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WilsdmfferTageblatt Das „Wilsdruffer Tageblatt* erscheint werktags 16 Ubr. Bezugspreis monatl. 2 RM. frei Haus, bei Postbcstellung 1,80 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rpf. Alle Postanstalt Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle »ehmen zu jeder Zeit Be- stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt sur Wilsdruff u. Umaegend sonstiger Betriebsstörung gen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 2a Rpf — DoraeM^». bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a hm , dl'krch Fernruf übermL Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Uen A°nzN" üL men wir leine Gewahr. __ Bei Konkurr und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Rachlab. Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 29 — 98. Fahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 3. Februar 1939 Straffere Siaatsführsrag gefordert König Leovoch Wrarv vor dem belgischen Mmistrrrat Roosevelt am Pranger In USA. ist ein Bombenflugzeug ganz neuen Typs ^gestürzt. Zunächst nichts Auffälliges. Dann aber wird plötzlich bekannt, daß ein Fluggast mitabgestürzt ist, und zwar ein Franzose, Vertreter des französischen Luftfahrt ministeriums und Mitglied der in USA. weilenden fran zösischen Luftfahrtkommission. Man wird hellhörig. Was hat der Franzose in dem USA.-Bomber zu suchen? Die Flugzeugwerke mahnen zum Schweigen. Die Oeffentlich- keit wird jetzt erst recht mißtrauisch und verlangt Auf klärung. Der Präsident soll sich selbst äußern zu dem sehr mysteriösen Fall. Und er tut es. Wie erklärt er das Ge heimnis? USA. hat große Flugzeuglieferungen mit Frank reich abgeschlossen, und der jüdische Finanzminister Mor genthau hat über die Köpfe der Parlamente hinweg den Franzosen die neuesten militärisch-technischen Geheim nisse der USA.-Luftbomber ausgeliefert. Ja, nicht einmal die amerikanische Heeresleitung .hat die Bomber bisher besichtigen dürfen. Wir würden so etwas Landesver rat nennen. Herr Roosevelt und sein jüdischer Finanz minister denken anders darüber Was heißt für sie schon Landesverrat! Sie machen Geschäfte mit Flugzeugen, mit militärischen Geheimnissen. Wie es gerade kommt. Als das Volk eine Begründung für die unglaubliche Selbstherrlichkeit seines Staatspräsidenten verlangt, da holt Herr Roosevelt seine alte Platte wieder heraus. Er stimmt von neuem ein wildes Kriegsgeschrei an und Wärmt den alten SchwindelvonderBedrohung Amerikas durch die „autoritären" Staaten wieder aus. Die dümmste Ausrede ist ihm gut genug, um das ameri kanische Volk zu betrügen. Kein Wunder bei seiner Kriegs hysterie, daß sich Roosevelt schließlich überschlägt und dann so ein Wort prägt wie: „Die Grenze Amerikas liegt am Rhein!". Es gibt Kreise in USA-, die sich dabei des früheren Präsidenten Wilson erinnern, der sich als Richter über Europa aufwarf und nicht einmal über die primitivsten Kenntnisse in der Erdkunde Europas verfügte. Was will denn Herr Roosevelt? Er will sabotieren um jeden Preis! Darüber sind wir uns klar. Ebenso klar sehen wir, daß er die Worte des Führers in der großen Reichstagsrede nicht begriffen hat. Jedenfalls scheint er die Versicherung des Führers, daß Deutschland wie mit allen Ländern so auch mit Ame rika Frieden und Freundschaft wünsche, mit einer neuen wüsten Hetze gegen Deutschland beantworten zu wollen. Roosevelt treibt ein gewagtes Spiel. Abgesehen davon, daß er sich als ein Politiker ohne jedes Verant wortungsbewußtsein erweist, der leichtfertig das Schicksal Les amerikanischen Volkes aufs Spiel setzt, ist er ein eben so schlechter Werber für sich und seine Taten Wir wissen, Roosevelt kämpft um die Wiederwahl zum Präsidenten im Jahre 1940. Ihm wie der ganzen Welt ist klar, daß seine Präsidentschaft ein großes Fiasko für Amerika war. Dazu bedarf es keiner komplizierten Beweisführung. Ein New- Yorker Blatt hat sehr treffend davon gesprochen, daß Roosevelt eine patriotische Nebelwand zu er richten versuche, um dahinter die elenden Miß erfolge seiner Innenpolitik zu verbergen. Dasselbe Blatt hat dann die Scheinheiligkeit Roosevelts aufgezeigt, der sich als Retter der europäischen „Demo kratien" aufspiele und nicht einmal imstande sei, die Ar beiter seines eigenen Landes zu retten. Das ist ein deut licher Hinweis auf die 13 Millionen Arbeits- losein USA., die vergeblich nach Arbeit und Brot rufen. Das ist ein Hinweis auf die furchtbare Bauernnot in USA. als Folge einer irrsinnigen Landwirtschaftspolitik. Wenn man bedenkt, daß außer den 13 Millionen Arbeits- i losen 18 Millionen Unterstützungsempfän ger in USA. herumlaufen, für die die Regierung keine Arbeit hat, dann kann man sich ein Bild machen, wie groß die Ausmaße der Rooseveltschen Katastrophen pol i t i k im Zeickren seines sogenannten „New Deal" sind. Um die Katastrophe zu verdecken und dem Volke Sand i« die Augen zu streuen, hat Roosevelt mit gütiger Unter stützung seiner jüdischen Trabanten die hysterische Kriegs hetze inszeniert, das Märchen von der Bedrohung Amerikas durch yjx autoritären Staaten erfunden und die Gefahr, in der die Demokratien angeblich schweben. Dann bat er seine Milliardenforderungen zur amerikam- schen Aufrüstung gestartet, um wieder Geld in die Hände zu bekommen, das er in die Wirtschaft pumpen kann, in eine Wirtschaft, die ein Faß ohne Boden ist So glaubt sich Roosevelt über die kritischen zwei Jahre bis zur Prä sidentenneuwahl hinwegzuretten. Wir können die Entwicklung der Dinge in USA. ab warten. Versteht Herr Roosevelt die freundlichen Mah nungen des Führers nicht, so wird man deutlicher werden müssen. Es liegt beim amerikanischen Volk, zu verhindern, daß der Staatspräsident es an den Abgrund führt. Wir trennen scharf zwischen Roosevelt und seinem Volke. Wir haben nichts gegen die Amerikaner. Aber wir werden Roosevelt nicht aus der Zange lassen, solange er nicht die niederträchtige Hetze gegen Deutschland einstcllt. Lustige Tierasizeichen helfen demWinterhilfswerk! Ein außerordentlicher belgischer Mini sterien, der unter dem Vorsitz des Königs zusammen- trat, dauerte etwa eine Stunde. Anschließend verlas Ministerpräsident Spaak folgende Verlautbarung: „Im Verlauf des Ministerrats, der ausschließlich den Pro blemen der Innenpolitik gewidmet war, Hal der König insbesondere von der Notwendigkeit einer präzisen Wirt schaftspolitik gesprochen, ferner von der Anpassung der Staatshaushalte an die finanziellen Möglichkeiten des Landes und von der Aufrechterhaltung der sozialen Gesetz gebung. Ferner Hai König Leopold über die Beobachtung der konstitutionellen Grundsätze, die Respektierung der Trennung der Regierungsvollmachten und über die Auf gaben des Staatsoberhauptes und seiner Minister ge sprochen. Der König hat nachdrücklich auf die Notwendig keit hingewiesen, ohne weitere Verzögerung die Verwal tungsreform durchzuführen." Von unterrichteter Seite hört man, daß KönigLeo- pold seinen Kabinettsministern mit großem Nachdruck die Notwendigkeit einer strafferen Regierungs tätigkeit nahelegte. Er soll besonders auch den Wunsch ausgedrückt haben, daß die gegenwärtigen starken Rei bungen im parlamentarischen Getriebe, die die Regie- rungsautorität untergraben, verschwinden. In diesem Zusammenhang habe er betont, daß eine klare Trennung zwischen den Vollmachten der Regierung und des Parla ments vorhanden sein müsse. Svaal anaearissen und verletzt Stürmische Kammcrsitzung in Brüssel — Tumulte auf den Straßen In der belgischen Kammer spielten sich erneut Tumult szenen ab, die zu einer längeren Unterbrechung der Sitzung führten. Die Aussprache drehte sich um ven Plan des wallo nischen sozialdemokratischen Abaeordneten Truiiaut kür die Inzwischen fällt ein roter Stützpunkt nach dem ande ren in Katalonien in die Hände der nationalen Truppen. So ist jetzt die nordkatalanische Stadt Vich von den Franco-Truppen eingenommen worden, der Hauptstütz punkt der Katalonien-Bolschewisten. Nördlich von Vich er streckt sich eine fruchtbare Ebene. Die Stadt liegt an der Hauptstrecke von Barcelona über Puigcerga nach Frank reich. Die Entfernung zur französischen Grenze beträgt von hier aus nur noch 55 Kilo meter. Die Front verläuft nunmehr von Benavent bis Vich auf etwa 70 Kilometer Länge genau parallel der Grenze zu Frankreich. Auch nördlich von Vich wurden bereits mehrere Ortschaften von den nationalen Truppen besetzt. Die Zersetzung des sowjetspanischen Heeres schreitet immer weiter fort. Unter den Gefan genen befinden sich oft ganze Kompanien, die gar keinen Führer mehr haben. Die nationale Luftwaffe belegt die sowjetspanischen Stützpunkte mit Bomben und unterstützt damit die Auflösung der roten Verbände. Eroberung der Kreisstadt Berg- Noch 35 Kilometer von der Grenze Bedeutungsvoll ist die Eroberung der wichtigen Kreisstadt Berga durch das Urgel-Korps. Es handelt sich um die letzte Kreisstadt der Provinz Barcelona, die sich bisher noch in den Händen der Roten befand. Der Ort hat 5000 Einwohner und bedeutende Textilindustrie. Der Gegner versuchte den wichtigen Punkt hartnäckig zu ver teidigen, was jedoch vergeblich blieb. Mit der Einnahme von Berga, die nach der Besetzung des Queraltgebirges und anschließender Einkreisung der Ortschaft erfolgte, sind die nationalen Truppen nunmehr aus 35 Kilometer an die französische Grenze bei Puigcerda herangerückt. Menschen an den Men anfgehängt Wie die bolschewistische Tscheka in Barcelona wütete Unglaubliche Foltermcthoden Der nationalspanische Innenminister Serrano Suner, der Barcelona einen eingehenden Besuch abge stattet hat, schildert die Zustände, die in der katalanischen Hauptstadt unter der Herrschaft der Roten geherrscht haben. In der Stadt ist, wie der Minister erklärt, die blutige Spur Sowjetrutzlands sichtbar, denn Barcelona sei nach sowjetrussischem Muster verwaltet worden. Die bolschewistische Tscheka habe einen furchtbaren Terror ausgeübt. Sie verfügte über eine Anzahl von Einzelzellen, deren Wände in kräftigen Farben gehalten waren. Der Fußboden war mit scharfkantigen Erhöhun- Einführung einer bundesstaatlichen Verfassung und die Ver» Wallungstrennung für Flandern und Wallonien. Die flämischen Nationalisten unterstützten das Projekt Mehrere radikale Marxi sten und kommunistische Abgeordneten forderten die Regierung auf, zu dem Projekt Stellung zu nehmen. Sie schleuderten Schimpfworte gegen Spaak und seine Kollegen. Ministerpräsident Spaak erwiderte heftig, daß er die gegen wärtigen Methoden des Parlaments, das ihm dauernd Hinder nisse in den Weg lege, satt habe. Es vergehe kein Tag, an dem inan ihm nicht Apfelsinenschalen vor seine Füße werfe. Entweder Helse ihm die Kammer bei seiner Arbeit oder aber die Regie rung werde zurücktrcten. Anschließend wurde das Projekt in der Abstimmung abge lehnt. Während der Kammersitzung kam es wieder zu einigen Straßenkundgebungen von Frontkämpserabordnungen wegen der Ernennung des flämischen Professors Martens zum Aka demiemitglied, die in der Kammer mit zwei Stimmen Mehrheit gebilligt war. Der belgische Ministerpräsident Spaak wurde in der Nähe seiner Wohnung von mehreren Demonstranten angegriffen und verletzt. Die beiden Präsidenten des Frontkämpferverbandes und der „Feuerkreuzler" hatten die Wohnung des Ministerprä sidenten betreten, wo sie von seiner Gattin empfangen wurde« und auf die Rückkehr des Regierungschefs warteten. Als Spaak, begleitet von seinem Kabinettsches, kurz vor 21 Uhr mit seinem Wagen vor der Wohnung eintras, wurde der Wagen von den Demonstranten angehalten. Spaak verlieh daraus sein Auto, um sich eine Bahn durch die demonstrierende Menge zu brechen. I» diesem Augenblick wurde er ins Gesicht geschlagen. Sofort eilten mehrere Polizisten herbei, die ihn aus seiner Lage befreiten und nach Hause führten. Spaak hat eine Stirnwnndc davongetragen. Nach dem Ueberfall hatte Spaak in seiner Wohnung eine Unterredung mit den Präsidenten der beiden Frontkämpferver- bänoe, die sich gegen die Ernennung des Prof. Martens gestellt haben. Sie sorberten Spaak auf, sein Amt als Ministerpräsident niedcrzulegen. Spaak erwiderte jedoch, daß er nicht daran denke, zurückzutreten, und daß er nur dem König und dem Parlament für seine Handlungen verantwortlich sei. gen versehen, so daß normales Sitzen unmöglich war. Vor sprünge an den Wänden luden zum Sitzen ein, jedoch waren sie so abschüssig, daß ein Ausruhen auf ihnen gleich falls unmöglich war. Tie Zellen wurden Tag und Nacht von hellstem Licht durchleuchtet, das vereint mit den Far ben der Wände bei den Häftlingen einen Zustand hoch gradiger nervöser Erregung Hervorrufen sollte. Tas ein tönige stete Ticken eines Pendels verstärkte die Nerven qual. Die unterirdisch en Zellen waren kugel förmig und wurden durch Oberlicht erhellt. Die Wände waren schwarz ausgekleidet, so daß das strahlende Ober licht die Insassen langsam zum Wahnsinn treiben mußte. Gerettete ehemalige Häftlinge berichten, wie die In sassen verschiedentlich versuchten, sich die K ö p f e a n der Wand einzurennen, was heute noch Blutflecke be zeugen. Eine weitere Tortur bestand darin, die Opfer an den Füßen aufzuhängen und als Pendel zwischen den Wänden hin und her zu schwenken. Jedesmal wenn das Opfer mit dem Kopf gegen die Wand stieß, er folgte automatisch eine Dusche kaltes Wasser. Der Innenminister hob hervor, daß künftig alle Spanier und Ausländer Gelegenheit haben würden, per sönlich die furchtbaren Einrichtungen der sowjetrussischen Tortur zu besichtigen. Die Wett möge daraus erkennen, von welchen Greueln sowjetrussischen Musters General Franco Spanien befreite, eine Gefahr, die auch einen großen Teil des Auslandes bedrohe. Der Besichtigung der bolschewistischen Tscheka-Einrichtungen wohnten die Aus- iandskorrespondenten bei. Erkennt Frankreich Franco an ? Daladier: „Die Angelegenheit macht Fortschritte" An der Spitze einer Abordnung der sogenannten französisch-spanischen Kammergruppe sprach der ehemalige französische Ministerpräsident Flandin bei dem Mini sterpräsidenten Daladie r vor und forderte die so fortige Entsendung eines französischen Vertreters bei der nationalspanischen Regierung in Burgos. Der Außen- politiker des Pariser Blattes „Ordre" will wissen, vatz Daladier erklärt habe, „die Angelegenheit mache Fort schritte", und die Regierung werde über die Frage einer Botschaft bei der Franco-Regierung „zu gegebener Stunde" eine Entscheidung fällen. Das Blatt will daraus schließen, daß der Gedanke der Entsendung eines diplomatischen Vertreters nach Burgos bei Daladier Anklang gefunden habe. Der gewöhnlich gut unterrichtete Jnnenpolitiker des rechtsstehenden Blattes „Epoque" erklärt gleichfalls, daß die Frage einer franzö sischen Vertretung in Burgos Fortschritte gemacht habe, doch werde die Entscheidung erst fallen, wenn der Minister- Immer näher an die französische Grenze Die letzten roten Stützpunkte fallen