver tretern von Partei, Staat und Wirtschaft, waren dem Rufe gefolgt. Den Höhepunkt der Kundgebung bildete ein Vortrag von Staatsrat Meinberg über die Hecmann-Eöring-Werke. 2n anschaulicher Weise schilderte Meinberg die wirtschaftliche Not lage und die Eisenknappheit, die zur Gründung der Reichswerke geführt haben. 1932 sei die deutsche Rohstahlerjeugung aus dem Tiefstand von 7,23 Millionen Tonnen angelangt gewesen. 1934 habe sie bereits 13,87 Millionen Tonnen erreicht und 1938 rund 23 Millionen Tonnen lohne die Ostmark!). Während 1913 etwa 72 v. H. deutsche Erze verwendet und nur 28 v. H aus dem Ausland einaeführt wurden, hätten wir 1929 unsere Eisen- und Stahlproduktion aus einer Erzeinfuhr von 72 v. H. und einer Eigenerzeugung von 28 v. H. aufgebaut. Daher habe Eeneral- feldmarschall Göring im 2uni 1937 die Gründung der Reichs werke befohlen. Die Bohrungen im Gebiet von Salzgitter hatten ergeben, daß nachweislich über 1,5 Milliarden Tonnen Eisenerze zur Verfügung stehen; es wurden dabei sogar Lager mit einem Eisengehalt zwischen 38 und 44 v. H. sestgcstellt. Der geeignete Mann zum Ausbau des Werkes stand in dem Deutsch-Amerikaner Vrassert zur Verfügung, dem es in Eng land gelungen war, nach einem Verfahren zweier deutscher Wis senschaftler aus sauren eisenarmen Erzen nahtlose Röhren her zustellen. Aus ähnlicher Basis werden die Werke in Salzgitter arbeiten. . , . . , Die Abbauarbeiten find so vorangetrieben, daß bereits im - erbst 193» der e rst e Hochofen angeblasen werden kann. Die Gröhe des Werkes werde dadurch bestimmt, dah die Hoch öfen in Salzgitter eine Iahrcserzeugung von vier Millionen Tonnen Stahl haben sollen. Die Werke werden bei einer Breite von drei Kilometern sieben Kilometer lang jein. Für das Walzwerk allein wird eine Halle von 940 Meter Länge und 250 Meter Breite errichtet, die die größte Halle der Welt sein wird. Das Stahlwerk arbeitet im wesentlichen nach dem Thomasversahren und bas anfallende Thomasmehl decke zu einem beträchtlichen Teil den deutschen landwirtschaftlichen Bedarf. Das bei der Kokerei anfallende Cas wird zur Gasfernversorgung nutzbar gemacht. Das Elek trizitätswerk wird zu den größten Werken dieser Art überhaupt gehören. Die Wasserversorgung der Werke erfolgt aus einem Urstromtal nördlich des Harzes. Für den ungeheuren Wohn bedarf sind heute schon 8500 Siedlungswohnungen fertiggestellt und im Laufe der Zeit wird eine Stabt für 200 000 Einwohner entstehen. Abschließend ging Meinberg auf die Errichtung der Werke in Linz ein, die zwei Millionen Tonnen Stahl jährlich erzeuge« sollen. Jüdischer ««IvfoN SvrdpekrS ,Serleumdungs"-Klage gegen den Führer der Amerikadeutschen abgewiesen Der füdische Hetz- nnd Verleumdungsfeldzug gegen bas Deutschtum in Amerika hat wieder eine empfindliche Schlappe erlitten. Der jüdische ehemalige Poltzeirichter Goldstein hatte sich bemüßigt gefühlt, gegen den Führer des Amerikadeutschen Volksbundes, Fritz Kuhn, eine Verleumdungsklage einzureichen, da er sich durch Leit artikel im Bundesorgan „Der Weckruf" und im „Beobachter" verletzt fühlte. Obwohl Goldstein sich die Unterstützung eines Rabbiners zu sichern gewußt hatte, der mit der seiner Raffe eigenen Rabulistik auf Grund des Alten Testaments die angebliche Beleidigung „nach^ weisen" sollte, hat das Brooklyner Gericht die Klage ab- llewlesen. Auf den Einwand des Klägers, daß Kuhn ».ständig die ganze Judenschaft beschimpfe", erwiderte der Richter: „Das geht mich nichts an, ich bin nicht Gott!" Auch das amerikanische Justizministerium entschied Nach Prüfung von etwa 100 „Beschwerden", daß die in der amerikanischen Kundgebung am 20. Februar in New Nork gehaltenen Reden der legalen Ausübung der Rede freiheit entsprachen. Es lägen, so wurde vom Justizamt weiter erklärt, keinerlei Beweise dafür vor, daß die Ver sammlung irgendwelche Gesetze verletzt habe. ^Iugendfrisch und lebendig" Korpsführer Hühnlein über die Aufgaben des NSKK. Vor dem Führerkorps der Motorgruppe Brandenburg und dem Lehrgang der Reichsführerschule des NSKK. Döberitz-Elsdorf kennzeichnete Korpsführer Hühnlein in Potsdam die besonderen Aufgaben des NSKK. folgen dermaßen: „Ich glaube, wir können stolz auf die Entwicklung des Korps sein. Jugendfrisch und lebendig haben wir alle Aufgaben angefaßt. Wir haben alle Gebiete der Motori sierung mit neuem, nationalsozialistischem Geist erfüllt." Der Korpsführer ging dann auf die wehrpolitischen Auf gaben und Ziele des NSKK. ein und stellte in den Vorder grund die hohe Bedeutung der Jugendertüchti gung und die Erfassung der jungen Deutschen, die be sondere Liebe zur Motorisierung mitbringen. Ausbau der Wirischafisbeziehungen m«t Holland Reichsminister Funk nnd Minister Dr. Steenberghc sprachen Zu Ehren des holländischen Wirtschaftsministers Dr. Steenberghc fand im Kaiserhof in Berlin ein Emp fang des Reichswirtschaftsministers Funk statt, an dem außer holländischen Gästen auch von deutscher Seite Reichs minister, Staatssekretäre und Vertreter von Wirtschaft und Handel teilnahmen. Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsidem Funk begrüßte den holländischen Gast mit herzlichen Worten und betonte, daß dieser Besuch deshalb besonders wichtig und erfreulich wäre, weil die Wirtschafts beziehungen zwischen Holland und Deutschland seit jeher und bis in die letzte Zeit hinein sich überaus günstig und für beide Teile erfolgreich gestaltet hätten. Er gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß auch die jetzt geführten Ver handlungen zu einem beide Teile befriedigenden Abschluß gebracht werden können. Minister Dr. Steenberghc nannte die Pflege des ausgedehnten niederländisch-deutschen Handelsverkehrs einen Teil der mannigfachen und freundschaftlichen Be ziehungen zwischen Holland und Deutschland, die eine Gewähr dafür böten, daß beiderseits auch die etwa vor handenen verschiedenen Ansichten mit der größten Objek tivität betrachtet würden. Die Handelsstatistik beider Länder zeige, daß die Niederlande den größten Handels umsatz mit Deutschland haben und daß auch Deutschland mit keinem anderen Lande einen größeren Umsatz ver zeichne als mit den Niederlanden. Die bei den Verhand lungen der beiderseitigen Regierungsausschüffe gezeigte verständnisvolle Gesinnung gebe ihm das Vertrauen, daß in gemeinsamer Zusammenarbeit die Wege gefunden würden, um den wünschenswerten Ausbau der beider seitigen Wirtschaftsbeziehungen zu fördern. Papst Pius XII. gelrimt In der Peterskirche fand Sonntag die fünfstündige Krö nungsfeier des Papstes Pius XII. statt. Bereits um 6 Uhr früh waren die Portale der Kirche geöffnet. Von 8 Uhr an trafen die offiziellen Abordnungen von vierzig Staaten ein. Unter den ersten offiziellen Vertretern erschien der italienische Außen minister. Graf Tiano, in Vertretung des Duce und das italie nische Kronprinzenpaar in Vertretung des Königs und Kaisers Viktor Emanuel und der Königin und Kaiserin. Unter den Klängen der Sixtinischen Kapelle begann in feierlicher Prozession der Einzug des von seinem geistlichen und militärischen Hofstaat begleiteten neuen Papstes. Unter einem Baldachin wurde Pius XII., auf dem Haupt die goldgestickte Mitra, durch die Menge getragen, der er nach allen Seiten seinen Segen spendete. 2m Hauptchor angelangt, wurde dem Papst als Eröffnung des Krönungszeremoniells von den hohen nrchlichen Würdenträgern am Thron die vorgeschriebenen Ehren erwiesen. Nach der Krönungsmeffe verließ der päpstliche Zug die Peterskirche. Auf dem Petersplatz hatte sich bereits seit Stun- den eine große Menge versammelt, die Pius XII. bei seinem Erscheinen in der Mittelloge der Fassade der Peterskirche begrüßte und seiner feierlichen Krönung mit der Tiara, die ihm vom Dekan der Kardinaldiakone aufgesetzt wurde zusehen konnte. Dann spendete der Papst, umgeben von den Kardinalen, der Menge den apostolischen Segen, während die zur Absperrung vor der Peterskirche ausgestellten italienischen Truppen das Gewehr präsentierten. Wahrend der Krönungsfeier hatten von 12 bis 13 Uhr eine volle Stunde lang sämtliche Glocken Roms geläutet. England durchbricht Franco-M-BOW Einmischung in Spanien — Britische Zerstörer heös« Schmuggcldampfer Entsprechend der amtlichen englischen AnweiftML M der Außenminister Lord Halifax vor dem Obenan» bekanntgab, haben britische Kriegsschiffe den Blockadering, den General Franco um die rotspanische Küste gelegt hat, durchbrochen und damit sich der Einmischung in die spa«^- schsü Angelegenheiten zugunsten der Roten schuldig ge macht. Ein recht merkwürdiges Verhalten, nachdem Eng land eben erst die Franco-Regierung als alleinige legate Macht in Spanien anerkannt hat. Der Vorgang ist folgender: Der britische Dampfer „Stangate" war 23 Meike« nördlich vom Kap San Antonio (Insel Ibiza) von einem nationalspanischen Kriegschisf angehalten und aufgefordert worden, den Hafen von Palma anzulaufen. Auf eine« Funksprnch der „Stangate" hin, erteilte, wie „Preß Associa tion" meldet, die britische Admiralität den Zerstörer« „Jntrepide" und „Impulsive" Befehl, der „Stangate" M Hilfe zu eilen. Der Zerstörer „Jntrepide" stieß nachts a«f die „Stangate" und geleitete den Dampfer nach Gibraltar. Wie es heißt, war der Dampfer „Stangate" mit Lebensmitteln für die Spanienbolsche wisten unter Mißachtung der Franco-Blockade i« Valencia eingclaufen. Er hatte dort seine Ladung gelöscht und wurde auf der Rückfahrt von einem nationalspanische« Kriegsschiff aufgebracht. Auf britischen Funkruf erschiene» dann britische Schiffe und geleiteten den Schmuggel dampfer nach Gibraltar. * Bolschewisten im Lustkampf Madrid seit Tagen ohne Brot Ueber Madrid kam es erstmals zu einem Luftlampf zwischen den Kommunisten und den Miaja Anhänger», nachdem cs den Kommunisten gelungen war, sich i« Barajas in den Besitz von Flugzeugen zu setzen. In der Stadt selbst gelang es den Truppen Miajas nach blutige« Kämpfen, bei denen auch Tanks eingesetzt und von Hand granaten Gebrauch gemacht wurde, die Besatzung des kommunistischen Zentralbüros zur Ucbergabe zu zwinge«. Allein die Kommunisten sollen mehr als 100 Tote zo ver zeichnen haben. In den Vorstädten Madrids dauern die Kämpfe zwischen den Roten aller Schattierungen an. Die Todes opfer der Kämpfe bleiben in den meisten Fällen auf der Straße liegen. Ein „Kriegsgericht" in Madrid verurteilt« 63 Kommunisten zum Tode. Infolge der verwirrten Lage haben sich i« Madrid ernste Schwierigkeiten in der Nahrungsmittclvcrsorgung ergeben. Seit drei Tagen gibt es so gut wie kein Brot mehr. Fast sämtliche Lebensmittelgeschäfte sind geschloffen. In Barcelona wurden 37 rote Pistolenhelden ver haftet, die nicht weniger als 5000 Morde auf dem Ge wissen haben sollen. Von Paris aus wird mitgeteilt, daß nunmehr di« Grenze für rückkehrende Flüchtlinge wieder geöffnet worden ist. Täglich sollen etwa 6000 bis 7000 Flüchtling« zurückkehren. Der Sender der Falange in Valladolid forderte di« sofortige Uebergabe der ehemaligen Kriegsschiffe de« sowjetspanischen Flotte, die von Frankreich in Bizert« beschlagnahmt worden war. Deutsche Lebensmittelspende in Barcelona In Barcelona traf der deutsche Frachtdampfer „Regast" mit einer Ladung von 500 Tonnen Lebensmittel als Geschenk der Reichsregierung an die Bevölkerung ein. Im Hafen hatte sich aus diesem Anlaß eine große Men schenmenge eingefuvden, die der Besatzung begeistert z»- jubelte stürze Nachrichten Berlin. Der griechische Ministergouverneur Kotzias, der mehrere Tage als offizieller Gast der Reichsregierung i« Berlin weilte, hat die Reichshauptstadt wieder verlassen. Der Führer empfing den griechischen Ministergouverneur und sein« Gemahlin vor der Abreise zum Tee in der Neuen Reichs kanzlei. Rom. Papst Pius XII. hat Kardinal Luigi Ma tz l i o n e zum Kardinalstaatssekretär ernannt. Kar dinal Maglione ist 1877 in einer kleinen Ortschaft bei Neapel geboren. 1901 zum Priester geweiht, beschäftigte er sich sch« früh mit diplomatischen Studien. An Glück ging la Scherben Roman vo« Fr. Lehne. Fortsetzung Nachdruck verboten . Isabella sah auf Erich. Ein leiser Schauer ging durch Are Glieder — ihn verlieren? Den Gatten verlieren —? frin Gedanke, der nicht auszudenken war! Und dann kam in ihr gütiges Herz das Mitleid mit der Nichte, die, so jung ??ch, schon Schwerstes zu tragen hatte. Sie wollte jetzt nicht kleinlich sein! Die innersten Beweggründe, die sie das Wiedersehen mit fürchten ließen, gestand sie sich ja selbst nicht ein! Ja, wäre nicht gerade Erich Trautmann ihr Gatte gewesen! — Warum kam Erich Trautmann noch nicht? Der Wandel, gang war schon voller plaudernder Menschen, und noch im- mer sah sie ihn nicht — in der ungeduldig wartenden jun gen Isa quoll zornige Enttäuschung auf. Man ließe sie — sie — doch nicht warten! Am liebsten wäre sie gegangen und hätte nun ihn warten lasten; aber diese unverhoffte Begegnung mit ihm versprach jo viele lockende Möglichkei ten, daß sie doch ausharrte. Sie war sich ihrer Mackt über die Männer bewußt: bestimmt würde er kommen! Viel leicht trug seine Frau die Schuld an dieser Verzögerung; sicherlich war diese mit im Theater. Sie war sehr neu gierig auf Erich Trautmanns Wahl: vielleicht eine reiche Holländerin oder Engländerin — auf jeden Fall aber würde sie — Isa — einen Vergleich mit jeder Frau be stehen können, dachte sie selbstgefällig. Endlich öffnete sich die Tür seiner Loge. Er trat heraus, aufmerksam die Tür haltend für eine Dame, die ihr be kannt vorkam... Ja gewiß, das war doch Tante Isabella!" Wohnte er wieder bei ihr? Aber was war das?... jetzt schob er zärtlich seinen Arm unter den der Tante. Es jchien ein sehr vertrautes Verhältnis zwischen ihnen zu bestehen... oder war sie gar LiL Gattin Erich Trautmanns? Nein, das war doch ausgeschlossen. Nicht möglich! Den noch mußte sie dieses Unmögliche glauben; denn lächelnd sagte jetzt Erich Trautmann, als man sich gegenüberstand: „Gnädige Frau, meine Frau dürfte Ihnen nicht ganz unbe- kannt sein —" „Nein, nein! Oh, welche Ueberraschung —! Tantchen, liebes Tantchen —" Isa griff nach der Hand Isabellas und küßte sie. Dan« nochmals leise, schluchzend — „ach, liebe Tante." Wirklich, es glänzten Tränen in Isas Augen, die schnell mit dem Tüchlein hinweggetupft wurden. und du bist nun Herrn Trautmanns Frau? Wie lange schon? Bist du auch auf Java gewesen?" „Selbstverständlich! Und du, Kind — ich sehe, du trägst Trauer!" Ganz weich und behutsam klang Isabellas Stimme; sie wollte doch nicht an einen frischen Schmerz rühren. Um den Mund der jungen Witwe zuckte es wie bei einem Kinde, das anfangen will, zu weinen, und das Tüch lein mußte abermals Dienst tun. Isabella streichelte der Nichte Hand. „Verzeihe, Kind, wenn ich dir wehgetan!" „Ach, Tantchen, ich habe so viel durchgemacht! Viel hätte ich dir zu erzählen. Sehen wir uns nach der Oper noch? Nicht? Du denkst, es wird zu spät? Oder morgen? Wie du meinst! Ich stehe immer zu deiner Verfügung! Ich habe jetzt so viel Zeit, leider! Ich bin ja nur vorübergehend hier! Und du? Hast du dein Haus noch, ja? Soll ich lieber zu dir kommen?" Ach, es lag Isabella nichts daran, nach allem, was ein mal geschehen war, die Beziehungen zu der Nichte erneut auszunehmen. Aber es gab kein Ausweichen. Entweder mußte sie bedauern, was in diesem Fall doch nicht angän gig war, wenn sie die trauernde Isa nicht tödlich beleidigen wollte — oder sie mußte sie willkommen heißen, so schwer es ihr auch fiel. Nach kurzem Zögern sagte sie: „Ich werde mich freuen, dich morgen nachmittag gegen vier Uhr bei uns zu sehen zu einem gemütlichen Kaffeestündchen. Ich möchte nach de« Vorstellung gleich nach Hause, da ich mir noch Schonung auferlegen muß. Das Trovenklima hat mein Herz ei« wenig angegriffen." Brennend gern hätte Isa gewußt, wie diese Heirat, di« ihr ein Rätsel war, zustande gekommen sein mochte. Doch aus Klugheit fragte sie nicht danach. Morgen würde st« schon alles erfahren! Das Klingelzeichen kündete bereits Schluß der Pause an. Sinnend sah Isabella auf die junge Frau, in sich hinein horchend. Nein, da war keine Stimme, die für die Nicht« sprach. Fremd, unheimlich — ja, sogar widerlich wie di« schönen, glatten Schlangen, die ihr oftmals über den Weg gehuscht waren, so erschien ihr Isa, hinter deren bestricken der Außenseite sie die innere Verlogenheit spürte. Abwehr war in ihr gegen die Nichte und eine unbestimmte Furcht vor etwas Schrecklichem. Plötzlich kam eine solche Traurigkeit über sie, daß st« hätte laut aufweinen mögen. Und dieses Gefühl verstärkt« sich während des letzten Aktes, so daß sie ihren Tränen nicht mehr gebieten konnte. Was war das nur? Sie war vielleicht doch noch nicht s» gesund, und die aufwühlende Musik, das ihr ungewohnte Getriebe in dem festlich erleuchteten Hause taten ein übri ges, ihre Nerven aus dem Gleichgewicht zu bringen. Vielleicht würde man doch lieber wieder ins Gebirg« gehen. Dieser Gedanke gewährte ihr ein wenig Beruhigung. Zwölftes Kapitel. Wenn Isabella gewußt hätte, wie ungeduldig der Gatt« auf den Besuch der Nichte wartete! Sie hatte im wohlig durchwärmten Wohnzimmer de» Kaffeetisch hergerichtet, geschmackvoll, gemütlich, harmonisch — wie es ihre Art war. Wertvolle alte Meitzner Taste» und Kuchenkörbe standen auf der Decke mit den kostbare» Fileteinjätzen, und viele Blumen erfüllten den Raum mit heimlichem, duftendem Leben. Fortsetzung folgt.