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Lagesspruch Wer den ewigen, unvergänglichen Dingen vertraut, der wird auf dieser Erde den Fuß in Ungewittern und das Haupt ü» Sonnenstrahlen haben, der wird hier unverlegen und immer größer sein, als was ihm begegnet. Claudius. Die Konsequenz Die deutschen Truppen als Träger des deutschen Willens Die deutschen Truppen, die auf vereisten Straßen bei schwerem Schneetreiben in Böhmen und Mähren ein rücken, um gemäß dem Abkommen, das der Führer mit dem tschechischen Staatspräsidenten Dr. Hacha und dem Außenminister Dr. Chvalkovsky unterzeichnet hat, das tschechische Volk unter den Schutz des Deutschen Reiches zu nehmen und ihm eine seiner Eigenart gemäße autonome Entwicklung seines völkischen Lebens zu gewährleisten, tragen gleichsam die Vollmacht aus tausend Jahren der Geschichte im böhmisch-mährischen Raum bei sich. Sie nehmen nicht Rach« für getanes Unrecht an der deutschen Volksgruppe, sondern sie wollen den Tschechen die Mög lichkeit geben, endgültig Ruhe, Ordnung und Frieden in ihrem Ämde zu schaffen. Die deutschen Soldaten begleitet > »ufere Hoffnung, daß die Tschechen einsehen mögen, wes halb die Dinge diesen Verlauf nehmen mußten. Der Führer hat mit seinem schnellen Entschluß neues, schweres Unheil verhütet, Unheil, das sich über den böhmisch mährischen Raum hinaus leicht weiter hätte ««sbreiten können. Das Handeln Adolf Hitlers ist von der Rücksicht auf den Frieden Europas diktiert. Frei von Men Haß- und Vergeltungsgefühlen kommen die deutschen Trichpen als „Träger des Willens der deutschen Reichs- regierung", wie der Führer in seinem Befehl an die Wehrmacht sagt. Sie wollen Hüter der Ordnung und des Friedens fein, und die tschechische Bevölkerung wird gut daran tu«, sich unter die Obhut der deutschen Truppen zu Dellen. Der Führevbefehl gibt den Truppen die Marsch route und verpflichtet sie ats Repräsentanten Großdeutschlands, Großmut M zeigen. Die Tsche chen werden es violieicht später einmal »oll Achtung er wähnen, daß kein deutscher SoWst vergolten hat, was tschechischer Haß und Verblendung an deutschen Volks genossen an Unrecht getan hat. Mr wollen die Wunden vergessen, die Prag in den letzwn Jahrzehnte«, nachdem die Lüge von Versailles den Mosaikhäat Tschecho Slowakei geschaffen hatte, dem Deutschtum und dem deutschen Bott geschlagen hat. Auslöschen können wir das Unrecht nicht, dazu war es zu groß und dazu sind die Wunden zu tief. Aber wir werden unsere Macht nicht mißbrauchen. Wenn die Tschechen mit uns vorurteilsfrei 2000 Jahre der Geschichte überschauen, dann werden sie zugeben müssen, daß der böhmisch-mährische Raum stets deutscher Boden war, den ein deutscher Pflug durchfurchte und urbar machte, den deutsche Kultur befruchtete und deutsche Herzöge behüteten. Nur wenige Jahre im Laufe einer tausendjährigen Geschichte sind die Tschechen selbständig gewesen. Und das waren wahrlich keine Glanzzeiten! Wohl aber können wir Deutsche vor aller Welt darauf Hinweisen, daß die königlichen Jahre stets die waren, in denen die Tschechen unter dem Schutz des Deutschtums standen. Die rund zwei Jahrzehnte tschechischer Selbständigkeit dank der Benesch-Fälschung in Versailles sind der letzte und treffendste Beweis dafür, daß ein selbständiges Tschechentum nicht äufbauend und staatsbildend ist. Auch die Gewalt, die hie Lüge decken sollte, hat die Wahrheit nicht unterdrücken können. Falsch verstandenes Herrentum und unseliger Hang zur Knechtung fremder Volksgruppen hat die Tschechen auch nach dem ersten Versuch zur Be reinigung in München verleitet, ihre Macht zu miß brauchen. Wenn wir auch nicht daran zweifeln, daß es nicht an Männern in der Tscheche! gefehlt hat, die ehrlich bemüht waren, den Weg, den ihnen München vorgezeichnet hatte, zu gehen, so waren doch die Hatzgefühle und die dunklen Triebe kurzsichtiger KatastrophenpoMiker stärker. In Prag bat man geglaubt, sich über die Tatsache eines Großdeutschen Reiches hinwegsetzen zu können. Man hat seit dem denkwürdigen Herbsttage des Vorjahres das ge fährliche Spiel weiter getrieben, man hat schließlich den Bogen überspannt, und der Erfolg ist der völlige Zerfall und die Liquidierung der Bindestrich-Re- publik. Die Tschechen sind an ihrer inneren Unaufrich tigkeit und der verlogenen Moral ihrer politischen Führer zerbrochen. Der Lauf der Dinge ist nur die Konsequenz der geschaffenen Tatsachen. Die Slowakei, die 20 Jahre lang gerungen hat um ihre Rechte, hat sich die Selbstän digkeit genommen. Sie ist damit gleichsam zum Vollstrecker des Todesurteils an der Tschccho-Äow<i koi geworden. Böhmen und Mähren, jener urdeutsche Raum, legen ihr Schicksal vertrauensvoll in Deutfchlan-ds Hände. Autor deutschem Schuh werde« diese Gebiete dre Ordnung und den Frieden finden. Die Deutschen begrüßen unsere Truppen mit lautem Jubel, denn sie wissen, daß die Zeit der Leide« und der Qualen für sie nun endgültig ein Ende hat. Von der tschechische« Bevölkerung erwarten wir, daß sie der Vernunft znm Siege über Haß und Vev- blendung verhilft. Dann wird der K. März IMS, der ein historischer Tag für Europa ist, de« segensreichen Anfang einer nenen Entwicklung im Raume von Böhme« und MSbroa WA». Slowakei bleibt mgeteM Propagandaches Mach im Rundfunk Propaaandachef Mach hielt im Rundfunk eine Rede, in der er zu Ruhe und Besonnenheit aussorderte. Er erklärte, di» Ereignisse überstürzten sich in so raschem Tempo^ daß vielleicht mancher zweifle, oo sich die Slowaken halten könnten. Ma« dürfe jedoch keinen Augenblick daran zweifeln und den Glauben an die große nationale Sendung nicht verlieren. Mach betonte weiter, daß im Hinblick auf die Ereignisse in Böhmen und Mähren gewiße Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müß ten, um Blutvergießen zu vermeiden und den Frieden zu sichern. In diesen Bemühungen habe die Slowakei an ihrem große« Nachbarn eine Stütze. An einer anderen Stelle betonte Mach daß die slowakische Ration nicht werde geteilt werden und daß sich die alarmierenden Nachrichten über Vorfälle an der Süd grenze als unwahr erwiesen hätten. Dar S-iillal der Karpatho-Mraiae Woloschin will in Budapest verhandeln Der karpatho-ukrainische Ministerpräsident Woloschin hat am Mittwoch um 19 Uhr di« bis 2S Uhr befristete Aufforderung der ungarischen Regierung beantwortet, die Staatsgewalt m der Karpatho-Ukraine an den militärischen Oberbefehlshaber der ein rückenden ungarischen Truppen zu übergeben Woloschin teilt mit daß drei seiner Vertrauensmänner sich auf dem Weg nach Budapest befänden. Er bitte die ungarische Regierung, die militärischen Operationen in der Karpatho-Ukraine unver züglich einzustellen. Außenminister Graf Csaky ließ daraufhin Woloschin wisse«, daß seine Abordnung in Budapest mit der bekannten ungarische« Gastfreundschaft ausgenommen werden würde, daß es aber ihm, Csaky, unmöglich sei. die militärischen Operationen aufzuhalten, da diese bereits an verschiedenen Stellen zu wett vorgeschritten seien. Er, Csaky, hoffe, daß Woloschin als Priester seinen gan zen Einfluß in der Karpatho-Ukraine geltend machen werd«, damit unnutzes Blutvergießen vermieden werde. Drei Jahrgänge mobilisiert von selten der karpatho-ukrainischen Regierung wurde di« Mobilisierung von drei Jahrgängen für die Verstärkung der karpatho-ukrainischen Truppen angeordnet. 2üüv Src-Leute sind aus Chust an die Front abgegangen. Der tschechische Militärbezirkskommandant des Kreises Chust weigerte sich, die Waffen des dort stationierten tschechischen Mili tärs zu übergeben. Die karpatho-ukrainische Regierung ist unter allen Umständen gewillt, die tschechischen Truppen zu entwaff nen und di« Waffen an die mobilisierten einheimischen Jahr gänge zu geben. Von dar Front wird gemeldet, daß die Kämpfe mit do eingedrungenen ungarischen Abteilungen andauern. urrHarisch« Vormarsch Besetzmoz der Karpato Mrainc i» drei Abschnitten Von ««^arischer militärischer Stelle wurde am Witt» wachmittng folgender Bericht über den Vorurarsch der Ungar« i« Isie Karpato-Ukraine ausgegeben: Die Abreise von Staatspräsident Dr. Hacha aus Berlin. ! bauten von Berlin, Generalleutnant Seifert, die Front einer Der Führer m Prag. Der tschechische Staatspräsident Dr. Hacha schreitet vor seiner Ehrenkompanie ab. kim Hintergründe der tschechische Außen- Abreise aus der Reichshauptstadt vor dem Anhalter Bahnhof > Minister, Dr. Chvalkovsky, mit dem Chef des Protokolls, Frei- dluk auf Prag mü dem HravsMn und dem Dom. in Berlin mit Staatsminister Dr. Meißner und dem Kvmman- i Herrn von Dörnberg. (Weltbild-Wggenborg — M.) (Weltbstd-Wagenhorg — M.) Gin Glück sing ln SAsrSen Roman von Fr. Lehne. liS. Fortsetzung Nachdruck verboten „Erich, wird es dir gar so schwer, den Entschluß zu fassen, den einzig richtigen?" „Mein Entschluß ist gefaßt," sagte er fest, „auf keinen Fall darf meine Frau diesen verhängnisvollen Irrtum erfahren, der ihr Glück vernichten würde." Höhnisch lachte Isa auf. „Ein Glück, das sie mir stahl, das ihr gar nicht gehört! Wiedergeben muß sie es mir! Auch ich liebe dich! Durch sie ist mein Leben vernichtet! Sie — nur immer sie! Bin ich dir gar nichts?" 2or Qual fast vergehend, legte er die Hand gegen seine Stirn. „Nochmals bitte ich Sie, Isa, gehen Sie — und kom men Sie nicht wieder." „Gut, ich gehe, Erich! Ich komme auch nicht wieder. 2ch will deinen Wunsch erfüllen! Was aus mir wird, aus meinem armen, betrogenen Herzen, danach fragt nie mand." Tränen erstickten ihre Stimme. „Ich sehe es ein, wir müssen vernünftig sein! Nur einmal noch laste mich unvernünftig sein." Sie rankte sich an ihm empor und drückte ihren Mund «»f den seinen in einem heißen, unersättlichen Kuß. „Isa! Du...!" Er preßte sie an sich, daß ihr der Atem verging. Sie zerbrach fast unter seinem Griff. Dann schob »r sie heftig von sich. Sie ging in dem Bewußtsein ihres Sieges. Sie wußte, halb würde er sie wieder rufen! _ Erich kämpfte de« schwersten Kampf seines Lebens. Hätte er sie doch niemals wiedergesehen! Warum mußte kommen, Unruhe in sein Dasein zu bringen! Er war unendlich glücklich und zufrieden gewesen im Besitz seiner schönen, edlen, sanften Frau. Er hatte den Irrtum ver gessen, durch den diese Isabella Dörner selme Frau ge worden — und nun war alles wieder aufgewühlt. Die Wände wurden ihm zu eng,' er mutzte hinaus ins Freie. Klar sah er seinen Weg vor sich: es war der Weg der Ehre und d«r Pflicht, den er zu gehen hatte. Auffallend lange wurde Isabella diesmal beim Arzt aufgehalten. Daß sie noch nicht zurück war! Ihm war es recht; er hatte eine Scheu, ihr jetzt unter Pie Augen zu treten; er mußte erst wieder ins Gleichgewicht kcmmen. Da meldete das Stubenmädchen Besuch. Es war ein Bekannter aus Hamburg, der sich für kurze Zeit in Mün chen aufhielt und mit dem er schon einige Male zusammen gewesen war. Herr Reesdorf bat ihn, mit ihm nach Starn berg zu fahren, vielleicht auch noch ein wenig weiter hinaus. Schnell warf Erich ein paar erklärende Zgilen für Isa bella auf ein Blatt Papier, machte sich danm fertig uno fuhr mit Herrn Reesdorf davon, froh, für eine Weile seinen quälenden Gedanken entfliehen zu können. Er wußte ja nicht, daß seine Frau längst daheim war, daß sie aber dem Mädchen strengen Befehl irrteitt hatte, ihm nichts davon zu sagen, weil sie sich wenig wohl fühle; die Behandlung beim Arzt habe sie diesmal! sehr ange strengt. Sie wollte sich ein wenig legen, um sich zu erhÄen; am Abend sei sie wieder frisch. Das unbefangen zu sagen, hatte sie ihre letzt,: Kraft auf geboten, dann war sie vor ihrem Bett zusaminengebroche«. Was hatte sie erfahren müssen! Die junge Isa hatte richtig gerechnet. Sie hatte alles gehört. Einrm dumpfen Gefühle nachgebend, hatte sie in dem Empfangsraume ein wenig gezögertz vH« Pe bi« Richte beglichen wollte. Aber dann schlugen Worte am ihr Ohr, die ihre Schritte hemmten, die sie atemlos lanschen ließen und die sie vernichteten! Ihre dunkle Unruhe und Ahnung, daß zwischen Erich Trautmann und der Richte etwas gewesen, wusrde ihr be stätigt, und nocb mehr wurde ihr Menbar — Hatz s»e ihr Glück der andern gestohlen! Richt sie hatte der Geliebte ge rufen — er hallte die andere gemeint! Ach, nicht eipmal ihren Bornamen hatte er gewußtt Und sie, in törichter Selbstverblendung, hatte gedacht... Tief wühlt« st» de»-Kopf in bi« Kiste«, um den Schrei der Qual zu ersticken. Oh, dieser ««selige Irrtum, der sie vor der Richte bi» in den Staub demütigt« — bas war «»hl bas Allerschlimmste, da» war noch schlimmer als Ster ben, als a«s rtnrm Lebe« rwkier Glück scheiden zu müssen! Seine ganze Liebe, seine Küste hatten der andern ge golten, und fie hatte ihn ahnungslos mit ihrer grenzen losen Liebe überschülltet, hatte ihm den ganzen Reicht«» ihres Herzens geschenkt! Ein unerhörtes Glück war ihr zuteil geworden, ei« Glück aber, das ihr gar nicht gehört, das sie einer ander« gestohlen — in Scherban lag es jetzt vor ihr, auf tönerne« Füßen hatte es von jeher gestanden! Ihr gemarterter Stolz wand sich in tausend Quäle«. Ach, womit hatte sie das verdient! — Erich, Erich! Sie durfte ihm wegen dieser hetzte« Stunde gar nicht einmal züvnen. Im Gegenteil. Dankbar mutzte sie ihm sei« wegen seiner Ritterlichkeit, daß er geschwiegen, und wen« es nur aus Mitleid und Rücksicht war; wenn er ihr ein Glück vorgetäuscht, in dem sie sich acks die reichst«, als die beneidenswerteste Frau der Welt gefühlt hatte. Lin anderer hätte in setzner Enttäuschung niiP schwei gen können— der hätte sie wieder fortgeschickt! Und darum durfte fie sich vo« ihm nicht beschäme« lasten un-d muhte ihm das Opfer, das er ihr gebracht, »er» gelten — fie mußte ihm den Weg ftwimachen za dem, wa» er für sei« wahres Glück hiekt. Vierzehntes K« p i t-e t. Blumen, immer noch mehr Blumen! 2« dem elegante« Hotelzimmer häuften sich die Blu menkörbe und köstlichen Gebinde, daß fie die junge die wie ein prangender Sommorlag dazwijchenstairb, toi» «ahe begruben. Fortsetzung folgt.