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Ms'rika mier Ler ZudemeM tffenr Worie im Kapstadter Parlament über das jüdische AusbeutunstSspstcm und die Machtansprüche jüdischer frinanzmapnaten Im Kapstadter Parlament beklagte sich der nationale Ab- tzkordneie Boovsen über die mangelnde Sozialpolitik im Land, verantwortlich dafür sei.das gegenwärtige jüdische »l u s b e u t u n g s s r> st c m. Tas britische „Common Wealth oi Nations" sei in Wahrheit ein jüdisches Common Wealth. Deshalb brauche man sich nicht zu wundern, wenn die Buren gegen britische Bindungen aufträten, das heiße, gegen die Kontrolle und den Machtanspruch jüdischer Mnanzmagnaien. Südafrika könne seiner notleidenden Bevölkerung nur wirk lich helfen, wenn es die Bande zu England löse. Ter nationale Abgeordnete Werth, der Im weiteren Ver laus der Sitzung das Wort nahm, verlangte eine höhere Be steuerung der Iohannnesburger Goldindustrie, deren Tivi- denden von 8 aus l7 Millionen Psund gestiegen seien. Die (Er höhung des Goldpreises sei lediglich kapitalistischen Kreisen zugute gekommen. Daher fordere die nationale Opposition, daß der Erlös für südafrikanisches Gold, der 140 Schillinge je Unze übersteige, dem Staal verfalle. Neues aus Mee Wett. Hinterlistiger Mörder hingerichlet . Die In st tzpresse stelle München teilt mit: Am A. Februar ist der am 28. Oktober 1913 zu Riltsteig geborene Laver Beigl hingerichtel worden, der vom Schwurgericht München I wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Ver lust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt war. Vcigl Hai am Abend des 23. April 1938 seinen Arbeitskameraden Franz Schamper aus München aus dem Heimwege von einem Be- triebsabend erschlagen, nm in dessen bevorzugte Arbeitsstelle zu gelangen. Eine hinterlistige und gemeine Tat hat hierdurch ihre Sühne gefunden. 12 Millionen Bücher und 76 000 Handschriften. Durch den Anschluß der Ostmark sind Deutschlands Bibliotheksbestände um 12 Millionen Bände und 76 000 Handschriften bereichert worden. Unter den Bibliotheken der Ostmark nehmen die Wiener Büchereien den hervorragendsten Platz ein. Die 1526 gegründete 'Nationalbibliothek, die frühere Hofbibliothek, ge nießt Weltruf und steht mit über 1,5 Millionen Bänden von teilweise erlesenem Seltenheitswert an erster Stelle; sie besitzt ferner umfangreiche Handschriften-, Musikalien-, Inkunabel-, Porträt-, Karten-, Theater- und Papyrussammlungen. Der „Aauberstrauch" blüht. Im Botanischen Stadtgarten tu Krefeld blühen zur Zeit zwei Hammamelis-Sträucher, im Volksmunde „Zauberstrauch" genannt. Mit ihrer gold gelben Blütenfülle bilden die Sträucher einen reizvollen Gegen satz zu der noch im Winterschlaf ruhenden Natur. Japanischer Fuchs in Württembergs Wäldern. In einem Jagdrevier im Kreise Heilbronn wurde ein Tier geschossen, das allen Beteiligten zunächst ganz unbekannt war. Es hat sich jetzt herausgestellt, daß es sich um einen japanischen See- luchs handelt, der demnächst in einer Iagdausstellnng in Gun- delsheim gezeigt werden wird. Wie das Tier in den württem- bergischen Wald gekommen ist. blieb ungeklärt. Europas größte Drahtseilbahn. Im Richelsdorfer Gebirge in Kurhessen ist für den Kupferschieferbergbau eine Drahtseilbahn errichtet worden, die mit ihrem 10 Kilometer langen Transportweg wohl die längste Drahtseilbahn in Europa ist. Schaflamm mit zwei Köpfen. In Pattensen (Hanno- der) ereignete sich ein seltsames Spiel der Natur. Bei der Notschlachiung eines Mutterschafs wurde ein, allerdings nicht lebensfähiges Lamm festgestellt, das zwei Köpfe, vier Augen und sechs Äeine aufwies. Das Lamm wurde der Tierärztlichen Hochschule Hannover zu Studienzwecken zur Verfügung gestellt. Er wollte mit dem Kops durch die Wand. Obwohl kürzlich tn dem Kreisort Grüntngen die Maul- und Klauenseuche herrschte und die Stallungen geschloffen waren, begannen trotz dem mehrere Einwohner mit dem Mistsahren. Sie erhielten dafür von der Gendarmerie gebührenpflichtige Verwarnungen, die je 1 Mark kosteten. Alle bezahlten die Mark, nur ein ein ziger machte den Außenseiter und verweigerte hartnäckig die Zahlung Nun erhielt der Widerspenstige einen gerichtlichen Strafbefehl über 20 Mark. Er verweigerte wieder die Zahlung und verlangte eine richterliche Entscheidung. Diese erhielt er Nun vom Gießener Einzelrichtcr: sie fiel aber ganz anders aus, als er gehofft hatte. Der Einzelrichter nämlich hob den Straf- beseh! auf und verurteilte den disziplinlosen Dickkops zu 30 Mark Geldstrafe und zu den Koste» des gesamten Rechts streites. . - Weltgeschichte m ein Gotteshaus Der Streit um die Braunauer Wcnzelskirche Geht man in Braunau (Sudeten) zum Florianns- Platz hinauf, so fällt dem Fremden linker Hand eine turmlose Barockkirche auf, deren strenge Formen besonders den Kunstfreund fesseln. Mit dieser Kirche hat es eine besondere schicksalsschwere, weltgeschichtliche Bewandtnis. Sie — die Wenzelskirche — trug mit zur Auslösung des Dreißigjährigen Krieges bei, dessen Ursache in dem Ver such einer Zurückgewinnung des protestantischen Deutsch land für die katbolische Kirche zu suchen ist. An der Stelle der heutigen, 1728 nach Plänen des berühmten Baumeisters Kilian Ignaz Dientzenhofer er richteten Barockkirche mit dem herrlichen Deckenfresko von Felix Anton Scheffler (1748) stand einst ein prote stantisches, hölzernes Gotteshaus. Dieses wurde nach dem „Majestätsbrief" und „Vergleich" (1609) von den Brau nauer Bürgern, die wie der größte Teil der damaligen sudetendeutschen Bevölkerung der Lehre Luthers an- hingen, erbaut. Der damalige Abt des Braunauer Klosters, Wolfgang Aelcnder, beschwerte sich jedoch über diesen Bau, den die Protestanten auf Klostergut errichtet hatten, und der habsburgische Kaiser Matthias ließ kurzerhand die Kirche sperren und den Schlüssel mit nach Prag nehmen. Die Braunauer jedoch, schon immer trotzig auf ihr Recht bedacht, legten bei den protestantischen Ständen in Prag Protest ein. Er verhallte nicht ungehört, denn Graf Thurn und Wenzel Budovee vertraten die Sache der Braunauer Protestanten. Eine Demonstration wurde jedoch von den Statthaltern verboten. Es gab eine erregte Auseinandersetzung in der Kanzlei zu Prag, die mit dem berühmten Fenstersturz der Statthalter endete. Dieser Fenstersturz leitete den Dreißigjährigen Krieg ein. Turnen. Svse^ und Svlel. SMmHe in Oberwiesenthal Abfahrts- und Torlaus Ganmeisterschast, Gaustaffellauf, Erzgebirgslammlauf Oberwiesenthal steht am Sonnabend und Sonntag im Mittelpunkt der sächsischen Wintersporikämpse. Drei Veranstal tungen, die ursprünglich getrennt staufinden sollten, wurden zusammengelegt. Zum Austrag kommen die Gaumeisterschaf- len in der alpinen Kombination iTorlaus-Abfahrtslaus), die zugleich als Dr.-Sevfarth-Gedächtnislaus ausgetragen werden, ferner der Gau-Stafsellaus über 4 mal 10 Kilometer, der ur sprünglich in Waltersdorf stausinden sollte und schließlich der Erzgebirgs-Kammlaus, der in umgekehrter Richtung verläuft, diesmal in Mühlleilhen gestartet wird und in Oberwiesenthal endet Obwohl für die Wettbewerbe erst am 23. Februar Nen- nungsschiuß ist. steht fest, daß sämtliche Kämpfe sehr gut be setzt sein werden. Im Abfahrts- und Torlaus werden Sachsens beste Frauen, Männer und Iungmannen starten, an der Spitze Oberjäger Poppa, IR. Dresden, der in Abwesenheit von W. Fricke, Dresden, der bei den Deutschen Meisterschaften in Kitz bühel startet, vor allem die Gegnerschaft der einheitlichen Oberwiesenthaler und der vogtländischen Läufer zu fürchten hat. Bei den Frauen dürsten auch diesmal Hilde Zeh-Scharr schuh und Klara Pilz, Oberwiesenthal, ihren Mitbewerberin nen überlegen sein. Der 4 mal 10-Kilometer-Gaustaffellauf dürfte Sachsens beste Mannschaften am Start sehen. Reben den Vertretern der Wehrmacht, dem IR. Plauen und IR. Dresden, die voraus sichtlich mehrere Staffeln stellen, werden vor allem die Asch- bcrger, die Oberwiesenthaler, die Mühlleithener, die Alten berger und die Staffel der Dresdner Skizunft im Vordenreisen sein. Die 1. Mannschail des IR. Plauen fehlt allerdings, da sie ebenfalls in Kitzbühcl am Start ist. Der vom Leipziger Skiklub 07 veranstaltete Erzgebirgs- Kammlaus wird am Sonntag in Mühlleilhen gestartet und führt nach Oberwiesenthal. Sachsens beste Tauerläuser mit Oberjäger Poppa, Dresden, Fritz Birkigt, Dresden, und Hans Leonhardt, Mühlleithen, dürsten das Ende unter sich aus machen. Olymvia-Vorberetmngen beginnen Zentral-Lehrgang der deutschen Leichtathleten. Rund hundert Mitglieder der deutschen Leichtathletikkern« Mannschaft, aus denen die Wettkämpfer für die Olvmpischen Spiele 1^0 ausaewäblt werden, wurden zu einem Aeniral- Lenraang nach Berlin clngeladen. Auf einem Kameradschaft»« abend wies ReichssachamtsleUcr Tr. v Halt darauf hin, daG es in Helsinki viel schwerer sein wird, sich zu behaupten al» 1936 in der Heimat. Er ermahnte die Kerniruppe der deut schen Leichtathletik, sestzuhalten an dem gesteckien Ziel, und an die Leistung zu denken, die jeder für die Mannschaft in di« Waagschale zu werfen hat, als Kämpfer sür den Führer und für Großdeutschland. Deutscher Sieg im AbiahrlSlaus Beginn der akademischen Weltwinterspirle. In Lillehammer «Norwegen! begannen die 6. Aka demischen Weltwimerspiele. Schon der erste Wettbewerb, der Abfahrtslaus, brachte einen deutschen Sieg Der Münchener Heinz Miller siegte in 3: 33,4 Minnien vor dem Norweger Olaf Raabe. Bei den Frauen schlug die Schweizerin Margrit Schaard nur knapp die beiden Deutschen Helga Gödl und Liess Hofer er. VSKersOau. Streit vor dem Spiegel. Das neue Daheim (Nr. 21) wür digt in einem großen illustrierten Aufsatz „Vom Nomadenzeit zur Beduinensicdlung" die großen kolonisatorischen Erfolge der Italiener in Nordafrika. Der Beitrag „Glückliche Liede — glückliche Ehe" erzählt wahre Geschichten aus dem Familien leben großer Manner. Die laufende Einführung in die Stil kunde bringt diesmal die Darstellung und Deutung der roman tischen Kunst. Wege zum Beruf: „Die Diätküchenleiterin", „In der deutschen Filmakademie"; Blick in die Welt: „Italiens Ju gend"; Unterhaltsame Wissenschaft: „Aufgaben des Blutes". Das Lebensbild eines deutschen Flusses gibt der illustrierte Beitrag: „Die Ruhr". Zum 5. Geburtstag der Dienststelle der Reichsfrauenführung erscheint der aufschlußreiche Beitrag „Die Mitarbeit der Frau". Erzählung: „Der Streit vor dem Spie gel" von Hans Breiteneichner. Roman: „Ein streitbares Mäd chen" von Felix Riemkasten. Die farbenprächtige Kunstgabc, sorgfältig ausgewählte Rätsel und eine bunte Reihe kleinerer Beiträge vollenden den reichen Inhalt des neuen Heftes. Aeichssestder LePM Donnerstag, 23. Februar 6.30: Aus Dresden: Frübkonzert. — 8.30: Nus Königsberg: Ohne Sorgen jeder Morgen! — 10.00: Aus Berlin: Volkslied- singe»: Liederblall 23. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Kleine Chronik des Alltags. — 12.00: Aus München: Mittagskonzert. — 14.00: Anschließend: Musik nach Tisch. (In- dustricschallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks.) — 15.35: Vom sippenkuudlichen Schrifttum. — 15.50; AuS Berlin; Brasilien spricht. — 16.00: Kurzweil mir Nachmittag. Edith Hasselmann (Sopran), die Kapelle Otto Fricke. — 18.00: Der sächsische Dauernausstand 1790. — 18.20: Musik auf zwei Klavieren. — 18.40: Franz Nabi liest seine Erzählung „Tie Dogge". —- 19.00: Frohsinn für alle! Wir erfüllen Hörer wünsche. (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des Deut schen Rundfunks.) — 19.45: Nus Kitzbühel: Deutsche und Wehr- macht-Skimeisterschaften 1939: Der Spälttrnpplaus. — 20.10: Horst Wessel lebt in unseren Herzen fort! Eine Gemeinschasls- sendung der SA.-Gruppe Sachsen und der Hiller-Jugend zum Gedenken Horst Wessels. — 22.25: Reichsmeffe Grotzdeulsch- lands. — 22.35: Abendkonzert. — 23.20 bis 24.00: Aus Statt- gart: Volks- und Unterhaltungsmusik. DeuMlandsendee Donnerstag, 23. Februar. 6.30: Aus Dresden: Frühkonzert. — 10.00: Volksliedsingen. — 12.00: Aus Breslau: Musik zum Mittag. Die Tanzkapelle des Reichssenders Breslau und das Gauorchester Schlesien. — 15.15: Hausmusik. — 16.00: Musik am Nachmittag. Orchester Otto Dobrindt. — 18.00: Das Wort Hal der Spori. — 18.10: Landsknecht oder Soldat? — 18.30: Zeitgenössische Klavier musik. — 19.00: Deutschlandecho. — 19.15: Quadratur der Liebe. — 20.10: Begegnung mit einem Dichter. Herüber« Men zel. — 20.35: Orchcstcrkonzert. Wolfgang Amadeus Mozart, Max Reger, Richard Strauß, Alerander Borodin. Gertrud Callam (Sopran). Das Große Orchester des Deutschlandsen ders. Leitung: Hermann Stange. — 22.45: Einsührung in die folgende Sendung. — 22.55: Aus dem Königlichen Opernhaus in Rom: Ernani (3. Akt). Oper von Giuseppe Verdi. — 23.20: „Verdi", oder „Die Macht des Schicksals". Aus dem Roman von Hans Nowak. — 23.40—24.00: Ernani (4. Akt). oc/so/ OLo-vr (Schluß.) Wie hatte er am Vorabend gesagt? „Ich kam ans dem Aeld, ans Blut und Jammer. Wir trugen alle die heiße Sehnsucht nach einem Heim, nach Frauengüte und unden Händen in nns. Ich habe schnell geheiratet. Sie war eine gute Frau, immer lustig, vergnügt, ein Sonnenfalter. Ich habe sie stets heimlich bedauert. Sie gehörte nicht an die Seite eines Mannes, der den Krieg "och jahrelang wie eine Infektion im Blute trug. Ich gab ihr alle Freiheit, uud sie nutzte sie vergnügt. Damals ahnte ich nicht, daß außer zwischen Mutter und Sohn, die ja ein Leib sind, Ströme von einem Men- Men zum anderen gehen können, die, außerhalb der Willens- und Bewnßtseinsgrenze verlaufend, Schicksal wrwen. Ich habe es nicht geahnt, bis zu dem Tag, da lch Lie auf der Landstraße sah, Fran Maria. Sie blickten durch mich hindurch, wie man in das Blau des Him mels schaut — aber damals begann es — Sie können Nicht gegen Naturgesetze, Maria." Sie lag ganz still. Es war, als ob das Klopfen hinter der gedankenvermarterten Stirn nachließe. Ach, über- huupt nicht mehr denken, nicht mehr sorgen im ständi gen Kampf mit den Zahlen, dem fremden Geld — um das eigene Auskommen. Sich fallen lassen in die Für sorge eines Stärkeren, sich einmal ganz leicht fühlen. Run ging ihre kleine Eva von ihr. Viel Wärme ging Mit ihr aus ihrem Leben. »»A^Ende Frau fuhr plötzlich hoch. O Gott, dann onev ste ganz allein. Keiner, der ihr nachwinkte, wenn keiner, der ihr entgcgenlachte, wenn sie kam. "^rde sie sein — schon ganz allein mit acht- »noöreißig Jahren! lt«E riß ein Tuch um die Schultern und »w Garten wenigstens würde ihr bleiben, »r eigenes Stückchen Erde. i Die Kieswege trockneten schnell ab. Sie lief hierhin ' und dorthin zu ihren Lieblingsrosen und Lieblings plätzen. Sie boten ihr keinen Trost. Verregnet, gleich gültig hingen die Blumen die Köpfe, die nassen Bänke lockten nicht zum Verweilen. So leblos stand der ge liebte Garten. Kein Vogelruf wie sonst nach erfrischen dem Regen. Mit schlaffen Gliedern, frierend in ihrer Seele, wandte sich Maria. Da lehnte unter dem Nosenbogen des Eingangs der Mann, der gesagt hatte: „Sie können nicht gegen das Schicksal." Still sah sie ihm entgegen, der sich löste und ans sie zuschritt. Als er bei ihr war und die Arme hob, legte sie ihren Kopf an seine Brust. Lange hatten sie Hand in Hand gesessen, und es mutz ten wirklich heimliche Ströme zwischen ihnen gehen, denn des Mannes gütige Stimme antwortete auf alles, was Marias Herz beschwerte, ohne daß es den Weg über ihre Lippen zu nehmen brauchte. „Du wirst deinen Garten natürlich behalten, meine Maria. Bedenke doch, daß mich das Wintersemester in die Nähe führt. Jedes Wochenende werden wir hier draußen sein, wenn du willst. Alle deine Schützlinge wirst du aufsuchen — ohne die schreckliche Mappe im Arm. Die Ursula wird mit uns wohnen, und das Gret- lein ist auch willkommen — mein Kinüerzimmer stand so lange leer." Die Frau sprach auch jetzt noH nicht, aber alle Unruhe und Bedrängnis lösten sich zu einem seligen Gefühl des Geborgenseins. Lange saßen sie schweigend Hand in Hand. Einmal hob der Mann zart das blonde Haupt, das mit geschlossenen Augen an seiner Schulter lehnte. „Weißt du es nun auch, Maria, daß wir durch Schick salsgebot zueinander geführt wurden?" Sie hob die Lider. Der feuchte Blick ö-'- --"-tzten blauen "---11 mar ihm Antwort genug. 4- z * - Auf war schon ein sehr geräuschvolles Ver ¬ lobungsfest im Gange, als das graue Auto zum zweiten Mal an diesem Tage in den Hof bog. Der Professor wollte gerade die Hände vom Steuer nehmen, da schob Maria ihre Rechte zwischen seine warmen Finger. „Bitte, Knud, verrate noch nichts heute abend. Ich will es den Mädels allein sagen" „Gewiß, mein Liebling, wie du es wünschest. Hoffend lich kann ich mich genügend beherrschen." Es gab ein großes Hallo, als sie eintraten, Maria, das Kind aus dem Arm. Aber der Lärm verstummte schnell. Alle Blicke hingen ergriffen an der goldblonden Frau in dem fließenden lichtblauen Weihnachtskleid, mit den glücklichen Augen nnd den von heimlichseligem Wissen rosig erglühten Wangen. Die Herzen der Zwillinge schlugen ihr ent gegen in schier anbetender Liebe. Mutter Maria, dachte Frau Malvine erschüttert un streckte die Arme nach dem Gretlein. Aber die Eva kam ihr zuvor. „Es ist mein Kind," schrie sie und schnellte vor. Ihr glücklicher Ueberschwang hatte im Kreise der vergnügten Lohfelder Geschwister und ihres von ihr geräuschvoll entzückten Schwieger vaters den richtigen Nährboden gefunden. Hinter dem grauen Auto war Kurt Schneider auf seinem Motorrad unbemerkt einpassiert. Höchlichst er staunt ob des festlichen Lärmes schlich er in die Küche, wo die „Läng' Sülz", schwergekränkt, fabelhafte Platten für die Verlobungstafel richtete. „Der Hans-Carl hat sich verlobt — mehr weiß ich auch nicht," bemerkte sie hoheitsvoll auf seine verwun derte Frage. „Man yat mir diese Tatsache bis heute abend verheimlicht — Gott ja — eine arme Ver wandte . . ." Kurt Schneider hätte als bester Frennd genau so be leidigt sein können, aber er hielt sich bei negativen Ge fühlen grundsätzlich nicht auf. Als er sich in größter Eile salonfähig gemacht hatte, platzte er neugierverzehrt in die Festgesellschaft. Aber schon m der Tür stockte sei» Fuß. Die Braut hatte ihn erspäht und hob ihm trium« phierend das Gretlein aus ihrem Schoß entgegen. Kurt Schneider erstarrte beinahe zur Salzsäule Nur der Mund blieb beweglich und brach in die später be rühmten fliegenden Worte aus: „Krcuzdonnerwetteh es ist der Peter! Und der Peter ist ei» Unt ein Kind hat er auch schon .. .!" .'M Ende. —