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Eine politische Utopie, ein militärischer Unfug, eine strategische Unmöglichkeit, die Phantasie eines überhitzten Hirns oder das Eingeständnis eigener Denkunfähigkeit? Wahrscheinlich aber nur die Hörigkeit gegenüber anonymen internationalen und uns nur zu bekannten Elementen, die in der amerikanischen Staats- und Wirtschaftsführung die ausschlaggebende Rolle spielen. Hoover, der Amtsvorgänger des Herrn Roosevelt, wandte sich in einer an alle amerikanischen Staaten ge richteten Rede gegen die Katastrophenpolitik seines Nach folgers und schloß mit dem Satz: „Wir stolpern in einen Krieg hinein!" Selbst in England und Frankreich ist man über die Einfälle des Washingtoner Staatsmannes pein lich berührt, obwohl seine Fanfaren dem Schutze der Demo kratien gelten sollen. Was würde James Monroe dazu sagen? Dieser fünfte Präsident der Vereinigten Staaten for derte in seiner denkwürdigen Botschaft vom 2. Dezember 1823 das verständliche Reservat „Amerika den Amerikanern!" und proklamierte zugleich für die Staaten den Grundsatz, daß sich entsprechend der erwarteten Nichteinmischung europäischer Staaten in die amerikanische Politik auch die Vereinigten Staaten nicht in die An gelegenheiten Europas einzumischen haben. Amerika harte und hat es nicht nötig, sich so oder so mit den Kompliziert heiten der Alten Welt zu befassen. Es ist denn auch bezeichnend, daß zwar ein Woodrow Wilson in das europäische Weltkriegsgeschäft einstieg, dann aber seiner zweifelhaft gewordenen Spekulation durch die Patenterfindung der vierzehn Punkte die Spitze ab- ZUbrechen versuchte und zum Schluß darauf verzichtete, in den von ihm propagierten Völkerbund, der den Krieg für alle Zeit unmöglich machen sollte, einzutreren oder den Versailler Gewaltfrieden mit zu unterzeichnen. Das ist amerikanische Konsequenz! Die jüdischen New-Yorker Bankhäuser hatten inzwi schen unerhörte Geschäfte gemacht. Amerikas Finanzkönige waren zu Gläubigern fast eines ganzen Erdteils geworden. Deutschland sollte die Gesamtrechnung bezahlen. Wieder eine Fehlspekulation! Und die verbündeten Freunde er wiesen sich ebenfalls nicht als zahlungskräftig bzw. zah lungswillig. Die peinlichste Fehlspekulation! Freilich gingen gewaltige Summen über den Ozean in die Tresore der New-Yorker Banken. Die Folge davon war aber nicht eine allgemeine Steigerung des amerikanischen Volksver mögens oder Volkseinkommens, sondern im Gegenteil eine Wirtschafts- und Sozialkrtse, deren letzte Ausmaße noch nicht erreicht sind. Die tatsächlich gezahlten Tributkapitalien kamen nämlich nur einigen wenigen Bankmagnaten und Großaktionären zugute, die diese Summen in riesigen industriellen Neuanlagen anlegten, ohne deren Rentabilität hinsichtlich des ökonomischen Bedarfs für Eigenkonsum oder Export zu prüfen. Weil das amerikanische V o l k am Kriegsgeschäft nicht beteiligt war, hatte es auch an dem Rutzen der gezahlten Gelder keinen Anteil. Die hochkapitalistische Wirtschaft von USA. fand keine Möglichkeit, den Gold- und Geldreichtum in Umlauf ge langen zu lassen, die wenigstens eine binnenwirtschaftliche Konjunktur versprach. Die Arbeitslosenziffern stiegen und steigen in die Millionen. Es ist eine Ironie, daß ein Land mit allen Rohstoffen und allem finanziellen Reichtum in der Abwertung seiner Währung wirtschaftliche Rettung sucht. Lenkung und Führung fehlen. Statt dessen aber hält es ein Herr Roosevelt für angebracht, unter die jüdischen Kriegshetzer zu gehen und eine Atmosphäre zu erzeugen, die verantwortungsbewußte Friedenspolitiker in ihrer Aktivität hindern oder gar lahm legen soll. Und das in einer Zeit, in der von einer Reihe nicht unbedeutender demokratischer Staaten die Neutrali tätspolitik gepredigt wird. In diesen Kreis gehörten besonders die Vereinigten Staaten. Vor etwa vier Jahren, also schon in der Anus- Periode des gegenwärtigen Präsidenten, erklärte der amerikanische Völkerrechtler I. Brown Scott, der von 1914 bis 1917 den Vorsitz des Neutralitätsausschusses im Aus wärtigen Amt der USA. führte, vor der Rechtsabteilung der Carnegie-Stiftung: „Amerika hat leider schon in der Zeit seiner sogenannten Neutralitätspolitik den Weltkrieg unterstützt, mit Waffenlieferung und Geld. Amerikanische Touristen, die die europäischen Kriegerfriedhöse besichtigen, können nicht ihre Hand aufs Herz legen und versichern: Amerika habe keinen Anteil an diesem Verbrechen. Ein künftiger Krieg wird noch furchtbarer sein als der letzte, und Amerika darf nicht wieder ,Operationsbasis' dec Kriegführenden werden, d. h. Quelle ihrer Kriegsmittel. Amerika muß allo nicht io sehr an seine Reckue als an seine Pflichten als kriegführender Staat denken und jede Belieferung der Kriegführenden vermeiden." Zu dieser Auffassung hat Roosevelt nun eine Illu stration gegeben, die sich sehen lassen kann. Er hetzt die Völker zum Krieg in einem Augenblick auf, wo nirgends fo ernste Konflikte vorlieaen. daß ein europäischer oder Auf einem Empfang für die Diplomaten und die aus ländische Presse sprach Rcichsleiter Alfred Rosenberg über das Thema: Müssen weltanschauliche Kämpfe staat liche Feindschaften ergeben? Einleitend betonte Ncichslci- 1er Alfred Rosenberg, daß es eigentlich nicht notwendig sein dürfte, über ein derartiges Thema zu sprechen. Nein sachlich betrachtet, erscheine es unverständlich, daß die Le bens- und Staatsformen der einen Nation und ihre gesetz lichen Ordnungen die anderen Völker derart zu inter essieren brauchen, daß sie zu einem Widerstand gegen diese Formen aufrufen müßten. Die innerstaatliche Ordnung sei doch eine Frage der Anpassung an räumliche und rassische Gegebenheiten. Jede Nation löse die Probleme auf ihre Art und gestalte damit nur ihreigcnes Schicksal, ohne Anspruch darauf zu erheben, durch diese Entscheidungen andere Staaten unmittelbar beeinflussen zu wollen. Am 14. Juli 1939 begeht Frankreich, so führte Alfred Rosenberg weiter aus, den 150. Geburtstag der franzö sischen Revolution. Es ist anzunehmen, daß dieser Tag in allen sich heute demokratisch nennenden Staaten große Feiern auslösen wird für die Grundsätze des demokrati schen Staatsaufbaues, aber auch für die Gedanken, die damals zum ersten Siege durchschlugen. Auch für uns, die wir in Deutschland diese Epoche als historisch abge schlossen betrachten können, wird dieser Tag ein Tag histo rischer Besinnung werden können. Gerade, weil diese Epoche geistig und politisch für Deutschland Geschichte wurde, deshalb können wir dieses Zeitalter unbefangen bewerten, ohne jede Voreingenommenheit, die naturgemäß einen politischen Tageskampf überschattet. Oie entscheidende Iudenfrage Alfred Rosenberg gab dann einen Ueberülick über das Zeitalter des Liberalismus, das seine Geburtsstunde in den Tagen der Großen Revolution hatte, stellte die Ent artungserscheinungen dieser Epoche dar, und begründete die Abkehr des deutschen Volkes von den „Idealen" von 1789. Reichsleiter Rosenberg wies weiter darauf hin, daß der Nationalsozialismus immer bereit sei, Tradition und Wesen anderer Völker zu begreifen und gar nicht die Ab sicht habe, wenn er in Ruhe gelassen werde, fremde Staats männer und andere Staaten mit einer negativen Politik und Propaganda zu verfolgen. An einer Stelle aber zeige sich heute besonders deutlich, wie sehr über Staatssormen und Traditionen hinaus die Meinungen dank einer welt anschaulichen Wende auseinandergehcn: in der Juden- fragc. Der Reichsleiter behandelte anschließend in einem großen geschichtlichen Ueberblick die Entwickln n g d e r Judenfrage, angefangen mit der Judenemanzipation bis in unsere heutige Gegenwart und betonte, daß für den Nationalsozialismus die Judenfrage in Deutschland erst dann gelöst sein werde, wenn der letzte Jude das Territorium des Deutschen Reiches verlassen habe. Die jüdische Politik kenne keine Gren zen für ihre zerstörende Wirksamkeit. Das habe schließ lich der neue Mord in Paris der ganzen Welt gezeigt. Weltpolitisches Problem aktuellster Bedeutung „Die Maßnahmen des Deutschen Reiches zwecks Aus schaltung des Judentums aus dem gesamten deutschen Leben haben nunmehr die noch vorhanden gewesenen Hoffnungen zerstreut, und eine Welthetze aller Juden und der von ihnen Abhängigen ist die Antwort auf diese Selbstverteidigung der deutschen Nation. Damit ist die Frage einer entscheidenden Auswanderung wieder zu einem weltpolitischen Problem aktuellster Art geworden. Alfred Rosenberg beschäftigte sich dann mit den auf getauchten Plänen, wo die Juden in der Welt unterzu- bringen seien, und führte u. a. aus: Das kleine P a- lästina kommt für eine weitschauende Auswanderer politik nicht in Frage. Bereits die heutige Zahl der Juden bat zu dem arabischen Freiheitsaufstand geführt und hat gezeigt, daß dank der jüdischen Ansprüche Eng land zu keinem Uebereinkommcn mit den Arabern kom men kann. - „ Der sogenannte zionistische Staat, der erstrebt wird, hat ja gar nicht zum Ziele, das jüdische Volk in Valä- Weltbrand aufzuflammen droht. Trotzdem verkauft Herr Roosevelt Flugzeuge nach Frankreich und steigert damit den Umsatz der Kaufleute des Todes. Die jüdische Profit gier muß befriedigt werden, auch wenn es Protest im eigenen Lande auslöst. Eine politische Verantwortungs losigkeit, die ohne Beispiel dasteht. Und das obendrein nach dem Friedensbekenntnis des Führers vor dem Großddutschen Reichstag, dem die Welt mit atem loser Spannung gelauscht und das sie mit überwiegendem Verständnis ausgenommen hat. Herr Roosevelt ist weit schlimmer als der Mann der vierzehn Punkte, der, zaghaft und erschrocken über das angcrichtete Unheil, seine Unterschrift von den internatio nalen Dokumenten der Nachkriegszeit iernbielt. ,nna unrerzuvrtngcn, sondern nur ein alljüdisches Macht zentrum im Nahe« Osten zu schaffen. Ein jüdischer Staat soll dem Wcltjudentum die Möglichkeit geben, gleichsam legal in allen Staaten seine Gesandtschaften einzurichtcn, seine diplomatischen Vertreter überallhin zu entsenden, ohne dabei die jüdische Zahl und Macht in den Demokratien irgendwie zu beeinträchtigen. Dieser Judenstaat hätte zweitens die Aufgabe, amtlich für die fogenannten jüdischen Minderheiten in allen Ländern einzittreten. Drittens ist er gedacht als ein Zentrum zur wirtschaftlichen Beherr schung des Nahen O st ens. Viertens hätte ein sol cher Judenstaat'die Aufgabe, den verdächtigen Juden aus aller Welt ein unantastbares Asyl zu verschaffen. Dort würde man alle dicke Juden mit neuen Photographien, neuen Namen und Passen ausstatten und sie jeweils van« in jene Länder entsenden, wo sie noch nicht waren. Das heißt, wir hätten hier ein Wettzentrum für Beherbergung des Hochstaplertums der ganzen Welt zu erwarten, einen Zustand, den Europa, wenn es überhaupt noch etwas auf sich hatten will, auf die Dauer nicht hinnehmen könnte. Wohin mit ven Juden? Da also auch Palästina als eine Lösung für eine wirk lich kompakte Siedlung der Judenheil nicht in Frage kommt, und eine zerstreute Auswanderung das Problem nicht nur nicht löst, sondern rassisch und politisch Gefahren schlimmster Art für Europa und andere Länder herauf- beschwöri, so bleibt eben als einzige Frage zu lösen übrig, ob und welches in sich abgeschloffene große Territorium die Demokratien bereitstellen wollen, um die Juden als Gesamtheit anzusiedeln. Dieses Territorium müßte vorsehen eine Kapazität von rund 15 Millionen Juden. Zu diesem Zweck müßten die jüdischen Millionäre und Milliardäre aus aller Welt etwa dem Büro der Evian-Konferenz in London ihre Mit tel zur Verfügung stellen, was zweckmäßiger wäre, als sie in politische Hetze und Wirtschaftsboykott gegen Deutsch land und für bolschewistische Propaganda innerhalb der Demokratien einzusctzcn. Welches Territorium dann in Frage kommen könnte, darüber müßten naturgemäß die Besitzer dieser teilweise menschenleeren Gebiete selber entscheiden. Ob sie sich hier für Guayana entschließen odkr für Madagaskar, das mag eine Zweckmätzigkeitsüberlegung sein, ein Ergebnis der Besprechung zwischen England, Frankreich, den Vereinig ten Staaten und Holland. Daß Alaska mit seinem herben nordischen Klima für die Juden zu schade wäre, liegt auf der Hand. Es schließt sich dabei unmittelbar an hoffnungsvolle Landstriche Kanadas, darüber hinweg der Vereinigten Staaten uns würde somit eine ähnliche rassische Gefahr heraufbeschwö ren wie eine Ansiedlung auf der englischen Insel oder in Australien. Nicht Gtaat, sondern Reservat Da die beiden anderen Vorschläge, Guayana und Madagaskar, bereits amtlich besprochen worden sind, ver engt sich also das gesamte Problem nach Ausschaltung un möglicher Programme auf diese beiden Gebiete. Wenn die Demokratien nunmehr die Wahrheit ihrer Judenfreund- lichkeit unter Beweis stellen wollen, so müßten sie in abseh barer Zeit sich darüber klarwerden, welches von diesen Territorien nunmehr als jüdisches Reservat eingerichtet werden soll. Ich betone das Wort Reservat, denn von einem Jud^enstaat kann weder in heutiger Zeit die Rede sein wie von einem Judenstaat in der Zukunft. Wenn sich Millionen Juden ansiedeln, so gebietet die primitivste Menschenfreundlichkeit dem Judentum gegenüber, es nicht sich selbst zu überlassen, sondern jede größere Kolonie unter die Oberaufsicht einer poli zeilich gut durchgebildeten Verwaltung zu stellen und diese Distriktpolizeibehörden wieder unter einem Gouver neur oder einen Völkerbund, der dieses jüdische Reservat im Auftrag der Demokratien zu beaufsichtigen hätte. Falls man sich zu einer derartigen Lösung nicht ent schließen sollte, sondern die Juden selbst in einem Staat von 12 bis 15 Millionen sich einrichten lassen wollte, so würde das bald zu einer gegenseitigen Ausplünderung und zu einem gegenseitigen Massaker führen, was gewiß nicht im Interesse der Freunde des Judentums liege« würde. Deutschlands Haltung Aus allen diesen Ueberlegungen ergibt sich von un serem Gesichtspunkt also, 1. die Notwendigkeit, die Hunderttausende auS Deutschland, dann später die Millionen Juden aus Zen tral- und Osteuropa einmal aufzuuehmcn und nicht ver streut. sondern geschlossen gesiedelt untcrzu- bringen. Aus allen bisherigen Vorschlägen bleiben zunächst zwei übrig. 2. Bei einer solchen Ansiedlung kann nicht von der Errichtung eines Juoenstaates die Rede sein, sondern von der Errichtung eines jüdischen Reservates.