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Wilsdruffer Tageblatt : 31.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193901311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390131
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-31
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.01.1939
- Autor
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Die Heimkehr Ich selbst als Sohn der ostmärkischen Erde hatte den heilige» Wunsch, diese Frage zu lösen, um damit meine Heimat wieder ins Reich zurückzuführen. Im Januar 1!l38 faßte ich den endgültigen Entschluß, im Laufe dieses Jahres so oder so das Selbstbcstimmungsrecht für die 6,5 Millionen Deutschen in Oesterreich zu erkämpfen. 1. Ich lud den damaligen Bundeskanzler Schuschnigg zu einer Aussprache nach Berchtesgaden und versicherte ihm, daß das Deutsche Reich einer weiteren Unterdrückung dieser deutschen Volksgenossen nicht mehr zusehen würde und daß ich ihm daher anheimstelle, aus dein Wege einer vernünftigen und billigen Abmachung einer endgültigen Lösung dieses Problems näherzutreien. Ich ließ ihm keinen Zweifel darüber, daß sonst die Freiheit im Sinne des Sclbstbcstimmnngsrechtes dieser 6,5 Millionen Deutschen mit anderen geeigneten Mitteln erzwungen werden würde. Das Ergebnis war eine Abmachung, die hoffen ließ, aus dem Wege einer allgemeinen Verständigung dieses schwie rige Problem zu lösen. 2. Ich erklärte in meiner Neichstagsrede vom 22. Februar, daß das Schicksal der vom Mutierlande gegen ihren Willen abg?lrcnnten lO Millionen Deutschen in Mitteleuropa das Reich nicht mehr gleichgültig sein lassen könne. Daß vor allem weitere Unterdrückungen und Mißhandlungen dieser Deutschen zu den schärssten Gegenmaßnahmen führen müßiew Wenige Tage später entschloß sich Herr Schuschnigg zu einem eklatanten Bruch der in Berchtesgaden getroffenen Ver einbarung. Das Ziel war, durch einen tollen Abstimmungs- beirug dem nationalen SelbstbestimmungsreckU und Willen dieser sechseinhalb Millionen Deutschen die leagle Rechis« grundtage zu entziehen. Mittwoch abends, am 9. März, erhielt ich durch die Rede Schuschniggs in Innsbruck von dieser Ab sicht Kenntnis., In der Nacht vom Mittwoch aus Donnerstag der Sftmark morgens befahl ich die Mobilmachung einer gewissen Anzahl deuischer Infanterie- und Panzerdivisionen mit dem Befehl, am Samstag, dem l2 März, 8 Uhr morgens, zur Befreiung der Ostmark den sofortigen Vormarsch über die Grenzen hin anzutreien. Freitag, den ll. März, morgens war die Mobil machung dieser Heeres- und ss-Verbände beendet, ihr Auf marsch vollzog sich im Laufe desselben Tages. Nachmittags erfolgte unterdes unier dem Druck der Ereignisse und der sich erhebenden Volksgenossen in der Ostmark der Rücktritt Schuschniggs Freitag abends erging die Bitte an mich, um unüberseh bare innere Wirniisse in diesem Lande zu verhindern, den Be fehl zum Einmarsch der deuischen Truppen zu geben. Schon gegen >0 Uhr nachts erfolgten an zahlreichen Stellen die Grenz- Übergänge Ab 6 Uhr früh begann der allgemeine Einmarsch, der unter uneimcßlichem Jubel einer nunmehr endlich befreiten Bevölkerung erfolgte. Am Sonntag, dem l3. März, verfügte ich in Linz durch die Ihnen bekannten beiden Gesetze die Eingliederung der Ost- Marl in das Deutsche Reich und die Vereidigung des ehemali gen Bnndesheercs auf mich als den Obersten Befehlshaber der deutschen Wehrmacht. Zwei Tage später fand in Wien die erste große Truppenparade statt. Alles dies hatte sich in einem wahrhaft atemraubenden Tempo abgespielt. Das Vertrauen auf die Schnelligkeit und Schlagkraft der neue» deutschen Wehrmacht wurde nicht ent täuscht, sondern höchstens übertroffen. Die Ueberzeugung von dem hervorragenden Wert dieses vorzüglichen Instrumentes hatte in wenigen Tagen ihre Bestätigung erhalten Die am lll. April stattgesundcne erste Wahl in den Groß deutschen Reichstag ergab eine überwältigende Zustimmung der deutschen Nation. Ruüd 99 v. H. hatten in diesem Sinne ihre Entscheidung gefällt. Befreiung der SnöstendeuWen Wenige Wochen daraus begann unter der Einwirkung der internationalen Hetzkampagne gewisser Zettungen und einzelner Politiker die Tschecho-Slowakei mii verstärkten Unter drückungen der dortigen Deutschen. Nahezu 3>4 Millionen unserer Volksgenossen lebten in geschlossenen Siedlungsgebieten, die zum größten Teil an den Reichsgrenzen lagen. Mit den in den letzten Jahrzehnten durch den tschechischen Terror vertrie benen Deuischen ergib! sich eine Zahl von über 4 Millionen Menschen deuischer Naiionalilät, die gegen ihren Willen in diesen, Staate behalten und mehr oder weniger mißhandelt wurden Keine Weltmacht von Ehre hätte einem solchen Zustand auf die Dauer zugesehen Der verantwortliche Mann für jene Ent wicklung, die allmählich die Tschecho Slowakei zum Exponenten aller gegen das Reich gerichteten sciudlichcn Absichten machte, war der damalige Staatspräsident Dr Benesch. Er hat aus An regung und unter Mitwirkung gewisser ausländischer Kreise im Mai des vergangenen Jahres jene tschechische Mobilisierung durchgcsührt, der die Absicht zugrunde lag, 1. das Deutsche Reich zu provozieren und 2 dem Deutschen Reich eine Nieder lage in seinem internationalen Prestige zuzufügen. Trotz einer dem tschechischen Staatspräsidenten Benesch in meinem Auftrag zweimal übermittelten Erklärung, daß Deutschland nicht einen einzigen Soldaten mobilisiert hatte, trotz der gleichen Versicherungen, die den Vertretern aus wärtiger Mächte abgegeben werden konnten, wurde die Fiktion aufrechterhalten und verbreitet, daß die Tschecho-Slowakei durch eine deutsche Mobilisation ihrerseits zur Mobilmachung ge zwungen worden wäre und Deutschland dadurch keine eigene Mobilmachung rückgängig machen und seinen Absichten ent sagen mußte. Herr Dr. Benesch ließ die Version verbreiten, daß daS Deutsche Reich durch die Entschlossenheit seiner Maßnahmen in die gebührenden Schranken zurückgewiesen worden sei. Da Deutschland weder mobilgemacht hatte, noch irgendeine Absicht besaß, die Tschecho-Slowakei etwa anzugreifen, mutzte diese Lage ohne Zweifel zu einem schweren Prestigeverlust des Reiches führen. Ich habe mich daher aus Grund dieser unerträglichen Pro vokation, die noch verstärkt wurde durch eine wahrhaft infame Verfolgung und Terrorisierung unserer dortigen Deutschen entschlossen, die sudetendeutsche Frage endgültig und nunmehr radikal zu lösen. Ich gab am 28. Mai 1. den Befehl zur Vorbereitung des militärischen Einschrei tens gegen diesen Staat mit dem Termin des 2. Ok tober. 2. Iw befahl den gewaltigen und beschleunigten Ausbau unserer Verteidigungsfront im Westen. Für die Auseinandersetzung mit Herrn Benesch und zum Schutze des Reiches gegen andere Beeinflussungsversuche oder gar Bedrohungen war die sofortige Mobilmachung von zu nächst 96 Divisionen vorgesehen, denen IN kurzer Frist eine größere Anzahl weiterer solcher Verbände Nachfolgen konnten. Die Entwicklung des Hoch- und Spätsommers und die Lage des Deutschtums in der Tschecho-Slowakei gab diesen Vorbereitungen recht. Die einzelnen Stadien der endlichen Erledigung dieses Problenis gehören der Geschichte an. Wieder haben sich die militärischen Vorbereitungen, die sich aus dje gesamte Wehr macht, sL- und SA.-Verbände erstreckten sowie im Falle Oester reich auch aus zahlreiche Polizeitruppen, aus das außerordent- lichste bewährt. Im Westen hat der Einsatz der Organisation Dr. Todt unter der Führung seines genialen Leiters und dank der Hingabe alter übrigen dort schaffenden Soldaten, Männer deS Reichsarbcitsdienstes und Arbeiter ein in der Geschichte bisher nicht für möglich gehaltenes einmaliges Er gebnis erzielt. SeldstvkltimmlmgsreHl lSNV Millionen erlömplt Wenn gewisse Zeitungen und Politiker der übrigen Welt nun behaupten, daß damit Deutschland durch militärische Er pressungen andere Völker bedroht Hube, so beruht dies auf einer groben Verdrehung der Tatsachen. Deutschland hat in einem Gebiet, wo weder Engländer noch andere westliche Nationen etwas zu suchen haben, für zehn Millionen deutsche Volksgenossen das Selbstbestim mungsrecht her gestellt. Es hat dadurch niemanden bedroht, eS hat sich nur zur Wehr gesetzt gegen den Versuch der Einmischung Dritter. Und lch brauche Ihnen nicht zu versichern, meine Abgeordneten, Männer des Deutschen Reichs- tagcs, daß wir es auch in Zukunft nicht hinnchmen werden, daß in gewisse nur uns angehende Angelegenheiten westliche Staaten sich einfach hineinzumengen versuchen, um durch ihr Dazwischentreten natürliche und vernünftige Lösungen zu ver hindern. Wir alle waren daher glücklich, daß es dank der Initiative unseres Freundes Benito Mufsolini und dank der ebenfalls hoch zu schätzenden Bereitwilligkeit Ehambcrlains und Daladiers- gelang, die Elemente einer Abmachung zu finden, die nicht nur die friedliche Lösung einer unaufschieb baren Angelegenheit gestattete, sondern die darüber hinaus als Beispiel gewertet werden kann für die Möglichkeit einer allgemeinen vernünftigen Behandlung und Erledigung be stimmter lebenswichtiger Probleme. Allerdings ohne die Entschlossenheit, dieses Problem so oder so zur Lösung zu bringen, wäre es zu einer solchen Eini gung der europäischen Großmächte nicht gekommen, Das sudetendeutsche Voll Hai seinerseits ebenfalls Gelegen heit erhalten, durch eine eigene und freie Willenskundgebung den Prozeß der Eingliederung in das Großdemsche Reich zu sanktionieren. Es vollzog seine Zustimmung mit derselben überwältigenden Mehrheit, wie sic die Wahl des ersten Groß deutschen Reichstages zeigte. Wir haben damit vor uns heute eine Vertretung deS dent- schen Volks, die es beanspruchen kann, als eine wahrhaft ver- kassungsgebende Körperschaft angesehen zu werden. Es liegt nicht im Sinne meiner Ausführungen, und es ist auch nicht möglich, im Rahmen dieses Rückblickes all derjenigen zu gedenken, die mir durch ihre Mitarbeit die geistigen und materiellen Voraussetzungen zum Gelingen des großen Eini- aungswerkes gegeben haben Ich mutz aber in dieser Stunde hervorheben, daß neben der impulsiven und mitreißenden Wirk samkeit des Eeneralfeld marschalls, unseres alten Par teigenossen Göring, auf den von ihm betreuten Gebieten — es'in erster Linie bis ebenso richtige wie kühne Beurteilung und im einzelnen hervorragende Behandlung aller außenpoli tischen Probleme durch Parteigenossen von Ribbentrop waren, die mir in der zurückliegenden großen Zeit eine außer ordentliche Hilfe für die Durchführung dieser meiner Politik bedeuteten. TriuWÄ Ler Zdee Dies zum sachlichen Ablauf des historischen Jahres 1938. Es scheint mir am heutigen Tage aber notwendig zu jein, es vor der Nation auszusprechen, daß das Jahr 1938 in erster Linie ein Jahr des Triumphes einer Idee war. Eine Idee hat ein Volk geeint zum Unterschied früherer Jahrhunderte, da man glaubte, diese Ausgabe nur dem Schwert überlassen zu dürfen. Als die deutschen Soldaten in die Ostmark und in das Subeten- land einrückten, da geschah es gegen die dortigen Unterdrücker des Volkes und mithin als Träger der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, der alle diese Millionen Deutsche innerlich schon länaft ergeben und verschworen waren. Die Flagge des nationalsozialistischen Reiches trugen die Deutschen der Ostmark und des Sudetenlandcs trotz aller Unter drückung als Symbol in ihren Herzen. Und dies ist der ent scheidende Unterschied zwischen der Entstehung Grotzdeutjchlanbs und ähnlichen Versuchen in vergangenen Jahrhunderten. Damals wollte man die deutschen Stiiämme in ein Reich zwingen, heute hat das deutsche Volk die Widersacher des Reiches bezwungen. In kaum acht Monaten vollzog sich eine der bemerkenswer testen Umwälzungen Europas. Wenn es nun früher vornehmlich die vermeintlichen Belange der einzelnen Stämme und Länder oder der Egoismus deutscher Fürsten waren, die sich jeder wahrhaften Reichseintgung ent- qegenstemmten, dann diesmal nach Beseitigung der inneren Reichsfeinde die internationalen Nutznießer der deutschen Zer splitterung, die als letzte Kräfte hemmend einzuareifen ver suchten. So war es diesmal nicht mehr notwendig, das Schwert zu ziehen zur Erzwingung der nationalen Einigung, sondern nur zum Schutze derselben vor der äußeren Bedrohung. Die junge Wehrmacht des Reiches hat ihre erste Probe dabei glänzend bestanden. GarMen des Reiches Dieser in der Geschichte unseres Volkes einmalige Vorgang bedeutet für Sie, meine abgcordnctcn Männer des Eroßdeut- schen Reichstages, eine heilige und ewige Verpflichtung. Sie sind nicht die Vertreter einer Landschaft oder eines bestimmten Stammes. Sie sind nicht Repräsentanten besonderer Interessen, sondern Sie sind zu allererst die gewählten Vertreter des ge samten deutschen Volkes. Sie sind damit Garanten jener Deut schen Reiches, das der Nationalsozialismus ermöglicht und ae- schassen hat. Sie sind deshalb verpflichtet, der Bewegung, die das Wunder der deutschen Geschichte des Jahres 1938 vorberei tete und verwirklichte, in treuester Gesolgschaft zu dienen. In Ihnen müssen sich die Tugenden der nationalsozialistischen Par tei in hervorragendster Weise verkörpern, Treue, Kameradschaft und Gehorsam. So wie wir uns diese im Kamme um Deutsch land anerzogen hatten, so soll für alle Zukunft die innere Aus richtung der Vertreter des Reichstages bleiben. Dann wird die repräsentative Vertretung der deutschen Nation ein verschwo rene Gemeinschaft darsteüen van positiven Arbeitern am deut- schen Volk und Staat. Meine Abgeordneten, Männer, des Reichstages! Die Geschichte der letzten 30 Jahre hat uns allen eine große Lehre zu geben, nämlich die, daß das Gewicht der Nationen nach außen gleich ist der Kraft der Völker im Innern. Aus Zahl und Wert der Volksgenossen ergibt sich die Bedeu tung des Volkes im gesamten. Allein die letzte und entschei dendste Rolle bei der Bewertung der wirklichen Kraft einer Nation wird immer dem Stande der inneren Ordnung, d. h. der vernünftigen Organisation dieser Volkskraft zukommen. Der deutsche Mensch ist heute kein anderer als vor 10, 20 oder 30 Jahren. Die Zahl der Deutschen hat sich seitdem nur unwesentlich vermehrt. Fü leiten, Genie, Tatkraft usw. können nicht höher geschätzt werde As in früheren Jahrzehnten. Das einzige, was sich wesentlich indert hat, ist die bessere Nutzbar machung dieser Werte duu die Art ihrer Organisation und dank der Bildung einer nem.i Führunssauslef«.^ Das politisch und gesei harrnm desorganisierte veurM« Volk früherer Jahrzehnte har den größten Teil der ihm inne wohnenden Kräfte in einem ebenso unfruchtbaren vne unsm» nigen gegenseitigen inneren . ieg verbrauaft. Die sogenannte demokra: he Freiheit des Auslebens der Meinungen und Instinkte sUH nicht zu einer Entwicklung oder auch nur Freimachung besont er Werte oder Kräfte, sondern nur zu ihrer sinnlosen Vergc ma und endlich zur Lähmung jeder noch vorhandenen wirklich schöpferischen Persönlichkeit. Indem der NationalsoziaU mus diesem unfruchtbaren Kampf ein Ende bereitete, erlöste er die bis dahin im Innern gebundenen Kräfte und gab sie frei zur Vertretung der natio nalen Lebensinteressen im Sinne der Bewältigung großer Ge meinschaftsaufgaben im Innern des Reiches als auch im Dienste der Sicherung' der gemeinsamen Lebensnotwendigkeiten geg«n^ über unserer Nation. VsllsgemMchasL als MMsattor Es ist ein Unsinn, zu meinen, daß Gehorsam und Disziplin nur für Soldaten nötig wären, im übrigen Leben der Völker aber wenig nützliche Bedeutung besäßen. Im Gegenteil. Die disziplinierte und in Gehorsam erzogene Volksgemeinschaft ist in der Lage, Kräfte zu mobilisieren, die einer leichteren Behaup tung der Existenz der Völker zunutze kommen und die damit der erfolgreichen Vertretung der Interessen aller dienen. Eine solch« Gemeinschaft ist allerdings primär nicht durch den Zwang der Gewalt zu schaffen, sondern durcki die zwingende Gewalt einer Id e e und damit durch die Anstrengungen einer andauern den Erziehung. Der Nationalsozialismus erstrebt die Herstellung einer Nahrhaften Volksgemeinschaft. Diese Vorstellung ist ein fcheinbar ferne liegendes Ideal. Allein, dies ist kein Unglück, im Gegenteil- Gerade die Schönheit dieses Ideals verpflichtet zu einer fort gesetzten Arbeit und damit zum unentwegten Streben nach ihm. Dies ist der Unterschied zwischen den sogenannten Partei programmen einer verschwundenen Zeit und der Zielsetzung de» Nationalsozialismus. Die Parteiprogramme von einst enthiel ten verschieden formulierte, iedoch zeitlich bedingte und damit begrenzte wirtschaftliche, politische oder konfessionelle Aufsas-, jungen oder Absichten. Der Nationalsozialismus dagegen stellt in seiner Volksgemeinschaft ein zeitloses Ziel auf, das nur durch fortgesetzte und dauernde Erziehung angestrebt, erreicht und er halten werden kann. Während sich also die Arbeit der früheren Parteien im wesentlichen in der Behandlung von staats- oder wirtschaft lichen Tagesfragen uuv Angelegenheiten erschöpfte und mit hin hauptsächlich in das Parlament verlegt worden war, hat die nationalsozialistische Bewegung eine unentwegte Arbeit am Volk selbst zu leisten. Aber auch die Auswertung dieser Arbeit erfolgt nicht im Reichstag, sondern auf allen Gebiete« des innen- und außenpolitischen Lebens. Denn die Volksgemeinschaft stellt den entschridensten Wert und damit Machtfaktor dar, den die Staats- sührung bei ihren Entschlüssen einzusetzen in de» Lage ist. Es spricht nicht gegen die Wichtigkeit dieser Tatsachen dad, geringe Verständnis, das insonderheit die früheren Vertreter unserer bürgerlichen Parteien für solche Erkenntnisse aufzu-f bringen vermochten. Es gibt Menschen, denen selbst die größten und erschüt terndsten Ereignisse keinerlei innere Nachdenklichkeit oder gar Bewegung aufzuzwingen vermögen. Diese sind dafür auch persönlich innerlich tot und damit für eine Gemeinschaft wert- los. Sie machen selbst keine Geschichte und man kann mit ihnen auch keine Geschichte machen. In ihrer Beschränktheit oder in ihrer blasierten Dekadenz sind sie eine unbrauchbare Ausschussware der Natur. Sie sinden ihre eigene Beruhigung oder Befriedigung in dem Gedanken einer infolge ihrer vermeintlichen Klugheit oder Weisheit über den Zcitercianissen liegenden erhabenen Haltung, d. h. besser Ignoranz. Man kann sich nun sehr gut denken, daß ein Volk nicht einen einzigen solchen Ignoranten besitzt und dabei der größten Handlungen und Taten fähig zu sein vermag. Es ist aber unmöglich, sich eine Nation vor zustellen oder sie gar zu führen, die in ihrer Mehrzahl aus solchen Ignoranten bestünde statt aus der blutvollen Mass« idealistischer, gläubiger und bejahender Menschen. Diese sind die einzig wertvollen Elemente einer Volks gemeinschaft. Tausend Schwächen sind ihnen zu verzeihen, wenn sie nur die eine Stärke besitzen, für ein Ideal oder eine Vorstellung, wenn notwendig, auch das Letzte geben zu können! Ich kann daher, meine Abgeordneten des Reichstages, nur die dringende Bitte wiederholen, die ich in tausend und aber Tausenden Versammlungen vor dem Volk immer wieder aus gesprochen habe: Sehen Sie die Erhaltung des Reiches nur in der Schaffung und Stärkung der nationalsozialistische!, Volksgemeinschaft. Dies wird Sie dann von selbst zwingen, auf zahlreichen einzelnen Gebieten eine Wirklich positive Arbeit zu leisten. Damit allein wird es auch möglich, jene Hundertlausende und' Millionen tatkräftiger Naturen in unserem Volk wirkungs voll zum Einsatz zu bringen,denen die normale bürgerliche Tätigkeit im Wirtschaftsleben usw. niemals eine genügende Befriedigung geben kann. Die Organisation der nationalso zialistischen Volksgemc.nschast erfordert Millionen tätiger Mitglieder. Sie zu finden und auszusuchen, heißt an jenem gewaltigen Auslcseprozetz mithelsen, der es uns ermöglicht, für die letzten Staatsaufgaben nicht die durch Schulen gezüch teten, sondern durch die eigene Fähigkeit berufenen Vertreter auszuspüren. Und dies ist entscheidend nicht nur für die Volks- sondern auch für die Staatsführung. Tenn in der Millioncumaue des Volkes leben genügend Veranlagun gen, um sämtliche maßgebende Stellen erfolgreich besetzen zu können. Ties ergibt die grösste Sicherung des Staates und der Volksgemeinschaft gegenüber revolutionären Absichten ein zelner und den zersetzenden Tendenzen der Zeit. Nenn die Ge fahr droht immer nur von den übersehenen, im tiefsten Grund aber schöpferischen Talenten, niemals von den nur negativen Kritikastern oder Nörglern. In ihnen liegt weder der Idealis mus noch die Tatkraft, um wirklich Entscheidendes zu voll bringen. Neber Pamphlete, Zeitungsartikel und rednerische Exzesse Pflegt sich ihr oppositioneller Ingrimm selten zu steigern. Die wirklichen Revolutionärs von Weltformat sind zu allen Zeiten die von einer überheblichen, verkalkten, ab geschlossenen Gesellschastsschichtung übersehenen oder nicht zu- gelassenen Führernaturen gewesen. Es liegt daher im Interesse des Staates, durch eine best« Auslese immer wieder neu zu prüsen, welche Talente in einem Voile vorhanden sind und wie sie zum nutzbringenden Einsatz gebracht werden können. Die erste Voraussetzung dazu bietet die gewaltige Organi sation einer lebendigen Volksgemeinschaft selbst. Denn sie stellt die umfassenden Ausgaben und erfordert eine dauernde und vielseitige Arbeit. Bedenken Sie allein das ungeheure Ausmaß von Erziehungs- und damit Führungsarbeit, das eine Organi sation wie die Arbeitsfront benötigt Meine Abgeordneten, wir stehen hier noch vor ungeheuren, gewaltigen Aufgaben. Austum der MnmgMW Eine neue FUHrungssckicht unseres Volkes muß aufgeballt werden. Ihre Zusammensetzung ist rassisch bedingt. Es ist aber unbedingt notwendig, durch das System und die Art unjerer Erziehung vor allem Tapferkeit und Vcrantwortungssrcudigkeit als selbstverständliche Voraussetzung für die Ueberuahnw jede« (Fortsetzung in der Beilage.)
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