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U-»«d«,.Itechl»I»u»! 0«ul>»«i „>m. k. »-<1 (tüad-r-t 37) Eng schmiegte sich das giftgrüne, schillernde Seidenkleid um ihre schön gewachsenen Glieder. Sie sah aus wie das Böse in eigener Person, das Böse, das sich ja gern in das schönste Gewand hüllt, um damit alle Abgründe zu verbergen. So sah sie Zdenko, der im Hintergrund der Diele stand. Sein für schöne Frauen so rasch entflammtes Herz ent brannte auch diesmal für die Frau, die ihn schon gestern zu fesseln gewußt hatte. „Die Sonne selbst ist in unser Haus gekommen! Man muß sie wohl kniend grüßen!" sagte er mit jenem Pathos, das Christl jo sehr an ihm mißfiel. Hier traf er auf willige Ohren. Miß Mabel verstand ausgezeichnet, diese Huldigungen zu würdigen. „Guten Morgen!" sagte sie und ließ ihre Stimme klingen. Er küßte ihre Hände und sie lachte ihn mit ihren Augen so herausfordernd an, als wäre sie nicht die Braut eines anderen Mannes. Im Augenblick zuckte der Gedanke durch ihren Kopf: Sie mußte Zdenko gewinnen. „Wißen Sie, Graf, daß wir heute fahren fort?" Ehrlich betroffen blickte Zdenko sie an. „Und warum wollen Sie nicht bleiben? Gefällt es Ihnen nicht bei uns? Hat man Sie gekränkt? Ich bin un tröstlich." „Noo!" — Mabel drängte das Wort ins Endlose. »Ich Wollen schon bleiben, aber Frau Schramm wollen nicht!" „Wer will nicht?" Zdenko verstand nicht gleich. „No, Ihre Braut wollen nicht!" Mabel betonte da» Wort „Braut". Zdenko war verwirrt. An Christl hatte er im Augenblick überhaupt nicht gedacht. Diese schöne, lockende Frau be- fchäftigte ihn zu sehr. Das Neue reizte ihn. Neue SchuIverfSgung im Mmelgebiet Aufhebung der Sprachenprüfung für Lehrer Das Memeldirektorium hat soeben eine Verfügung beS früheren litauischen Ministeriums Bruvelaitis betr. 8ie Sprachenprüfung der Lehrer außer Kraft gesetzt. Diese Verfügung besagte, daß alle Lehrer bis zu einer bestimmten Frist ihre Kenntnisse in der litauischen Sprache vor einer Kommission nachweisen mußten. Diese Anordnungen werden sich jetzt erübrigen, da die in Betracht kommenden Lehrkräfte bei ihrer Einstellung eine Ausbildung in beiden Landessprachen mitbringen. Defchleunigie Lufifchuhmaßnahmen in England lvo Millionen Pfund für Luftschutzkeller unter London 20 Städte werden im Kriegsfälle geräumt . In England hat für die Verteidigung der Zivil bevölkerung im Kriege der Lordsiegelbewahrer Sir John Anderson zu sorgen. Er hat jetzt über die gegebenen Luftschutzmaßnahmen Erklärungen abgegeben und zu der in England erörterten Frage der Fonschaffung der Zivil bevölkerung gesagt, daß die Pläne praktisch hierfür fertig- gestellt seien. Auch die notwendigen Transportvorkehrun gen habe man zumindest für London getroffen. Er werde bald ein Plan für die Gesamtbevölkerung in allen Einzel heiten in den Händen haben. Was die freiwillige Wer bung für die Verteidigung der Zivilbevölkerung anlange, so seien in der ersten Linie kaum noch Lücken zu füllen. Die allgemeine Arbeit für den Schutz der Zivilbevölkerung müsse man beschleunigt zu Ende führen. Das englische G e s u n d h e i t s m i n i st e r i u m hat zur Frage der Fortschaffung der Zivilbevölkerung eben falls eine Veröffentlichung herausgegeben, derzufolge etwa 20 der größten Städte im Kriegsfälle ge räumt werden sollen. Ein Korrespondent des „Daily Telegraph" will wissen, aus Kreisen der Londoner City werde dem Minister für zivile Verteidigung ein großer Plan vorgelegt, wonach unter der Erde liegende ^Parkplätze angelegt werden sollen, die im Kriegsfälle als Luftschutzkeller dienen könnten. Derartige Park plätze sollen in allen eng besiedelten Teilen Londons an gelegt werden. Insgesamt handele es sich dabei um ein Projekt von 100 Millionen Pfund. i Arado ?9 in Sumatra 12 000 Kilometer ohne Zwischenfall zurückgelegt. Nach mehrtägigen Versuchsflügen in Bangkok, die größte Bewunderung fanden, startete das auf seinem Fernflug befindliche deutsche Reiseflugzeug Arado 79 zu seiner nächsten Etappe nach Medan an der Nordküste Su- matras, wo es am Abend des Starttages eintraf. Der zur Zwischenlandung vorgesehene Flugplatz Penang Wurde nicht angeflogen. Mit dieser abermals im Ohnehaltflug zurückgelegten Strecke von 1150 Kilometer hat die Besatzung, Oberleut nant Pulkowsky und Leutnant Jcnett, einschließlich ihres Weltrekordfluges bisher 12 000 Kilometer ohne jeden Zwi schenfall zurückgelegt. Auf dem ganzen Flug hat sich der in das Flugzeug eingebaute 105-?8-Hirth-Motor trotz schlechtester Wetterlagen und klimatischer Schwierigkeiten ausgezeichnet bewährt. Borah gegen Roosevelt „Sanktionen ohne Krieg unanständig" - Senator Borah rechnete erneut scharf mit Roosevelts Plan ab, die sogen. „Angreiferstaaten" mit Sanktionen zu be rgen. Borah erklärte, er würde es anständiger finden, wenn die Amerikaner auf die Soldaten schießen, statt Frauen und Kinder auszuhungern. Zu Sanktionen solle man daher nur greifen, wenn die Nation gewillt sei, in den Krieg zu ziehen, keinesfalls könnten aber Sanktionen als friedliche Handlung deklariert werden. Borahs Erklärung ließ natürlich den berüchtigten Sena tor Pittman nicht ruhen. Dieser machte den lächerlichen Ein- dmnd, daß man ja, falls Frauen und Kinder hungern sollten, dem Roten Kreuz erlauben könne, sie zu speisen und zu kleiden. Wovon man spricht. Kein Gewinn ohne Los! — Der Musiker, der in der Pause spieÜ Die Gelegenheit beim Schöps ergreifen! Wollen Sie lieber die Taube auf dem Dach oder den Spatzen in der Hand? — Törichte Frage, werden Sie denken, natürlich doch den Spatzen in der Hand! — Sehen Sie, so und nicht anders dachte auch die Deutsche Reichs lotterie, als sie beschloß, die Millionengewinne abzu schaffen und dafür die Klein- und Mittelgewinne zu ver mehren. Jedem ist eine größere Chance auf einen kleine ren Gewinn lieber als eine kleine Chance auf einen größe ren. Viele Wenig und wenige Viel sind zwar mathematisch dasselbe, aber seelisch besteht ein gewaltiger Unterschied. Hand aufs Herz, auf die Millionen war niemand von uns erpicht, weil sie doch stets ein anderer gewann; 500 000 Emmchen sind als Haupttreffer „zur Not" auch aus reichend. Wo das Glück blüht, da schießt oft auch der Aber glaube ins Kraut. Manche Lotterieteilnehmer sind auf be stimmte Nummern geradezu versessen. Da ist es denn ein tröstliches Gefühl, zu wissen, daß Frau Fortuna gänzlich unvoreingenommen ist und keineswegs eine Neigung für oder eine Abneigung gegen eine bestimmte Zahl hat, was durch die jüngsten Untersuchungen der Preußisch-Süd deutschen Staatslotterie einwandfrei festgestellt worden ist. Die böse Dreizehn ist z. B. mitnichten ein Stiefkind der Glücksgöttin. Man kann sich ihr ebensogut anvertrauen wie der Nummer 1880, die die Königin Maria Christine von Spanien im Jahr 1880 in ganz Spanien suchen ließ und die mit demselben Gewinn herauskam wie die Dreizehn, die vom König in der spanischen Nationallotterie gespielt wurde. Nur eines sollte man sich gesagt sein lassen: nie mand ist ein so großer Glückspilz, als daß er gewinnen könnte, ohne ein Los zu besitzen. * Von einem nicht gerade mit großer Geisteskraft ge segnetem Mann geht die Sage, er habe seinen Begleiter in einem Konzert gefragt: „Warum spielt denn das Orchester nicht?" und auf die Antwort: „Es ist Pause" seiner Verwunderung Ausdruck verliehen: „Ja, spielt man denn in der Pause nicht?" Ohne den Mann etwa um seine Verstandeskräste beneiden zu wollen, kann man doch sagen, daß es verschiedene Pausen gibt und daß ein Musiker sehr gut auch in der Pause „spielen" kann, d. h. daß der Mensch seine freie Zeit zur geistigen Sammlung, zur Erholung und Kräftesammlung benutzt, um hinterher mit um so größerem Eifer und Erfolg seiner Arbeit nach zugehen und seine Pflichten zu erfüllen. Eine „schöpfe rische" Pause sozusagen ist geradezu die Voraussetzung für jedes fruchtbare Schassen. Wenn man eine solche Pau;e macht, so lehrt man damit der Arbeit nicht ViA Rücken, sondern man bringt sich in Form, um sie nach bestem Können zu meistern. Eine solche Pause ist kein Nichtstun, sie kann ebenso vielseitig und abwechslungs reich wie die Arbeit selbst sein. Ein glänzender Beweis hierfür ist das Feierabendwerk eines technischen Angestell ten der Reichsautobahnen, der, wie wir lasen, die Ent wicklung des Reichsautobahnbaues mit Tusche in ge stochenscharfen Buchstaben auf 208 Seiten festes Bütten papier geschrieben hat. Das Recht auf den Feierabend und die Pflicht zu einer vernünftigen un> nützlichen Frei zeitgestaltung haben im neuen Deutschland ihre Verwirk lichung gefunden. Oft schlummern im Menschen Fähig keiten und Kräfte, die erst durch seine Beschäftigung in der Freizeit ans Tageslicht kommen. Der eine greift zum Musikinstrument und spielt also gewissermaßen in der „Pause", der andere fertigt eine kunstvolle Handarbeit an, dem dritten kommen beim Spaziergang in der freien Natur neue Gedanken und Erkenntnisse. Für jeden Men schen, dem seine Freizeit das innere Glück der freien Per sönlichkeit und tiefen Lebensfülle vermitteln soll, lautet die Frage nicht: „Freie Zeit — wovon?", sondern „Freie Zeit — wozu?" * Die Geschichte vom Bart, die in diesen Tagen passierte, hat selbst keinen „Bart", wie man mitunter zu sagen pflegt, d. h. sie ist nicht etwa seit Urgroßväterzeiten be kannt, sondern funkelnagelneu und hat sich erst jüngst in Reichenberg zugetragen. Ein im Sudetenland bekannter Fabrikdirektor machte auf einem Gemeinschaftsabend den Vorschlag, sich seinen Vollbart abnehmen zu lassen, falls für das WHW. 1000 Mark gesammelt würden. Die Samm lung erbrachte sogar 1450 Mark. Mit einer guten Idee kann man, wie man steht, für ein gutes Werk eine hübsche Summe zusammenbekommen. Nicht jeder kann sich natür lich einen Vollbart abnehmen lassen, aber wenn nur bei ihm statt des Bartes das Herz auf dem rechten Fleck sitzt und er mn einen originellen Einfall nicht verlegen ist, so wird es bestimmt auch ohne Bart gehen. Es kommt vor allem darauf an, daß wir an das WHW. nicht nur dann denken, wenn man uns die Sammelbüchse hinhält, sondern daß wir von uns aus auf Mittel und Wege sinnen, wie wir bei passender Gelegenheit für das große Hilfswerk eine übrige Mark flüssig machen können. Man muß nur die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, dann braucht man kein Haar darin zu finden, daß man selbst keinen Bart hat. Sa. Nooseveli ins Giammbuch! „Amerika sollte seine Nase nicht in Angelegenheiten anderer Völker stecken." Die Zahl der Kritiker an der Außenpolitik des Präsi denten der Vereinigten Staaten, Roosevelt, vergrößert sich mit jedem Tag. In geradezu erfrischender Weise hat der demokratische Bundessenator Reynolds dem Präsidenten die Wahrheit gesagt. Bei einer Erklärung Vor der Presse in Providence betonte der Senator, daß Roosevelts Außenpolitik USA. allen Ländern entfremde. Wie die Lage heute sei, habe Amerika in der ganzen Welt keinen aufrichtigen Freund mehr; eingeschlossen sei sogar England. „Wenn wir fortfahren", erklärte Senator Reynolds wörtlich, „andere Nationen und deren verschiedene Regie rungsformen zu kritisieren, anzugreifen, zu verurteilen und zu hassen, dann erreichen wir damit nur, daß wir ihren Haß auf uns ziehen. Ich frage Sie und frage die Wett, ob es die Ver einigten Staaten etwas angcht, was für eine Regierungs form Deutschland, Italien oder Japan hat. Wenn das Volk Deutschlands, Italiens und Japans mit seiner Re- gierungsform zufrieden ist, dann geht uns das ganz und gar nichts an. Es ist ihre Sache und wir sollten unsere Nase nicht in die Angelegenheiten anderer Völker hinein- stecke" ' MM zu lebeuMnglMm Zuchthaus verurteilt Nach achttägiger Verhandlung fand das Hochverratsver-l fahren gegen den 49jährigen Schriftsteller Ernst Niekisch urch seine beiden Mitangeklagten vor dem 1. Senat des Volksge-! richtshoses seinen Abschluß. Wegen Vorbereitung zum Hoch-! verrat und Verbrechens gegen das Gesetz gegen die Neubil-j düng von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde Niekisch zu le^ benslänglichem Zuchthaus und dauerndem Verlust der bür gerlichen Ehrenrechte und der 4äjährige Joseph Drexel zu! drel Jahren sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehr-j Verlust verurteilt. Der 38jähnge Karl Tröger wurde eines Vebrechens gegen das Parteineubildungsgesetz schuldig ge sprochen und zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis ver^ urteilt. Bei Drexel und Tröger wird die Untersuchungshaft! von einem Jahr neun Monaten auf die Strafe »»gerechnet^ so daß die Strafe Trögers als verbüßt gilt und der gegen ihn bestehende Haftbefehl aufgehoben wurde. Die Verhandlung ergab, daß Niekisch mit Hilfe seiner. Mitangeklagten versucht hat, seine „Widerstandsbewegung" auch über das Jahr 1933 hinaus trotz des gesetzlichen Verbo-! tcs weiterzuführen. Auch in der Folgezeit hat er eine üble! Hetze gegen den nationalsozialistischen Staat und seine süh<^ renden Persönlichkeiten entfaltet. Er lebte in dem Wahn, durch seine Schmäh- und Schmutzschriften ein Chaos herbei- sühren und auf diesem seinen „Zukunftsstaat" errichten zu können. — Die Fortführung der „Widerstandsbewegung" stellt rechtlich ein Vergehen gegen das bestehende Verbot, dis Hetze, die Vorbereitung zum Hochverrat dar. Zonnenschein um EHM k? o m s n von bck « r s bck Ll g s n ck s s „Ach so! Ja, meine Braut! — Sie will nicht mehr hier bleiben? — Ja, warum denn nicht? — Woher wissen Sie, daß sie nicht bleiben will? — Sie muß bleiben! — Und Sie, Schönste aller Frauen, bleiben auch!" Er nahm wieder ihre beiden Hände und küßte sie stürmisch. Günther sah diese hemmungslose Huldigung, als er die Diele betrat. Christl tat ihm leid. Daß Mabel die Huldigung sich fo gern gefallen lieh und daß das eigentlich eine Sache war, die ihn anging, daran dachte er nicht. Voller Freundlichkeit kam Mabel auf Günther zu. Sie umarmte und küßte ihn, um Zdenko zu reizen. „O Günther, du sein schon lange auf? Ich glauben, der Herr Graf wollen mit uns in den Wald fahren ... so ein bißchen knallen, auf Eichelhörner!" Sie blinzelte Zdenko rasch zu. Der verstand sofort. Na türlich, man mußte fort sein, wenn Christl aufwachte. Dann konnte sie einfach nicht weg. Während Mabel frühstückte, ging Zdenko eilig zu seiner Mutter. Wie ein Kind sprudelte er seine Wünsche hervor: „Mütterchen, liebes! Christl will weg! Du mußt das unter allen Umständen zu verhindern wissen! Ich kann nicht leben ohne Christl! Wir fahren jetzt ein bißchen in den Wald, ich und unsere anderen Gäste. Wenn wir wiederkommen, wirst du meine Christl umgestimmt haben. Ja, mein geliebtes Mütterchen?" Zärtlich schmiegte sich Zdenko an seine Mutter. Die Gräfin war betroffen. „Warum will denn Christl plötzlich weg? Sie hat doch jetzt als deine Braut allen Grund, hierzubleiben! Ist etwas vorgefallen zwischen euch? Die Geschichte will mir nicht ge fallen. Zdenko, liebst du Christl eigentlich?" „Aber ja, Mütterchen, mein gutes! Sehr liebe ich meine Christl! Aber jetzt muß ich zu unseren Gästen. Du bringst die Sache mit Christl schon in Ordnung. Es ist sicherlich nur eine Laune! Ich verlasse mich auf dich, Mütterchen!" Noch einmal küßte Zdenko die Mutter. Dann verschwand er rasch, als wollte er weiteren, unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen. Mit einem besorgten Blick schaute die Mutter dem Sohn nach. Es war nicht das erstemal, daß sie für ihn eine Sacht in Ordnung bringen sollte. Aber diesmal hatte sie gedacht, es wäre die große Liebe bei ihrem Jungen. Jetzt aber kamen ihr Zweifel. Er hatte gestern die schöne, rothaarige Ameri kanerin zu sehr angebetet. Ja, leicht machte ihr der Sohn das Leben wirklich nicht. Mit einem leichten Seufzer erhob sie sich, um die Sache mit Christl in Ordnung zu bringen. * Wie sag ich es nur der lieben, alten Dame, daß ich heut» noch zurück nach München möchte? war der Gedanke, der Christl am frühen Morgen beschäftigte. So viel Liebe war ihr hier im Hause entgegengebracht worden, und sie wollte weder undankbar sein noch scheinen. Hierbleiben aber konnte sie vorläufig nicht mehr. Rosas Brief mußte sehr dringlich gemacht werden. Die Gräfin würde verstehen, daß Christl für ein paar Tage nach München zurück mußte. Vorsichtig ging Christl die wenigen Schritte bis zum Fenster. Da fuhr gerade der leichte Jagdwagen über den Hof. Man lachte und plauderte. Niemand schien Christl zu vermissen. So schnell war man vergessen, wenn man krank war und nicht mittun konnte. Doch jemand schien sie zu vermissen. Der Kopf eines Mannes wandte sich um und ein Augenpaar schaute suchend die Fenster ab. War es Günther oder Zdenko? Nein» Zdenko saß ja neben Mabel und redete eifrig auf sie ein. Also war es Günther, der suchend die Fenster überschaut hatte. Nach wem hatte er Ausschau gehalten? Ach, daß das dumme, törichte Herz nicht zum Schweigen zu bringen war! Christl zwang sich zur Ruhe. Wenn sie sich jetzt zu viel zumutete, wurden ihre Pläne zu Wasser. Daß dafür schon jemand anderes gesorgt hatte, ahnte sie nicht. Die kleine Spazierfahrt beunruhigte sie nicht. Bis zum Nachmittag würden sie wiederkommen. Dann konnte man fahren. End lich wieder zurück nach München! Heraus aus dieser drücken^ den Luft. XFortkekuna kokaU d o st a si r r l s ( l c l t t l