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Vorbild für das Volk Der Kampf der Jugend um die Volksgesundheit — Die Äerzteschaft dankt Baldur von Schirach Der Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Professor Dr. Reiter, äußerte sich zu dem vom Reichsjugend führer verkündeten „Jahr der Gesundheitspflicht". In seinen Ausführungen kommt der Dank der Äerzteschaft für den von der Hitler-Jugend getragenen Kampf um die Volksgesundheit zum Ausdruck: „Der Jugendführer des Deutschen Reichs, Baldur von Schirach, hat durch seine letzte Verfügung der Gesund heitsführung einen neuen Weg gewiesen, der in seiner Auswirkung weit über alle bisherigen gesundheitlichen Maßnahmen von Staat und Partei hinausführen kann. Während fast alle bisher genannten Gesetze und Einrich tungen über die im Gesundheitsdienst arbeitenden Men schen aus das Volk einwirken, versucht der Jugendführcr des deutschen Volkes jeden jungen deutschen Volksgenossen persönlich zu treffen, ibn zum Mit arbeiter im Kampf um die Volksgesundheit zu machen, um den Gedanken der Gesundheitspflicht von der Jugend aus in das Volk zu tragen. Damit erhebt er unsere Jugend zur führenden Kraft dieses Kampfes, macht sie zum Erzieher und Vorbild für das übrige Volk! Mit diesem Weg zeigt er aber auch uns Aerzten, daß wir An spruch auf Achtung und Vertrauen des Volkes nur er warten können, wenn wir selbst das Vorleben, was wir predigen! Alle, denen Schutz und Pflege der Volksgesundheit verantwortlich am Herzen liegt, — alle, denen innere Wahrhaftigkeit einen wesentlichen Teil des Nationalsozialismus bedeutet, danken dem Jugendführer des Deutschen Reichs für die Tat und werden seine Arbeit in jeder Weise unterstützen/' Beisetzung Deierdings Kranzspenden des Führers und Görings. Auf dem mecklenburgischen Gute Dobbin, in dem Stammland seiner Ahnen, wurde der große holländische Wirtschaftler und Freund Deutschlands, Sir Henry Deterding, zur letzten Ruhe geleitet. Außerordent lich groß ist die Teilnahme am Hinscheiden Deterdings aus aller Welt. Ein Meer von Kränzen war eingettof- fen. Der Führer hatte dem Freund Deutschlands einen prachtvollen Kranz gewidmet. Mit den blau-weiß-roten Farben sah man einen Kranz der niederländischen Re gierung, Kränze des Generalfeldmarschalls Hermann Göring, des Reichsstatthalters und Gauleiters von Meck lenburg, Hildebrandt, sowie verschiedener Persönlich keiten des in- und ausländischen Wirtschaftslebens. Sir Henry Deterding hat als Begründer der Fried rich-Heinrich-Landstiftung, die insbesondere der Ausbil dung des bäuerlichen Nachwuchses dienen soll, testamen tarisch bestimmt, daß das mehrere tausend Morgen große Gut Dobbin mit Ausnahme des Wohnhauses und des Waldparks an diese Stiftung übergeht. Die Friedrich- Heinrich-Landstiftung, deren Vorsitzender Reichsstatthalter und Gauleiter Hildebrandt ist, hat vor dem Wohnhaus Deterdings auf einem von einer Taxushecke umgebenen grünen Teppich ein Erinnerungsmal mit der schlichten Aufschrift „Dem Freunde Deutschlands" errichten lassen. In der Halle des Gntshanses fand in engstem Familien- und Freundeskreise eine Trauerfeier statt, der sich gegen Mittag die große offizielle Trauerfeier in der mit Tannengrün und Flieder ausgeschlagenen Reitbahn änschlotz. Nach der Trauerfeier bewegte sich der Leichen- zng durch den Gulspark zur Grabstätte im Dobbiner Gutspark. Unter den Klängen des Niederländischen Lie des und der deutschen Nationalhymnen wurde der Sarg in die Gruft gesenkt. Jetzt trat Reichsamtsleiter Hil gen f e l d t an die Gruft und sprach: ,^Jm Namen und im Auftrage des Führers Adolf Hitler grüße ich in dir, Heinrich Deterding, den großen Frennd der Deutschen." Darauf legte er den prachtvollen Kranz des Führers nieder. Offiziere der Luftwaffe übermittelten den letzten G-rntz des Generalfeldmarschalls Göring. Am Schluß der Beisetzung erklang aus dem Walde das Halali der Jäger. Schwerer Verlust Ser deuWen Luffsahrt Oblt. Pulkowsky tödlich abgestürzt. Auf seinem Rückflug von Australien ist der deutsche Flieger Oberleutnant P u lkowsky in Madras (Vor derindien) während eines Vorführungsfluges tödlich ver unglückt. Ein an Bord befindlicher indischer Fluggast kam ebenfalls ums Leben. Oberleutnant Pulkowsky hatte zusammen mit Leut nant Iennet, der an dem Vorsührungsflug in Madras nicht teilnahm, mit dem Neiseflugzeug Arado 79 einen Fernflug nach Australien durchgeführt. Hierbei stellte die Besatzung auf der Strecke Bengasi (Nordafrika)—Gaja (Hinierindien) mit einer Flugstrecke von 6400 Kilometer einen neuen internationalen Langstreckenrekord für Leicht flugzeuge auf. lieber vier Erdteile führte der Flug, zunächst nach Australien und von hier über Manila, Sumatra, Bangkok, Kalkutta nach Madras. Annähernd 40 000 Kilometer legte die Besatzung mit ihrem Flugzeug ohne jeden Zwischenfall zurück und überwand alle Schwie rigkeiten des Klimas und der Wetterlage, eine sowohl für das Flugzeug als auch für die Besatzung hervor ragende Leistung. Für die deutsche Luftfahrt bedeutet der To^ dieses jungen Fliegers, der durch seinen Afrika flug im vorigen Jahr und insbesondere durch seinen jetzigen Fernflug nach Australien sein großes fliegerisches Können bewiesen hat, einen schweren Verlust. Todesstrafe gegen zwei Giudenien 59 Mitglieder der ehemaligen „Eisernen Garde" verurteilt In einem großen politischen Prozeß gegen 5 9 Mit glieder der ehemaligen „EisernenGarde" fällte das Klausenburger Militärgericht das Urteil. Der 24jährige Student Aurel Dascaleanu und der 22jährige Jon Pop wurden zum Tode ver urteilt, der Student Atofani, der geistige Urheber des im letzten November erfolgten Anschlages auf den Rektor der Klausenburger Universitär, zu lebenslänglicher Zwangs arbeit. Weitere 34 Angeklagte erhielten Gefängnis- oder Kerker st rasen von einem Monat bis zu zwölf Jahren. Elf Angeklagte wurden zu Geldstrafen verurteilt und weitere elf sreigefprowen. Die Verurteilung erfolgte wegen versuchten politischen Mordes. Die beiden zum Tode Verurteilten sind zusammen mit dem zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilten Studenten Atofani die geistigen Urheber des am 28. No vember vorigen Fabres erfolgten Anschlages auf den Rek tor der Klausenburger Universität, Stefaneseu-Goanga, wobei der Rektor schwer verletzt und ein ihn begleitender Polizeiagent getötet wnrde. Die beiden Studenten, die den Anschlag tatsächlich ausgeführt hatten, wurden zu schwerem Kerker verurteilt. Die Verurteilung der übrigen Angeklag ten, unter denen sich Vertreter aller Bevolkerungsschichten finden, erfolgte wegen Herabsetzung der nationalen Sym bole, wegen Bombenanschlägen auf öffentliche Gebäude und Anstiftung zum Aufruhr. Verräter hingerichiei Amtlich wird mitgeteilt: Der am 23. November 1938 vom Neichskriegsgericht zum Tode, zum dauernden Ver lust der bürgerlichen Ehrenrechte und zur Wehrunwürdig keit verurteilte Theophil Dzierzawa, geboren am 27. April 1914 in Beuthen (OS.) ist hingerichtet worden. Dzierzawa war bereits vor seinem Eintritt in das Heer von einem Agenten für den Spionagedienst einer ausländischen Macht geworben worden. Er hat diesem während seiner Dienstzeit gegen Entgelt mehrere Monate lang militärische Geheimnisse verraten. Todesurteil an Berufsverbrecher vottftreckt Am 10 Februar ist der am 29. Januar 1905 geborene Walter Cornehl aus Magdeburg-Sudenburg hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts Erfurt vom 6. Dezember 1938 zum Tode verurteilt worden ist. 'ornehl, ein vielfach vorbestrafter Berufsverbrecher, hat bei einem seiner zahlreichen, unter Mitsührung von Schuß waffen verübten Einbrüche den 23 Jahre allen Schuhmacher- gesellen Otto Ehrhardt durch zwei Pistolenschüsse ermordet. Zur Besetzung von Hainan durch die Japaner. Nach Meldungen aus Tokio ist die ^nsel Hainan durch ja panische Marine- und Heerestruppen besetzt worden. Haina» war ein Stützpunkt der chinesischen Waffenschmuggler. Der Besitz der Qnsel ist für die militärische Lage Japans in Süd china wichtig. (Eißner-Wagenborg-M.) Neues aus Mee Welt. Selbstmord zweier Eifenbahnräuber Die von dem Sondergericht in Halle am 7. Fe bruar zum Tode verurteilten Eisenbahnräuber Krybus und Edelhoff sind auf einem zur Vorbereitung der Vollstreckung angeordneten Transport aus dem Gefangenenwagen ausge brochen. Sie wurden sofort gestellt und haben sich, als sie keinen Ausweg sahen, selbst entleibt. Die Untersuchung darüber, ob den mit dem Transport betrauten Polizeibeamten ein Ver schulden rur Last fällt, ist im Gange. Deutschlands größte Reithalle. Im Mai wird in Köln eine große Rcitsportanlage mit Reithalle, Reitbahn und Sprunggarten eröffnet. Die Siallanlaaen sind für die Aus nahme von 150 Pferden eingerichtet. Die freitragende Reit halle wird die größte Deutschlands sein. Nürnberg ehrt Richard Wagner. Nürnberg, die Stadt der Meistersinger, veranstaltet am Sonntag eine Richard- Wagner-Gsdenkfeier. Im Opernhaus wird eine Bronzebüste Richard Wagners enthüllt, und der Platz vor dem Opernhaus wird nach Richard Wagner benannt. Gefährlicher Sittlichkeitsvcrbrccher dingfest gemacht. Nach Mitteilung des Polizeipräsidiums München wurde der in Aubin bei München wohnende 32 Jahre alle Johann Eich horn wegen eines an einem zwölf Jahre alten Mädchen be gangenen Sittlichkcitsverbrechens verhaftet. Die Erhebungen ergaben, daß mit Eichhorn wohl der gefährlichste Sittlichkeits- Verbrecher der letzten Jahre hinter Schloß und Riegel gebracht worden ist. Auf seine Täterschaft sind die zahlreichen in den letzten drei Jahren im Westen Münchens verübten Uebersälle, zum Teil auch räuberischer Art. auf alleingehende Frauen mit einem Schlage aufgeklärt. Eichhorn selbst hat nach mehrtägigem hartnäckigem Leugnen unter der Last des Beweismaterrals 25 derartige Verbrechen zugegeben 22 Zentner Lebensmittel von zwei Zigeunerinnen erbettelt. Bei Heiligenbeil in Ostpreußen wurden zwei bettelnde Zigeunerinnen sestgenommen, die in kurzer Zeit an Brot. Speck, Mebl, Erbsen und anderen Lebensmitteln nicht weniger als 22 Zen mer erbettel! batten. Es ist traurig, daß es immer noch Volksgenossen gibt, die diese arbeitsscheuen Elemenie unterstützen und dadurch den energischen Kamps des Staates gegen Bettlerunwesen und Zigeunerplage sabotieren. Umfangreiche Kunsischäke in Paris gestohlen. Am 15. De zember v. I wurde in Paris ein Großeinbruch in einem Antiquilätengeschäft verübi und dabei Kunstgegenstände im Gesamtweri von I SM 000 Francs erbeutet. Bei den gestoh lenen Kunstgegenständen, die aus dem 12. bis 17. Jahrhundert stammen, handelt es sich um reichverzierte, vergoldete und ver silberte Reliquien, Kelche, Bischofsstäbe, Bildnisse. Schmuck kästchen, Jagdstücke, Sammlungen von Plaketten und Me daillen (Kaiser und Könige aus dem späten Mittelalter dar stellend) sowie zahlreiche Gegenstände, die früher bei Gottes diensten Verwendung gesunden haben. Es ist nicht ausge schlossen, daß die Täter versuchen werden, ihre Beute im Aus land, möglicherweise auch in Deutschland, qbzusetzen. 0l/LQ/ 0L64« uic/ärL«, (30. Fortsetzung.) Das Mädel aber plagten ganz andere Gewissensbifle. Die Mutter! Hatte sie, die Tochter, sich nicht — wenn auch unauS- gesvrochen — mit einem Manne verbündet gegen ihr stillzufriedenes Winkelglück? Wenn Mutter auch nicht das Amt liebte, ihre Mission als Lichtfrau beglückte sie tief. Ursula sah das selige Aufleuchten der geliebten Augen vor sich, wenn eine Hilfeleistung gelungen war. Daneben schob sich das wunderschöne, sich scheu ver schließende Gesicht der Frau auf dem Fuchsturmplateau, Lie zum erstenmal seit zwei Jahrzehnten Duft und Lockung des Lebens um sich spürte, bewundernden Mannesblicken begegnete. Wo lag das wahre, echte Glück für sie? War der Dienst am Nächsten nicht nur Ersatz für das einge borene, das Frauenglück, das nur vom Manne kommen kann? Auf und ab liefen die nackten Mädchenfüße, bis die Ursch sich einigermaßen zur Klarheit -urchgerungen Katte. Was nutzte ihr Grübeln? Der Entscheid über ihr Ge- schick lag letzten Endes doch in Mutters Hand. Der Pro fessor sollte allein zusehen — ob er den Weg durch das Sonnentor fand. Sie hoffte es von Herzen. Er war ein phantastisch feiner Kamerad. Sie durfte ihn besuchen, so oft sie wollte. Auch in seiner Abwesenheit standen seine unvor stellbar reichen Bücherschätze zu ihrer — und Les Frie ders Verfügung. Wie würde der Junge schwelgen! Er war ja rabiat auf alles Gedruckte. Nun schlief die Ursch ein, und jetzt schmiegte sich das dürftige Kissen weich unter den dunklen Bubenkopf. Maria winkte der Alten am Fenster noch einmal freundlich zu. Dann wandte sie sich eilig. Es regnete, und ein scharfer Wind ritz ihr fast den Schirm aus der Hand. Ein starker Bursche vertrat ihr den Weg. „Ich wollte die Frau fragen, mit welcher Erlaubnis sie mein Holz verfeuert?" Sie verstand nicht gleich. „Ihr Holz? — Ach, Sie meinen die Scheite, die ich vom Stoß genommen habe? Ihre Großmutter fror so entsetzlich, Lehnert. Es ist kühl in der Nordkammer, und sie besteht nur aus Haut und Knochen." „Die Alte gehört ins Nest, verstanden? Neue Moden werden hier nicht eingeführt, verstanden?" Maria war tief erschrocken. Der Mann hatte wegen politischer Gewalttat zwei Jahre gesessen. Vorher war er wohl leichtsinnig und großsprecherisch gewesen, aber durchaus umgänglich und bemüht, den Dorfkavalier herauszukehren. Eine er zieherische Wirkung schien die Strafe nicht ausgeübt zu haben, oder war sein rüdes Verhalten aus Scham vor ihr geboren, der er sich immer gern in gutem Licht ge zeigt hatte? So sagte sie begütigend: „Natürlich hätte ich Sie fragen sollen, Lehnert. Leider war auch Ihre Frau nicht zu Hause. Wissen Sie, es tut Ihrer Großmutter so gut, einmal auf zu sein. Das ständige Liegen ..." Sie verschwieg, daß sie der Kranken das Bett einmal gründlich gemacht und sie ordentlich gekämmt hatte. Die angeheiratete Enkelin kümmerte sich nur sehr oberfläch lich um die Frau, obgleich ihr Haus und Hofstatt ge hörten. Es war schon ein Jammer, alt, krank und zur Last zu sein. Der Mann stierte ihr finster ins Gesicht. „Geht mich nichts an. Aber im Hochsommer mein Holz ver brennen ..." Maria bezwang sich. Ihr alter Schützling hätte den arbeitslosen Enkel nebst Familie schr wohl auf die Straße setzen können. Er zahlte natürlich keine Miete, obgleich diese ihre einzige Einnahmequelle gewesen wäre, nutzte ihr Kleinvieh, Grabgarten und Kartoffel land. Aber die Frau war krank und ihre Tage wohl ge zählt - hoffentlich! „Seien Sie friedlich, Lehnert. Ich mach es wett." Sie ging. Nach hundert Schritten verhielt sie den Fuß — kehrte nm^ Der Manu sah ihr trokia entaEN. Sie bot ihm ein nett verpacktes Kästchen. „Hier, Lehnert, hab ich ja schon etwas für Sie. Es ist etwas Gutes. Sie rauchen ja gern." Und als er verblüfft und nun doch etwas beschämt zögerte: „Nehmen Sie nur! Tun Sie mir eine andere Liebe, wollen Sie?" Betörend weich umwarb Lie Helle Stimme den ehe» maligen Sträfling. Er kämpfte mit sich. Er starrte in die bittenden Augen. Seine verzerrten Züge lösten sich. „Und?" fragte er und rang mit seinem guten Engel, „was soll's?" „Lehnert," sagte Maria und faßte nach seiner Hand, „seien Sie gut mit der Kranken, mir zuliebe, Lehnert. Sie lebt nicht mehr lange — sie wünscht es sich ja selbst. Ich weiß, daß Sie Wort halten, wenn Sie etwas ver sprechen. Ihre Frau ist jung und unbedacht, auch nicht blutsverwandt. Aber Sie kennen das Leben. Sie wissen, wie hart die Frau da oben hat kämpfen müssen. Acht Kinder hat sie gehabt — eine frühe Witwe — und nun soll sie ohne Liebe von hier gehen? Sie sind ihr Erbe, Lehnert. Aus Dankbarkeit, Lehnert! Wollen Sie mir das Versprechen geben?" Er blieb lange stumm. Der Wind fuhr unter Marias Schirm, fast hätte er ihn nmgelegt. Sie schloß ihn, ob gleich der Regen in ihr bittend erhobenes Gesicht lief. Wie es aus diesem flehenden Frauenantlitz herausgriff an das verstockte, »ertrotzte, verbitterte Herz des Mannes. Plötzlich ritz er sich auf. Ein ganz schmales Lächeln trat auf seine Lippen. Mit beiden Fäusten umgriff er die nasse, schmale Frauenhand. „Ich verspreche es Ihnen, Frau Doktor, weil..." Er brach ab. Fast hätte er gesagt, weil Sie, die einzige unter all dem Menschenpack, ein wirklich ehrlich gemein tes gutes Wort für mich haben und einen Glauben. Er schwieg. Aber seine Augen erzählten vielleicht doch von dem, was in seiner Seele war. Maria genügte es vollständig. Sie schenkte ihm genau den dankbaren Strahl ihrer schönen, güteleuchtenden Augen, wie sie ihn für die hatte, die ihr lieb oder Helfer im Werk des Helfens waren. Als Maria bald darauf den Flur eines großen Se» kränzten Hauses betrat, schrie eine aufgeregte Stimm« in die Feststube: „Die Frau Doktor kommt," und ein paar Kinder jauchzten: „Die Lichtfrau! Die Lichtfraut" (FortsetzNN« fskst V