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Wilsdruffer Tageblatt : 22.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193902222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390222
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-02
- Tag 1939-02-22
-
Monat
1939-02
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.02.1939
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sesamtausgaven ver Angepeinenverstcherung beiragen 312 rnm- lionen NM. 1937 und etwa 336 Millionen RM. 1938. Ein Darlehen von 109 Millionen RM. diente der Reichsautobahn. Die in der R e i ch s kn ap p sch aft zusammengefaßte knappschastliche Versicherung besitzt für jede Versichcrungsart eine besondere Kassenableilung. Die Arbeiteryensions- kasse welche 653000 Bergleuten dient, batte 1937 132 Mil lionen RM. Beitragseinnahmen und 9 Millionen RR!. Kavi talerträge. Vom Reich erhielt dieser Rcntenversickierungszweig 1937 73 Millionen RM. und 1938 96 Millionen RM. 1938 lie- fern die anderen Rentenversicherungszweige der Arbeiter und der Angestellten als Gemeinschastshilse 37 Millionen RM- ab. Einschließlich der sonstigen Einnahmen sind 1937 insge samt 222 Millionen RM. eingegangen, und 1938 werden sich etwa 278 Millionen RM. aus der Einnahmeseite finden. Zu züglich der Perwallungskosten und der sonstigen Ausgaben betragen die Gesamtausgaben 1937 178 Millionen RM. und 1938 185 Millionen RM. Zn der A n g e st e l l t e n Pensions kasse stehen 37 Millionen RM. Gesamteinnahmen im Jahre 1937 38 Millionen RM. Ausgaben gegenüber, so daß das Jahr mit einem Jehlbetrag von einer Million RM. abschließt, 1938 dürste der Jehlbetrag etwas höher sein, nämlich etwa drei Mil lionen RM. In der Krankenversicherung gingen an Beiträgen 1937 1,60 Milliarden NM. ein. Die Gesamteinnahmen betrugen 1,66 Milliarden RM., 1938 etwa 1,78 Milliarden RM. Der durchschnittliche Beitragssatz in vom Hundert des Grundlohnes beträgt 5,16. Die Krankcnstandszifser lag 1938 etwas höher als 1937. Der Mitgliederstand der Krankenkassen hat sich entspre chend dem Arbeitseinsatz der vollbeschäftigten Wirtschaft weiter erhöht. Er belief steh im dritten Vierteljahr 1938 auf 23,5 Mil lionen (Pflicht- und Ersatzkassenj. Das Rücklagevermögen be trug Ende 1937 152,1 Millionen RM., das Vermögen, das die Krankenkassen selbst verwalteten, rund 700 Millionen RE Chamberlain bei -er Rüstungsaussprache England soll nicht jedes Märchen glauben Im Verlaufe der Rüstungsaussprache im englischen Unterhaus lobte Ministerpräsident Chamberlain das Unterhaus für die Selbstverständlichkeit, mit der es am Montag die ungeheuren Rüstungsziffern hingenommen habe. Er glaube das darauf zurückführen, das; das Rü st ungs Programm endlich sichtbare Früchte trage. Bisher habe die zivile Verteidigung hinter den anderen Waffengattungen binterhergehinkt. Unter ihrem neuen Minister Anderson mache sie aber die gleichen Fort schritte wie diese. Er denke, daß man bald dasselbe auch von den Maßnahmen für den Luftschutz werde sagen können. Die Anleihecrmächtigung müsse mög licherweise nach Beendigung der fünf Jahre vielleicht noch einmal gewährt werden, da nicht nur die Rüstungen selbst, sondern auch die Unterhaltung der erhöhten Streitkräfte mehr als bisher kosten würden. Wenn er glauben würde, vaß eine Abrüstungskonferenz zum Erfolge führen würde, Würde er nicht zögern, eine solche sofort einzuberufen. Es wäre — meinte Chamberlain im übrigen sarka stisch unter dem Beifall des Hauses — nicht schlecht, wenn man in Großbritannien etwas mehr Vertrauen zeigen würde und es nicht zuließe, daß jedes Mär chen geglaubt würde, das über aggressive Absichten anderer verbreitet werde. Der Ministerpräsident unter strich am Schluß, daß er ein Nachlassen der britischen Auf rüstung nicht billigen könne, solange es kein allgemeines Abkommen mit anderen Ländern gebe, das aleichc zu tum Empörung in -er arabischen Wett Mohammedanisches Heiligtum durch britisches Militär verletzt Die Vereinigung der mohammedanischen Gelehrten, der Ulemas, von Damaskus, forderte telegraphisch in London eine Untersuchung über die Besetzung der heiligen Aksamoschee in Jerusalem durch britisches Militär. Die Telegramme sind in gleichem Wortlaut an den britischen Außenminister und den Kolonialminister sowie 'an die Führer der in London anwesenden Delegationen. aus Saudi-Arabien, dem Jemen, Aegypten, dem Irak, Trans jordanien und Palästina, ferner auch an den Führer des indischen Mohammedanismus gerichtet. Die Damaszener Ulemas stellen darin fest: „Der Lon doner und der Jerusalemer Rundfunk bestritten eine mili tärische Besetzung der heiligen Jerusalemer Aksamoschee, um die öffentliche Meinung der mohammedanischen Welt friedlich zu stimmen. Seit zwei Monaten aber leben Truppen im verlassenen heiligen Moscheegebiet und hin dern die Gläubigen am Gebet. Eine Untersuchungs- kommission wird dringend erbeten." Zn Damaskus noch alle Geschäfte geschlossen Die in Damaskus weilende Abordnung des fran zösischen Oberkommissariats veröffentlichte eine Erklärung, wonach die Syrienregierung Mardam Beys vor ihrem Rücktritt mitgeteilt habe, daß der Gouverneur des Alauitenstaates, der ein Bestandteil Syriens ist, zurückge- treten sei. Da inzwischen der Rücktritt Mardam Beys ersolgte, habe der Oberkommissar zur Ueberbrückung der Zwischenzeit und zur Vermeidung des Fehlens staatlicher Autorität die Polizei- und Regiernngsgewalt des Alauitenstaates interimistisch in die Hände des französi schen Delegierten in Lattakieh gelegt. In Damaskus bleiben alle Geschäfte und Handels häuser immer noch aus Sympathie mit der zurückgetre tenen Regierung Mardam Beys geschloffen. Es kommt unaufhörlich zu Demonstrationen sowohl der Anhänger des Nationalistenblocks wie des Oppositionsführers Scbabander. Belgische Ministerkrise beendet Das neue Kabinett Pierlot gebildet Die neue belgische Regierung ist 13 Tage nach Beginn der Ministerkrise gebildet worden. Sie setzt sich wie folgt zusammen: Ministerpräsident ohne Portefeuille: Pierlot (katho lischer Senator); Justiz: de Schryver (katholischer Ab geordneter); Oesfentliche Arbeiten und Verkehr: Marck (katholischer Abgeordneter); Aeußeres Soudan (sozial demokratischer Senator); Inneres und Gesundheit: Eeke- lers (sozialdemokratischer Abgeordneter); Arbeit und soziale Fürsorge: Wauters (sozialdemokratischer Ab geordneter); Finanzen: Gutt (Nichtparlamentarier); Landwirtschaft, Wirtschaft und Mittelstand: Richard (Nichtparlamentarier); Kultus: Blancquart (Nicht- parlamentarier); Verteidigung: General Denis; Kolo nien' noch nicht bestimmt. Der neue belgische Ministerpräsident Pierlot ist seit 1926 katholischer Senator der Provinz Luxemburg. Von 1934 bis 1935 war er Innenminister, 1936 wurde er Landwirtschaftsminister im zweiten Kabinett van Zeeland. „Eisener Staat M die Slowakei" Erklärungen Tisos Im Prcßburger Landtag Am 21. Februar fand die zweite Sitzung des autonomen slowakischen Landtages in Preßburg statt. Unter den Gästen befand sich auch der deutsche Umerstaatssekretär für die Kar- paiho-Urkraine, Lldoirevi. Mit großem Beifall wurde die Erklärung des slowakischen Ministerpräsidenten Tiso über die Forderungen der Slowakei in kultureller, sozial politischer und wirtschaftlicher Hinsicht begrüßt. Er erklärte einleitend, die frühere Arbeit im Prager tschecho slowakischen Parlament sei in erster Linie von den Forderungen des tsche choslowakischen Volkes und erst in zweiter Linie von jenen des gemeinsamen Staates geleitet gewesen. Dieser unnatür liche Zustand sei nun vorbei Das slowakische Volk baue seinen eigenen Staat aus. Es komme jetzt das slo wakische Gesetz und die slowakische Armee. Tiso befaßte sich dann mit der staatsrechtlichen Stellung des slowakischen Volkes In der nächsten Zeit werde sich der Landtag besonders mit der Versassungsurkunde befassen Da bet würde die Slowakei Rücksicht auf die kulturellen und wirt schaftlichen Rechte der anderen Volksgruppen, also der Deut schen, Ungarn und Ukrainer, nehmen, denen die Vorausset zungen eigenen nationalen Lebens zugesichert werden Eine allgemeine Frage, fuhr Tiso sort, sei die jüdi sche. deren Lösung schon in den wichsten Tagen erfolgen werde Wir wollen, so sagte Tiso, unsere Verteidigungsstel lung ausbauen, um nicht anderen aus Gnade oder Ungnade ausgeliefert zu sein Als kleines Volk wollen wir mit jedem anderen in Freundschaft leben und werden aus diesem Grund keiner Mächtegruppe uns anschließen, die die Abwehr der an deren Hervorrufen würde. Um so weniger aber werden wir uns solchen Ideen anschließen, die uns ideell fremd sind. Wieder Gowr'eistugzeua über Finnland Dreiste Verletzung der Gebietshoheit Die finnische Gebietshoheit ist durch ein sowjetrussisches Flugzeug erneu« aus das schwerste verletzt worden. Das So wjetslugzeug hielt sich längere Zeit bei dem Leuchtturm S:yre- sudd in der Gegend von Wiborg in finnischen Hoheitsgewäs sern aus und flog bei Terijoki über finnisches Landgebiet in Richtung Leningrad zurück, nachdem es vergeblich von der finnischen Grenzschutzwache beschossen worden war. Tleuer Mord in Schanghai Enkel Lihungtschangs erschaffen Marquis Likuotschieh, ein Enkel des bekannten chinesischen Staatsmannes Lihungtschang, ist am Dienstag- nachmittag in der Internationalen Niederlassung ermordet worden. Der Attentäter gab auf Likuotschieh in der Gordonstraße mehrere Schüsse ab, von denen drei tödlich wirkten. Likuotschieh stand in dem Verdacht, mit der Nankinger Reformregierung in Verhandlungen zu stehen, um unter Umständen den Posten eines Leiters des chinesi schen Seezollamtes zu übernehmen. Aus Mersr Heimat. Wilsdruff, am 22. Februar 1939. Spruch des Tages Kameradschaft bis zum Aeustersten, Pflichterfüllung bis zum Letzten und Opferberettschast bis znm Tode! Diese Ideale kann man o -ch im Dienste des Friedens jederzeit verwirklichen. Hermann Göring. Jubiläen und Gedenktage 23. Februar: 1685: Der Tondichter Georg Friedrich Händel in Halle an der Saale geboren. — 1834: Der Asrikareisende Gustav Nachtigal in Eichstedt in der Altmark geboren. — 1855: Der Mathematiker und Astronom Karl Friedrich Gauß in Göttingen gestorben. — 1879: Der preußische Generalfeldmarschall Albrecht Gras von Roon in Berlin gestorben. — 1930: Horst Wessei als Opser des kommunistischen Ueberfalls vom 14. Januar 1930 gestorben. --- 1936: Einweihung des ersten großen Ehrenmals der SA. in Magdeburg durch Stabschef Lutze. Sonne und Mond: 23 S.-A. 7.02, S.-U. 17.26; M.-A. 8.08, M -N 22.18 Aschermittwoch Wohl drängt sich die Ausgelassenheit der Faschings tage oftmals noch in die feierliche Ruhe des Aschermitt wochs hinein. Der plötzliche Wandel der Stimmung, der sich in dem Gegensatz von Fastnacht zu Aschermittwoch ausdrückt, will manchem nicht recht gefallen. Das hat aber der ernsten Bedeutung des Aschermittwochs keinen Abbruch getan. Schon seit dem Ende des 9. Jahrhunderts wird der Aschermittwoch als Anbruch der Fastenzeit gefeiert. Seinen Namen hat der Tag von der katholischen Sitte, die Gläu bigen an der Stirn in Kreuzesform mit Asche zu bestreichen. Ja, früher war es ein richtiges Bußetun in Sack und Asche. Aus dieser Handlung erwuchs allmählich der Glaube an die heilbringende Kraft der Asche. Diese Asche half gegen Kopfweh, und von der Kirche heimlommend, rieb man auch den Daheimgebliebenen etw^L von der geweihten Asche auf das Haupt. Man streut die Asche aus den Acker, in den Garten und erhofft starken Segen davon. Dieser Glaube an die segnende Kraft der Asche ist nicht etwa christlichen Ursprungs. Immer und immer wieder muffen wir staunen, mit welcher sittlichen Tiefe unsere Ahnen die Dinge des Lebens betrachteten. Sie ver spürten schon in vorchristlicher Zeit in der Asche besondere Kräfte. Warum? Die Asche bildete den Nest des läutern den Feuers, in ihr konnte nichts Unreines mehr sein. Sie war frei von allen Dämonen und konnte daher von den Menschen Gefahren mancher Art abwehren. Die Asche des Notfeuers in das Futter gestreut, bewahrte die Tiere vor Seuchen und Krankheit, den Acker schützte sie vor Miß wuchs und Hagelschlag. Diese uralte Symbolik der Asche ist es, die dem Ascher mittwoch in ganz Deutschland seine besondere Bedeutung zukommen läßt. So trifft man in der Mark, im Harz, in Sachsen und in Thüringen noch den Brauch des so genannten „Aescherns", des Ascheabkehrens, das an die Bedeutung des Tages erinnert, der auch in vielen Gegenden' der Tag ist, an dem die Fastnacht begraben wird. Der Aschermittwoch erinnert uns nach der tollen Faschingszeit an die Vergänglichkeit alles Lebens, ist eine erste leise Mahnung an die kommenden ernsten Tage der Passionszeit. Aschermittwoch ist für uns alle ein Begriff geworden und bedeutet das Erwachen aus dem Rausch bloßen Sinnengenusses zur Erkenntnis der höheren nnd ernsteren Verpflichtungen des Lebens. So führt uns der Aschermittwoch zur Buße und inneren Einkehr! Eigene Vorsicht — bester Unfallschutz! Franco greift Madrid an Aufstände gegen die roten Machthaber An der Front von Madrid, im Abschnitt vo« Guadalajara, hat eine Offensive der Franco-Truppen be gonnen. Die nationalspanischen Truppen gehen mit Er folg vor und drängen den Gegner zurück. Zu gleicher Zeit sind in Madrid Auf stände gegen die roten Machthaber ausgebrochen. Grohe Ansammlungen forderten die sofortige Ucbergabe der Stadt. Die roten Sturmgardisten gingen darauf mit äußerster Rücksichts losigkeit vor. Es gab viele Verwundete und Tote. Hun derte von Demonstranten wurden in die Kerker geworfen. Anlaß zu den Kundgebungen in Madrid war wohl eine Proklamation des Generals Franco, in der der Bevölkerung versichert wird, daß niemand, wer ehrlich seine Arbeit tue, nach der nationalspanischen Besitz ergreifung von Madrid irgend etwas zu befürchten habe. In dem im Besitz der Roten noch befindlichen Zen tralspanien wird von den Spanienbolschewisten ei« schwererTerror ausgeübt. Besonders in der Pro vinz Murcia gehen die roten Machthaber brutal vor. Zahllose Verhaftungen wurden vorgenommen und viele Todesurteile ausgesprochen. Wie die französische Zeitung „Ep 0 que" aus Bayonne meldet, haben 50 000 ehemalige Milizsoldaten für Franco optiert. Die Pyrenäengrenze sei aber erneut geschlossen worden. Der Anlaß zu dieser nationalspanischen Grenzschließung liege in der Tatsache, daß noch immer 700 aus den Gefängnissen von Barcelona entkommene nationalspanische Kämpfer in französischen Konzentrationslagern zurückgehalten werden. Im Gebäude der sowjetspanischen „Botschaft* in Paris Hai eine neue Besprechung zwischen Azana und roten Bonzen stattgefunden. Azana habe dabei mitgeteilt, „Ministerpräsident* Negrin sei von ihm in einem Schrei-« ben ersucht worden, dem Krieg sofort ein Ende zu machen- In französischen Kreisen erwartet man jede Stunde den offiziellen Rücktritt des rotspanischen „Staatspräsidenten* Azana. Franco vom Ballanbund anerkannt Wie man von unterrichteter jugoslawischer Seite hört, wurde auf der Tagung des Balkanbundes in Bukarest prin zipiell die dc-jure Anerkennung der Regierung General Fran cos beschlossen Dein Balkanbund gehören Jugoslawien, Ru mänien, Griechenland und die Türkei an. Berard führt wieder nach Burgos Senator Börard, der sich zur Zeit in St. Jean de Luz aufhätt, wird den Ort am Mittwoch verlassen, um sich direkt nach Burgos zu begeben, wo er im Laufe des Nachmittags eine Besprechung mit Außenminister General Jordana haben wird. Börard hatte, so meldet der Sondervertreter von Ha- vas aus St. Jean de Luz, lediglich eine kurze allgemeine te lephonische Besprechung mit dem französischen Außenminister in Paris. Einmal nur im Fahre ist Karneval! Das ist das Motto der Rheinländer und Süddeutschen und begeistert mehr und mehr auch die übrigen Volksgenossen im Grotzdeutschcn Reich. Selbst die Wilsdruffer werben dabei warm; langsam zwar, aber doch! seit „Kraft durch Freude" die Sache in die Hand genommen. Die Jugend fing an. Schon um die Mittagszeit sah man die ersten Kinder im bunten Gewand. In den Nachmittagsftunde» fanden sie sich dann zu ganzen Rudeln zusammen, die in der fünften Stunde ins Gezinge zogen. Hier stellte der Zestzug. der dann unter Borantritt der Orchcsterschule im Harle- kingewnand mit dem gebührlichen Indol kurz durch Dresdner, Aodtler- und Bahnhofstraße nach dem Marktplatz zog. Trotz wenig einladenden Wetters und dem Matsch auf den Straßen eine über Erwarten zahlreiche Teilnahme, ein Zug, der an Farbenbuncheft nichts zu wünschen übrig ließ. Auf dem Markt platze wandte sich dann der Fastnachtsprinz an das lustige Völkchen und machte es darauf aufmerksam, dast die Sonne höher steige und der Minter im Vergehen sei. Schon wurde aus einem Wagen der Winter herbeigebracht, der als Sinnbild alles Bösen und Schlechten verbrannt wu de. Der Gcsana des Liebes „Winter ade" war Begleitmusik zu diesem Werke. Während alle Kinder bis zehn Jahren nun nach dem Adler ge- geführt wurden und dort ihren Pfannkuchen e hielten, gingen die größeren in den Löwen, wo schließlich der erste Walzer riskiert wurde. So feierten die Kleinen Fasir acht im Sinne des Brauchtums und des Heimatgedankens. — Der Kehraus war abends ben Motzen Vorbehalten. Schon in den frühen Abendstunden herrschte in den stimmungsvoll geschmückten Sä len des „Löwen" nnd „Adler" eine drangvolle Enge. In froher Faschingslaune wirbelte die Jugend nach lockenden Walzer- klängen im Tanze. Schon äußerlich boten die bunten Kostüme ein farbenfrohes Bild. Die Tombola mit vielen Gewinne» wurde rege in Anspruch genommen. KdF.-Ortswart Schmidt begrüßte in launiger Weife alle, die bei Prinz Karneval z» Gaste waren und wünschte ihnen recht vergnügte Stunden. Ei» Doppelquartett des MEV. „Sängcrkranz" steuerte heitere Liedgaben bei, die beifällig ausgenommen wurden. Ein eben aus Soanien zugereister Zirkus mutzte infolge seiner zugkräftige» Attraktionen, die er bot, sein Gastspiel im „Löwen" verlängern und konnte deshalb erst später im „Adler" eintreffen. Doch das tat der guten Laune keinen Abbruch, spielte doch die Mm» bis dahin fleißig zum Tanze auf. Die Leistungen des Meiste* Petz und des Wunderpferdes erregten allgemeines Erstaune» und Heiterkeit. Das schneidige Auftreten des ZirkusdircktorS und des Zirkuskapellmeisters muß unbedingt erwähnt werdet Wieder trat de'' Tan- in *eine Rechte und die frohen Stunde unbeschwerter Lebensfreude flohen schnell dahin. Dis in frühen Stunden des Aschermittwoch währte das fröhliche ?re» den. Dock) alles nimmt einmal ein Ende, aber auch die düs' fährige KdF.-Faftnachlsfeier wird bei allen Beteiligten, Groß oder Klein, noch lange in froher Erinnerung bleiben. Dos 21. Orchester-Prüfungskonzert der Stadtkapelle Orchesterschule Wilsdruff findet morgen Donnerstag 20 llh* im „Goldenen Löwen" statt und gibt sieben der Ostern die Leb** beendenden und di« Schule verlaffenden Musikschülern Gelege»' heil, ihr Können auf ihrem Hauptinstrument zu zeigen, zwar beginnen diesmal die Biäser, während die Streicher einem späteren Abend noch zu ihrem Rechte kommen. ,, Klarinettist, zwei Trompeter, ein Maldhormst, zwei Baritt Hornisten und ein Posaunist werden die Besucher mit Solods bietungen erfreuen. Das gesamte Orchester spielt zu Begin» Ouvertüre zu Collins Trauerspiel „Coriolan" von und als Mtc6suß Andante cantabile a. d. 5. Sinfonie DAO von Peter Tschaikowsky. Es wird morgen abend wieder * , freudiges Musizieren werden, zu dem die Musikfreunde I Stadt und Land sämtlich erwartet werben.
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