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Lagesspruch Um grobe Erfolge zu erreichen, mutz etwas gewagt wer ben. Moltke. Oie Preisträger der GA.-Kuliurpreise vrigadeführer Heitmüller und Obersturmführer Kremer Vor dem Kulturkreis der SÄ. sprach auf der Arbeits tagung in Berlin der Stabschef der SA., Viktor Lutze, und verkündete die Namen der Träger der Kulturpreise der SA. für künstlerische Leistungen, die von Männern in den Reihen der SA. vollbracht wurden. Mir dem Preis für bildende Kunst wurde SA.» Drigadeführer Heiimüller ausgezeichnet, der der künstle rische Gestalter des Ehrenschreines für das ebenfalls von ihm geschaffene „Wachbuch der Siandarre Horst Wessel" ist. das der Stabschef der SA dem Führer im Vorjahr zum Geburtstag Lberreichie. Der Preis für Schrifttum wurde dem Ober sturmführer Hannes Kremer von der SA.-Gruppe Hochland verliehen, wobei für die Verleihung das im vorigen Jahr erschienene Werk ..Görres Rune" bestimmend war. Der Musikpreis, der diesmal noch nicht verliehen werden konnte, ist für ein Preisausschreiben ausgesetzt, das der Schaffung eines „SA-Rufes" gilt mii dem ähnlich wie im Zapfenstreich der Wehrmacht für die SA. eine würdige musikalische Feierstunde geschossen werden soll Die Bedeutung der Tagung des Kulturkreises der SA wurde durch die Teilnahme des Stabschefs unterstrichen, der in seiner Rede die kulturelle Ausgabe der SA hervorhob Die Wehrerziehung am deutschen Manne müsse durch kul turelles Schassen im soldaiischen Geist auf allen Gebieten der Kunst ihre wertvollste und unentbehrliche Ergänzung finden Die durch den Führererlaß klar umrissene wchrerziehe- rische Aufgabe der SA erfordert, daß die weltanschaulichen »nd kulturellen Werte im deutschen Menschen stärker denn je geweckt und gepflegt werden. Diesem Ziel gilt die Arbeit des Kulturkreises, der aus dem SA.-Geist heraus Werte schafft, die über den Tag hinaus Geltung haben. Der Stabschef nahm dann die Verteilung der Kulturpreise der SA vor und würdigte das kulturelle Schaffen beider Preisträger, die sich durch ihre Werke bereits weit über die Reihen der SA. hinaus einen Namen erwerben konnten. Vrigadeführer Klähn schilderte dann die Bahnen, in denen sich die kommende Arbeit des Kulturkreiscs bewegen mutz. Da nach wurden die Nenberufungen in den Kulturkreis der SA verkündet. Am Mittwoch wird Reichsleiter Alfred Rosenberg die Mitglieder des Kuliurkreises der SA empfangen, deren Tagung am 23 Februar, dem Todestage Horst Wessels, mit einer Kranzniederlegung am Grabe des toten Sturmführers ihr Ende finden wird. SA.-ObeOurmführer Hannes Kremer (links), München, SA.- Brigadesührcr Heitmüller (Bild rechts). (Weltbild-Wagenborg-M.) Auslese der gewerblichen Kraftfahrer Einführung eines Omnibusführerscheins — Genau geregeltes Ueberwachungs- und Untersuchungsverfahren Die zahlreichen schweren Verkehrsunfälle des vergangenen Jahres haben gezeigt, daß die Verkehrs sicherheit noch nicht den Stand erreicht hat, der im Interesse der Gesamtheit erforderlich ist. Der Förderung dieses Zweckes dient eine im Reichsgesetzblatt und im Reichsver kehrsblatt 8 veröffentlichte Verordnung des Reichsver kehrsministers, die eine umfassende Regelungdesge werblichen Personenkraftverkehrs enthält. Von entscheidender Bedeutung sür die Verkehrssicherheit und die Sicherheit der Wageninsassen sind die charakterlichen und fahrtechnischen Eigenschaften der Fahrzeugführer. Dieser Frage wendet die Verordnung ihre volle Aufmerksamkeit zu. Einer gründlichen Auslese der Fahrer soll die Einführung eines besonderen Ausweises dienen, des „Omnl- bussührerscheines". wie ihn der Korpssührer des NSKK genannt bat. Ein ähnlicher Ausweis wird in Zukunst auch von allen Droschkenfahrern verlangt. Die Verantwortung der Omnibusfahrer ist besonders groß. Täglich vertrauen unzählige Volksgenossen ihnen Leben und Gesundheit an. Von ihrer Zuverlässigkeit und ihrer Fahr kunst hängt es ab, ob alle Fahrgäste heil und gesund ans Ziel kommen. Das gilt nicht nur für Ausflugs- und Besichtigungs fahrten, sondern auch für den täglichen Verkehr zwischen Woh nung und Arbeitsstätte. Entsprechend streng mutzten die Voraussetzungen für den „Omnibusführerschein" festgesetzt werden. Ihn kann nur er werben. wer die nötige geistige und körperliche Eignung be sitzt, persönlich zuverlässig und mindestens 23 Jahre alt ist und sich eine genügende Fahrpraxis durch zweijährige Tätigkeit als Fahrer schwerer Kraftfahrzeuge erworben hat. Alle zwei Jahre muh der Inhaber feinen Ausweis verlän gern lasten, wobei geprüft werden wird, ob er diesen Anforde rungen noch genügt. Aehnliches gilt für Droschkenfahrer, nur daß hier ein Mindestalter von Ä Jahren und eine Fahr praxis auf Personenkraftwagen für ausreichend angesehen wird. So wird in kurzer Zeit ein Fahrerstand zur Verfügung stehen, der den hohen Ansprüchen an Verantwortungsgefühl und Fahrkunst genügt, die im Interesse einer sicheren Vcr- kchrsabwicllnng gestellt werden müssen. Omnibusse nur noch aus Metall Die Verordnung sorgt weiterhin dafür, daß diesen leistungsfähigen Fahrern Kraftfahrzeuge tn die Hand gegeben werden, die den neuesten Erfahrungen entsprechen und den Insassen den nach dem derzeitigen Stand der Fahr- zeugiechnik erreichbaren Schutz gewähren. So ist für Omnibusse vorgeschriebcn, datz der Aufbau künftig nur noch aus Metall hergestellt werden darf und datz sämtliche Fenster aus Sicherheitsglas bestehen müssen. Diese Regelung sichert den Insassen einen größeren Schutz, als dies bei dem heute noch vielfach anzutreffenden, wenig stabilen Holzansbau mit üblicher Verglasung möglich ist. An die Bremswirkung und an die Bauart der Bremsen von Omnibussen werden Anforderungen gestellt, die über das Maß für den gewöhnlichen Kraftverkehr erheblich hinausgehen. Für schwerere Fahrzeuge ist neben den beiden üblichen Bremsen als dritte eine Motorbremse vorgeschriebcn worden. Eine Reihe von Vorschriften dient der Bequemlichkeit der Fahrgäste, wie einer schleunigen Räumungsmög lichkeit bei Gefahr. Dazu gehört das Freihatten des Mittel- ganges von Notsitzen und Gepäck, das Anbringen eines Not ausstiegs sowie eine Vermehrung der Türen bei größeren Fahrzeugen. Die bei modernen Kraftfahrzeugen ohnehin unbedeutende Brandgefahr wird noch weiter dadurch verringert, datz Kraftstoffbehälter und Kraftstoffleitungen nicht mehr im Fahrer- oder Fahrgastraum untergebracht werden dürfen. Der Bau und Betrieb der Kraftdroschken, bisher durch örtliche Polizeiverordnungen geregelt, ist nunmehr ebenfalls vereinheitlicht worden. Den sinnfälligsten Ausdruck findet die Neuordnung in dem künftigen äutzeren Gewand der Droschken. Sie werden, um Verwechslungen mit Polizeifahr zeugen zu vermeiden, ihr meist grünes Kleid ablegen und statt dessen in dunkelblauer Farbe mit einem elfenbein- farbigen Streifen um die Hüftlinie erscheinen. In drei Jahren soll die Umstellung durchgeführt sein. Die bisher vielfach üb lichen Sondervorschristen über den Bau und die Jnnenein- riKtung^der Droschken sind sallengelassen worden. Künftig wuen ane ferienmätzig yergcstellten Personenkraftwagen amH als Droschken verwendet werden können. Ein genau geregeltes Lleberwachungs- und Llntersuchungsverfahren wird dafür sorgen, daß die neuen Vorschriften, von denen hier nur die wichtigsten herausgegriffen worden sind, eingehaltest werden, und datz der Zustand der Fahrzeuge stets betriebs sicher bleibt. Insbesondere die Omnibusse müssen sich neben einer alljährlich vorzunehmenden umfassenden Hauptunter- suchung alle zwei Monate einer Prüfung der Brem sen, Bremsbeläge, Reisen und Lenkeinrichtungen unterziehe«. Die neue Verordnung, die vorläufig nur für das alte Reichsgebiet gilt, legt den gewerblichen Kraftfahrunternehme« erhebliche Lasten aus. Es spricht für die Einsicht und den un ermüdlichen Willen zur Mitarbeit an den großen Plänen der Motorisierung Deutschlands, datz die Gewerbevertreter bei den Vorarbeiten zur Verordnung den Forderungen der staatlichen Stellen und des NSKK. Gehör gaben und die Notwendigkeit von Vorschriften anerkannten, deren vornehmstes Ziel es ist, die Verkehrssicherheit zu heben. AeberlOMllionen aus der Sindenburg-Spende Unter Leitung von Landesdirektor Dr. von Winter- seldi-Menkin trat das Kuratorium der Hinden burg-Spende in der Präsidialkanzlei zu seiner üblichen Jahressitzung zusammen. Ministerialrat Dr. Karstedt als Geschäftsführer der Stiftung führte aus, datz die 1927 von Hindenburg begründete Einrichtung bis Ende 1938 ins gesamt 10 943 00V RM. an Unterstützungen ausgezahlt habe. Insgesamt seien bisher annähernd 65 000 Personen aus der Hindenburg-Spende unterstützt worden. Himmlers Besuch in Polen beendet Der Jagdaufenthalt des Chefs der deutschen Polizei und Reichsführers ff Himmler in den Forsten von Bialo- wiec wurde abgeschlossen. Von Warschau aus fuhr der Reichs führer mit den Herren seiner Begleitung nach Berlin. Stabschef Lutze sprach vor dem Kulturkreis der SA. In Berlin fand eine Tagung des Kulturkreiscs der SA statt, aus der auch Stabschef Lutze sprach Der Stabschef Während seiner Ansprache. lScherl-Wagentwrg-MH , or/so/ »Lea»«» (54. Fortsetzung.) Hier griff die Ursch energisch ein. „Umziehen heißt es zunächst. Marsch, 'rauf mit dir ins Schlafzimmer. Ihnen, lieber Doktor, bringe ich erst mal einen Bade mantel. Das übrige findet sich." Das Wie mochten die Götter Lügen in diesem männerlosen Haushalt, stoß- feufzte sie heimlich. „Mutter kocht uns einen Tee und bann.. Ein Heller Schrei der Ev schnitt ihr das Wort ab. Sie hatte auf dem Weg zur Treppe das Kinderkörbchen er späht und warf sich mit einem Träneustrom darüber. Der erschrockene Bräutigam fand, er sei der Nächste öum trösten, aber die Ursch verlor die Geduld. Sie stopfte ihn sehr energisch in das Jungmädelzimmer, vesten sonderbar bemalte Wände er noch in gedanken loser Verblüffung betrachtete, als schon ein paar Hand tücher und ein Bademantel durch den Türspalt flogen. Er begab sich also zunächst an das Trockengeschäft, zu mal das Helle Weinen draußen verstummt war. Evas Tränen hatten zwar die Schwierigkeiten nicht gelöst, aber sie hatten das Herz Marias schnell erweicht. So war sie es, die der äußerlich und innerlich aus der Form geratenen Braut mit tröstenden Worten und weichen, geschickten Händen Hilfe leistete. Der Schmerz ihres Kindes und der Wunsch, ihn zu lindern, brachte Pe auch über den Schreck Siam hinweg. -Unterdessen kochte die Studentin den Tee und zerbrach sich ihr kluges Köpfchen um eine Gewandung für den Brautrgam. Plötzlich tat sie einen Luftsprung. „Ursch, «nzng "^" Natürlich kriegt er einen Trainings- und Tochter vom aromatischen Duft Tceblüten umschmeichel ins Wohnzimmer sie den zweiten Zwilling mit dem künf- Schwager eifrig und sehr einträchtig beim Tisch ¬ decken. Der Doktor, dem die graue Sporthülle etwas Gelöstes, Freies gab, was ihm sonst leicht unter Frem den fehlte, warf einen entzückten Blick auf seine lieb reizende Braut. Ja, dies lichtblaue, duftige Mädelkind paßte doch besser zu ihr als der Monteuranzug des ver flossenen Peters. Schon ringelten sich die gelben Locken wieder um das rosige Oval der Wangen, die schimmern den Blauaugen grüßten ihn — noch etwas verschleiert aber doch schon wieder mit einem leisen Funkeln des Uebermutes, und der blühende Mund lockte. Er riß sich zusammen. Ehrerbietig trat er vor Maria. „Wenn ich wirklich Mutter sagen darf — ich habe die Eva sehr lieb — und, wenn Sie erlauben, kann ich Ihnen sofort meine äußeren Verhältnisse .. ." Die blonde Frau bot ihm freundlich die Hand. „Sie find ein Lohfelder, lieber Hans-Carl, das genügt mir völlig. Ich freue mich über Evas Wahl." Daß sich dieser Freude ein bitterer Schmerz paarte, behielt sie natürlich für sich. Ungezählte Eltern bringen dieses "--Hopfer mit lächelndem Munde. * * * Das Ehepaar Brinkmann saß mit Professor Peters am Kaffeetisch. Der Oekonomierat war völlig durch näßt heimgekommen. Er hatte das Ausladen der Fuhren bis zum letzten Augenblick selbst überwacht. Keine Kleinigkeit, solch ein Gewitter in der Ernte! Nim ließ er sich die Fürsorge seiner Alten gern ge fallen, wie er mit schalkhaftem Augenzwinkern feststellte. Er brachte sie damit ein bißchen in Harnisch, denn sie konnte das behäbige Kosewort vor den Ohren ihres Gastes schlecht leiden. Daß der ihre erste Liebe gewesen, wußten selbst die Kinder, und sie hingen wie die Kletten an ihm. Augen blicklich waren sie nicht zu Hause — Gott sei Dank, dachte Frau Malvine und erfreute sich der seltenen Ruhe. Die Liesch und ihre drei mittleren Brüder hatten mit auf den Acker gemußt, und dann unter einer Feime Schutz gesucht, während ihr Vater auf seinem braven Tschinamann heimgeprescht war. Der Frieder spannte eben in der Remise ein, um die Geschwister heimzuholen, denn es regnete noch immer. Die „Laug' Sülz" erschien mit einem Altväterschirm und Decken bewaffnet unter der Küchentür, windete nach rechts und links, wie der Oekonomierat veranüat durchs Fenster iestüellte und marschierte dann energisch über den Hof. Zwar war sie beleidigt — die Liesch ließ das heilige Feuer nicht aus, gehen — aber das Schwappeln hatte ohne Zuschauers keinen Zweck. Während sie noch alle drei lachten, ertönte der Ferm sprecher. „Hier Oekonomierat Brinkmann. — Wer? Ich kann nicht verstehen. — Der Frieder? Dringend, sagen Sie? — Da werde ich ihn also 'ranholen." Er legte den Hörer ab und schritt zum Fenster. „Frieder!" dröhnte sein mächtiger Gutsherrenbaß, „so, fort an die Strippe, dalli!" Und zum Tisch gewandt: „Ich wette, daß es die Ursch ist. Sie wollte sich nicht nennen." Knud Peters, der Frau Malvine wie immer eifrig unterhielt, denn er schätzte die tüchtige, mütterlich klare Frau außerordentlich, lauschte, lächelnd herüber, als de« Student mit langen, unwilligen Schritten Hereinstakte. Er betrachtete den Anruf anscheinend als Belästigung. Er nahm den Hörer: „Keine Ahnung, wer," knurrte er erbost, aber dann freudig überrascht: „Ursch, du? Ja, was ist denn? — Erst vor einer Stunde angelangt, pudelnaß trotz des Lederol, muß eben die Geschwister mit der „Hängematte" heimholen — wie sollte ich mich da bei dir melden? — Ich soll nicht quatschen? Aber Ursch! — Was sagst du, der Hans-Carl? Bei euch? — nichts anzuziehen — deinen Trainingsanzug? — Was, verlobt hat er sich — mit eurer Ev? — Ja, kennt er sie denn?" Die drei Zuhörer hatten die dramatische Steigerung des Gesprächs mit begreiflicher Verblüffung verfolgt. Der Oekonomierat angelte nach dem Hörer, aber Frau Malvine hatte ihn dem Sohn schon aus der Hand ge wunden. Jenseits der Strippe ging der Bericht ahnungslos werter, erzählte vom Leitungsbau und Evs heimlicher Hilfe, diesseits preßten die Gatten die Ohren an die Hörmuschel. Der Frieder stand hilflos vor dem Gewalt, streich ferner Eltern. Wenn die Ursch ahnte, wem sie di« folgenschwere Botschaft, gegen die ihre innere Betroffen, heit sich mit schnoddrigen Redensarten wehrte, in dieser unmöglichen Form vorsetzte! Knud saß als einziger noch am Kaffeetisch. Er sah aus, als habe man ihm ein hocherfreuliches Geschenk gemacht (Fortsetzung so lat.»'