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MsdmfferTageblatt La» „Wilsdruffer Tageblatt» erscheint werktags 18 Ubr. BejugSprciS monatl. 2 RM. frei Haus, bet Pastbcstellung 1,8» RM. zuzügl Bestellgeld, Einzelnummer t» Rps. Alle Poftanstalte». Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle «hmen zu jeder Zeit Be. ... stcllungen entgegen, Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt sur Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Betricbsstorun. gen besteht lein Anspruch ans Lieferung der Zei- »ung oder Kürzung des Bezugspreises, Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut auflicgendcr Preisliste Nr. 8. — Z i f f - r. G e b ü hr : 2V Rpf. — VoraeMU» bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z - i g e n-A n n a h m « Mne Gewähr' Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 t'ctten ^Anzeig?" u'berne? Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landratcs zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 43 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 20. Februar 1939 ein Ende bereite, die alle Grundsätze ablehne, die nur in der Angst vor Höllenqualen ihren Ursprung haben oder durch das Hinschielen nach Himmelslöhnen bedingt seien. Oie Revolution unserer Tage Abschließend erklärte der Reichsleiter, daß sich der Natio nalsozialismus als der legitime Bewahrer und Fortsetzer des Kampfes einer großen Vergangenheit fühle. Wie die copper- nicanische Idee ein altes Weltbild in Trümmer gelegt habe, so wie die Erkenntniskritik Immanuel Kants das kritiklose Geschwätz und die hemmungslose Schwärmerei überwunden habe, so habe heute das rassegebundene Denken ebenfalls einen weiteren Ballast artsremder Gedankenaebilde von sich geschüttelt und schicke sich an, das, was einmal be gonnen wurde, fortschreitend für alle Zukunft zn sichern. „Seiner Art gemäß leben und die Werte seiner Art schir men und verteidigen, das ist der Imperativ unseres Zeit alters", erklärte der Reichsleiter. Wenn wir dieser Haltung der Wahrhaftigkeit des Coppernicus und dem hohen Sinn Konischen Denkens folgen, dann würden wir in der Erneue rung unserer Zeit beides zu vereinigen mögen in der Ver teidigung der Lebcnsgebote unserer Epoche als einer neuen Grundlage zu einer vertieften Erforschung des Menfchen- wcsens und zu einer Neugestaltung einer artbedingten Lebens- ordnnng. „Dann erst haben wir begriffen", fo schloß der Reichsleiter, „was Freiheit ist, und dann erst haben wir eine Persönlichkeit verwirklicht als Voraussetzung, daß nach dem Absterben alter Weltanschauungen eine neue sich anschickt, Besitz vom ganzen deutschen Menschen zu ergreifen." Rosenberg über Coppernicus und Kant Generalseldmarschall Göring begründet die Coppernicusstiftung tionen, sondern auf ein diszipliniertes und bewußtes An schauen der Welt und aus die Trennung jener Tätigkeiten des Menschen angekommen. die dank einem durch die Theorie her- beigefiihrten Durcheinander des Fühlens und Denkens in kei ner Weise mehr rein zur Darstellung aelanaen konnten. tlnd darum habe sich Kant zur Mechanistik und Mathematik als dem eigentlichen guten Gewissen einer wahren Wissenschaft bekannt, und ebenso unbefangen habe er festgestellt, daß der Mensch teilhabe an einer ganz anderen Welt, die aus der Mechanistik nicht deutbar sei, sondern ihr autonom gegen überstehe. Schon die Idee des „Sollens" sei der Beweis, daß es eine solche Welt der Freiheit gibt. Auch der so viel verlästerte kategorische Imperativ Kants sei nicht eine Gesängnisaufsehermoral, sondern einfach die Feststellung einer Tatsache der inneren Erfahrung. Aus dieser inneren Erfahrnng erwachse erst rein die Idee der Persönlich keit zu einem unsentimemalen, deshalb aber noch gran dioseren Erlebnis. Zur Persönlichkeit gehöre nach Kant vor allew die Pflichterfüllung, die jeder Nützlichkeitsmoral As NMMMnis ßl Hubert MM Der Führer erwies dem ersten Gauleiter von Kärnten die letzte Ehre In der Gauhauptstadt Kärntens, Klagenfurt, sand das feierliche Staatsbegräbnis für Gauleiter Hu bert Klausner statt. Zu dem Staatsakt war auch der Führer erschienen, der cs sich nicht hätte nehmen lassen, seinem alten Vorkämpfer in der Ostmark, dem ersten Gauleiter von Kärnten, die letzte und höchste Ehre zu erweisen. Die ganze Ostmark hatte zu Ehren des Toten Trauerbeflaggung angelegt. In allen Orten, die der Führer auf seiner Fahrt berührte, in Salzburg, in Bischofshofen, in Spittal und Münch, wehten die Fahnen auf Halbmast und die grünen Girlanden waren mit schwar zem Trauerflor umwunden. Auf dem Bahnhof in Kla genfurt hatten sich zur Begrüßung des Führers ein- gefnnden der Stellvertreter des Führes, Reichsminister Rudolf Heß, Gauleiter Reichskommissar Bürckel, Rcichs- statthalter Dr. Seyß-Jnquart, der stellvertretende Gau leiter Kutschera, General der Infanterie Naher, General leutnant Löhr und Generalmajor Bodenschatz. Vor dem Bahnhof schritt der Führer die Front der Ehrenforma tionen des Heeres, der Luftwaffe und der ^-Verfü- gungstruppe ab. Danach trat der Führer mit seiner Be gleitung die Fahrt zum Landhaus, dem Aufbah rungsort des Toten, an, wo dann im Wappensaal die Traüerfcier ihren Anfang nahm. Die Trauerfeier im Landhaus Im Wappensaal des Landhauses, in dem vor einem halben Jahr Hubert Klausner den Eid in die Hände des Stellvertreters des Führers abgelegt hatte, war der Leich nam des letzten illegalen Landesleiters und späteren ersten Gauleiters Kürtens im Großdeutschen Reich aufgebahrt. Im Halbdämmer des Saales, von dessen Wänden die Wappen uno Namen der alten Kärntner Adelsgeschlechter herabschimmern, stand der Sarg. Die Ehrenwache stellte die ^-Verfügungstluppe. Vor dem Sarge, der mit der Flagge des Dritten Reiches bedeckt ist, lagen die Mütze, die Orden und der Degen des Verstorbenen. Ein riesiger Holzleuchter mit sechs Kerzen überragte die Bahre. Beim Eintreffen des Führers waren im Wappew- saal mit den Angehörigen und den engsten Mitarbeiter« des Verstorbenen zahlreiche Reichsleiter, Reichsminister, Reichsstatthalter, Gauleiter und Staatssekretäre sowie Generale versammelt. Heß sprach Worte des Abschieds Das Gau-Symphonieorchester unter der StaHführunz des Generalmusikdirektors Reichwein leitete die Trauer feier mit dem zweiten Satz aus Beethovens „Eroica" ein. Darauf nahm der Stellvertreter des Führers, Reichs minister Rudolf Heß, von dem alten Kämpfer in be wegten Worten Abschied. Heß führte u. a. aus: Als blnijunger Offizier im Weltkrieg stellt Hubert Klaus ner tapfer seinen Mann. Trotz schwerer Verwundung, die einen gelähmten Arm zurückließ, ging er wieder an die Front Hinans. — Immer lebte er in der Ueberzeugung, daß er auch an den österreichischen Fronten und im Kampf für seine engere Heimat deutschen Boden verteidigt. Es war selbstverständlich, daß er dann, als es galt, i« Kärntner Freiheitskamps deutschen Boden zu retten, unter den Freiheitskämpfern zu finden war. Für jeden, der ihn kannte, war es klar, daß er nicht nur zu den Freiheitskämpfern ge hörte. sondern daß er einer ihrer wenigen Führer wurde. Seinen Kärntner Jägern war es nur denkbar, als daß Hubert Klausner sie führte. Und keinen seiner Kameraden wunderte es, daß dieser gleiche Klausner frühzeitig schon in der Be wegung des Führers seinen Platz fand, dort, wo er seinem ganzen Wesen nach hingehörte und wo er wiederum kämpfe« konnte, nicht nur, daß der Heimatboden deutsch bleibe, son dern auch, daß er eingehe in das große Deutsche Reich! In das große Deutsche Reich, an das er felsenfest glaubte, von dem er wußte, daß es kommen müsse nnd daß es Wirklichkeit werde durch den deutsch-österreichischen Landsmann jenseits der Grenze. Die Machiergreifung in Oesterreich war auch für ihn die Krönung des irdischen Lebens. Mit der Frau, die ihm in den Jahren des schweren politischen Kampfes treu und auf opfernd zur Seite stand, ja, die buchstäblich mit ihrer Hände Arbeit materielle Noi sernhalicn half, hat er die großen Tage der deutschen Ostmark geschaut, die Tage der Heimkehr ins Reich. Sie haben, mein Führer, einst, als einer Ihrer alten Gauleiter hinschied, das Wort gesprochen: „Ich will, daß die Namen der ersten Apostel der Bewegung eingehen in die Ewigkeit der deutschen Geschichte. Das ist der Dank für ihre Treue, das haben sie verdient!" Unter diesen Namen, die in die Ewigkeit der deutschen Geschichte eingehen, wird der Name Hubert Klausner mit obenan stehen. Wir, Ihre Gefolgsleute, mein Führer, wissen, wie sehr der Tod eines Ihrer Getreuen Sie schmerzt. Wir fühlen mit Ihnen, nnd wir trauern mit Ihnen. Wir trauern mit Ihnen um den ersten Gauleiter Ihrer ostmärkischen Heimat, der von uns gehen muß. Die Trauer aber wird verschönt durch den Trost, daß es ihm vergönnt war, noch die Erfüllung seines Hoffens, Wünschens und Kämpfens zu erleben, denn er starb, nachdem Großdcutschlanv geboren wurde. Parteigenosse Hubert Klausner: Du wirst nun gebettet in die freie Erde Deiner schönen Heimat, die Du mit be freit hast Dein Geist aber wird nm nn?» und unter nns sein, wie der Geist vieler aller treuer Kämpfer, die eingingen in Walhall — der Geist von Männern für alle Zeiten, damit die Freiheit nie wieder verlorengehe. Für Deines Volkes Größe hast Du gelebt, für Deines Volkes Glück hast Du in nimmermüder stiller Arbeit und in stetem Einsatz Deiner ganzen Persönlichkeit gekämpst. In den Herzen der Männer nnd Frauen und der Jugend Deiner Heimat sieht Dein Denk mal. Den Dank Deines Führers hast Du errungen. Die ehrende Erinnerung künftiger Generationen, die die Geburt des Groß deutschen Reiches als entscheidenden Markstein deutscher Ge ¬ stünde in der die führenden Wehrmacht in In seiner Neuen Aula der Universität, zn der u. a. Persönlichkeiten von Staat, Partei und Ostpreußen erschienen waren. Begrüßungsrede gab der Rektor der Uni- Dr. von Grünberg bekannt, daß General- Die Kant-Coppcrnicus-Woche der Königbcrgcr Albertus-Universität erreichte am Sonittag ihren Höhe punkt mit einer Rede Alfred Rosenbergs auf einer Fcicr- versität, Prof. — s-ldmarschall Göring auf Vorschlag des ostpreußischcn Gauleiters Erich Koch eine Coppernicusstiftung begründet und als Anfangsbetrag die Summe von 10 000 RM. zur Verfügung gestellt hat. Die zur Königsberger Tagung anwesenden Naturforscher haben in einer Adresse Vor schläge über die Verwendung dieser Stiftung gemacht, die deutschen Naturforschern die Möglichkeit geben soll, über die Tagesaufgaben hinaus an der Erforschung der großen Zusammenhänge zu arbeiten. Im Rahmen der Coppernicusstiftung sollen alljährlich am Geburtstage von Coppernicus, dem 19. Februar, deutsche Naturforscher für besondere Leistungen durch Preise ausgezeichnet werden. Der stellvertretende Gauleiter Großherr betonte, die Königsberger Universität sei durch die neue Stiftung für dauernd verpflichtet, das große Erbe Coppernicus' zu wahren und die Wiedergeburt der deutschen Natur- wiffe"sckiakt nat'onalkoUaCst'schen Sinne einzuleiten. Die Feierstunde erreichte dann ihren Höhepunkt mit ider Rede Alfred Rosenbergs. Revolutionierende Erkenntnisse In seiner Rede führte Reichsleiter Rosenberg aus, daß die nationalsozialistische Bewegung in sich die Verpflichtung fühle, der bahnbrechenden Genies stets in Ehrfurcht zu geden ken. Was sich durch die Taten von Kam und Coppernicus voll zogen habe, sei so revolutionär, vaß sich heme ihre Wir kungen noch nicht endgültig überblicken lassen. Der Reichsleiter hob dann hervor, daß beide, Coppernicus und Kant, einmal ein Weltbild gestürzt nnd einem forschenden Menschen tum gleichsam neue Augen geschenkt hätten. Mit dem Gedanken des Coppernicus, daß die Sonne Mittelpunkt der Welt sei rind von den Planeten umkreist werde, sei nicht nur das ölte Weltbild, sondern eine ganze Gesellschafts-, Kirchen- und Le bensordnung zusammengebrochen. Der Gedanke des Coppernicus, mit den Ergebnissen der kommenden Naturwissenschaft, sei — so erklärte der Reichs leiter — ein Triumph der Forschung nach Gesetzlichkeit gegenüber einem Lebensstil, der durch Dämonie und Magie 1500 Jahre jedes forschende Denken unterbunden habe. Als die entscheidendste Tatsache der europäischen Gcistesgeschichte müsse dieses Ereignis bewertet werden. Das neue Bewußtsein größter Gesetzmäßigkeit habe sich trotz aller Verketzerungen mit einer tiesinnerlichen religiösen Ehrfurcht vor dem staunend erfaßten Weltall verbunden. Kants Philosophie habe ebenfalls das ihrige dazu beigetragen, aus der einen Sette die strenge Me chanistik des Weltalls nachzuweisen, nnd die gerade des halb in konsequenter. Wahrheit suchender Weise eine andere Wett des menschlichen Inneren erkannte und postulierte, die von dieser Mechanistik srei sei. Die Entdeckung eines „Müssens" "w der einen Seite nnd eines „Sollen s" ans der anderen erjcheine als jene kritische Tat Immanuel Kants, die ihn mit EopperMiMs so eng verbinde. , Kant habe unter Verwendung eines stolzen Kantischcn Aus- ipruchrs „Geschwätzigkeit der Jahrtausende beendet", in- vcm er die Vernunft „„h den Verstand überhaupt auf ihre "icnntnisfähigkcitcn hin prüfte und Wesen, Möglichkeiten und dieser Fähigkeiten in einer lebenslangen Arbeit ohnc- Slcichen frsticgte. Kanr habe um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert liiMk die S e l b st b e s i n n n n g des Menschen hcrbei- -muyren. Ihm sei es nicht ans eine lanoe Reibe von Desini- U / DM-- Die Trauerfeier in Klagenfurt. Der Führer grüßt bei der Trauerfeier im Landhaus von Klagenfurt seinen verstorbenen alten Vor kämpfer in der Ostmark, Hubert Klausner, den ersten Gauleiter von Kärnten, und erweist ihm die letzte Ehre. lWeltbild-Wagen- bnro-MZ