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Wilsdruffer Tageblatt : 13.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193902132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390213
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-02
- Tag 1939-02-13
-
Monat
1939-02
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.02.1939
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Erbe grZUen KuMrdeWes Baidur von Schirach zur Musikerziehung der Jugend Die Reichsmujiktage der Hitler-Jugend 1839 in Leipzig wurden nach arbeitsreichen Tagen und erfolgreichem Verlauf durch eine Feierstunde im Gewandhaus beschlossen. Zahl reiche Ehrengäste aus Partei und Staat waren erschienen, unter ihnen Gauleiter Staatsrat Eggeling und ((-Obergruppenführer Heißmeyer in Vertretung des Reichssührers ((. Än der musika lischen Umrahmung der Veranstaltung wirkten Musikzüge, Chöre und Spielscharen der HI. mit. Die frisch und lebendig musizierenden Einheiten bezeugten noch einmal den neuen natio nalsozialistischen Rhythmus und die Schönheit der praktischen musikalischen Arbeit in den Formationen der Jugend. — Sodann sprach der Reichsjugendführer. Er sprach von der wirklichen Begeisterung, welche die Äugend von heute erfüllt. Sie sei keine Jugend, die ihr Herz ewig auf den Lippen trage. 2m Sinne der heutigen jungen Generation mit ihrem klaren und unbestechlichen Blick kann eine solche Tat auch in einer jahrzehntelangen selbstlosen Tätigkeit bestehen, die mit immer neuem Eifer und nie erkaltender Leidenschaft Tag für Tag neu begonnen, vom Morgen bis zur Mitternacht getreu erfüllt wird. Wenn wir für unser tägliches Brot arbeiten, meinen wir damit nicht allein die Nahrung unseres Körpers, wir meinen damit zugleich auch jene seelische und geistige Nahrung, die für unser Dasein als Deutsche unentbehrlich ist. Daß Vie Kunst Luxus sei — diese Behauptung konnte nur von Individuen aus gestellt werden, die unserer Rasse und unserem Wesen ewig fremd sind. Jedes Kind, das in unserem Volk geboren wird, ist ein Erbe unermeßlichen Kulturbesitzes. Darum gehören wir zu den reichsten Völkern dieser Erde, denn wir alle sind Mitbesitzer eines Kunstschatzes, den sich das deutsche Volk einst geschaffen hat und auch in dieser Zeit fleißig mehrt. Mögen andere, so fuhr der Reichsleiter fort auf ihren insu laren Gold -und Pfefseriäcken sitzen und sich ihres materiellen Reichtums erfreuen, an dem ein paar tausend Menschen teil haben, während Millionen in Armut ihr Dasein fristen. Wir besitzen Schätze, die man mit keinem Gold kaufen kann, die darum aber ausnahmslos jedem Angehörigen unserer Nation zugute kommen. Wer sich als Deutscher auszuweisen vermag, legitimiert sich als Mitglied einer Kulturgemeinschaft^ die der Menschheit unvergeßliche Dokumente ihres schöpferischen Genius geschenkt hat. Keines dieser Erzeugnisse könnte gestrichen werden, ohne daß die menschliche Kultur einen Teil ihres Lebens verlieren wurde. Es ist aber ein anderes Volk auf dieser Erde, das sich gern und oft zum Vorbild der anderen Nationen macht, besten schöp ferische Leistung aber im umgekehrten Verhältnis zu seiner Kri tiksucht steht. Valdur von Schirach sprach sodann von der kulturellen Sen dung, die die deutsche Jugend heute erfüllen müsse. Er setzte sich mit jenen Musikphilologen auseinander, die der Hitler-Jugend glaubten den Vorwurf machen zu müssen, die Instrumentalmusik zu wenig zu pflegen. Mit Partituren unserer großen Sympho nien sei im Kampf wenig auszurichten. Das schließt nicht aus. daß viele ihre seelische Reserve im Kamps um die Freiheit unseres Volkes aus den tiesen Schichten unserer Dichtung und Musik bezogen hätten. War es nicht bester, die mitreißenden Rhythmen neuer Lieder zu erfinden, mit denen Tausende, Hun derttausende und Millionen ihrem Glauben an Volk und Füh rer Ausdruck geben konnten? Im Ansang war das Liedl Der gemeinsame Gesang der ganzen Jugend unseres Bolles, dieser edle Choral des Glau bens und der Schönheit ist und bleibt die Grundlage aller musik- erzieherischen Tätigkeit im Volk. Ohne unser Singen hätten wir nie das Wunder erlebt, daß wir heute mehr Jugendorchcsier besitzen als je zuvor und vor allem solche Orchester, die aus Jugendlichen aller Berufe zusammengesetzt sind. Der Reichsjugendführer streifte bann ironisch den Streit musikalischer Fachgelehrter, ob Dur oder Moll als heldische Tonart anzusehen sei und erklärte nach einer Würdigung des Volksliedes, in einem höheren Sinn einfach zu sein —' das bedeute die Kunst im Leben und das Leben in der Kunst. Nach der Hervorhebung der Erziehung durch Musik schloß Valdur vyn Schirach: „Ob die Töne des Deutschland-Liedes erklängen oder die Schicksalsschläge von Beethovens 5. Symphonie — diese Klänge sind mehr als die Menschen, die sie schulen. Die deutsche Sprache entströmt dem Munde unseres Volkes als erhabener Ausdruck seines Wesens und seiner Art. Deutsch lands Musik aber tönt direkt vom Herzen unseres Volkes her. Wenn wir nichts anderes in dieser Welt geleistet hätten als allein das. was in einem kleinen Bücherschrank an Partituren und Liedern aufbewahrt werden kann, das deutsche Volk trüge dennoch an seiner Stirn das Zeichen seiner Unsterblichkeit, und damit den Glanz der höchsten Gnade." Mit diesen Worten schloß der Reichsjugendführer die Reichs musiktage der Hitler-Jugend zu Leipzig. Die Regierungsbildung in Brüssel Jaspar vom König beauftragt. König Leopold beauftragte den bekannten katho- Rschen Politiker Staatsminister Henri Jaspar mit der Neubildung der Regierung. Jaspar hatte bereits mehrere Male das Amt des Ministerpräsidenten inne. Er nahm den Auftrag an. Der Auftrag des Königs an Jaspar erging, nachdem alle Bemühungen des bisherigen Ministerpräsidenten Spaak, eine Lösung der Affäre Martens zu finden, erfolg los geblieben waren. Professor Martens selbst hat sich geweigert, auf seine Ernennung als Mitglied der flämi schen Akademie zu verzichten. Die Frage, wie die Strei tigkeiten um Martens geklärt werden sollen, bleibt noch ungeklärt. Explosion an Bord eines Dampsers Trotz strengster Ueberwachung Anschlag. An Bord des zwischen dem südirischen Hafenort Rotzlare und dem Waliser Hafen Fishguard verkehren den Passagierdampfcrs „St. David", der 100V Paffagiere an Bord hatte, explodierten drei unter einem Lederkiffen in der dritten Schifssklaffe verborgene Brandbomben. Der bei der Explosion entstandene Brand konnte recht zeitig bemerkt und gelöscht werden. Bemerkenswert dabei ist, daß die Gepäckstücke sämt licher Fahrgäste bei Betreten des Schiffes in Roßlare durchsucht worden waren, ohne daß man auch nur das geringste gefunden hätte. An Bord befanden sich dar über hinaus -während der Ueberfahrt Detektive. Obwohl die Fahrgäste beim Verlassen der „St. David" in Fish guard erneut kontrolliert wurden, sehlt jede Spur von de» Tätern. Ferienlager in Flammen angegangen In einem Hof, unmittelbar neben dem Elektrizitäts werk in Portsmouth, explodierte eine Bombe, ohne allerdings größeren Schaden anzurichten. Folgenschwerer war ein Attentat in einem Ferienlager von Skegneß (Lincolnshire). In dem Lager brach nach drei Explosionen ein Fener aus. Trotz Großeinsatz der Feuerwehr dauerte es zwei Stunden, bis man den Brand lokalisieren konnte. Innerhalb kurzer Zeit ist dies das zweite Großfeuer in diesem Ferienlager. KM blieb gemäßigt Eine Rebe über die außenpolitischen Beziehungen der USA. 2m Rahmen einer Reibe von Vorträgen von Mitgliedern des Kabinetts sprach Außenminister Hull über Amerikas außen politische Beziehungen. 2n bemerkenswertem Unterschied zu den taktlosen Angriffen, die gewisse Mitglieder der amerikanischen Regierung im vergangenen 2ahr gegen das nationalsozialistische Deutschland erhoben, sprach Hull sehr gemäßigt und enthielt sich jeglicher Kritik. 2m Gegensatz zu der in den letzten Wochen in USA. oft gebrauchten Phrase von amerikanischen Grenzen, die in Frankreich oder England liegen sollen, erklärte er, daß die Botschaften, Gesandtschaften und Konsulate der Vereinigten Staaten Amerikas erste Verteidigungslinie seien, denn sie unter richteten Washington über die Verhältnisse und Absichten in fremden Ländern und sorgten für den Schutz des amerikanischen Handels und der amerikanischen Bürger. 2m übrigen bildeten die Menschenrechte und Eigentumsrechte die Grundlage für internationale Beziehungen. Französischer Gchriii in Tokio Paris will „Aufklärung" über die Besetzung der Insel Hainan Die Besetzung der südchinesischen Insel Hainan durch japanische Truppen hat die politischen Kreise der franzö sischen Hauptstadt einigermaßen beunruhigt. In einer Havas-Auslassung heißt es, die P a r i s e r N e g i e r u n g habe ihren Botschafter in Tokio angewiesen, bei der japa nischen Regierung Aufklärungen über die Gründe, den Charakter und die Dauer der Besetzung der Insel Hainan einzuholen. Man glaube zu wissen, daß die britische Regierung sich ihrerseits auf einen ähnlichen Schritt in Tokio vorüereite. Man könne vermuten, daß einer der Anlässe, die Japan zu der Besetzung Hainans gebracht haben, darin bestehe, daß die japanische Negie rung weiterhin an einen Waffenschmuggel durch Indo china und durch den Golf von Tonkin trotz aller Versiche rungen Frankreichs glaube. Havas erklärt in diesem Zu sammenhang weiter, daß sich die französische Negierung „immer korrekt benommen" habe. Aus uEerer Heimat. Wilsdruff, am 13. Februar 1939. Spruch des Tages Fest inS Auge sehen sollen wir der großen Zeit, ihre Herr lichkeit sollen wir verstehen, damit wir uns zu ihrer Höhe er heben und ihren heiligen Willen vollbringen können. Ernst Moritz Arndt. Jubiläen und Gedenktage 14. Februar: 1468: Johannes Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst, in Mainz gestorben. — 1846: Luthers letzte Predigt in Eis leben. — 1779: Der englische Seefahrer James Cook auf Hawai von Eingeborenen erschlagen. — 1938: Neues politisch-organi satorisches Abkommen zwischen der DAF. und der italienischen Opera nazionale Dopolavoro. Sonne und Mond: 14. Februar: S.-A. 7.20, S.-U. 17.09; M.-A. 4.10, M.-U. 12.43 Kann man feine Lebenszeit verlängern? Wer hat sich nicht schon gewünscht, ein langes und ge sundes Leben zu haben? Wir wollen uns vor Augen führen, wie das Leben abläuft. Da finden wir, daß dies in bestimmten Umläufen geschieht, die stets wiederkehren wie Flut und Ebbe. Ein solcher Periodenlauf im Leben hat einen Aufstieg und einen Abstieg. Auf der Wellenhöhe ist der Mensch im Wohlbefinden, im Wellental ist er leicht anfällig und neigt zu Krank heiten. Wer diese Umlaufzeiten berücksichtigt, beugt Kürzungen der Lebenszeit vor. Viel zuwenig beachtet ist die Ermüdung, die auch in naturgesetzten Perioden wiederkehrt. Wer die Uebermüdung übergeht, bringt eine Störung in den periodischen Ablauf seines Lebens und kommt in Unterbilanz seiner Lebenskräfte, was Kürzung der Lebenszeit zur Folge hat. Die stets hastenden Men schen, die „nie Zeit haben" und sich nur nach der Uhr an statt nach ihren abgeteilten Lebenszeiten richten, schädigen ihre Lebenszeit. Lebenselixiere haben sich als Täuschungen erwiesen. Nur entsprechende Lebenshaltung verlängert die Lebens zeit. Um der Lebenszeit ihren normalen Ablauf zu sichern, hatte man sich an die Hygiene, die Vorschriften für zweckmäßige Ernährung, Wohnung, Kleidung, Arbeit, Genuß gibt. Jeder aber muß aus diesen allgemein gehaltenen Angaben das für sich Nötige wählen, wobei ihm seine natürliche Vernunft Natgeber sein soll. Er be nützt sie aber auch, um sich kennenzulernen, die Berge und die Täler in seinem Lcbensrhythmus herauszufin den, seine Ermüdungsgrenze zu erfahren, sich von seinen Fähigkeiten zu überzeugen und diese nicht ins Uferlose zu zwingen, seine Arbeitsneigung festzuhalten und sein Ge nußleben nicht zu Überspannen. Wohl dem, der das ver mag! Ihm wird ein langes Leben zuteil. Es gehört also zur Hygiene des Körpers auch die des Seelen- und Geisteslebens, das in stetem Wechselspiel mit dem Körper leben ist. Vernachlässigungen auf diesem Gebiet erzeugen Krankheiten und Lebcnsschrumpfungen. Jedes Menschen leben ist befristet. Aber man kann das Ende der Lebens dauer wett hinausschieben, wenn man Achtung vor dem Leben hat und setn Leben gut betreut. Veränderung in der Gendarmerie Wilsdruff. Genb.-Hauptw. Eckardt ist unter dem 1. 2. 1939 von der Gendarmerie- Station Wilsdruff zum Gendarmerie-Posten (Einzelposten) nach Schönborn, Kreis Großenhain, versetzt worben. Unter dem 1- 2. 1969 wurde der Gendarmerie-Posten Wils druff mit den Gemeinden Birkenhain, Blanken stein, Klipphausen, Limbach, Sachsdorf und Sora, die sämtlich von der Gendarmerie-Station Wilsdruff abgetrennt wurden, neu errichtet. Zum Gendarmerie-Posten Wilsdruff wurde Genb.-Hauptw. Rötzsch versetzt. Die Gen darmerie-Station Wilsdruff betreut die Stadt Wilsdruff und die Gemeinden Hühndorf, Kaufbach, Kessels- dorf, Roitzsch bei Kestelsborf und Unkersdorf. Die Besetzung der Gendarmerie-Station Wilsdruff mit einem zwei ten Beamten erfolgt in nächster Zeit. Sängerfestfreuden anno 1913. Der MGV. „Sänger kranz" vereinte am Sonnabend seine Mitglieder mit Ange hörigen und Gästen zu recht fidelen Stunden im „Löwen", des sen Säle in mühevoller Arbeit einen besonders festlichen Rah men durch prächtige Dekoration erhalten hatten. Die Musik war neuartig auf einem Podium im Weißen Saale unter- LtSA.-Drohung gegen Argenünie« Unerhörte Kampfansage Washingtons. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika habe« M Südamerika mit ihren panamerikanischen Bestrebungen, die ihr Streben nach politischem Einsluß und gewinn- reichen Waffengeschäften nnr allzu leicht verhüllte«, gründlich Schiffbruch erlitten. Das beweist dte Abfuhr, die die Vertreter der Vereinigten Staaten ans der Kon« seren; von Lima erlitten, und auch die Erklärungen des argentinischen Präsidenten Dr. Roberto M. Ort iß haben die Phrasen von einer USA.-Politik der guten Nachbarschaft auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet auf das geringe Maß von Wahrheit zurückgeführt, das in ihnen tatsächlich nur steckt. Wie recht Argentinien mit seiner Zurückhaltung! gegenüber den nordamerikanischen Anbiederungsversuche« hat, zeigt ein Ereignis, das besser als alle Freundschafts beteuerungen das wahre Gesicht der Machthaber i» USÄ. erkennen läßt. Nordamerika läßt jetzt, nachdem es einsehen muss, daß seine Phrasen als solche erkannt werden, die Maske fallen und versucht, Argentinien durch Drohung einz»« schüchtern. Auf einem Bankett des Amerikaklubs in Buenos! Aires hielt der Präsident der New-Norker internationa len Vereinigung der Handelsjournalisten, Abbink, einen Vortrag über die Handelsbeziehungen beider Län der. Im Rahmen dieses Vortrages siel zur lebhaft« Ueberraschung nicht nur der Zuhörer, sondern auch der weitesten Oeffentlichkeit die Bemerkung, Washington werde Repressalien ergreifen, wenn Argen« tinien nicht seine „unfreundliche Haltung" USA. gegen« über aufgebe. Es würden rücksichtslos „Strafmaßnah" men" angewcndet werden wie seinerzeit gegen Australien- Diese unverschämte Kampfansage, mit der Wohl eine Antwort auf die Erklärungen des argentinischen Präsi« denten erteilt werden sollte, hat tn politischen Kreisen Argentiniens begreiflicherweise eine starke Verstimmung Hervorgernfen. gebracht, die Bühne in einen Sommergarten mit bunten Son nenschirmen verwandelt, Galerie und Wände zum großen Test mit Malereien verkleidet, deren neuen Stücke die Gebrüder Schindler und Malermeister Tränkner geschaffen hatten. Da zudem auch die Bewirtung keinen Wunsch offen ließ, herrschte sehr bald eine fidele Stimmung, die weiteren Auf trieb erhielt, als dann das Sängerfest 1913 in Stützengrün ab rollte. Musik und Festjungfrauen führten die mit Fahnen und den Sonderheiten ihrer Heimatorte ausgerüsteten Festvereine auf den Festplatz, allwo sie vom Stützengrüner Verein mit einem harmonischen Grüß Gott und von öerem Vorsitzenden mit hu morgewürzten Worten empfangen wurden. Sie sangen dann auch meist selbst noch einen Sängerspruch und überreichten teil weise auch dem festgcbenden Verein Geschenke eigener Art. Als alle beisammen waren, hörten sie noch einen Dvrspruch und Grußworte des Bürgermeisters und des Bundeslicdermeisters. Unter des letzteren Leitung sang dann der ganze Bund einige Lieber und anschließend traten die einzelnen Vereine zum Wer- tungssmgen an. Da gabs viel Freude dabei. Am besten sangen gewiß die Stützengrüner, aber den originellsten Abgang sicher ten sich die Schönheidcr, die vom verschwundenen Liedchen san gen, und plötzlich aushörten, weil — bas Liebchen „wieder da war"! Zu dem später noch vorgesehenen Festzug blieb gar keine Zeit mehr. Alles vergnügte sich im Tanz, der noch mehrfach an genehm durch gesangliche und humoristische Einlagen unterbro chen wurde. Besonderen Beifalls konnten sich die Sangesbrüder Dr. Papen berg unb Hartmann erfreuen, die erst das Duett aus Mozarts „Entführung aus dem Serail" sangen unb später des Altmeisters Busch unsterbliche Gestalten Max und Moritz in ihrem ersten Streich ganz vortrefflich vorstellten. Diel belacht wurde auch eine Episode beim Zahnarzt, der die San- gesbrüber Hombsch unb König ben richtigen Dreh gaben. Was Wunder, daß der Schluß allen zu zeitig kam. Doch be friedigt und mit Sonne im Herzen ging auch der letzte nach Hause. Es war ein lustiges Vergnügen wie seit Fahren nicht. Jahreshauptversammlung des Turnvereins Wilsdruff im NSRL. Zu Beginn der Versammlung entbot Bereinsführer Schmidt allen Erschienenen herzliche Willkommensgrüße und gab die Tagesordnung bekannt. Zu Punkt 1 der Tagesordnung gab der Vereinsführer bekannt, daß auf Ansuchen der Partei eine freiwillige Sportbienstgruppe für Jungen und Mädchen errichtet worben ist, die in den Turnstunden gemeinsam mit den Turnern tätig ist. Am 6. März läuft in den „Schützenhaus- Lichtspielen" der Werbeturnsilm von Breslau; alle Mitglieder werden gebeten, sich diesen Film anzusehen. In Freiberg fin den am 19. Februar die Vereinsmannschaftskämpfc statt. Den Mitgliedern Turnwart Kurt Kunze und Vorturner Hans Ranft konnte der Vereinsführer die Siegerurkunbe von Breslau überreichen. Hierauf gab der Bereinsführer in seinem Jahres bericht einen klaren Ueberblick über alle markanten Vorkomm nisse des vergangenen Bereinsjahres. Besonders erwähnens wert ist die 75-Äahr-Feier des Vereins, das Deutsche Turn fest in Breslau, die Schaffung des Grvßdentschen Reiches durch den Führer usw. Abgehalten wurden eine Hauptversammlung, 5 Turnratssitzungen, 4 Mitgliederversammlungen und verschie dene andere Zusammenkünfte. Er ging weiter auf die einzelne« Veranstaltungen im Laufe des Jahres ein und ließ besonder» die schön gelungene 75-Iahrfeier noch einmal in der Erinnerung vorüberziehen. Am Schluffe des Jahresberichtes dankte er allen KamercHen für die geleistete Mitarbeit und bewiesene Treue. Turnwart Kunze erstattete ben Turnbericht und gab einen zahlenmäßigen Ueberblick über den Besuch der Turnstunden. Das verfloßene Vereinssahr brachte auch auf turnerischem Ge biete viele schöne Erfolge. Kinberturnwart Preußer berich tete über bas Kinderturnen. Spielwart Walter Petz schk« gab einen Einblick in die sportliche Tätigkeit der Spielabtei lung. Es war daraus zu entnehmen, daß auch in dieser Ab teilung zielbewusst gearbeitet wurde. Den Kaffenbericht erstattet« Kassierer Breuer unb trug die einzelnen Kassenposten in Einnahme unb Ausgabe vor. Die Prüfung ber Iahresrcch- nung ergab bie Richtigkeit derselben und dem Kassierer wurde einstimmig Entlastung erteilt. Zum zweiten Kaffenprüfer wurde Erich Hennig gewählt. Tas FrÄWhwcrgnügen wird an» 25. Februar abgehalten unb die Vorbereitungen hierzu sollen getroffen werben. Unter Verschiedenem wird bekanntgegeben, daß die Vereinsbeiträge in der bisherigen Hohe belasten wer den sollen. Der stellvertretende Vereinsführer Preußer bankte dem Bereinsführer Schmidt für bie im vergangene» Ichre geleistete Arbeit für ben Verein. Schließlich wurde no-d über eine Reihe sich nötig machender Instandsctzungsarbeitc» auf dem Turnplatz beraten, die zum Frühjahr ihre Erledigung
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