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Deutsche Kolonien kein Teil Englands Lord Veaverbrook für ihre Rückgabe Der englische Politiker Lord Veaverbrook, dessen »Daily Expreß" den größten Leserkreis von allen eng lischen Tageszeitungen besitzt, setzt sich in einem Artikel für die Rückgabe der deutschen Kolonien ein und greift gleichzeitig den Zionismus scharf an. Lord Veaverbrook Märt, daß sich sein Blatt augenblicklich in der Kolonial vage für etwas einsetze, was höchst unpopulär in Eng land zu sein scheine, nämlich die Rückgabe der deut schen Kolonien. Diese Kolonien stellten keinen Teil des britischen Empire dar. England könne sie daher auf »einem legalen Wege seinem Empire ciuverlcibcn. Es rönne also mit diesen Kolonien nichts anfangen, sie seien Mr England zwecklos, ja sic ständen sogar dem Ber einigten Empire im Wege. Der Vorschlag aber, Deutsch land diese Kolonien zurückzugeben, sei nicht volkstümlich. Trotzdem setze sich das Blatt für diesen Gedanken ein, Keil es ihn für richtig halte. Weiter heißt es, daß der „Daily Erpreß" in vielen Kreisen und bei wichtigen Leuten unpopulär sei wegen seiner alten und entschlossenen Opposition gegen- überdemZionismus. Der Zionismus sei ein Plan Mr Eroberung Palästinas, und zwar im Namen einer Sache, die man die nationale „Heimstätte für die Juden" nenne. Der „Daily Erpreß" glaube aber, daß die Araber die Bewohner Palästinas seien. Die britischen Juden in England und den Dominions ständen nnter dem Einfluß jener Gruppe, die die Araber unter drücken wolle. Gemeinsame Rechisiagung Zwischen deutschen und italienischen Rechtswahrern Im Wiener Schloß Belvedere wurde eine Tagung der Arbeitsgemeinschaft für die deutsch- italienifchen Rechtsbeziehungen eröffnet. Nach der Begrüßung durch Neichskommissar Bürckel sprach Reichsminister Dr. Frank über die grundsätzlichen Unterschiede der Nechtsauffassnngen bei den sogenannten Demokratien und den autoritären Staaten. Er zeigte da bei das wahre Bild der Rechts- und Wirtschastszustände in den viel gepriesenen Demokratien und forderte die Arbeitsgemeinschaft als Trägerin des Rechtsgewisscns des Nationalsozialismus und des Faschismus auf, ihre Tagung mit dem feierlichen Appell für das Lebensrecht dieser aufwärtsstrebcnden Völker zu eröffnen. Der italienische Justizminister Dr. Solmi erwähnte nach einem Dank für den herzlichen Empfang als Auf gaben die Schaffung eines gemeinsamen Völkerrechts und die Ausgestaltung der Gesetzgebung zum Schutze der Rasse. Oie jüdische Wettgefahr Südafrikanischer Abgeordneter warnt vor jüdischer Hetze Der nationale Abgeordnete und frühere südafri kanische Gesandte in Paris, ErichLow, bezeichnete auf einer Wahlkundgebung in P r e t o r i a als die beiden, für Südafrika vordringlichen Fragen erstens das Verhältnis der weißen zur schwarzen Bevölkerung und zweitens die Judenfrage. Neger nnd Mischlinge müßten auf Grund der rassenmäßigen Erkenntnisse von den Weißen sozial, gesellschaftlich nnd wirtschaftlich getrennt werden, kenn Südafrika ein Land des Weißen Mannes bleiben solle. Low fuhr fort, er habe in Paris die kommunistischen Methoden kennengelernt und er habe in New Uork den Ernst der Judenfrage erkannt. Deshalb sei er entschlossen, alles zu tun, daß Südafrika vor diesen beiden Wclt- gefahren bewahrt bleibe. Die Macht des Weltjuden tums, die die jüdische Presse immer wieder zu leugnen bersuche, habe sich erst kürzlich erneut bei der Londoner Palästinakonferenz, die völlig unter dem Druck des Welt judentums stehe, offenbart. Low betonte, die Nationale Partei verlange den Kampf gegen den Kommunismus, sie verlange die völlige Unterbindung der jüdischen Ein wanderung und das Verbot der jüdischen Tarnung. Das Judentum habe in Südafrika jenen Prozentsatz über schritten, der die jüdische Frage brennend mache. Low warnte das Judentum, durch den Warenboykott das wirt schaftliche Verhältnis Südafrikas zum Reich weiterhin zu voren. Deutschland sei der beste Käufer südafrikanischer Waren. Der Boykott sei ein Spiel mit dem Feuer und k<u höchst zweischneidiges Schwert für das Judentum. An GAS ging in Scherben Roman von Fr. Lehne, 23, Fortsetzung Nachdruck verboten und der Nichte, die du ja als Hausgenojsin ausge nommen." Hätte Isabella gewußt, mit welcher Spannung er die Antwort auf diese leicht hingeworfene Bemerkung erwar- Eine tiefe Falte grub sich zwischen ihre Augenbrauen, ^nd sie zögerte zu sprechen. Indem sie ihre Hand aus die lerne legte, sagte sie endlich: „Erwähne sie nie wieder. Liebster. Sie ist längst nicht kehr in meinem Hause. Ich sah mich veranlaßt, sie im Spätsommer fortzuschicken, da sie in der unerlaubtesten ^eise mit allen Herren kokettierte und im Begriffe war, kne Ebe zu zerstören, die beinahe vierzig Jahre bestanden hatte. Es handelte sich in diesem Falle um einen Gast mei nes Haines, um einen Mann von über sechzig Jahren. Mit knem Wort, es handelte sich um sehr unangenehme Dinge. Aa ist ein ganz leichtfertiges, unmoralisches und verlogenes Geschöpf. Ehrlich habe ich mich um sie bemüht, allein alles war vergebens. Ein kernfauler Mensch ist sie, der nicht zu bessern ist. Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört. Jedenfalls wird es ihr nicht schlecht gehen, vermute ich, da sie von keinerlei sittlichen Bedenken gehemmt wird." Isabellas Urteil über die Nichte traf ihn sehr schwer. Aber, war es richtig? Sprach sie die Wahrheit? Sprach wcht Abneigung aus ihr, die kleine Schwächen der andern öu großen Fehlern machte? Ihre Worte waren hart und verurteilend. Er kannte Isabella jedoch als einen sehr ge rechten Menschen, der viel Verstehen und viel Verzeihen für die Schwächen anderer hatte. Nur hier bei der Nichte ver jagte ihre Milde? Durfte er ihrem Urteil glauben? Er mußte es wohl. Er sah Isa ja nur in dem verklärenden Lickte seiner Liebe. Dr. Ley GrrZppsnWrLr Lm ASM. Der Reichsminister der Luftfahrt, Gencralfeldmar- schall Göring, hat dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP., Reichsleiter Dr. Roberi Ley, den Dienst grad eines NSFK.-Gruppensührers verliehen SiHe«-esSoHsKirllehrrrnachViMeS Begabten soll der Weg zur Hochschule frei gemacht werden Auf der Eröffnungskundgebung der 1. Großdcutschen Nckiorenkonferenz in Berlin hielt der Amtschef im Reichs erziehungsministerium, Staatsminister Dr. Wacker, eine Rede, in der er einen Ueberblick über die wichtigsten Neu ordnungen der letzten Jahre gab. Nach einer Würdigung des deutsch-spanischen und des deutsch-japanischen Kultur vertrages sprach Dr. Wacker über die Sicherung des Hoch schulnachwuchses. Der bisherige Hochschulnachwuchs stamme nur aus einem Teil des deutschen Volkes, und zwar vor wiegend aus dem sozial bessergestellten. Aus dieser Er kenntnis erwachse die Lösung des Problems, wenn es ge linge, aus d e m Teil des deutschen Volkes, dem aus wirt schaftlichen Gründen der Weg zur Hochschule nicht ohne weiteres offenstehe, die Begabten herauszuholen und ihnen diesen Weg zu öffnen. Dr. Wacker schilderte im einzelnen dann die großzügigen und tatkräftigen Maßnahmen auf diesem Gebiete. Dabei betonte Dr. Wacker, es werde Sache des Reichs erziehungsministeriums und der deutschen Hochschule sein, die Konzentration, die Tiefenarbeit und den eisernen und gründlichen wissenschaftlichen Ernst auf alle Fälle zu sichern und vor Auflösungserscheinungen zu bewahren. Die Sicherung des Hochschullehrernachwuchses sei eine nationale Notwendigkeit, weil die deutsche Wissen schaft der größte Aktivposten im Haushalt der deutschen Kultur sei. Märchenhafte Profite der Kriegsindustrie Scharfe Kritik im Bundcsscnat an Roosevelts Politik Der USA.-Bundessenat nahm mit 54 gegen 28 Stimmen den von der Regierung unterstützten Vor schlag, die Luftwaffe der Bundesarmee auf 6000 Flugzeuge zu vermehren, obwohl ursprünglich nur 5500 vorgesehen waren, an. Während der lebhaften Aussprache vor der Abstim mung verlangte der Unabhängige Norris eine Unter suchung der „märchenhaften Preise", die die Bundesregie rung für Militärflugzeuge zahle. Die Senatoren Tobey und Lee forderten gesetzgeberische Maßnahmen zur Ver meidung von Kriegsgewinnen der Privatindustrie, weil diese Gewinne einen Anreiz zur Kriegstreiberei bilden könnten. Tobey empfahl die Begrenzung der Erzeuger profite auf 10 v. H. Der Republikaner Frazier erklärte, die Vereinigten Staaten seien für das augenblickliche ..internationale Nüstungsfieber" wesentlich verantwort lich, weil Amerika den Kellogg-Pakt ignoriert bade. Nach der Unterzeichnung dieses Kriegsverzichtspaktes habe Amerika seine Aufwendungen für Armee nnd Flotte un aufhörlich vermehrt und baue heute die größten Schlacht schiffe, die jemals die Meere befahren hätten. Der Redner fragte, ob Amerika diese für Friedenszeiten größte Armee und Flotte wirklich für Verteidigungszwecke benötige, ob ferner nicht bereits Geheimverträge mit anderen Ländern bestünden und ob Amerika tatsächlich Flugzeuge und Schiffe mit zehntausend Meilen Aktionsradius brauche. Die Möglichkeit eines Angriffs auf die Vereinigten Staaten sei nicht gegeben. Brasilien avf der Wacht gegen M-lau Vargas warnt vor Moskaus Schleichmethoden Der brasilianische Präsident Vargas stellte gegen über einem Vertreter der „Washington Post" bezüglich der kommunistischen Gefahr fest, diese sei in Brasilien gebannt, das Land gegen eine Ansteckung mit dem Komintern bazillus ausreichend immunisiert. Jedoch sei ständige Wachsamkeit gegen die Angriffe Moskaus und dessen Lehren und Agitation notwendig. Brasilien habe zwar durch seine seit 1930 systematisch vorwärtsgetricbene Sozialpolitik eine natürliche Schutzatmosphäre gegen die Klassenkampfparolen geschaffen, der Kommunismus könne aber in einem an sich ungünstigen Klima auftauchen, da er durch infolge Nachlässigkeit halboffene Türen einschleiche unter dem Vorwalch, bedrohte demokratische Forderungen zu reiten. Reizes Ms Mee WM Der Führer ehrte Hundertjährige. Der Führer bat dec Frau Georgine Tang in H a m l> u r g-H u m m el s b ü ttel aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein per sönliches Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehe« lassen Die Liebe brachte es an den Tag. Trotz ihrer sieben Vor strafen wegen Diebstahls und Betruges Halle die 23jährige Anna Nethmann aus Havixbeck bei M ü n st e r eine» Verehrer, dessen Herz in heftiger Liebe zu ihr entbrannt war. Er wohnte bei ihrer Mutter in Untermiete, und vor Antritt ihrer letzten Strafe von anderthalb Jahren Zuchthaus batte sic ihm ein Fahrrad geliehen, das er nun eines Tages zu einer Fahrt znr Strafanstalt benutzte, nm sich mit ihr über alle Mauern hin weg zu verständigen. Man wurde auf den merkwürdigen „Zaungast" aufmerksam und nahm ihm das Rad ab, das als gestohlen erkannt werden konnte. Fräulein Anna wird ihrem stürmischen Liebhaber recht gram sein, denn die Beschlagnahme des Rades batte eine Erhöhung ihrer Zuchthansstrase um ein Jahr zur Folg«, und außerdem wurden ihr vom Schöffen gericht in Münster die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt. Seiden aller Länder und Zeiten. Im städtischen Museum Wuppertal wurde eine Ausstellung kostbarster Seidenstoffe, Samte, Stickereien, Spitzen und Webarbeüen aller Länder und Zeiten eröffnet. Aelteste chinesische und japanische Seiden webereien und -stickereien, indische, persische und türkische Seidenstoffe, seltene hellenische, koptische Seiden und kostbarst« italienische, französische und deutsche Seiden- und Samtwebs« reien des Altertums, Mittelalters und der Renaissancezeit ver mitteln einen Einblick in die textile Kultur vergangener Jahr hunderte. Blumenpaten verschönern die Stadt. In dem Bestrebe«, den Blumenreichtum zu steigern und das Bild der alten Stadl Herford noch schöner zu gestalten, hat das Verkehrsamt die Schaffung von Blumenpatenstellen angeregt. In einer Stadt von 10 000 Einwohnern würden tm Nu 800 000 Blumen blühen, wenn jeder Einwohner 20 Blumen betreuen würde. Auf den öffentlichen Plätzen sollen Kästen ausgestellt und Blumenbeete angelegt werden, die mit Blumen nach Wahl des Paten und mit Zustimmung des Stadtgärtners gepflanzt werden. Die Kosten der Anschaffung und Betreuung übernimmt der Pat«. Denkmal für einen Dackel. In Röwitz, im Kreise Garde legen, ist ein Dackel in besonderer Weise geehrt worden, als er eingeaangen war. In den elf Jahren seines Daseins war drr Dackel, der einem Landwirt gehörte, zum Schrecken der Sippe Reineke geworden. Nicht weniger als 239 Füchsen hatte er den Garaus gemacht. Darum wurde er nun auch aus de« Eichhorst, wo er die meisten Siege über Reineke errungen, i» einen leeren Fuchsbau gebettet, aus den man zu Ehren des tapferen Dackels einen Feldstein als Denkmal setzte. Flaschenpost von 1908. Beim Flundernsang fand et« Fischer aus Stolpmünde in seinem Schleppnetz ein» Flaschenpost, die sich durch ihr ehrwürdiges Alter auszeichnet. Ein in der Flasche befindliches Schreiben, vermutlich lettischer Handschrift, trug das Datum des 17. Mai 1908. Die Flasche wurde dem zuständigen Konsulat in Stettin znr weitere« Untersuchung übersandt. Wie aus einem Juden ein Arier werden sollte. Einen be sonders frechen Gaunerstreich beging der getaufte Jude Rodtlf Kolisch, der in einer Wiener Psarrkanzlei nach Bestechung des Mesners eigenhändig Fälschungen im Taufbuch vornahm und so die mosaische Abkunft seiner Eltern verschleierte, die bei ihrer Verehelichung zum katholischen Glauben übergetrete» waren. Den Vornamen seines Großvaters Samuel fälschte der dreiste Jude in Johann um. Auf Grund dieser gefälschte« Eintragungen stellte dann der Mesner die von dem Jude« Kolisch gewünschten „arischen" Tauf- und Trauurkunden aus. Während es Kolisch gelang, zu flüchten, wurde der Mesner verhaftet und nunmehr vom Gericht wegen Dokumenten fälschung zu einem Jahr Kerker verurteilt. Schwein fraß seinen Kaufpreis auf. Ein schlechtes Geschäft hat der dänische Landwirt Henrik Thomsen mit dem Verkauf eines Schweines in Saeby gemacht. Er hatte den Kaufpreis von 500 Kronen schon in die Brieftasche gesteckt und nahm am Futtertroa von dem verkauften Borstenvieh Abschied. Dabei rutschte dle Brieftasche in den Trog und wurde sofort gierig von dem hungrigen Schwein verschlungen. Ein herbeigerusener Tierarzt gab dem Tier ein Brechpulver, aber die Briestasch« war schon so gut verdaut, daß weder das Geld zu retten war noch die sür dänische Landwirte sehr wertvollen „Schweinekarten', die mit den Geldscheinen zusammen zum Schweinefutter ge worden waren. Der .Hungerkünstler. Nach längeren Verhandlungen zwischen Gandhi und dem Maharadscha von Najtot, in die auch der indische Vizekönig persönlich eingriss, hat Gandhi, wie auS Rajkot gemeldet wird, sein „Fasten bis zum Tode" aus gegeben. Gandhi hat rund vier Tage und drei Stunden kein« Nahrung zu sich genommen. Nächsten Sonntag Eintopf Ein bitterer Geschmack lag ihm plötzlich auf der Zunge. „Es überrascht mich, dies zu hören. Sie ist mir als ein frisches, etwas naives Mädel in Erinnerung." Er bemühte sich, unbefangen zu sprechen. „Sie war jo lustig, mußte immer lachen." „Alles nur Schein! Alles war schlaueste Berechnung; Lüge und Verstellung ihr ganzes Wesen! Sie ist eine Diruennatur. Lange hatte ich mich gegen die Wahrheit die ser Erkenntnis gesträubt. Es tut mir selbst leid, daß ich jo hart urteilen muß. Ich habe sie ganz aus meinem Leben gestrichen." Ob er das so schnell konnte? Nein, dazu saß ihm die Liebe zu ihr zu sehr im Blut. Sein Gefühl für Ordnung und Sauberkeit mußte sie allerdings verdammen, wenn sie aus einem Arm in den andern taumelte. Dann hatte sie ihn wohl schon vergessen, noch ehe er den Fuß wieder auf festes Land gesetzt? Und seine Gedanken hatten sich unab lässig mit ihr beschäftigen müssen! War sie wirklich seiner Liebe unwert? Er konnte es nicht glauben! Damals, jene Stunde — er hatte für über große Liebe halten müssen, was sie in seine Arme getrieben — jauchzend hatte er dieses Geschenk entgegengenommen, weil er so viel Großes und Heiliges in ihrer Hingabe ge sehen hatte. Und das hatte sie auch andern geschenkt? Nein, nein, unmöglich! Und dennoch — die Frau neben ihm log nicht. Aber sie konnte sich irren. Er sagte es sich selbst zur Beruhigung vor. Wie hatte er sich doch geprüft, ob sein Gefühl für Isa Dörner zu einer Ehe ausreichte, im mer ihr lockendes Bild vor Augen habend! Und als er zu dieser Uebsrzeugung gekommen war, hatte er an sie gekabelt. Und mit dieser Enttäuschung als Ergebnis! Er zwang sich in die Wirklichkeit zurück. Neben ihm saß eine Frau, schön, liebenswert, voll innerer Vornehmheit, die ihm blind vertrauend ein ganzes Herz, ein ganzes Le ben entgegenbrachte. Das verpflichtete. Würde es so schwer sein, diese Verpflichtung einzulösen? Vielleicht würde aus seiner großen Zuneigung allmählich doch die große Liebe erwachsen, von der er geträumt. Damit das Opser, das er brachte, seinen Lohn in sich trug! Wie schwer war es doch, Unbefangenheit zu zeigen, wah- rend die Gedanken in ihm wirbelten. Doch gern lauschte er der weichen, sanften Stimme Isabellas, die ihm so viel vo« „drüben" erzählte, die ihm jagte, daß er es nicht nötig ge habt hätte, ihr so viel Reisegeld anzuweisen, und daß sei« Freund in Hamburg, der Rechtsanwalt Doktor Seidler, ei» so prachtvoller Mensch sei, daß sie auch mit ihm Freund schaft geschlossen hätte, wie sie mit ihrem anmutigen Lä cheln bemerkte, und daß er keine ganz arme Frau bekäme. Als sie ausführlicher darüber sprechen wollte, verbot er es ihr scherzend. „Davon will ich heute nichts wissen." „Ja, du hast recht, mein lieber Erich, heute, an diesem Glückstage nicht! Ich mußte unterwegs immer an die FU- gung des Geschicks denken, die dich damals in mein Hau» gebracht — du konntest ja ebensogut in ein anderes Hau» gehen. Vielleicht hatte uns damals schon das Schicksal für einander bestimmt," jagte sie mit hinreißendem Lächeln, „meinst du nicht auch?" Oder ein blöder, blöder Zufall hat es gefügt, daß ich aus dem Himmel liebesseliger Erwartung in die Hölle der Enttäuschung gestürzt und zum Schweigen verurteilt wurde. War es nun wirklich jo, daß wir vom Schickjal für einander bestimmt wurden? Die Gedanken flogen ihm durch den Kopf in Aufleh nung gegen das tückische Spiel, das der Zufall mit ihm ge trieben und dem er nun stillhalten mußte. Ob es aber nicht doch zu seinem Besten war? Er sah die Frau an, die neben ihm saß. Wie glänzte» ihre Augen groß und glücklich; wie köstliche Saphire schim merten sie in ihrem tiefen, dunklen Blau! Sie konnte ja nichts dafür. Abbittend wegen seiner aufrührerischen Gedanken, die nicht groß und nicht gut waren, nahm er ihre Hand und küßte sie. „Ja, ich meine auch, uns hat das Schicksal sür einander, bestimmt." Dunkel und geheimnisvoll waren des Schicksals Wegekj Fortjetzung foiat.