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Wilsdruffer Tageblatt : 24.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193901243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390124
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-24
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.01.1939
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tzroßsn Gefahr, die die autoritären Mächte bilden, zu ve- gegnen" und von dem „Recht der Aufhebung der Waffen- sperre Gebrauch zu machen*. Auch der Senator Nye schließt sich den Leuten um Stimson und Thompson an. Der Hauptwiderstand gegen eine Aufhebung der Waffensperre kommt nach wie vor aus katholischen Kreisen. So richteten die katholischen Priester beinahe sämtlicher Kirchen von Long Island an ihre Gemeinden das Ersuchen, an die Kongreßabgeordneten und die Sena toren in Washington Briefe und Telegramme zu schicken und in diesen die Aufrechterhaltung der Waffen sperre zu fordern. In Kirchen, wo die Priester nicht persönlich gegen eine Aufhebung der Waffensperre sprachen, warben katholische Organisationen durch Herum reichen von Gesuchen. Auch der Priester Coughlin, der sich schon verschiedentlich gegen die jüdischen Machen schaften ausgesprochen hat, setzt seine Propaganda zu- gunsten der Neutralität der Vereinigten Staaten im Spanien-Konflikt weiter ein. Zehniausende von Arbeitern entlaßen Terror in der Sowjetunion geht weiter. Meldungen aus Moskau heben erneut die hohen Zahlen der Sowjetarbeiter hervor, die im Zusammenhang mit der im Zuge befindlichen Aktion „Für die Arbeits disziplin* auf die Straße geworfen und dem Elend preisgegeben werden. In der „Jswestija" veröffent licht der Direktor des Moskauer Kaganowitsch-Werkes einen Bericht, in dem er sagt, daß allein in seinem Werk 240 Arbeiter fristlos entlassen und rund 500 bestraft wor den seien. Auch aus anderen Werken und Fabriken liegen ähnliche Berichte vor, und da der Terror gegen die Arbeiter unvermindert auf dem ganzen Gebiete der Sowjetunion andauert und sich nicht nur aus die Produk tion beschränkt, sondern ebenso drakonisch bei den Behör den und Organisationen, bei Angestellten und Beamten, bei Lehrern und Richtern durchgeführt wird, sind es heute schon Zehntaus ende, die fristlos entlassen und da mit einem höchst Ungewissen Schicksal überantwortet wor den sind. Neue Zierden -er bolschewistischen »Wissenschaft^ Die einst weithin bekannte Petersburger Akademie der Wissenschaften, die von den Sowjets schon seit langem in ein Werkzeug des bolschewistischen Weltumsturzes um- gewandeli wurde, Hai jetzt durch die Wahi einer Reihe neuer Mitglieder ihr endgültiges bolschewistisches Gesicht erhalten. Besonders die Wahl zweier Männer ist kennzeichnend für den Geist, der in dieser „Wissenschaft- lichen Akademie* herrscht. Es wurde bereits berichtet, daß zum Kandidaten als ordentliches Mitglied auch der Ober henker Stalins, sein ..Generalstaatsanwalt* Wyschin ski, aufgestellt wurde. Wyschinski ist gewählt worden. Ebenso bedeutsam ist aber die Wahl des Führers des „Verbandes der kämpfenden Gottlosen*, des Juden G u b e lm a n n-Jaroslawski, zum ordentlichen Mitglied der Akademie. Jaroslawski, der sich diesen Namen erst vor verhältnismäßig nicht langer Zeit zugelegi hat und der noch in der großen Sowjet-Enzyklopädie als „Gubet- mann* geführt wird, ist der Vertrauensmann Stalins und feiner nächsten Mitarbeiter auf dem Gebiete der Ausrot tung der Religion, der Verfolgungen der Geistlichen und der Kirchen und der Austilgung der christlichen Sitten, die mit Feuer und Schwert durchgeführt wird. Unter seiner unmittelbaren Leitung sind die blutigen Verfolgungen durchgeführt worden, die in der ganzen Welt Entsetzen erregten. Man kann wohl sagen: ein würdiger Vertreter der Sowjetakademie l Forderungen der deutschen Wirtschaft Größtes Volk und stärkste Wirtschaft Europas Grundlegende Ausführungen von Bernhard Kühler In München begann tm Festsaal des Deutschen Museums der traditionelle Januarlehrgang der Kommission für Wirt- schastspolilit der NSDAP. Die Tagung, die 2500 Tellneh- mer zählt, steht in diesem Jahr unter der großen Parole „Europäisches Wirtschaftszentrum*. Reichsstatthaller General Ritter von Epp und Ministerpräsident Siebert begrüßten den Lehrgang. Der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NS DAP., Bernhard Köhler, gab in einer grundlegenden Rede einen Ueberblick über jene Zeit, als bei der Machtergreifung der wirtschaftspolitische Arbeitskörper der Partei sich sofort Aufgaben gegenüber sah, die ein schlagkräftiges Instrument verlangten. Heute könne festgestellt werden, daß der wirt- schastspolitische Arbcitskörper der Partei die notwendige Fe stigkeit habe und sich seine Zielsetzungen und seine Methoden als tragfähig und wirksam erwiesen hätten. Die für die zukünftige deutsche Wirtschaftspolitik entschei denden Tatsachen seien: Größtes Volk und stärkste Wirtschaft. „Das Deutsche Reich ist das größte Reich Europas. Das deutsche Volk ist daS größte Volk Europas. Die deutsche Volkswirtschaft ist die stärkste Volkswirtschaft Europas und will daher auch den größten Einfluß haben, und die deut sche Wirtschaftspolitik ist entschlossen, aus diesen Tatbestän den alle Folgerungen zu ziehen. Die Gegner dieser nationalsozialistischen Wirtschafts politik sind heute zwangsläufig auch die Gegner einer Blüte Europas.* Drei Tatsachen, so fuhr Köhler fort, stünden der Erfüllung unserer Aufgabe noch entgegen. Das deutsche Volk fei durch die Herrschaft des jüdischen Kapitalismus an Ausbeutung und an falsche Methoden gewöhnt worden. Es habe während eines ganzen Jahrhunderts Millionen Söhne seines Blutes verloren, so daß heute achtzig Millionen das leisten müßten, was hundert vollbringen könnten, und schließlich sei der Raum zu klein. Diese Hemmnisse zu über winden, sei mit ein Auftrag an die wirtschaftspolitische Gruppe der Partei. Anschließend sprach Hauptdienstleiter Staatsrat Schmeer. Die staatliche Wirtschaftsführung habe ein Interesse daran, daß vom Auftraggeber bis zum Vertrieb der einzelnen Pro dukte rationell gearbeitet werde. Der Rcichswirtschaftsmini- stcr werde jedoch trotz der Größe der Aufgaben keine neuen Behörden gründen. Zur Steigerung der Leistung sei nicht ge nerell erforderlich, die Arbeitszeit in Deutschland auszudehnen. Deutschlands handelspolitische; Ziel Vorwürfe gegen deutschen Außenhandel zurackgewiesen Die deutsche Handelskammer in London gab ihr übliches Jahresessen, bei dem der Präsident der Kammer, Dr. Mar kau, außer dem deutschen Botschafter eine Reihe von Ehren gästen begrüßen konnte, darunter Ministerialdirektor Wiehl und den Wirtschaftsberater der britischen Regierung, Sir Frederic Lith-Roß, die gemeinsam im vergangenen Sommer das neue deutsch-englische Handelsabkommen unterzeichnet bauen, ferner den Ueberseehandelsminister Hudson und eine Reihe führender Vertreter des deutschen und englischen Wirt- kchaktslebens. Nach der Begrüßungsrede Dr. MarkauS sprach Botschaf ter von Dirksen, der die Aussichten der englisch deutschen Handelsbeziehungen als günstig bezeichnete. Das Beste- Yen des im Juli v. I. in London abgeschlossenen Handelsab kommens ermutigte dazu. Er glaube fest, daß dieses Abkom men sich als sehr solide Grundlage erweisen werde, auf der Weitere Möglichkeiten entwickelt werden könnten. Botschafter von Dirksen schloß mit dem Hinwis, daß Deutschland und England gegenseitig viele Jahrzehnte hin durch die besten Kunden gewesen seien. Diese alten Bezie hungen müßten ein wertvolles Plns für neue Bemühungen ergeben. Ministerialdirektor Wiehl wandte sich gegen den Vorwurf, daß sich Deutschland unfairer Außenhandelsmethoden bediene. Das System der Währungskontrolle und der Zahlungs abkommen sei Deutschland durch die Politik der Gläubiger länder aufgszwungen worden. Die Exportsördernngsmethoden rührten von der Tatsache her, daß Deutschland nur durch Ex porte die nötigen Devisen für seine unerläßliche Lebensmittel- und Rohstoffeinsuhr erwerben könne. Was den Vorwurf anlange, daß Deutschland sich einen unfairen Anteil an den Weltmärkten erringen wolle, so sei Deutschlands Ziel lediglich, dieselbe Unabhängigkeit auf wirt schaftlichem Gebiet zu erringen, deren andere Länder sich er freuten. > Ueberseeminister Hudson wies in seiner Antwortrede auf bevorstehende informelle Besprechungen zwischen Vertretern der Reichsgruppe Industrie und der Federation os British Jndustry hin, die zwischen den einzelnen Industrien Abkom men über die Konkurrenz aus eigenen und dritten Märkten bezweckten. LEnsgrsSWer tzandwm Drci-Millioncn-Krcdit zur Schaffung vorbildlicher Kleinbetriebe Ter Leiter des Amtes Handwerk der NSDAP, und des deutschen Handwerks in der DAF., Sehnert, eröffnete in Berlin die erste großdeutsche Arbeitstagung der Gau- handwerkswalter in der DAF. Sehnert führte aus, daß das großdcutsche Handwerk Aus unserer SeiMuß. Wilsdruff, am 24. Januar 1939. Spruch des Tages Es gehört zu manch einer mutigen, heißen, fieberhaft ihr Bestes geben wollenden Seele eine ungeschickte, zaghafte Hand. Wilhelm Raabe. Jubiläen und Gedenktage 25. Januar 1869: Der preußische General und Gencralstabschef-Ost Max Hoffmann in Homberg bei Kassel geboren. Sonne und Mond: 25. Januar: S.-A. 7.53. S.-U. 16.31; M.-N. 9.17, M.-U. 22.11 Das Glück im Wartezimmer O Der graue Glücksmann stapft die Straße herauf. Sonst ist er ein heiterer, froher Mensch. Aber heute, nein — das ist ein zu tolles Wetter, kaum ein menschliches Wesen ist auf der Straße zu sehen, wie soll er da nur seine Lose verkaufen. — Es ist erst gegen. 12 Uhr, in den gro ßen Speisewirtschaften wird er um diese Zeit auch nur wenig Gäste antreffen. Was also in der nächsten Stunde beginnen? — Plötzlich steht er vor dem Hause eines Arztes. Mit einem freundlichen „Heil Hitler!" tritt er in das über füllte Wartezimmer. In der Ecke am Tisch sitzt in verdrießlicher Stimmung der Versicherungsreisende Fritz Hoeger. Nach monate- langem Aufenthalt im Krankenhaus ist er nun schon seit längerer Zeit ein bekannter Besucher in diesem Wartezim mer. Mit seinem Einkommen ist es durch seine langwierige Krankheit recht schlecht bestellt. Unruhig blätternd blickt er beim Eintritt des Glücksmannes von seiner Zeitschrift auf und beobachtet, wie einige der Anwesenden ihre Geld börse zücken, um das Glück zu versuchen. Es gibt aber vorläufig nur Nieten. Der Glücksmann tritt nun vor Herrn Hoeger. Dieser überlegt — seine ganze Barschaft beträgt im Augenblick nur 50 Pfennig, dafür sollte er ein Bror mitbringen. Was tun? Ach was, sagt sich Herr Hoeger; wir haben ja noch reichlich Kartoffeln vom WHW. im Keller. „Und wenn du auch nur eine Niete hast?* sagt eine innere Stimme. — „Dann habe ich eben auch mal etwas für das WHW. tun können.* Kurz entschlossen reicht er seine 50 Pfennig dem Glücksmann und zieht eben so schnell ein Los aus der Mitte des Kastens. Da — sehen seine Augen recht? Und noch ehe er sich gefaßt hat, hört er den Glücksmann sagen: „Ich gratuliere, Sie haben 50 Mark gewonnen; die können Sie gleich in der nächsten Geschäftsstelle in Empfang nehmen, ich begleite Sie dort hin. Wie lange wird es bei Ihnen noch dauern?" — „Ich komme gleich mit", sagt freudig erregt Herr Hoeger. Der Schwester aber, welche ihn in diesem Augenblick zum Dok tor holen will, erklärt er lachend, schmerzfrei zu sein und heute keine Zeit mehr zu haben. — Hier hatte der Glücks mann mit seinen Losen auch einmal die ärztliche Kunst übertroffen!... A. Liebig. Heute abend spricht Dr. Straßburg, der Chefarzt der Bio logischen Abteilung des Rudolf-Heß-Krankenhauses zu Dres den in einem Vortragsabend des Vereins für naturgemäße Lebens- und Heilweise im „Weißen Adler". Die Volksgenossen von Stadt und Land werden im eigensten Interesse nochmals daran erinnert. Gesundheit ist das höchste Gut; es zu erhal ten, dazu sollen auch die Ausführungen des hervorragenden Vertreters der Volksheilweisen beitragen. Zur Förderung der Haus- und Volksmusik soll in unserer Stadt ein Handharmonikaklub gegründet und die Einrichtung von Unterrichtskursen gefördert werden. Zu der für Donners tag anberaumten Aussprache ist Musikdirektor Arno Kauf mann, der Leiter am Dresdner Konservatorium und der Volksbildungsstätte für Handharmonikamusik, anwesend. Alle Schifferklavier- und Handharmonikaspieler werden um ihr Erscheinen gebeten. Näheres sagt die Anzeige in der gestrigen Nummer. Eine dritte Zirkussahrt findet am kommenden Freitag wieder statt. Die „Schwalbe" fährt ab Markt über Grumbach. Sofortige Anmeldung ist erforderlich. — Wie uns die NSG. „Kraft durch Freude" mitteilt, ist mit dem heutigen Tage der Kartenverkauf für die Hohnsteiner Puppenspiele eröffnet wor den. Alle Volksgenossen werden gebeten, ihre Karten im Vcr- aus zu entnehmen und auch die Karten für die Kindervorstel lung, damit für genügend Plätze gesorgt werden kann (aus- kn der DAF. es sich M Zick' HMtzk YMt, sMn berlksiM Handwerker politisch zu erziehen. Um die Leistungsfähigkeit aller Handwerker zu er höhen, sei ein umfassender Organisatlansplan aufgestellt worden. Zur Errichtung vorbildlicher Kleinbetriebe sei ein Kredit von drei Millionen Mark zur Verfügung ge stellt worden. Es sei also nun möglich, die Handwerker, die sich am Leistungskampf beteiligen, bei der Verbesse rung ihrer Werkstätten, der Einrichtung von Musterbetrie ben oder der Gründung eines Unternehmens zu fördern. Nur in wenigen Handwerksbetrieben gebe es einen Betriebsobmann. Die Handwerker müßten daher der Füh rung eines Ortshandwerksmeisters unterstellt werden, der praktisch die Stelle des Betriebsobmannes einnehme. Dann ging Hauptamtsleiter Dr. von Renteln auf die weltanschauliche Schulung des deutschen Handwerks ein. Zum Abschluß der Eröffnungslagung behandelte der stellvertretende Gauleiter Schmidt vom Hauptschulungs amt der NSDAP, die weltanschaulichen Grundbegriffe der nationalsozialistischen Wirtschaftsordnung. Reichshandwerksmeister Schramm erörterte vor den Gauhandwerkswaltern der Deutschen Arbeitsfront insbe sondere das Verhältnis, in dem hexte Wirtschaft und po litische bzw. Staatsführung zueinander stehen. Schramm betonte in diesem Zusammenhang, daß eS auch in den handwerklichen Betrieben darauf anlommcn müsse, die Einsatzbereitschaft immer mehr zu steigern. Wie umfangreich diese Aufgabe ist, wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß cs in Deutschland allein 1 604 000 Handwerksbetriebe gibt, die zur Zeit insgesamt 671 VOV Lehrlinge ausbilden. Es ist die Aufgabe der Wirtschaftsführung im Hand- werk. d-" vxn«s-r-">, 'n w'Nsckmftlicher Beziehung so zu schulen, daß er in der Lage ist, die wirt schaftlichen Aufgaben, die ihm heute gestellt sind, reibungs los zu erfüllen. Bei der Lösung dieser Aufgaben werden, wie der Reichshandwerksmeister eindringlich hervorhob, die Deutsche Arbeitsfront und die wirtschaftliche Führung des Handwerks eng zusammenarbeiten müssen. wärtige Schulen usw.). — Die neuen, sehr umfangreichen Bolkswagenprofpekte sind wieder in der KdF. - Verkaufsstelle zu Haden. Unfall auf der Autobahn. In der Nacht zum Sonntag verunglückte im Krebsgrund bei Tannebergauf der Reichs autobahnstrecke Dresden—Chemnitz ein aus dem Leipziger Be zirk stammender Personenkraftwagen. Aus Richtung Dresden kommend, fuhr der Wagen aus unbekannter Ursache gegen eine Bkückenbordkante. Der Fahrer erlitt bei dem Anprall verschie- dene Verletzungen und mußte dem Nossener Krankenhaus zu geführt werden. Der verunglückte Wagen wurde schwer be schädigt und mußte abgeschlcppt werden. Ohne Arbeitskarte leine Kinderarbeit mehr! Ab 1. Februar 1939 ist Kinderarbeit ohne Arbeitskarte nicht gestattet. Nach dem Iugendschutzgesetz vom 30. April 1933 werden künftig Ar beitskarten für die Beschäftigung eigener und fremder Kinder von den Gewerbeaufsichtsämtern ausgestellt. Anträge sind bei der für den Wohnort des Kindes zuständigen Ortspolizeibehvrde zu stellen. Die Schulbehörden, das Jugendamt und die zustän digen Dienststellen des Iugcndführcrs des Deuschen Reiches sind an der Vorprüfung beteiligt. Planmäßige Hebammcnvertcilung. Das neue Heb ammengesetz wird vor allem auch damit aufräumen, daß ländliche Gegenden nur ungenügend mit Hebammen ver sorgt sind. Wie Staatsrat Dr. Conti im „Deutscheft Aerzieblatt" mitteilt, soll dafür gesorgt werden, daß jeder Frau in Deutschland die Möglichkeit gegeben ist, eine Hebamme zur Hilfe bei der Geburt heranzuziehen und daß diese Heranziehung auch wirklich erfolgt. Das habe zur Voraussetzung, daß eine Planverteilung der Hebammen und die planmäßige Ansiedlung neuer Hebammen erfolgt, wobei auch für die ärmsten Landgebiete die Existenz der notwendigen Anzahl von Hebammen gesichert werden muß. Ullendorf. Der Eartenbauverein Taubenheim und Umg., Fachgruppe Obstbau, hielt am Sonnabend im hiesigen Gasthofe eine Versammlung ab, die der Vercinsführer, Laad- wirt A. Wolf, mit begrüßenden Worten an den Vortragen den, Gartenbauinfpektor Iaenichen und die zahlreich erschiene nen Mitglieder und Gäste eröffnete. Er wünschte allen im Jahre 1939 beste Erfolge, besonders auch im Obstbau. Einr Niederschrift von der letzten Vorstandssitzung las der Schrift führer Uhlmann vor, dann sprach der Vercinsführer über Verschiedenes, besonders von der Sitzung des Landesverbandes in Dresden. In sehr umfassender und anschaulicher Weise sprach dann Gartenbauinspektor Iaenichen an Hand von über sichtlichen Wandkarten, was im Bezirk Meißen auf Grund der durchgeführten Obstbaumzählungen — insgesamt über 1 Mil lion Stück — an Aepfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen ange baut wird. Bei den Aepfeln hob er wegen der frohen Müchsig- keit, der gesunden Baumbeschaffenhcit, reichen Tragfähigkeit und guten Absatzmöglichkeit, die Sorten gelber Kalvill, Stel- tiner und die Maibicrparmäne hervor. An Birnen sei auch weiterhin den Sorten „Frühe von Trevaus" und Klapps Lieb ling bei Ncuanpflanzungen der Vorzug zu geben. In sehr er schöpfender Weise behandelte er auch alle Fragen des Ab satzes. Er beleuchtete die segensreiche Marktregelung und Marktordnung, die auch die Bezirksabgabestelle Meißen 1933 gerade bei der großen Eidbeerernte mit leisten konnte. Im hiesigen Bezirk waren das bei 300 Hektar Anbaufläche 50 030 Zentner Erdbeeren. Wenn uns auch der obstbaulich fruchtbare Sudetengau jährlich etwa 7000 Waggons zu je 100 Zenrncr Birnen ins Altreich schicken könne, so bedeutet das noch lange nicht, auch wenn wir dabei eine reiche Obsternte hätten, einen lleberfluß, denn der Bedarf an Tafelobst, Konservcnware, zu Marmelade und Süßmost sei gewaltig gestiegen. Aus seinen Ausführungen klang es immer wieder hindurch: Ihr feid ver pflichtet, eure Obstgärten zu entrümpeln, pflanzt junge boden ständige Sorten an, pflegt sie im Schnitt, führt die Schäd- lingsbekämpsungsmaßnahmen durch, spritzt dabei jährlich min destens viermal, düngt reichlich und dann wird auch der ge wünschte Erfolg nicht ausblciben. Wenn auch heute in der Landwirtschaft infolge des Lcutcmangels oft nicht alle Pflege» Maßnahmen so durchgeführt werden könnten, wie es im Obst bau erforderlich ist, so werde diesem wahrscheinlich bald durch die Einsetzung von Bezirksobstbaumwärtcrn wirksam begegnet werden können. Der Dcreinsführer A. Wolf brachte dem Vortragenden für seine lehrreichen Ausführungen recht herz lichen Dank zum Ausdruck. Eine sehr ergiebige Aussprache schloß sich diesem Vortrag an, sic brachte die Beantwortung so mancher auftauchenden Frage.
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