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kic« , uns s«»WLZ < ^HMKV/rO^V »»>E MttSLVL u Dr. Tiso beim Führ«. In der neuen Reichskanzlei empfing der Führer den slo wakischen Ministerpräsiden ten Dr. Tiso. Der Führer im Gespräch mit Minister präsident Dr. Tiso, rechts neben dem Führer der slo wakische Minister Dr. Dur- canskv, Reichsaußenmlnister von Ribbentrop, links vorn Staatsminister Dr. Meißner. (Hoffmann-Wagenborg-M.) und das Königreich damit seine Selbständigkeit. Von de« Tschechen wurde seither überhaupt nicht mehr gesprochen. Sie besaßen überhaupt keine nationale Ueberliefe» rung, und um die Wende des 18. und 19. Jahr hunderts war nicht einmal das primitivste und sicherste Kennzeichen einer eigenen Kultur, eine eigene Sprache, bei den Tschechen vorhanden. Sie fristeten ein literaturloses Dasein bei den Dienstboten in der Stadt nnd bei den Landarbeitern in den abgelegensten Dörfern. Der Adel, die Geistlichkeit und das Bürgertum sprachen „uv nur ^„ische Schulen, in denen auch die Kinder tschechischer Familien in deut schem Geiste erzogen wurden, und zwar mit ihrem Ein verständnis. Es herrschte damals Frieden in diesem Raum. Den deutschen Romantikern blieb es Vorbehalten, der Erneuerung des tschechischen Volkstums Vorschub zu leisten, und ohne die slawistischen Forschungen deutscher Gelehrter hätten die Tschechen selbst die Grundlage für eine neue tschechische Sprachwissenschaft niemals wieder aufgesunden. Aber diese Leistungen der deutschen Wissen schaft genügten den Tschechen noch nicht. Sie griffen wie der zu einer Fälschung, um endlich zu einem nationale« Mythus zu gelangen. Wenceslav Hanka entdeckte an einem Septembertage 1817 in der Kirche zu Königinhof eine Handschrift, die er kurz vorher selbst dort versteck hatte. Und diese „Handschrift" enthielt — ausgerechnet — das Nationalepos der Tschechen, das den V^weis für die hohe Kultur der tschechischen Vorfahren abgeben sollte. Die gefälschte Handschrift wurde auch zur Grundlage der Geschichte Böhmens von Franz Palacky, der ausgerechnet das Hussitentum als tschechische Leistung verherr lichte. Allen tschechischen Fälschungen setzte der letzte Staats präsident in Prag, Benesch, die Krone auf. Er brachte es fertig, der sogenannten Friedenskonferenz, die den Weltkrieg beendete, ein Memorandum über den zu er richtenden tschechischen Staat vorzulcgen, das eine ein zigartige. Lüge von so gigantischem Ausmaße darstellt, wie es die Weltgeschichte nicht erlebt hat. Dieser Erzver- räter führte die Großmächte irre, und es gelang ihm tatsächlich durch niederträchtigste Fälschung der Volks tumszahlen, den sogenannten Friedensstiftern weiszu- machcn, daß das Deutschtum im böhmischen Raum kaum von Bedeutung sei. Zwar wurde in dem künstlichen Staatengebilde den Deutschen Freiheit und Gerechtigkeit versprochen, um sie dann die tschechische Knute um so bru taler fühlen zu lassen. So ist der sogenannte tschechische Staat eine ein zige Lüge, die durch die Jahrhunderte fort- geschleppt wurde. Eine bittere Ironie der Weltgeschichte will es, daß ausgerechnet im tschechischen Wappen der Wahlspruch steht: „Die Wahrheit siegt." Die Tschechen in ihren maßlosen, auf keinerlei historische« Gründen beruhenden Ansprüchen sind durch die Wahr heit besiegt worden. Und diese Tage haben nur gezeigt, daß sie nicht einmal durch die geschichtlichen Vorgänge des vergangenen Jahres sehend geworden sind, weil die staatsbildcnde Unfruchtbarkeit des Tschechcntums einfach unheilbar ist. deutsche Universität entstand. Dieses 14. Jahr hundert mit seinem überwiegenden deutschen Einfluß im böhmischen Raum wird in der Geschichte Böhmens das goldene Zeitalter genannt. Immer wieder befinden sich die Tschechen vergeblich auf der Suche nach irgendwelchen eigenschöpferischen Leistungen. Zum Beweis einer eigenen Kultur haben sie schließlich zu Fälschungen gegriffen. Da für ein krasses Beispiel: Der Erbauer des Domes von St. Veit und der berühmten Karlsbrücke in Prag ist der deutsche Meister Peter Parier aus Köln. Die In schrift des Erbauers in der Triforiumgalerie von St. Veit: „Petrus Parlerius de Colonia" wurde einfach umgeändert in „Petrus Parlerius de Pollonia", um so den slawischen Ursprung des Künstlers nachzuweisen. Die tschechische Kunstliteratur machte aus dem deutschen Peter Parker ein fach einen Petr Palersch" und tschechisierte so den guten deutschen Namen. Von 1439 bis 1526 stand Böhmen unter der Herrschaft der verschiedensten Häuser. Zuerst errang Albrecht II. von Oesterreich die böhmische Krone, und nach dessen Tod kam sie an den bisherigen Reichsverweser und Führer der hussi tischen Utraquisten Georg Podiebrad. Dessen Nachfolger wurde wiederum der Jagelonenprinz Wladislaw Ü. In den folgenden Jahrhunderten ist der böhmische Raum voll kommen unter den Einfluß Oesterreichs geraten. Aber immer spielten die bestehenden Gegensätze eine starke Rolle und führten schließlich den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges herbei. In der Schlacht am Weißen Berge verlor der letzte Wahlkönig Böhmens die Krone (Eißner-Wagenborg — M) vom französischen Hoch. (Scherl-Wagenborg-M.) Zum 125. Todestag Friedrich Friesens. Am 15. März 1814 fiel bei Rethel in Frankreich als Adjutant Lützows Friedrich Friesen. Sein Name ist unsterblich mit der deutschen Turnerei verknüpft. Als Gehilfe des Turnvaters Jahn war Friesen bei der Errichtung des Berliner Turnwesens tätig. In seiner hochgemuten Erscheinung sahen seine Zeitge nossen das Urbild des deutschen Kämpfers für die Freiheit Pore» Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt zu Nr. 63. — Mittwoch, den 15. März 1939 Oie Lüge vom Tschechensiaat Böhmen in der Geschichte'der Jahrhunderte Die Vorgänge in der Tschecho-Slowakei lenken «nseren Blick noch einmal auf die wechselvolle Geschichte dieses sogenannten „tschechischen" Raumes. Die Tatsache, daß die Tschechen selbst nicht in der Lage sind, in diesem Raum Ordnung zu schaffen, ist schon darin begründet, daß in keiner Phase der geschichtlichen Entwicklung die Tschechen irgendwelche staatsschöpferischen und aufbauen den Kräfte bewiesen haben. Der 1919 aus einer Zwangs- taufe geborene tschecho-slowakische Staat darf es nus nicht vergessen lassen, daß im Laufe der Geschichte das Tschechen- tum auf keine lebensfähige Epoche staatlicher Selbstän digkeit zurückblicken kann. Noch ehe überhaupt der böhmische Raum von Slawen betreten wurde, war er um das Jahr 9 v. Ehr. von den Markomannen unter Marbod zum großen Teil in Besitz genommen worden. Die Slawen selbst kamen überhaupt erst im 6. Jahrhundert, und zwar als Sklaven der Awaren, in den böhmischen Raum, wo sie auf zahl reiche Neste germanischer Stämme stießen. Bei ihrem Eindringen in diesen Raum haben die slawischen Volks stämme alle Vorgefundenen germanischen Einrichtungen einfach übernomcn. Nnd selbst der tschechische Historiker Peroutke hat einmal ganz offen erklärt, daß die Tschechen mit leeren Händen die Schwelle der europäischen Zivili sation übertreten haben. Aus ihrer Abhängigkeit von den Awaren wurden die Slawen dann von dem fränki schen Kaufmann Samo befreit, den sie daraufhin zu ihrem König wählten. Aber auch dieses sogenannte sla wische Reich zerfiel mit dem Tode dieses Königs, und die Slawen gelangten wieder unter die Herrschaft der Awaren, gegen die sie sich aus eigener Kraft nicht zu be haupten vermochten. Ihre endgültige Befreiung aus dieser Botmäßigkeit verdanken die Tschechen keinem an deren als Karl dem Großen. Es folgte später die Herr schaft der Przemyslidcn, die fast ausschließlich in engster Zusammenarbeit mit dem deutschen Kaisertum den kulturellen Aufstieg des Landes erzielen konnten. In den Adern dieser tschechischen Könige floß beinahe mehr deutsches als tschechisches Blut. Deutsche Sitte bestimmte das Hofleben, und alle kulturellen Errungenschaften der Folgezeit sind deutschen Ursprungs. Als 973 das Prager Bistum gegründet wurde, war der erste Bischof der Niedersachse Dietmar. Prag ent wickelte sich zu einer hervorragenden deutschen Stadt und , kann im 14. Jahrhundert unter Karl IV. als der Mittel- i Punkt des Reiches angesprochen werden. Dafür spricht allein schon die Tatsache, daß 1348 inPragdieälteste 1 Ein Glück ging in MMW Roman von Fr. Lehne. Tortsetzung Nachdruck verboten Dann reichte sie Erich, sich verabschiedend, die Hand. „Vielen Dank, Onkel Erich." Er wurde feuerrot. Sie lächelte hinterhältig in seine Augen hinein. „Ich habe nichts vergessen, Onkel Erich! Mein Talis man bleibt die Erinnerung." Ganz verwirrt ging Erich langsam ins Haus zurück, indessen Isa befriedigt im Wagen lehnte und Pläne schmiedete. Isa war wieder in Erich Trautmanns Weg getreten. And leicht würde es werden, ihn wieder zu erobern. Die Erinnerung an jenen letzten Tag damals, die band ihn an sie! Sie hatte wohl gemerkt, daß die nicht gestorben, daß noch ein Funke in ihm glühte — und diesen Fun ken anzufachen, das würde ihr nicht schwer fallen — sie spürte ja die Unruhe seines Blutes. Wie die Tante in ihn verliebt war, das war schon lächerlich. Es reizte sie sehr, ihre Macht an Erich Traut mann zu erproben, schon um sich an der Tante zu rächen, die sie damals aus dem Haus gewiesen; das hatte sie ihr nie vergessen können! Mehr Erdichtetes als Wahres hatte sie Isabella über ihre Ehe berichtet. Sie war bei ihren Zusammenkünften mit Franz Arn stadt ein wenig unvorsichtig und leichtsinnig geworden. Ihr Gatte war schließlich dahintergekommen, daß sie heimliche Wege ging. Er hatte sie in seiner großen Eifersucht durch einen Detektiv beobachten lassen — und als dann mehr als genügende Beweise vorlagen, schickte er sie einfach fort. Uber die Aufregungen hatten ihm jo geschadet, daß ein Schlaganfall ihn auf das Krankenlager warf, von dem er nicht wieder ausstehen sollte. Der Tod als himmlischer Richter hatte diese Ehe getrennt, ehe der irdische Richter öazukam. Grenzenlos war Isas zornige Enttäuschung gewesen, daß sie in des Gatten Testament leer ausging. Alles, was er früher versprochen, war umgestotzen worden. Dreitau send Mark, das war alles, was sie von dem erhofften Reichtum bekam! Und die Freundschaft mit Franz Arnstadt war vor läufig auch vorbei. Es konnte ein paar Jahre dauern, ehe man sich wiedersah. Denn er hatte sich mit einem Freunde nach Südamerika eingeschifft, um dort Studien zu machen, wie er ihr gesagt. Ihm war diese Reise sehr willkommen gewesen; denn jo toll verliebt er auch in Isa war — sie zu heiraten, lag durchaus nicht in seiner Absicht. Er würde sich überhaupt nicht durch eine Ehe binden; er wollte sich seine Freiheit als Künstler bewahren. So hatte Isa die bittere Enttäuschung hinnehmen müs sen, daß der Freund sie verließ — jetzt, da sie anfangen mußte zu rechnen, was sie ganz und gar verlernt hatte. Nun saß sie da, verwöhnt, anspruchsvoll, aber ohne Geld! Sie hatte sogar Schulden, und wer die zahlte, wußte sie noch nicht. Darum war dieses zufällige Zusammentref fen mit der Tante und Erich Trautmann ein großer Glücks fall für sie gewesen, den sie auf jeden Fall auszunutzen gedachte. Sie hatte, gar nicht mehr an Erich Trautmann gedacht in dem bewegten Leben, das sie geführt; aber beim Wie dersehen erinnerte sie sich wohl, daß sie einen Tag lang sehr verliebt in ihn gewesen war und daß er sie in heißer Leidenschaft an seinem Herzen gehalten hatte. Und die Erinnerung an solche Stunde ist wie ein Band, das zwei Menschen zusammenhält, auch wenn sie sich wieder fremd geworden sind. Dreizehntes Kapitel. Was Frau Isabella Trautmann so gern vermieden hätte, geschah doch: die Nichte wurde ein häufiger Saft ihres Hauses. Ungebeten stellte sie sich ein, um mit liebe» voller Aufmerksamkeit sich nach dem Befinden der Tante zu erkundigen. Und nur die Hoffnung, daß Isa demnächst nach Berlin fahren würde, ließ Isabella diese Besuche er tragen. Erich war wie von einem Dämon besessen. Er fiebert« der Stunde entgegen, in der er Isa Wiedersehen konnte. Tapfer kämpfte er gegen die Leidenschaft für Isa, die mit Allgewalt Besitz von ihm genommen, an. Hatte er seine Frau nicht lieb? War sie ihm nicht das Heiligste, Kostbarste, was es gab? War sie nicht sein Glück, nicht der Inhalt seines Lebens? Ja, ja, tausendmal ja, sagte er sich — Isabella, seine sanfte, süße Frau, die ihm den Himmel auf Erden berei tete. Und dann war er in seinem Schuldbewutztsein von einer verdoppelten Aufmerksamkeit und Liebe ihr gegen über. Aber'sein Blut fieberte nach der andern, die jung, schön, aufreizend vor ihm hergaukelte, ihn mit jedem Blick, feder Bewegung an einen Tag erinnernd, den er nicht mehr aus seinem Gedächtnis bannen konnte. „Mein Talisman bleibt die Erinnerung," hatte sie ge sagt. War es nicht ebenfalls der seine? So sehr es Isa — selbstverständlich unauffällig — darauf ablegte, allein mit Erich M spreche« — noch nie hatte es sich gefügt; immer war die Tante da, und er ver mied beinahe ängstlich die Möglichkeit eines Alleinseins mit ihr. Sie bemerkte das wohl nnd lächelte spöttisch. Sie wußte ja, er war ihr hörig und sehnte sich nach ihr«! Bei ihrem letzten Besuche hatte man zufällig davon ge sprochen, daß Frau Isabella am nächsten Tage Pim Arzt mutzte, der sie noch nicht aus der Behandlung entlaste« hatte. Sollte Isa das nicht als Wink des Schicksals betrachten-, Darum ging sie sehr zeitig in das Haus der Tante. Als ob das Geschick ihren Wunsch errate« und srjLW hätte: Erich war allein daheim. Mit innerer Unsicherheit begrWe er sie; geMA«ge« klang seine Stimme. Fortsetzung sorgt.