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Aus unserer Heimat.^ Wilsdruff, am 16. März 1939. Spruch Des Tages Die Verschiedenheit der Geburt gibt und nimmt keinen Vorzug; alles kommt dabei auf persönliche Würdigung an. Friedrich Wilhelm lll. Jubiläen uns Gedenktage 17. März. 1813: Friedrich Wilhelms lll. Ausruf „An Mein Volk-. Er- tichtung der preußischen Landwehr. — 1834: Gottlieb Daimler in Schorndorf geboren. Gönne und Mond: 17. März: S.-A. 6.12. S.-U. 18.06; M.-A. 4.23. M.°U. 14L6 Schenkt auch -er Seele Sonne! Der Frühling steht vor der Tür. In diesen Tagen Wren wir es besonders, wie lichthungrig wir sind. Uns durchpulst eine unbändige Freude, daß wir uns nun schon wieder so weit durchgerungen haben, daß von nun an die Tage länger werden als die Nächte. Jeder Mensch ist bemüht, soviel des Frühlingslichtes zu erhaschen als nur möglich. Die wohltuende Sonne verwandelt uns und räumt mit allen Schlacken auf, die der lichtarme Winter in «ns aufgespeichert hat. So wie unser Körper gewissen Schwankungen der Lebenshaltung unterworfen ist, so ist auch die Haltung unserer Seele nicht immer die gleiche. Es gibt Zeiten innerer Bedrückung, in denen wir auch im Herzen Schlacken beseitigen, daß wir unsere Seele pflegen und ihr Nahrung geben. Welch anderen Sinn könnte ein Sonntag haben, als daß wir an ihm unserer Seele die notwendige Sonne schenken, daß wir unsere Gedanken einmal über »ns selbst hinaus erheben und Dingen zuwenden, die abseits des Alltags liegen. Das Göttliche und Schöne suchen, ist rechtes Sonnlagswerk. Kein Mensch vermag sein Leben ganz zu erfüllen, wenn er nicht jene Stunden der Erbauung kennt, in denen wir mit den größten und ewigen Dingen Zwiesprache halten. Nur durch solche Zwiesprache gelangen wir immer wieder zu innerer Mar git. Und die Menschen, die in sich fest stehen, die ihre Seele von allen Schlacken befreit haben, stehen auch im Leben fest «nd sind wahrhaft glücklich. I. B. Leffassmg bis auf weiteres Der Reichsminister des Innern gibt bekannt: Das End« der mit meiner Anordnung vom IS. Mär, vrrsügten Beflaggung der Dienstgebäud», der staatlichen und kommunalen Verwaltun gen und der KSrpersckmtten. Anstalten und Stiftungen de» Ssfent- uchen Rechtes wird besonders bekanntgegeben «erden. Zag der Wehrmacht" wird bmchgesührl Die Veranstaltungen a»S Anlaß des „TagrS der Wehrmacht" werden, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, in vollem Umfange durchgeführt werden, soweit nicht i« Einzelsalle örtliche Aenderungcn erforderlich sind. . Oeffentliche Prüfung und Entlastung in der Landwirt- lchaftsschule Wilsdruff. An Festsaal der Landwirtschaftsschule gestern vorm. die öffentl. Prüfungen statt. Ahnen wohnten bei Landrat Dr. R e i che lt - Meißen, Kreisobmann Sem- wig - Wuhnitz, Hauptabtcilungsleiter Wittig- Seebschütz, Ortsgruppenleiter Voigt, Ortsbauernsührer Zimmer mann, Vertreter der anderen Wilsdruffer Schulen und eine Reihe Eltern der Schülerinnen. Die Leiterin der Schule, Pgn. Unger, begrüßte alle aufs herzlichste. Landwirtschaftslehrerin Auster nahm die Prüfung ab im Kapitel Hofarbeiten — Ge flügelzucht und -Haltung —, Landwirtschoftslehrerin Rößler im Kapitel Hausarbeiten — waschen nach neuzeitlichen Gesichts punkten, Hinweis auf die Gemeinschaftswäscherei in Unkersdorf. Die Antworten ließen erkennen, daß die Prüflinge den Stoff beherrschten. Nach dem Gesang« des Liedes „Wir gehen als Pflüger durch das Land" sprach Kreivbmann Semmig- Wuhnitz. Er überbrachte die Grüße des erkrankten Kreis bauernführers Zimmermann und wandte sich mit herzerfrischen den Worten an die abgehenden Schülerinnen. Er stellte ihnen vor, wie nun ein neuer Abschnitt in ihrem Leben beginne, in dem die meisten auf eigene Füße gestellt seien. Da sei es not wendig, den Geist der Gemeinschaft zu bewahren und sich als Frau im großdeutschen Reiche zu bewähren. Zunächst erwarte sie der BDM., und dabei mahne die Scholle, ihr und dem Be rufe treu zu bleiben. Stärke komme ihnen aus dem Glauben an den Führer, der Deutschland groß, frei und mächtig machte, Und den nun selbst fremde Völker bitten, sie unter seinen star ken Schutz zu nehmen. Ihrer Entlastungsrede legte die Schul leiterin Unger ein Wort des Generals Clausewitz zugrunde: »Di« Zeit ist euer. Mas sie sein wird, das wird sie durch euch sein." So alt das Dort sei, so ewig jung bleLe es mit seiner Verpflichtung, denen sich auch keine der Abgehenden entziehen könne. Es gelte, die Zeit nicht nutzlos vergehen zu lasten, und nächstliegende in Angriff zu nehmen. Neben der fachlichen Weiterbildung müsse ihnen die Förderung arteigener Kultur um Herzen liegen und die Verpflichtung, die lange Geschlech- terreihe der Aknen fortzusetzen und der Scholle treu zu blei ben. Nachdem Pgn. Unger die an die Landwirtschaftsschule Aue versetzte Lehrerin Rößler mit Dank für die hier ge leistete Arbeit und besten Wünschen für ihr ferneres Leben ver abschiedet hatte, entließ sie die abgehenden Schülerinnen aus dem Schulverbande und gab ihnen den Handschlag zurück, den sie bei ihrem Eintritt geleistet hatten. Anerkennend äußerte sich die Schulleiterin über die guten Leistungen aller Schülerinnen. Dank des Entgegenkommens des Landrates Dr. Reichelt konn te den drei besten Schülerinnen je eine Buchprämie überreicht werden: Charlotte Stephan-Tanneberg, Helga Löffel-Mei stropp und Irmgard Zirkler- D r esden. Besonders den Leistungen der letzteren als Stadt mädel wurde Anerkennung gezollt. Nachdem die Schulleiterin selbst von den Abgehenden zur Erinnerung das Buch „Hermann Göring" für die Schulbibliothek in Empfang genommen hatte, schloß sie die Feierstunde mit dem Führergruß. Im Nebenzim mer waren allerhand Handarbeiten ausgelegt, die zeigten, wie sorgsam dieses sehr wichtige Kapitel in der Schule gepflegt wird. Im Küchenranme ließen höchst appetitlich vorgerichtctc Frühstücks- und Mittagsgcrichte, Kuchen und allerhand seines Backwerk beachtenswertes Können auch auf diesem großen Gebiete erkennen. Ein glücklicher Gewinner. Ein auf der Zedtlerstraße wvh- nender Volksgenosse war unter denjenigen, die bei der Schätzung der Neujahrsbitte dem tatsächlichen Aufkommen am nächsten kamen und mit einem Preis ausgezeichnet wurden. Der glück liche Gewinner erhielt 2 Pfund Strickwolle für einen Pullover. 22. VrMungskonrerl -er Gtadttaveve und Srchefterschule Wilsdruff In diesen Tagen verlasten Tausende und Abertausende junger Menschen die deutschen Schulen, um ins Leben hinaus zutreten und neue Pflichten aus sich zu nehmen. Auch in der hiesigen Orchesterschule ist wieder ein Jahrgang am Ende seiner Lehrzeit angelangt, die gestern abgeschlossen wurde durch bas 22. Prüfungskonzert im „Adler", das sich zahlreichen Besuches erfreute. Bereits am Nachmittag fanden im Gemeinschaftsfaal der Schule die theoretischen Prüfungen statt, denen die Prüfungs kommission und verschiedene Gäste beiwohnten. Nach Grußwvr- ten von Rektor Krahl prüfte Direktor Philipp die einzel nen Jahrgänge in Grundlehre, Harmonielehre und Musikkunde, Rektor Krahl in Staatsbürgerkunde unter besonderer Her ausstellung des Reichsarbeitsdienstes und der neuen Wehrmacht. Die Prüfung zeigte, welch vielseitige Kenntnisse von einem tüch tigen Musiker heute verlangt werden, Kenntnisse, die ihnen unsere Berufsschule in weitem Maße vermittelt. Am Abend fand dann das PrüfungÄonzert statt, das den Abgehenden Gelegenheit bot, sich in der Beherrschung ihrer Instrumente zu zeigen. Der gute Besuch des Konzertes bewies, wie stark die Teilnahme an unserer Stadkkapellc und Orchester schule ist. Vor Beginn des Konzertes begrüßte Städt. Musik direktor Philipp die Erschienenen. Ein lxsonderer Gruß galt Pg. Brück und Dr. von Werlhof- Dresden als Vertreter der Landesgruppe Sachsen der Reichsmuflkkammcr, Ortsgrup penleiter Voigt, stellv. Bürgermeister Gründler, ver schiedenen Kammermusikern u. Lehrern, Eltern u. Geschwistern der Schüler. Die sehr reichhaltige Vortragsfolge wurde vom gesamten Orchester unter Leitung von Städt. Musikdirektor Philipp eingeleitet mit der Ouvertüre <mr Oper „Maritana" von M. V. Wallace, die rhythmisch geläufig und mit vortrag- sicher Geschlossenheit zum Vortrag kam. Nicht weniger als acht Solisten zeigten dann ihr Können. Schüler R. Höhne spielte den 1. Satz des Konzertes für Klavier mit Orchester, B-Dur, von W. A. Mozart. Konnten wir ihn vor 14 Tagen als guten Posaunisten hören, so zeigte er gestern, daß er auch das Rüst zeug als Pianist besitzt. Gut machten ihre Sache auch die vier Geiger. Sie bekundeten gute Schulung und hatten alle eine be sonders freudige Bogenführung. Je nach Wahl ihres Stückes meisterten sie kleine und große Schwierigkeiten. W. Göpfert spielte den schwierigen 2. u. 3. Satz des Konzertes für Viottne mit Orchester von M. Bruch, W. Förstter den 2. und 1. Say des Konzertes für Violine Nr. 9 von CH. de Beriot, W. Krebs Konzert Nr. 4, D-Dur für Viosine-Solo von W. A. Mozart und H. Schuster 2. und 1. Satz des Konzertes für Violine-Solo Nr. 7 von P. Rode. Der Flötist H. Tischer hatte sich das Capricco von L. Kemter ginvählt und brachte es schön gebunden und weich im Ton zu Gehör. Ein hoffnungs voller Vertreter seines Instrumentes war H. Burkhardt, der den 2. und 1. Satz des Konzertes für Oboe von I. Haydn ausdrucksvoll und biegsam im Ton wiederzugeben verstand. Sauber und technisch gewandt blies P. H-ennig den 1. und 2. Satz des Konzertes für Klarinette-Solo von W. A. Mozart, nur war er zeitweise allzusehr zurückhaltend. Atte solistischen Vorträge wurden vom Orchester unter der hsingcbenden Leitung Philipps sehr aufmerksam und anschmiegend begleitet. Die Vor- tragsfolge wurde abgeschlossen von der Rhapsodie Nr. 1 von Franz Liszt, die die Hörer voll und ganz gefangen nahm. Der votte Saal bekundete seine Freude an dem talentkündenden Mu sizieren der abgehenden Schüler und den Gemeinschaftsleistun gen des gesamten Orchesters durch lebhaften Beifall. An die Abgehenden richtete Pg. Brück als Vertreter -er Reichsmusikkammer beherzigenswerte Mahnungen, auf der er haltenen vorzüglichen Grundlage weiter zu arbeiten und nach innerer künstlerischer Reife zu streben. Der heutige Tag sei ein gutes Vorzeichen für ihr weiteres berufliches Leben. Mit Hand schlag nahm er sie in die Reihe der Berufsmusiker auf. Worte besonderer Anerkennung richtete Pg. Brück an Musikdirektor Philipp sowie an Rektor Krahl und dankte ihnen für all das Gute, was sie den Schülern mitgaben für ihr ferneres Leben. Die Ausführungen klangen aus im Gedenken an den Führer und im Gesang der Nationallieder, die im Hinblick auf das neuerliche welthistorische Geschehen von allen umso begeisterter gesungen wurden. Musikdirektor Philipp wurde von seinen abgehenden Schülern durch Blumen und eine künstlerisch ausgcführte Beet hoven-Plakette erfreut, die ihm mit Worten herzlichen Dankes für seine den Schülern zuteilgewordene Berufserziehung vom Schüler W. Göpfert überreicht wurde. Auch dem verdienten Kapellmeister Lippold wurde derselbe Dank von den Ab gehenden zuteil. Musikdirektor Philipp dankte und wünschte ihnen aller Gute auf ihren ferneren Lebensweg. Abschließend nahm Schüler W. Krebs den Taktstock, um seinen Kameraden bei der Wiedergabe des alten Traditionsmarschys ,Zn Treue fest" und einer Zugabe temperamentvoller Lester zu sein. Lermann Lässig. Eine Friesen-Ehrung findet heute abend 20 Uhr im kleinen , Saas des Goldenen Löwen statt. Der Turnverein ladet alle Freunde der deutschen Turnsache herzlich dazy ein. Don Tur nern und Turnerinnen wird vollzähliges Erscheinen erwartet. Naturschutz-Ausweise. Durch die Naturschutzverordnung vom 18. März 1936 werden 34 Pflanzenarten vollkommen und eine kleinere Anzahl von Arten teilweise geschützt. Zur Durchführung dieser Verordnung sind auch in„ diesem Fahre wieder freiwillige Helfer und Helferinnen erwünscht. Botani ker, Naturfreunde, die über ausreichende naturwissenschaftliche Kenntnisse verfügen, durchaus zuverlässig und taktvoll Vorgehen und sich uneigennützig in den Dienist der guten Sache stellen wollen sowie das 30. Lebensjahr vollendet haben, erhalten auf Antrag einen Naturschutzausweis, der von den zuständigen Re gierungspräsidenten ausgestellt wird. —Wer bei der Erhal- haltung unserer Flora mitwirken will, dem ist Gelegenheit ge boten, in die Reihe der sächsischen Naturfchutzhelfer cinzutretcn und sich beim Landesverein Sächsischer Heimatschuh e. V., Dresden-A., Schießgaste 34, unter Mitteilung seiner genauen Anschrift, seines Geburtstages, Geburtsortes und seines Be rufes zu melden, damit dem Betreffenden nach Prüfung die behördlich abgestempeltc Ausweiskarte zugestellt werden kann. Standesamtliche Nachrichten von Wilsdruff in der Woche vom 7. bis 13. März 1939. Geburten: Ursula Müller, Wilsdruff, Zedtlerstr.' 11, 7. 3. 1969, 2. Kind. — Emil Heinz Teller, Wilsdruff, Bader gaste 4, 8. 3. 1939, 3. Kind. Eheschließungen: Keine. Sterbefälle: Ida Selma verw. Seifert geb. Wirth, Wilsdruff, Berggaste 3, 9. 3. 1939. ßsiach Schluß der RedaktlSn eings-««E*WG^ Dee Slowakische Staal «Mee dem Schutze des Deutschen Reiches! DNB. Prag, 16. März. Der slowakische Minister präsident Dr. Tiso hat an den Führer folgendes Tele gramm gerichtet: ,Hn starkem Vertrauen auf Sie, den Führer mrd Reichskanzler des Großdeutschen Reiches, unterstellt sich der slowakische Staat Ihrem Schutze. Der slowakische Staat bittet Sie, diesen Schutz zu übernehmen. gez. Dr. Tiso." Der Führer hat darauf geantwortet: „Ich bestätige den Empfang Ihres gestrigen Tete- gramms und übernehme hiermit den Schutz des slowakische« Staates. gcz. Adolf Hitler." Briefe an die deuischen Sol-aie« Postnummcr und Leitstclle augcbcnk — Vorläufig kein« Päckchen und Pakete Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt, daß die Postanstalten der Deutschen Reichspost Pakete und Päckchen an Soldaten, die mit ihren Truppen nach Böhmen und Mähren eingerückt sind, bis auf weiteres zur Beför derung nicht annehmen, und daß Briefe nur befördert werden können, wenn neben der Postnummer noch die dazu gehörige Postleitstelle angegeben ist. Um die Post nicht unnötig zu belasten, wird die Be völkerung gebeten, diese Bestimmung zu beachten. Reiseverkehr gesperrt Jeder Reiseverkehr (Ein- und Ausreise) in das unter deutschen Schutz gestellte böhmische und mährische Gebiet ist bis auf weiteres gesperrt. ,. Bis rum Da» «ater Schnee " Starke Schneeverwehungen im Slschberggcbiet — Verkehr größtenteils lahmgelegt Neber dem Nschberagebiet tobte ein Schncesturm, wie er in diesem Ausmaß seit Jahrzehnten nicht beobachtet worden ist. Schon seit Tagen hat es ununterbrochen geschneit. Schneeschip» perkolonnen waren auf allen Straßen tätig, um die Fahrbah nen freizuhalten. Bis zu vier Meter Höhe waren stellenweise an den Rändern der Ajchbcrgstraßcn die ausgcworfenen Schnee masten gewachsen. Am Aschberg sind die kleinen Häuser zum Teil bis zum Dach unter Schneeverwehungen begraben. Die Kinder konnten vielfach die Schule nicht besuchen, selbst Erwachsene konnten sich kaum durchkämpfen, da sie ebenfalls bis an die Brust im Schnee versanken. Der Herbergsvater der Jugendherberge auf dem Asch berg berichtet, daß er einen derartigen Schneesturm noch nicht erlebt hat. Die Schneewehen, die sich rings um den Aschberg in den Schonungen und an den Waldrändern anftürmen, haben vier bis fünf Meter Höhe erreicht. Um überhaupt einen Fußgänger verkehr aufrechterhalten zu können, mügcn Wege frelgeschauselt werden. Selbst im Tal ist es zu größeren Verwehungen gekom men. Der orkanartige Schneefturm hält noch an und hindert jede Sicht. Die höhergelegenen Orte des sudctcndeutschen Kreises Gras- litz sind vielfach vollkommen von der Außenwelt abgefchnitten. Züge blieben im Schnee stecken Infolge des anhaltend starken Schneetreibens kam es auf einigen durch Gebirgsgegenden führenden Nebenlinien des Reichsbahndirektionsbezirkes Dresden zu Störungen. Z. B. blieb ein Personenzug zwischen den Bahnhöfen Muldenberg und Schöneck wegen Schneeverwehungen vorübergehend lie gen, konnte aber bald mit eigener Kraft weiterfahren. Di» Schmalspurstrecke Willa u—W ilzschhaus stt so stark ver weht, daß zwischen Rothenkirchen und Stützengrün ein Zug rm Schnee strckenblieb und seine Fahrt nicht sortsetzen konnte. Er muyte nach Stützengrün zurückkehren. Der gesamte Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Wilzsch- haus und Larisfeld, Lbenso der Verkehr auf der elektrisch betrie benen schmalspurigen Nebenbahn Klingenthal—Sachsenberg- Georgenthal mußte eingestellt werden. Auf der Strecke Limbach —Wittgenodorf vlieb der Personenzug 3723 im Schnee stecken und mußte ausgeschauselt werden. Auch weitere ähnliche Stö rungen waren noch zu verzeichnen. Wegen der ungewöhnlichen Schwierigkeiten, die durch das winterliche Unwetter heraufbe- schworen wurden, kam es naturgemäß auch zu unvermeidlichen Zugverspätungen. — Auch im Linienverkehr der Omnibusse waren vielfach erhebliche Störungen zu verzeichnen. Kestelsdorf. N SDA P. - K u n d g e b u n g. Am Dienstag hatte die Ortsgruppe Kestelsdorf zu einer Kundgebung in den Gasthof zur Krone eingela-cn, die unter dem Motto stand: „Wer sind -ie Feinde Deutschlands." Vor der Kundgebung marschierten die Gliederungen durch das Dorf unter Vvrantritt des Fanfarenzuges des Jungvolks. Ortsgruppenleitcr Pg. Kunze eröffnete die Versammlung und hieß alle herzlich Willkommen. Nun ergriff Gauredner Pg. Damme-Chem nitz das Wort. In ruhigen sachlichen Morten jchfldette er die augenblicklichen Verhältnisse und geißelte die Machenschaften der Juden, schilderte den Fall Grünspan und die Zerstörungs arbeit mit Hilfe der Kommunisten. Reicher Beifall lohnte sei nen Vortrag. Pfundsammlung Montag, den 20. März 1939. Lebensmittelausgabe Dienstag, den 21. März 1939. Dienstplan für die SAG. SAG. Wilsdruff und Grumbach. Am Sonntag, 19. 3^ 7.Z0 Uhr Schützenhaus Wilsdruff: Prüsungsabnahme: Schie ben, Keulenzielwurf, Hindernislauf, Radfahren. . MetterdeeiM des Reichswetterdienstes, Ausgaveort Dresden. Vorhersage für den 17. März: Noch mäßige Fröste in der Nacht, bei vielfach heiterem Himmel noch Rückjeitenwettcr mit einzelnen Schnee schauern, die teilweise in Regen übergehen, später Eintrübung von Nordwesten.