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Zwangsverglcich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 2v Rpf. — Dorgeschrs» bene Erscheinungstage und Platzwünfche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z c i g c n-A n n a h m « durch Kernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 tcücn Anzcigci" übernc§ men wir keine Gewähr. — — —— — Bei Konkurs m» Dal „Wilsdruffer Tageblatt" erscheint werktags lk Uhr. Bezugspreis morüttl. 2 NM. frei Haus, bei Postbestcllung t,M RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lv Rpf. Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle ! »ehmen zu jeder Zeit Be- stellungcn entgegen. Im ! Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Bctricbsstörun-j gen besteht kein Anspruch ' auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beilicgt. Nr. 21 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 25. Farmar 1939 an in In den Abendstunden des Dienstag erreichten die nationa len Truppen die unmittelbare Umgebung der katalanischen Hauptstadt. Sic stehen nur noch einen Kilometer von der Süd- arenze der Stadt entfernt und haben bereits die ersten Häuser der Stadtteiles Sans erreicht. Das Fort Montjuich liegt un mittelbar vor den nationalen Truppen, ihr Jnsanteriefeuer er reicht bereits die Pferderennbahn sowie den Stadtteil Las Corls. Verschiedene Straßen,züge des Vorortes Hospitalet sind schon im Besitz der Nationalen. Die Stadt ist im Westen und Norden abgeriegelt. Eine Division des Armeekorps General Dagues nimmt unmittelbar vor Barcelona eine Linksschwenkung vor uno um geht die Stadt im Westen. Der Vorort Sarria liegt bereits im MG.-Feuer dieser Abteilung. Der Vormarsch der nationalen Truppen hatte bis zum späten Nachmittag eine Tiefe von 24 Kilometer erreicht. Tas Marokkokorps des Generals Uague ließ dem Feind keine Zeit, seine Brücken zu sprengen. Es besetzte im Sturm Prat de Llobregat und den dort befindlichen Großslughasen, dann kreuzte es aus den erhalten gebliebenen Brücken den Llobregat. Die Geschwindigkeit des Vormarsches war so groß, daß der Nachschub außer Sicht war, Schritt zu halten. Daher ließ die nationale Heeresleitung Material, Munition und Verpflegung durch Großbomber nachbesördern. Die 4. Navarra-Brigade unter General Alonso Vego er oberte die Stadt Martorell, ein wichtiger Knotenpunkt an der Hauptstraße Igualada—Barcelona mit 5000 Einwohnern. Die Bevölkerung war von dem Eindringen der Nationalen völlig überrascht. Sie war noch fast vollzählig zurückgebliebep- da das Erscheinen der Nationalen keineswegs so schnell erwartet wurde. Als die Soldaten Francos in die Stadt einrückten. stürzte die Bevölkerung in dichten Mengen auf die Straften und umarmte ihre Befreier mit unbeschreiblicher Begeisterung. Nach der Eroberung MnrtorclleS rückten die Truppen gleich weiter und kreuzten widerstandslos den Llobregatflntz, genau in östlicher Richtung vorstoßend. Da diese Kolonne dabei ist, Barcelona nördlich zu umgehen, wird die Einkreisung der Stadt in kürzester Zeit vollzogen sein. Das Feuer der nationalen Artillerie macht jeden Schiffs verkehr im Hafen von Barcelona unmöglich. Der Reichsverkehrsminister betonte hieraus die Not wendigkeit, die Anlagen der Reichsbahn auf größte Lei stungsfähigkeit zu bringen. Der begonnene Ausbau der Strecken und Bahnhöfe in den heimgckehrten Gebieten werde beschleunigt. Vor allen Dingen gelte es, die Engpässe bei Passau, Limburg und Salzburg zu beseitigen. Der Eisenbahnweg über Hof—Regensburg werde wesentlich durch Bahnhofs- und Streckenumbauten verbessert. Ein weiteres wichtiges Bauzentrum sei Mitteldeutschland. Auch das Wasser straßennetz werde ausgebauft Als wichtige Etappen des Bauprogramms nannte Dr. Dorpmüller u. a.: Fertig stellung des Masurischen Kanals, Vollendung des Adolf- Hitler-Kanals, Ausbau der Oder, Umbau der Berliner Wasserstraßen, Einführung des Mittellandkanalverkehrs in die Berliner Häsen, Niedrigwasserregulierung der Elbe, Vollendung des Stichkanals vom Mittellandkanal zu den Reichswerken Hermann Göring, Kanalisierung der Werra und der Mittelweser, Regulierung des Oberrheins zwi schen Kehl und Basel, die Neckar-Kanalisierung und den Bau des Oder-Donau-Kanals. Schließlich sprach auf der Tagung der Leiter der Kommission, Bernhard Köhler. Deutschlands geogra phische Lage als Mittelpunkt Europas stelle ihm besondere wirtschaftliche und verkehrspolitische Aufgaben. Unsere wirtschaftlichen Beziehungen könnten durch den Ausbau des Verkehrswesens wesentlich gefördert werden. Reich und erneu starken Ausbau oer Reichsbahn und der Reichswasserstraßen ankündigte. Hauptträger des deutschen Verkehrs, so sagte er, seien diedeutschen Eisenbahnen, die beispielsweise über 80 v. H. der gesamten Güiertransport- menge auf der Schiene beförderten. Seit der Machtübernahme sei der Güter- und Reiseverkehr der Reichsbahn unaufhörlich angestiegen. Auch ihr Aaslandsverkehr namentlich mit Süd osteuropa habe beträchtlich zugenommen. Der Auslandsverkehr der deutschen Seeschiffahrt sei in den letzten sechs Jahren um 62 v. H., ihr Küstenverkehr um 117 v. H. gestiegen. Im St ratzenkraft verkehr betrage die Gesamtzahl der Kraftfahrzeuge im Reich (einschließlich der Ostmark) 3H Millionen. Trotz Ausnutzung aller vorhandenen Betriebsmöglich leiten und Anlagen habe sich die Gesamtheit der von der Reichsbahn geforderten Leistungen zeitweise als zu groß erwiesen. Besonders litten die in das Altreich zu- rückgekehrtcn Gebiete unter starken Verzögerungen, weil ihre Bahnanlagen unzureichend waren. Der riesige Ver- kehrsansall konnte nicht befriedigend bedient werden. Bei dieser Lage mußten Frost- und Schneeverwehun gen — im Dezember im ganzen Reichsgebiet plötzlich ein setzend — die Verkehrsstockungen weiter außerordentlich verschärfen. Der Ausfall der Binnenwasserstraßen und teil weise der Landstraßen bedingte nie erwartete Leistungen auf der Reichsbahn. Von einer elftägigen Sperre im Güter verkehr für neun notleidende Reichsbahndirektionsbezirke waren nur Lebensmittel und Kohle ausgenommen. Nur so gelang es, der Schwierigkeiten in der Brennstoffversorgung Herr zu werden. Dr. Dorpmüller: Große Baupläne im ganzen Reich Hannecken sprach Reichsverkehrs- MMistLr Yr. Dorpmüller, der große Baupläne im ganzen Manresa MM» Die Listerbrigade und rote Sonderstotztruppen auf ver Flucht Nuumchr befindet sich anch die wichtige Kreisstadt Man- resa, ein bedeutender Mittelpunkt des katalanischen Handels und der Landwirtschaft, im Besitz der nationalen Truppen. Seit zwei Tagen hatten das Urgelkorps, die Maestrazgo- Armee und Legionärsdivisionen die Einkreisung Manrcsas vorbereitet. Die Leitung der roten Truppen betrachtet^ diesen Ort als Zentrum der Verteidigung und hatte dort die Lister brigade sowie Sonderstoßtrupps konzentriert. Das bergige Ge lände nördlich und westlich von Manresa sowie der Fluß Cardoner machten die Stadt zu einem geographisch bevorzug ten Stützpunkt. Die meisten Brücken über den Cardoner waren von den Roten gesprengt worden. Der Angriff auf die Stadt setzte von allen Seiten gleichzeitig ein. Bereits nach kurzem Kampf war Manresa im Besitz der nationalen Truppen, die daraushin sofort den Vormasch wieder ausnahmcn und den Feind in Richtung auf Tarrasa verfolgten. In Manresa * wurde, eine große Zahl von Gefangenen gemacht. Im Rahmen des großen Lehrgangs der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, in München sprach Generalmajor von Han necken, der einen Ucbcrblick über den ihm innerhalb des Vierjahresplans Angewiesenen Frontabschnitt, nämlich die Bewirtschaftung der indu striellen Rohstoffe, gab und dir gewaltigen Erfolge auf zeigte, die auf diesem Gebiet bis heute zu verzeichnen sind. Gencralmajor von Hannecken schilderte zunächst unsere Ver- forgungslage in der Eisenwirtschaft und erwähnte die Maß nahmen, die nach Verstraffung der Bewirtschaftungsorganisa tion und der Konzentration aller Stellen ergriffen werden: Sparmaßnahmen beim Verbrauch, zum Beispiel durch Einfüh rung der eisensparenden Bauweise und durch Einführung deutscher Rohstoffe, planmäßige Lenkung des Ausbaues der Eisenindustrie, Steigerung der inländischen Eisenerzförderung und des Baues neuer Hüttenanlagen und schließlich Sonder- maßnahmen zur Schrottersassung. ^5 Millionen Tonnen Eisenerzförverung Das Jahr 1938 brachte im gesamten Reichsgebiet eine Eisenerzförderung von rund 1S Millionen Tonnen mit über 4 Millionen Tonnen Eisen. Am Jahresschluss-lag bereits die Förderung bei nahezu 1,4 Millionen Tonnen Roherzen im Monat. Für das Jahr 1939 ist mit einer weiteren namhaften Steigerung zu rechnen. Neben dem Erz ist das Schrott von größter Bedeutung für unfere Eisen- und Stahlerzeugung. Das Schryttaufkommeu im Inland betrug 1938 etwa 10 Millionen Tonnen, die Ein fuhr rund 1 Million Tonnen. Der Steigerung des Schrottaus kommens dient die Schrottsammelaktion der SA. und der DAF. Die Schilderung der Lage unserer Nichteisenmerall- wirisch ast zeigte eine größere Abhängigkeit von der Ein kuhr als beim Eisen. Hier wurde das System der Förder prämien und der weitgehenden staatlichen Kredithilse zum Zwecke der Steigerung der Jnlandssörderung ausgewandr. Baustoffindustrien erhöhen Leistungsfähigkeit Der Vortragende behandelte dann das Gebiet der Aus tauschstoffe in der Metallindustrie, also den Einsatz der Leichimetalle und des Magnesiums, für das Anwendungs gebote erlassen wurden, da es uns als deutscher Rohstoff heute unbeschränkt zur Verfügung steht. Nach einem Ueberblick über Erzeugung und Verbrauch der Kohle und über die Maßnahmen zur Beseitigung der aus dem Kohlegebiet bestehenden Engpässe durch höchst rationelle Verwendung als Brennstoss und als Rohstoff, wandte Generalmajor Yon Hannecken sich dem Gebiei der sonstigen Baustoffe zu. Die Baustoffindustrien „Steine und Erden" werden 1939 ihre Leistungsfähigkeit möglichst noch weiter erhöhen. Die Mineralölwirtschaft ist einer der Pfeiler, auf dem die vom Führer ungeordnete Motorisierung steht. Der Vierjahresplan verlang! hier eine weitere Intensivierung der Maßnahmen, die bereits vor seiner Verkündung eingeleitet waren. Zu einer wirksamen Steigerung Ver Erdölförde rung waren neben technischen auch rechtliche Voraussetzungen zu schassen. Die Verarb-ittma der steigenden Erdölförderung erfolgt Planmäßig in erster Linie aus Schmieröl. Als weiterer Rohstoff kommt die Braun- bzw. Steinkohle in Frage. Auch hier zeigt sich eine gewaltige Steigung der eigenen Produktion an Kraft-, Heiz- und Schmierstoffen, die aber noch immer weit gegenüber der sprunghaften Steigung des Verbrauchs zurückbleibt. personenkrastwagen nur noch mit Bunareifen Von ganz besonderem Interesse war der Bau von Anlagen Zur Erzeugung von synthetischem Kautschuk, für den die deutsche Wirtschaft und Industrie jahrzehntelang Vorberei tungen getroffen hm In zwei großen Werken wird der Aus bau der Erzeugung vorangetriebem Durch Verbefserung der Verfahren und der Ausbeute ist es gelungen, die Gestehungs kosten erheblich zn verbilligen. Die Fahrvcrsnche gestatten es, daß im Lause des Jahres 1939 der gesamte Personenwagen- sektor von Naturkautschuk auf Bunareifcn umgestellt werden, Die Ausführungen Generalmajors von fiannecken klangen in eine zuversichtliche Prognose aus. Es steht außer Zwcisel. daß die nationalsozialistische Volkswirtschaft das ihr vom Führer im Vierjahresplan gesetzte Ziel erreichen wird * Alls GMWiltzMite ssr MM« Der Vorort Hospitalet bereits erreicht NkrjühresOnziele iverben erreicht Generalmajor von Hannecken sprach in München 1932 hatte die eigene Eisenerzförderung bei einer Beleg schaftsstärke von 4000 Mann noch 1,3 Millionen Tonnen be tragen. 1937 war sie bereits auf 9,7 Millionen Tonnen und Roherze mit einer Eisenausbeute von 2,8 Millionen Tonnen Und einer Belegschaftsstärke von 22 000 Mann gestiegen. Aber auch das reichte nicht aus. Im großen Maßstab mußte aus die mengenmäßig bedeutenden, aber gtttemäßig geringen eigenen Vorkommen zurückgegriffen werden. So erfolgte der Aufbau der Reichswerke Hermann Göring bei Salzgitter. Das Ziel ist, hier die gleiche Jahresmenae zu erzeugen, wie sie der gesamte Eisenerzbergbau außerhalb der Reichswerke nach dem Aufbauprogramm aufzubringn hat. Die Erschließung der übrigen eigenen Eisenerzvorkommen bleibt der Initiative der Privatindustrie überlassen Einen willkommenen Zuwachs — Eisenerzen haben wir durch die Ostmark, insbesondere Steiermark und Kärnten, erhalten. JaA^s VerkrsG Ars! Die Reise des Reichsautzenministers von Rib» M bentrop nach Warschau in Erwiderung des seiner» W zeitigen Besuchs, des polnischen Außenministers in W Berlin fällt zusammen mit dem fünfte« W Jahrestag des deutsch-polnischen Ab» W kommens. Am 26. Januar 1934 wurde dieses W Abkommen unterzeichnet, das sich für beide Staaten W so bedeutsam entwickelt hat. Der deutsch-polnische Vertrag hat die Befrie» M düng des Ostens eingeleitet, wie das Münchener W Abkommen und das Abkommen in Paris auf Grund W der Initiative des Führers auch im Westen eine A wesentliche Beruhigung geschaffen hat. Der fünf» W jährige Bestand des deutsch-polnischen Abkommens As beweist, daß diese Jahre eine Gewähr für den Wert W der Nichtangriffserklärung sind. Weiler muß man M bei Würdigung dieses Vertrages sich des Zustandes M erinnern, der vor Entstehung des Paktes geherrscht M hat. Die bis 1933 allgemein übliche Einstellung Ag Deutschlands zu Polen, in dem man den Erzfeind W erblickte, ist durch den Vertrag korrigiert worden. W A d o l f H i t l e r ist nicht den ausgetretenen Weg M der Nachkriegszeit gegangen, sondern er hat neue i Wege und Menschen gesucht, mit denen er Fühlung M bekam. Und einer von denen, mit denen er sich be- W gegnete in seiner Politik, war der Gründer des W jungen polnischen Staates, Marschall Pil- M sudski. Hitler und Pilsudski haben das Verdienst, W Wege beschritten zu haben, die bisher als ungang- W bar galten oder zum mindesten als unpopulär. Der deutsch-polnische Vertrag von 1934 schuf W Deutschland Nückenfreiheit im Osten für die M Durchführung seines großen Aufbauwerkes. Er gab M in gleicher Weise auch den Polen die Möglichkeit, W ihre Kräfte auf die innerstaatliche Festigung zu ton» M zentrieren. Die Nichtangriffserklärung ist später W durch verschiedene Abkommen ergänzt worden, und - wenn wir auch nicht leugnen können, daß unterge- W ordnete Instanzen in Polen manchmal nicht im M Sinne der Abkommen gewirkt haben, so ist doch kein W Zweifel darüber, datz sich die verantwort» W lichen Staatsmänner des polnischen Staates stets M an den Pakt gebunden fühlten. Dann wollen wir eines nicht vergessen: Wenn N sich damals Adolf Hitler und Marschall Pilsudski M trafen, so führte sie die Erkenntnis der Gefahr zu» sammen, die Europa durch den Bolschewis- W mus drohte. Pilsudski hat zu seinen Lebzeiten stets W darauf hingewiesen, datz sich die erste Angriffswelle M der bolschewistischen Wcltrevolution zunächst gegen HD Warschau richten werde. Es hat nicht au Versuchen anderer Mächte ge- M fehlt, die deutsch-polnischen Beziehungen zu stören. - Aber es Hai sich gezeigt, daß der Vertrag allen MZ Störungsmanövern gegenüber standhält. Der kürz» M liehe Besuch des polnischen Außenministers Beck auf W dem Obersalzberg und nunmehr der Besuch Rib- DD bcntrops in Warschau sind sichtbare Beweise für de« W Wert der Nichtangriffserklärung von 1934.