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Eine Gemeinde schuf sich ein Seim Das Dorstzaus in TelZertzüMer S21 Meter über dem Meeresspiegel liegt am Fuß des Fichtelberges Sachsens „höchstes" Dorf Tellerhäuser. 160 Männer, Frauen und Kinder sind hier daheim, schlichte «nd gerade Menschen — verwurzelt mit der Heimat, die sie lieben. Ten Inhalt ihres Daseins bestimmen der Wald und das Hänsel, das sie ihr eigen nennen. Waldarbeiter find die ernsten und wortkargen Männer, aber nebenbei wird der herben Erde das abgerungen, was sie in den Wenigen Monaten des Blühens und Reifens hergibt. Ein Stück Vieh oder auch zwei stehen in jedem Stall. Tellerhäuser batte einst einen schlechten Klang. Für den Lehrer war es noch vor dem großen Krieg ein Ort der Strafversetzung. Mit der dieser kleinen Torfgemein schaft eigenen Kraft hat sich Tellerhäuser von diesem vor schnell gefällten Urteil befreit. Daß hierbei gerade der Dorfschullehrer — der zweite, der nicht als Strafversetz ter nach dort ging — einen großen Anteil hat, versteht der, der Lehrer Hertel kennenlernte. Er sagt es selbst, daß er hier oben, wo er schon 16 Jahre eine Heimat ge sunden hat, bis an sein Lebensende bleiben wird. Die Schule hat er zunächst zu dem Ort gemacht, wo sich die Dorfgemeinschaft traf. Wie oft hat er in den Zimmerchen Les Schulhauses alle Einwohner zu besinnlichen und zu frohen Stunden versammelt. Aber der Naum wurde bald zu eng, man suchte und fand einen Weg. Das nationalsozialistische Deutschland erfüllte den Tellerhäusern ihren langgehegten Wunsch. Sie erhielten eine würdige Stätte ihrer Gemeinschaft, ihr schlichles Dorfhaus. Mitten im Ort schmiegt es sich freundlich an den sanften Abhang. Diesxs Dorfhaus und seine noch sunge Geschichte legen beredtes Zeugnis davon ab, was nationalsozialistisches Gemeinschaftswollen vermag. Erst sollte es nur bei dem Dorfplatz bleiben, der un terhalb des Dorfbauses entstanden war. Im Sommer — so wurde uns berichtet — ist er eingebettet in den bunten Schmuck frischer Gebirgsblumen. Oftmals treffen sich hier an warmen Abenden die Dörfler, derweil die Mädel sin gen. Aber diese Abende waren selten. Es ist ein kurzer Sommer, der den Tellerhäusern beschieden ist. So zwang auch das Klima zum Bau des Dorfhauses. Alle im Dorf haben mit Hand ange legt! Der Grund wurde in froher Gemeinschaftsarbeit ausgeschachtet, das Holz des heimischen Waldes bauge- recht bearbeitet. Unendlich viel Mühe hat das schwär zende Absengen der Stützbalken und vieler Möbelstücke mit der Lötlampe gemacht. Wie lange haben die Männer «nd Burschen beim Basteln der wunderschönen Lampen und Leuchter gesessen, die ebenfalls aus heimischem Holz entstanden. Ein Mädel entwarf einen lustigen Linol schnitt von der frohen Jagd im Gebirgswald. Alle die lei nenen Fenstervorhänge sind mit diesem oder einem an deren Entwurf wasch- und kochecht bedruckt. Der große schöne Saal, die Stätte, an der sich das Dorf bei den großen Feiertagen der Nation versammeln wird, macht durchaus nicht den Eindruck der öden Leere, die uns allen in Wirtssälcn anffällt. Schlicht sind die Möbel und die übrige Ausstattung und dabei so sinnig anheimelnd. Auf der kleinen Bühne, die mit wenigen Handgriffen in eine Stilbühne oder eine gebirgische Hutzenstube verwandelt werden kann, steht eine Drehorgel, die lustige Erzgebirgsweisen erklingen läßt. Und der Bühne gegenüber sehen wir eine kleine Empore, wo die Dorfkapelle spielen wird. Zum ersten Mal waren die Tel- lcrhäuser mit vielen ihrer Freunde, die sie im Sommer und Winter immer wieder besuchen, zum Weihnachtsfest in der Halle versammelt. Es gab das bekannte „Neuner lei" für den Magen und ein weihnachtlich Spiel für das Herz. Noch heute erzählen die Tellerhäuser von dieser er sten Feierstunde in „ihrem" Heim. Dem Saal gegenüber liegt die Dorfstube. Ein Wand schrank beherbergt die Akten der Partei, ein zweiter die der Gemeinde. In diesem gemütlichen Raum werden alle Dienstbesprechungen abgehalten, treffen sich die Männer und Frauen. Auch eine Dorfbücherei hat hier Einzug ge halten. Sie wird eifrigst benutzt. Dicht dabei liegt der Sanitätsranm, der rasch zu einer Behelfsküche verwan delt werden kann. Und oben haben HI. und BDM. je ein Heim erhalten, freundliche Zimmerchen, die von den Mä del und Jungen des Dorfes gemeinsam ausgeschmückt wurden. * Wir sitzen in der schönen Halle des Hauses. Ein ein facher Waldarbeiter erzählt uns die Geschichte des Ortes. Zwischendurch singen die Mädel heimische Lieder, die dort oben entstanden sind. Nur vier Kilometer von Tellerhäu- ser entfernt steht das Haus, wo der Sänger des Gebir ges wohnte: der Günther-Anton. Es ist eine beglückende Stunde, die wir hier verbringen dürfen. Glückliches Tellerhäuser — du hast dir deinen Zauber bewahrt! Möae er dir immer erhalten bleiben ... L. SE« Md KMHkwWM Meißen. Zehntausende sahen in Meißen die waghalsigen Vorführungen der Artistentruppe Camilio Mayer, die am Sonntag zum Besten des WHW. stattfanden. Es war ein ganz großer Erfolg für dieses Liebeswerk, aber auch ein Schau stück, wie es Meißen niemals erlebt hat. Auf einem 16 Meter hohen Seil zeigte die Truppe ihre tollkühnen Vorführungen. Camilio Mayer lief auch rückwärts und trug schließlich den Arbeitskamerad Beißig vom Kabelwerk Meißen über das Seil. Die Sensation aber war die Todesfahrt an dem von der Albrechsburg über die Elbe bis an den Brückenkopf reichen den Drahtseil. Die blonde, hübsche Artistin Camilla, in ein fesches Matrosenkostüm gekleidet, begann hier nach einem Ka nonenschlag, mit dem Genick in einem Riemen hängend, die Todesfahrt am Seil. Ihre sportliche Leistung dürfte unerreicht DAS. - RSS. „Kraft dar» Freude" Ein langgehegter Wunsch geht in Erfüllung: Freitag, 3. Febr. im Löwen GaMPiel der Hohnsteiner MpysMpiele! 17 Uhr für alle Kinder aus Stadt und Land, 20 Pfg 20 Uhr Erwachsene 50 Pfg., Rentner, Jugend 20 Pfg. Der Eintrittspreis steht in keinem Verhältnis zu dem Wert dieser köstlichen/stunden. Karten ab heute bei Wugk u. unsern Amtswaltern 8ekiitronksu8-l.!!;kt8pielo V/ i I 8 rt r' u if 1 Nienslsg dis 0onnen»1sg /zS Udn Einmalig kür jecken, ckieser neue Oka-üroü-?ilm I>Ior6!ick1 mit Ken« velt^en, ?ritr Kampers, Uilcke Sossak, ckoset Sieber u. a. m. Line ckramatiscke Ksncklung, ckie ikre sclücksslssckveren Kreise um blot, Dock unck lüebe bis in ckm Lmsamkeit cker stürmiscben Lisvrelt Orönlancks riebt. Lin Ksmpt gegen rnsencke dlaturgewalten. Oer Kampl ums eilens Leben. - -i — - Alle Familien-Drucksachen fertigt schnell und preiswert an die Buchdruckerei des „Wilsdruffer Tageblattes" lslNSKSV.°LS" Sonntag, 29. 5anuar, 14^ Uhr in der„Elntracht" M Mres-HauptWell ds SudeiendeutscheKriegs- dM- opfer von Wilsdruff und Umg. Herstich willkommen. DarmlrZsheßS? dann Dr.Burchards Perlen, sie wirken prompt und milde. 50 St. 8ö Pfg. 120 St. M. 1.80. Drogerie Paul Kletzich Restr. .Forsthaus' Wilsdruff Sonnabend und Sonntag, l1 und 12. Februar 1989 LIvukL/LHK Nö.-FMüsiW - MWs FMWMtz Ortsgruppe Grumbach Mittwoch, 25. Januar 1939, 20 Uhr Oeffenll. Frauenwerksabend im Gasthof Grumbach. Es spricht Frau vr. Dehoff, Dresden. Alle Volksgenossen und -Genossinnen sind dazu herzlichst eingeladen. Frauenwerk Grumbach. Turnverein Orumdaek e. V. Lonnadenck, cken 28. jun. 1939, im Oastkok Orumvack ZakresksuptverssmmiunK Dsgesorcknung: Umgänge, kenebte, IVabl äer Kassen- prüker, Versckieckenes. Vie Veveinsleltunx. Merkst«». Maschinen- und Bodenraum, je OOj^m groß, passend für Stell macher und Brunnenbau, Bau- u.Möbeltischler od. sonstig. Beruf, auch als Lagerräume sofort billig x« vermiete«. Zu erfragen in der Gesch. d. Bl. Aber ja! — Neue Geschäftsfreunde sind immer zu finden, Sie müssen nur richtig werben! Inserie ren Sie in dieser Zeitung Das ist richtig! DI j-sopjo-Orsms u. Zsffs reNDVsdlsndswsdrt bst Pickel IZslllMksii-klirem ml CssieNtssussetilsg, Wunässin usw. Drogerie Poul Kletrsck sein. Abends wurden die Vorführungen bei Anstrahlung k« Domes wiederholt. Dressen. Mit schweren Verletzungen aufgefunden. Im Hausflur eines Grundstückes auf der Brucknerstraße wurde ein 18 Jahre altes Hausmäd chen bewußtlos aufgefundcn. Sie hatte erhebliche^ Kopf verletzungen, unter anderem eine stark blutende Schnitt wunde im Gesicht. Auch vor dem Haus wurden Blut spuren gefunden. Die Polizei hat die Ermittlungen aus genommen. Dresden. Schwere Folgen des Leicht sinns. Ein Menschenleben und einen Schwerverletzten forderte ein durch Leichtsinn verursachter Unfall in Nie- derpovritz. Als der -31 Jahre alte Karl Böhme auf dem Kraftrad in übermäßigem Tempo einen Personenkraft wagen überholen wollte, geriet er zu weit nach links und stieß mit dem auf einem unbeleuchteten Fahrrad entge genkommenden neunjährigen Ottomar Herrlich heftig zu sammen. Der Motorradfahrer erlitt tödliche und das Künd schwere Verletzungen. Der im Beiwagen mitfahrende Be gleiter kam mit leichten Prellungen davon. Dresden. Tödlich verunglückt. Beim Ueber- fchreiten der Fahrbahn wurde der 92 Jahre alte Theodor Werner von einem Personenkraftwagen angefahren und schwer verletzt. Ter Greis starb kurz nach dem Unfall. Radeburg. Güterzug gegen unbeleuchte tes Fuhrwerk. Auf dem Reichsstratzenübergang in Berbisdorf fuhr ein.Güterzug gegen ein mit Holz bela denes unbeleuchtetes Fuhrwerk. Der Kutscher Haase aus Radeburg, der unter das umstürzende Fuhrwerk z« liegen kam. wurde schwer verletzt. Bautzen. Blutbad im Hühnerstall. Raub wild drang nachts in den Hühnerstall des Bauern Jo hann Schmole in Storcha ein und richtete unter dem Ge flügel ein verheerendes Blutbad an. Am Morgen wur den dreißig Hühner getötet aufgefunden. Mittel. Brücke brachdurch. Als ein schwer be ladenes Pferdefuhrwerk die Lomschankbrücke benutzte, brach die Brücke durch. Es entstand nur Sachschaden. Die Brücke war den gegenwärtigen Verkehrsansprüchen nicht mehr aewachsen. Straßenwetterdienst Siraßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichsauto bahnen: Schnee- u. eisfrei, Verkehr unbehindert. Reichs» straffen und Straffen im Sudetcngau: Im Flachland schnee- und eisfrei, Verkehr unbehindert. Im Gebirge nur noch ver einzelt Glatteisstellen in höheren Gebirgslagen, sonst Ver kehr unbehindert. Staatsstraße von Zinnwald nach Eichwald immer noch schlecht befahrbar infolge gefährlicher Glatteis- stellen, Strecke wird geräumt und gestreut. Der neue Film. „Nordlicht", der Ufa-Film nach dem norwegischen Schau spiel „Bären" von Lars Hansen und Karl Holter. In diesem auf harte Männlichkeit gestellten neuen Ufafilm beschwört ein junges Mädchen Nordlands zwischen sich und zwei erbittert rivalisierenden Pelzjägern tragische Konflikte herauf. Mit überwältigender Eindringlichkeit wird dieser Kampf um eme Liebe, die im Leben der Menschen an der rauhen Küste Nor wegens keine Tändelei, sondern eine große, gefährliche Leiden schaft ist, zu einem erschütternden Erlebnis! — Die „Lichtbild- Bühne" schreibt über den Film: „Dieses Schicksalsbild aus dem Norden packt und ergreift an seinen Höhepunkten . . .; dieses groß, einfach und klar gesehene Lebensbild hat jene le bendige künstlerische Kraft, die allein aus der dichterisch er höhten Darstellung der Wahrheit des Lebens, aus dem Mut zur Darstellung dieser Wahrheit kommt . . . Die Menschen, die sie zeichnen, sind in jedem Wesenszuge und in jeder Be wegung glaubhaft und echt, und in ihren Gefühlsäußerungen keine Lüge und kein Winkelzug . . . Herbert B. Fredersdorf stellt also eine echte, klar gesehene, niemals verlogen gezeich nete Welt vor uns hin . . . Das gleiche ist von seinen Schau spielern zu sagen. In diesen unkomödiantischen Gesichtern ist menschliche Erlebniskraft, die zum künstlerischen Erlebnis wird." VSrfe, S<u»er. Wirtschaft. Meißner Getreide- und Landesproduktenpreise vom 21. Januar 1969. Heute gezahlte Preise: Weizen 75/77 Kilo, effekt., Jan.- Festpreis 10.10; Roggen, 70/72 Kilo effekt., Jan.-Festpreis 9,55; Gerste, Sommer-, 2z. 10,75; do. Sommer-, 4z. 3.75; Hafer, Januar-Festpreis 8.55; Mais, zugeteilte Ware, 8.55; do. inländische, Erzeuger - Festpreis 10.00; Raps trocken —; Trockenschnitzel 4.97—5.47; vollwertige Zucker schnitzel 6.70—7.10; Wiesenheu neu 2.70—3.20; Weizen- und Roggenstroh 1.40—1.50; Preßstroh 1.50—1.60; Weizenmehl, Type 812 16.02)4; Roggenmehl, Type 815, Asche 815 12,35; Roggenkleie 6,17—6,27; Weizenkleie 6,67—6,77; Spei sekartoffeln, weiße und rote 2,45; do. gelbe 2,75; Kartoffel flocken 9.05; Landeier, gest., Marktpreis 1 Stück 0.09)4—0.15; do. ungestempelt Marktpreis 1 Stück 0,12; Butter, Marktpreis -/«°kg-Stück 0,76—0,80. Dresdener Schlachtviehmarkt vom 24 Iannar 1939. Preise: Ochsen: a) 44)4; b) 40)4 c) 35)4. Bullen: a) 42-4; b) 38-4. Kühe: a) 42)4; b) 38)4; c) 32)4; d) 20—23. Färsen: a) 43)4; b) 39)4; c) 34)4. Kälber: B. a) 63;. b) 57; c) 48; d) 38. Lämmer: A. a) 1. 50—52; b) 1. 50-52; c) 43—45. Schafe: a) 40-42; b) 36—38; c) 30-32. Schweine: a) 57)4; b) 1. 56)4; b) 2. 55)4; c) 51)4; d) 48)4; e) —; f) —, g) 1. 56)4- Auftrieb: 1048 Rinder, darunter 207 Ochsen, 107 Bullen, 637 Kühe, 97 Färsen. Zum Schlachthof direkt: 4 Kühe. 1308 Kälber, 4 zum Schlachthof direkt. 1123 Schafe, 5 zum Schlachthof direkt. 2028 Schweine, 50 zum Schlachthof direkt. Ueberstand: —. Markt- Verlauf: R-nder, Kälber, Schweine verteilt, Schafe gut. Amtliche Berliner Notierungen vom 23. Januar (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Am Aktienmarkt herrschte lebhaftes Geschäft. Die Befestigungen betrugen bis zu 2 v. H. Am Ren len markt zog die Umschuldungsanleihe bei klei nem Umsatz bis 93,05 aü. Fest auch Schüldbuchforderungen und Wiederausbauzuschläge. Reichsaltbesitzackleihe blieb unver ändert, desgleichen auch Reichsbahnvorzugsaktien. Am Geld markt wurde Tagesaeld mit 1,87 bis 2,12 v. H. genannt. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten ' . - ,j,„ . —- Hauplschristleiter: Hermann Lässig, Wilsdruss, zugleich der- antworilich sür den gesamte» Teriteil einschließlich Bilderdienst. Verantwortlicher Anzeigenlciter: Erich Reiche. Wilsdruss Druck und Verlag: Buchdruckerei Arthur Zschunle, Wilsdruff D.A. XII. IS38:- lS42. — Zur Zeit ist Preisliste Rr. 8 gültig.