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Wehrdienst «nd Vevol^ernngrpslitik Bvn W. Tippmann, Leiter der Hauptstelle Propaganda im Rassenpol. Amt. Die Musterung der Jahrgänge 1906—1907, die in diesen Tagen durchgeführt wird, läßt die Frage auftauchen, wie groß denn die Zahl der deutschen Männer dieser Jahrgänge ist, die im Jahre 1939 bzw. 1940 zu kurzfristigen Hebungen eingezogcn weiden. Durch eine kleine Ucberlegung wird man diese Zahl wenigstens ungefähr angeben können. Die Stärke einer Jahrcsklasse von Wehrdienstpflichtigen hängt selbstverständlich in erster Linie von der Zahl der männ lichen Lebendgcborenen dieses Jahrganges ab. Sowohl im Jahre 1906 als auch im Zähre 1907 betrug diese Zahl im Altrcich je rund eine Million. Diese Geburtenziffer wird nun durch verschiedene Umstände beeinflußt. Außer der Säuglingssterblichkeit, die allerdings mit den größten Einfluß ausübt, muß die Sterblichkeit des 2. dis 32. bzw. 33. Lebensjahres berücksichtigt werden. Dieses liegt durch die Not des Krieges bestimmt über dem Normalen. Wei ter wäre zu beachten die Aus- und Einwanderung sowie die Gebietsveränderungen im Deutschen Reich bis heute. Unter Be rücksichtigung aller dieser Umstände dürfte die Zahl der Män ner, die gemustert werden, mit einer Million für beide Jahr- gänge nicht zu hoch angegeben sein. Die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes zum Reich ist dabei noch außer Acht ge blieben. Für die Wehrdienstpflichtigen, die mit etwa 20 Zähren zu zweijähriger Dienstzeit eingezogen werden, lassen die Zahlen so deutlich die Abhängigkeit der Heercsstärke von den Geburten ziffern erkennen, daß eine Reihe davon hier angeführt werden soll. Burgdörfer gibt folgende Zahlen an: 20jährige Männer im Deutschen Reich ohne Saargediet: 1930 661000 1942 574 000 1932 644 000 1944 541 000 1934 597 000 1946 528000 1936 352000 1938 328000! 1953 431 000 1940 639 000! 1955 585000! Sie zeigen folgendes: Bereits vor dem Kriege, also in einer Zeit größten Wohlstandes sind die ELurtenziffern aufs Tausend der Bevölkerung im Deutschen Reich ununterbrochen gefallen. Die besonders niedrigen Ziffern der Kriegsjahre und die hohen des Sahres 1920 erklären sich von selbst. Nach dem Kriege hat sich die Situation noch verschärft. Die Geburtenziffern sind weiter abgesunken. Durch die Senkung der Sterbeziffern trat bisse Abnahme der Bevölkerungszahl zunächst scheinbar noch nicht in Erscheinung. Bei dem abnormen Altersaufbau des deutschen Volkes ist aber mit einer Steigerung der Sterbeziffern i zu rechnen und so reicht in Wirklichkeit bereits seit dem Sahre 1926 die Geburtenziffer nicht mehr zur bloßen Erhaltung des Bestandes der Einwohnerzahl Deutschlands aus. Die wehrpolitische Auswirkung ist klar: Auf schwache Ge- burtenjahrgänge folgen nach einigen Jahren die schwachen Schü lerjahrgänge, nach einem weiteren Jahrzehnt die entsprechend schwachen Rckrutenjahrgänge. Sa man muß noch weiter denken. Schwache Jahrgänge bedingen auch weniger Ehen. Infolgedessen werden nach weiteren zwei Jahrzehnten glcichdleibende Kinder rahlen je Ehe vorausgesetzt, die Rekrutenjahrgänge noch schwä cher sein. Aus allem ergibt sich, daß die rein zahlenmäßige Grund lage der Wehrkraft einfach die Folge der Bevölkerungsentwick lung ist. Deshalb verdient die aktive Bcvölkerungspolitik von feiten der ^ehrmacht die allerstärkste Unterstützung. Was ist nun zu tun, um Deutschland aus dieser Gefahr zu retten. Es ist notwendig, den Willen zur Familie und zum Kinde wieder zu wecken, und hier ist die propagandistische und erzieherische Einwirkung auf den Geist des Volkes in den letzten Jahren bereits spürbar geworden. Die oben angeführten Zah len zeigten ja, daß die Einschränkung der Kinderzahl bereits in einer Zeit begann, in der es Deutschland wahrhaftig nicht schlecht ging, und -war waren es gerade die gesellschaftlich füh ¬ renden Schichten im alten Reich, die in der Kinderbeschränkung vorangingen. Sv gehört es zu den ernstesten Tatsachen auf die sem Gebiete, daß das deutsche Offizierkorps in der Zeit vor dem Kriege die niedrigste Kinderzahl überhaupt aufwies. Die Wirkung einer solchen Tatsache bedarf keiner Erläuterung. Große Kinderzahlen werden im allgemeinen nur in Ehen erreicht, die verhältnismäßig früh geschlossen werden. Die För derung der Frühehe wird deshalb eine der wichtigsten Aufgaben der Bevölkerungspolitik sein, ebenso der Familienlastenaus gleich, der die wirtschaftlichen und sozialen Benachteiligungen der Kinderreichen gegenüber Kinderarmen oder Kinderlosen auf heben wird. Hewengedenkiag ^939 Zusammen mit dem Tag der Wehrfreiheit. Zukünftig am Sonntag vor 16. März Der Heldengcdcnltag wird einer Neuregelung ent sprechend in Zukunft zusammen mit dem Tag der Wehr freiheit begangen werden. Fällt der Tag der Wehrsrei- heit, der 16. März, jedoch auf einen Wochentag, so wird der dem Tag vorangehende Sonntag, in diesem Jahr also der 12. März, gewählt. Träger des Heldengedenktages ist im allgemeinen die Wehrmacht, in Orten, die keine Garnison haben, die Partei. In Berlin wird der Heldengedenktag wie in den Vor jahren in feierlichster Weise durch einen Staatsakt be gangen. An den Gräbern großer Männer, wie General feldmarschall von Hindenburg, General Ludendorff und Feldmarschall Konrad von Hötzendorf, werden durch die Wehrmacht Kränze niedergelegt werden. Da der Heldengedenkrag kein Tag des Trauerns, sondern ein Tag stolzer Erinnerung an die Opferbereit- schafr der Gefallenen des großen Krieges und an die Wiedererrtngung der Wehrfreiheit ist, wird nicht mehr Halbmast, sondern Vollmaft geflaggt. Laßt Vie Oefen nachsehe»! Die Fachgruppe Bauhand werk des deutschen Handwerks in der DAF. weist darauf hin, daß von Februar bis Mai die günstige Zeit für die Beseitigung von Schäden und Mängeln an den Feue rungsstellen ist. Vom Sommer bis zum Herbst wird die Beschäftigung des Ofensetzer Hand Werks durch die Neubauten so stark sein, daß zu spät bestellte Jnstanv- setzungsarbeiten wegen des Facharbeitermangels nicht bis zum Eintritt des nächsten Winters erledigt werden können. Sparsamkeit mit Ehrungen. Die Neuregelung der Er nennung zu Ehrenmeistern des deutschen Handwerks hat dem Re ich shandwerksmeister Veranlassung ge geben, die Frage der Ehrungen im Handwerk in einer An ordnung grundsätzlich zu behandeln. Danach sind Ehrun gen nur vorzunehmen, wenn sie durch besondere Verdienste gerechtfertigt sirrd. Um ihren Wert nicht abzuschwächen, sind sie grundsätzlich auf ein Mindestmaß zu beschränken. Ernennungen zu Ehrenmitgliedern einer Innung bedürfen der Zustimmung des Kammerpräsiden ten. Aeußerst sparsam soll mit der Verleihung des Titels Ehrenmeister umgegangen werden. Sie ist überhaupt erst nach Vollendung des 65. Lebensjahres zulässig, oder wenn der Betreffende in vorbildlicher Weise mindestens zwanzig Jahre ohne Unterbrechung die Innung gefübrt bat. Beseitigung von Mißständen im Auskunfts- und Detektivgewerbe. Im Reichsgefetzblatt ist ein Gesetz zur Beseitigung von Mißständen im Aus- kunsts- und Detektivgewerbe veröffentlicht worden, das dazu bestimmt ist, aus diesen Gewerbe zweigen unzuverlässige und fachlich ungeeignete Elemente auszuschalten. Nach dem neuen Gesetz kann die gewerbs mäßige Erteilung von Auskünften über Vermögensver hältnisse oder persönliche Angelegenheiten von der Kreis polizeibehörde (in Gemeinden mit staatlicher Polizeiver waltung die staatliche Polizeibehörde, im übrigen für Stadtkreise -er Oberbürgermeister und für Landkreise der Landrat) untersagt werden, wenn der Gwerbetreibende für die ordnungsmäßige Ausübung des Gewerbes keine Ge währ bietet. Darüber hinaus ist die Kreispolizeibehörde ermächtigt, die Fortsetzung des Gewerbes vorläufig zu ver bieten. iw swietmLmigea vka-llllw cu»-ou» iir» 2vvi zieascdei» la öen kergea Usv IVvrnor uuck Oustrcv ?röklieb iw Oka-kAm „krau Lücta" Frau Sirka. Dieser schöne, starke Film feiert das Helden tum einer Frau und Mutter — ja er Sst ein Preislich auf eine Mutter, die nach einer enttäuschten Ehe in selbstloser Hingabe der Tochter das höchste Glück überläßt, das ihr das Leben schenken wollte — den gleichen Mann. Das deutsche Herz und die deutsche Heimat geben diesem Film ihre lebendige Kraft. Er berührt und erfüllt uns mit der Gewalt und Schönheit eines elementaren Ereignisses. Der Film wurde auf Grund des gleichnamigen Romans von Ernst Zahn gedreht. Was die Bü cher Ernst Zahns auszeichnet, ihre Verbundenheit mit den Ber gen und ihren Menschen, die tiefe Einfühlung in ihre Herzen, das findet man im Film wieder. Die Menschen sind ohne Romantik und ohne Uebertreibung gezeichnet. Man hat seine Freude an ihrer ungebrochenen Natürlichkeit. Das stärkste Er lebnis des Films aber ist die Darstellung der Frau Sixta durch Franziska Kinz, die große österreichische Schauspielerin . . . Sie ist eine der schönsten und tiefsten Zrauengcstalten, die man je im Film sah . . . Das ist höchste Daiftellungskunst! Es wird nicht verhandelt DNB. Burgos, 24. Februar. Senator Berard kst « Donnerstag gegen 18 Uhr in Burgos eingetrosien und hat sich sofort zu Außenminister General Graf Jordana begeben. Er unterbreitete diesem die Ansicht der französichen Regierung in der Frage der Anerkennung Nationalspaniens. Ueber diese« Besuch ist kein Bericht herausgegeben worden. Von der spa nischen Presse wird der Besuch auch weiterhin nicht beachtet. In politischen Kreisen verlautet, das; die Unterredung außer ordentlich kurz war, da der Außenminister lediglich die Aus führungen des französischen Senators zur Kenntnis nahm. Ir gendwelche Verhandlungen sind nicht vorgesehen. Berard wird am Freitag sofort wieder nach Paris zurück- kehren, Empfänge irgendwelcher Art finden nicht statt. Der Regierung nahestehende Kreise erklären mit Schärfe und großer Bestimmtheit, daß irgendeine Fühlungnahme zwischen General Franco und Azana, die von Frankreich gewünscht wird, völlig ausgeschlossen ist. Das nationale Spanien weise jeden Vermitt lungsversuch ganz energisch zurück, da es sich dabei einzig und allein nur um ein Manöver internationaler Freimaurertreise handele. Amerikanisches Blatt fordert Schluß mit der Kriegshetze DNB. Washington, 24. Fcüruar. Die unverschämte« Aeußerungen des amerikanischen Senators Pittman, die eine offene Kriegshetze darstellten, sind auch einem Teil der ameri kanischen Presse zu viel geworden und sinken in der Washing toner Zeitung „Daily News" eine erfrischend deutliche Zurück- Weisung. Unter der Ueberschrift „Pipe down!" zu Deutsch etwa „Halt den Schnabel!" schreibt das angesehene Blatt: „Wir ha ben selten eine aufreizendere Rede gehört als die, die Senator Pittman am Montag abend im Rundfunk hielt. Sie fuhr zi- schend um die ganze Erde, sie griff Freund und Feind an und tobte sich in den ungeheuerlichsten Behauptungen aus wie die, daß eine Politik des Friedens unmoralisch sei. Es hieß da, jeder Mann könne nur einmal sterben und es sei viel besser, etwas früher für Christentum, Gerechtigkeit und Freiheit zu sterben als länger in Feigheit zu leben. Das Blatt bemerkt dazu iro nisch: Das sind mutige Worte, ebenso mutig und ebenso tapfer wie die jenes Arbeitgebers, der seinem jungen Angestellten sagt, gehen Sie nur hinaus und sagen Sie dem Gangster, mich könne er nicht einschüchtern. Wo würde wohl Herr Pittman sein, wenn das von ihm von ganzem Herzen so gewünschte Sterben begänne? Das Blatt beantwortet die Frage selbst: Er würde entweder bei den Kaninchen in seinem Heimatstaat sitzen oder weiterhin ein einem wvhlgeheizten und gutgelüsteten Bun desparlament in Washington große Reden schwingen und den Feind mit seinem Munde angreisen und bekämpfen. Sorgen und Leistungen der Schule. Zu der Tagung der Kreiswaltung Dresden des NS-Lehrcrbundes sprach Gauamts leiter Pg. Göpfert vor der Erzieherschaft der sächsischen Gau- Hauptstadt. Eine unerhörte Sorge stellt der Lehrer- und Nach wuchsmangel dar. Von der Lösung dieses Problems wird die Zukunft unseres Volles wesentlich mit berührt. Die sächsischen Erzieher können stolz auf die von ihr geleistete Arbeit sein. Das Wc>it des Reichsinnenministers Dr. Frick, das er bei der Be sichtigung der Ausstellung des NSLB. prägte, die im Rahmen der Leistungsschau „Sachsen am Werk" veranstaltet wurde, „Es ist ja bekannt, daß die Schulen Sachsens voran sind", be deutet Anerkennung, aber auch Verpflichtung. Baut mehr Teo- und Gewürzpflanzen. Da die Ueber- wachungsstelle für Chemie auch im nächsten Jahre wieder be sorgt sein wird, die Einfuhr von Pfefferminze auf das not wendigste Maß zu beschränken, haben alle Pflanzer jetzt die Möglichkeit zur Vergrößerung ihrer Anbauflächen. Um die Erzeugung aber nicht planlos ins Unermeßliche zu steigern, werden alle Interessenten gebeten, sich rechtzeitig mit der Ab teilung II Ler LandeLbauernschaft Sachsen in Verbindung zu setzen. Diese Stelle ist auch zuständig für die Bearbeitung der Anträge auf Beihilfen zur Errichtung von Trockenschuppen und -Horden. Auch die Anbaufläche vvn Kümmel darf 1939 weiter erhöht werden. Obwohl ein ausreichender Erzeugerpreis für Kümmel feftsteht, ist doch allen Anbauern dringend empfohlen, mehr als bisher Wert aus Qualität zu legen, da in Zukunft hiernach die Bezahlung erfolgen wird. Während eine Vergröße rung Ler Majoran-, Liebstock-, Körnersenf-, Tymian- und EibischKulturen nicht erwünscht ist, können Melisse, Dill, Boh nenkraut, Baldrian und Koreander vermehrt zum Anbau ge langen. Die Erzeugung von Drogen- und Gewürzpflanzen setzt Erfahrungen voraus. Anfängern auf diesem Gebiete ist des halb dringend zu raten, sich zunächst mit einer kleinen Anbau fläche zu begnügen, um allmählich die Schwierigkeiten in Ler Anbautechnik zu überwinden. SiNchetmachrMen. für Sonntag Jnvocavit. WilsdruN. 449 b. Abendm. 9 Predigtg, 4411 Kinberg. Grumbach. 9 Uhr Predigtgottesdienst, 4411 Uhr Kinder- gottesdienst. Unkersdorf. 10 Uhr Predigt-, anschl. Kindergvttesdienst. Mittwoch: °/,8 Uhr abends Iungmädchendienst. Weistropp. 449 Predigtg. Montag: 8 Uhr abends Iüng- mädchendienst. Donnerstag: 8 Uhr abends Bibelstunde. Freitag: 8 Uhr abends Jungmännerdicnst. Röhrsdorf. 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. 449 Uhr Gottesdienst. Dienstag 7.15 Uhr Bibclstunde. Donners tag 7 Uhr Bibelstunde in Klipphausen. Sora. 4411 Uhr Gottesdienst, anschließend Beichte und heiliges Abendmahl. Montag 8 Uhr Mädchen. Limbach. 449 Uhr Prodigtgottesdienst. Dienstag: Jung mädchenabend. Burkhardswalde. 10 Uhr PrcLigtgvttesbienst. Herzogswalde. 11 Uhr Kindergottcsdienst. Blankenstein. 2 Uhr Gottcsseier. 3 Uhr Gvttesfcier für Kinder. —Tanneberg. 449 Uhr Gvttesfeier. 4410 Uhr Gvttesfeier für Kinder WetterheriM des Reichswetterbienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 25. Februar: Wechselnd, meist stärker bewölkt. Südöstliche bis südwestliche Winde. Tagestemperaturen wenige Grad über Null Grad. Frostgefahr. Nicdcrschlagsneigung.