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Pferd schwitzt leicht. Ein fünfjähriges Pferd schwitzt bei der leich testen Arbeit ganz unnatürlich. Ab und zu sind weiße Würmer abgegangen. Was ist gegen das übermäßige Schwitzen zu tun? D. O. Antwort: Es läßt sich ohne klinische Untersuchung natürlich nicht sagen, ob das ao- norme Schwitzen auf Dämpfigkeit oder auf die den Organismus sehr schwächenden Würmer Mückzuführen ist. Vertreiben Sie zunächst die Würmer durch ein Wurmmittel. Sollte nach Ab gang der Würmer das übermäßige Schwitzen nicht aufhörcn, müssen Sie auf alle Fülle einen Tierarzt zu Rate ziehen. Fütterung eines Bullen. Wie füttere ich am schnellsten zweijährige Bullen, und was ist als Kraftfutter zu geben? M. S. Antwort: Da Sie nicht angegeben haben, welches Grundfutter zur Verfügung steht, seien mehrere Futterrationen genannt. Die Zahlen stel len die tägliche Futtermenge dar: 50 Liter frische Schlempe, 3 Kg Wiesenheu, 5 Kg Sommerhalm stroh, 2 kg Spreu, 2 Kg Weizenkleie, 1 kg Futtergcrstenschrot, oder 30 kg Sauerfutter, 5 Kg Wiesenheu, 5 Kg Sommerhalmstroh, 2 kg Spreu, 2 kg Weizenkleie, 1 kg Futter gcrstenschrot, l Kg Bohnenschrot, oder 30 kg Sauersutter, 8 kg Wiesenheu, 5 Kg Sommer halmstroh, 2 Kg Spreu, 1 kg Trockenschnitzel, 1 kg Sojaschrot oder Erdnußkuchen, oder 25 kg Rüben, 5 kg Wiesenheu, 5 kg Sommerhalm- stroh, 2 kg Spreu, 2 Kg Bohnenschrot, 1 kg Weizenkleie. Futterrüben statt Kartoffeln bei der Schweine mast. In diesem Jahre stehen mir für die Mast der Schweine nicht so viel Kartoffeln zur Ver fügung wie in sonstigen Jahren. Kann ich nun den Mastschweinen statt Kartofseln auch Futter rüben geben? W. D. Antwort: Futterrüben haben sich als Er satz für Kartoffeln bei der Mast der Schweine sehr gut bewährt. Man kann unbedenklich die Hälfte der Kartoffeln durch Futterrüben er setzen. Letztere brauchen nicht gedämpft zu wer- den, denn das Dämpfen oleibt ohne Einfluß auf Verzehr und Zunahme. Die Futterformel würde demnach lauten: Gedämpfte Kartoffeln und rohe, zerkleinerte Futterrüben zu gleichen Gewichtsteilen gemischt bis zur vollen Sätti gung. dazu täglich 1 kg Kraftfutter, bestehend aus 750 g Getreideschrot (des. Gerste) und 250 g Eiweihfutter (Fischmehl, Fleischmehl, Blutmehl). Die Fleisch- und Fettbeschasfenheit wird durch die Rübenfütterung nicht ungünstig beeinflußt. Statt der 250 g Eiweißfutter können auch 3 Liter Magermilch (süß oder dicksauer) gegeben werden. Katzen haben Staupe. Seit einem Jahr habe ich die Katzenseuche in meinem Hause. Wenn ich eine gesunde Katze im Hause habe, verweigert sie nach vierzehn Tagen das Futter, magert ab, erbricht und sucht die kühlsten Plätze, am liebsten am Wasser auf. Nach einigen Tagen stirbt sie dann. Was kann ich dagegen tun? E. I. Antwort: Bevor Sie sich eine neue Katze anschasfen, müssen Sie die Lagerstätte der Katze, Futternäpse usw. gründlich desinfizieren. Sollte es sich um Staupe handeln, was man aus den unbestimmten Krankheitssymptomen nicht mit Sicherheit schließen kann, käme eine Schutzimpfung in Betracht. Ziehen Sie eine» Tierarzt zu Rate. Kreuzschnabel hat Geschwulst. Ein Kreuzschnabel zeigt seit einiger Zeit auf dem Kopfe eine erbsengroße, gelbe Geschwulst, die sich derb anfäßt. Letzthin ist bereits «in Zeisig an derselben Erscheinung eingegangen. Die Geschwulst wurde bei diesem Tier so groß, daß er uberharlpt nicht mehr mit dem einen Auge sehen konnte. Können Sie mir raten? H. R. Antwort: Es ist schade, daß Sie nicht mitteilten, wie Eie Ihr« Vögel halten und er nähren. Da schon einmal ein Zeisig am gleichen Leiden einging, so ist es wohl die einseitige Er- nährung, die dem Leiden zugrunde liegt. Ver füttern Eie vor allem viel Grünzeug und mög lichst wenig Hanf. Die Beule kann man wohl am besten durch vorsichtiges Abbinden mit einem starken Faden zum Absterben bringen, worauf sie dann von selbst abfällt. Wenn das Abbinden Schwierigkeiten macht, hebt man vorher die Beule mit einer Pinzette vorsichtig etwas an. Natürlich muß man zu zweien diese Prozedur vornehmen. Vor allem aber ändern Sie gründ lich die ganze Verpflegung, geben Sie viel Freiflug, sonst wird das übel immer wieder austrcten. Der Winter malmt: Kampf vem Qcräte- verlckleik durch Wetterunbill! Haben Sie alle Serlite wettergetchüht nntergettellt! ?1us den Ktiblern der abgesteNten Viotoren der Lokomobilen lasten 8Ie bei Frostgefahr das Walter doch stets ab ? Wurden die Kartoffel- und Kübenmletcn, die Vorratskcller bereits von Ihnen kon trolliert? Kelchen die Wintererddeckungen aus? 5le wissen dock, daö man Dreitleiten nack Olten gern durck Ausbringen von Kar toffelkraut oder KM verstärkt? Vas ^ntrelben der Kartoffeln in den Vor kelmkellern kür den rünttlgen ssrokbau be ginnt. lit Ihnen bekannt, dak dle kukttempe- ratur Im Vorkelmkeiler täglich geregelt wer den muL? staben Sie bereits auf dleklsg» Uckkelt des -Iblckattens der Laatknoken geachtet? Queckenveriilgung. Ich habe 2 da stark verqueckten Acker über nommen. Es handelt sich um Sandboden. Ist es angebracht, hier Winterroggen zu säen? Welche Aussaatmenge kommt je Hektar in Betracht? Antwort: Zur Vertilgung und Unter drückung der Quecke hat es sich bewährt, solche Kulturpflanzen anzubauen, die ein dichtes Laub dach bilden, so daß die Quecke abslirbt, da ihr das Licht entzogen wird. Sie können also Winterroggen mit Winterwicke für diesen Zweck anbauen. Im Frühjahr sollte dann eine blatt wüchsige Kartoffel folgen, denn es wird an genommen, daß Sie das Gemenge grün ver- füttern wollen. Es empfiehlt sich dann, ein Ge misch von 120 kg Roggen und 60 kz Wicken je Hektar auszusäen. Sch. Vertilgung der Brombeeren auf einem Acker. Ein Ackerstück ist stellenweise mit Brom beeren überwuchert. Ausroden im Frühjahr und Herbst war bisher ohne Erfolg. Wie kann man das Unkraut beseitigen? Es handelt sich um flachen Sandboden, an einem Berge ^cl^en. Antwort: Ein Radikalmittel, welches dle Brombeere in kurzer Zeit vernichtet, ist bis jetzt nicht bekannt. Notwendig ist, daß man mehrere Jahre hindurch alle Triebe, sowie sie die Oberfläche erreichen, sofort absticht. Di« Stellen müssen stets erneut nach frischen Trieben abgesucht werden. Versuchen Sie ein mal, Wurzeln und Schößlinge einen Spaten stich tief bloßzulegen, abzuschneiden und dis frischen Schnittflächen ordentlich mit Kalk stickstoff einzupulvern. Das können Lie meisten Wurzelunkräuter nicht vertragen. Besitzt Kohlenasche im Garten Düngerwirkung? F. M. Antwort: Richtig behandelt und an gewandt, ist Kohlenasche unter Umständen recht wertvoll. Gerade auf schweren und nassen Böden wirkt gesiebte Steinkohlenasche sehr gut, wenn man sie 8 bis 10 om hoch aussährt und untergräbt. Auf diese Weise wird dem schweren Boden die Bindigkeit genommen, und infolge der nun größeren Zwischenräume können Luft und Feuchtigkeit besser eindringen. Die Folge dravon ist wiederum, daß die darauf angebanten Gewächse in ihrer Entwicklung sehr gefördert werden. Schnecken und andere Bodenschädlinge können in der Steinkohlenasche nicht leben und kommen darin um. Soll z. B. Komposterde auf undurchlässigem, saurem Boden Verwendung finden, so kann man ruhig Steinkohlenasche der Komposterde bcimischen. Der Boden wird locker und steht bedeutend besser in Kultur. Kohlenasche darf allerdings nicht aus dem Ofen heraus sofort gestreut werden, sondern muß erst einige Zeit gelagert haben. Beppler. Bewirtschaftung eines Teiches. Auf meinem Grundstück habe ich einen etwa Vs Morgen großen Leich, der von einem Mühlenbach durchflossen wird. Ich gedenke, zweisömmerige Karpfen und auch einige Schleien einzusetzen. Der Teich ist sehr verschlammt, ich will ihn zum Frühjahr reinigen lassen. Ist cs richtig für die Fischhaltung, daß der Teich voll ständig geräumt wird, oder ist es besser, daß etwas Schlamm im Teich bleibt? Kann der Teich auch mit Enten bevölkert werden? Wie hoch kann der Besatz sein? Mit was füttere ich die Fische? In dem Teich find viel Krebse, sind diese für die Fische von Nachteil? L. T. Antwort: Es empfiehlt sich, etwa 5 bis 10 ow Schlamm auf dem Boden zu lassen und dieser Schicht etwas Ätzkalk zuzusügen. In der obersten Schlammschicht spielen sich die Lebcnsprozesse der Bodenfauna ab, die einen wichtigen Bestandteil der Fischnahrung bildet. Wenn der Teich mit zweisömmerigen Karpfen und Schleien besetzt wird, können die Enten keinen Schaden anrichten, sondern sind eher nützlich. Bestimmte Angaben darüber sind bei einem unbekannten Objekt nicht möglich. Setzen Sie versuch-weise je 30 Stück zweisömmerige Karpfen und Schleien ein. Die besten Erfah rungen sind mit Körnerfrüchten» namentlich Hüisenfrüchte, Lupinen, gemacht worden. Im Falle regelmäßiger guter Fütterung könnte der angegebene Besatz verdoppelt oder verdreifacht werden. Krebse sind für die Fische nicht direkt von Nachteil, können cs aber indirekt werden, indem sie eine Trockenlegung über Winter, die für die Fruchtbarkeit des Teiches sehr wertvoll jein kann, verhindern. Bedingungen für dl« Beantwortung von Anfragen: Der größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. Fede Anfrage muß genaue Anschrift de» Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersatz SO Rpf. beizusügen. Anfragen ohne Porto werden nicht beantwortet. Nur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage nnpassen, wird leine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Echriftleitung: Bodo Labes, Neudamm.— Alle Zusendungen an di« Lchristleitung, auch Anfragen, sind zu richten an den Verlag I.Neumann, Neudamm (Bez. 8!o.) Z «SAIZ' <» » w, cr 7 s» 2' ? I «8Z'->HSQ Irr« Beilage für das „Wilsdruffer Tageblatt" Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom 19. Juni 1901) Wiesenerträge werden durch Mähweidenutzung gesteigert «»m- Die Sicherstellung unserer Selbstversor gung mit eiweißhaltigen Futtermitteln ist eine Hauptforderung der Erzeugungsschlacht. Des halb fällt gerade unserem Grünfutter- und Rauhfutterbau bei der Eiweißgewinnung die wichtigste Rolle zu, weil klimatische und andere Verhältnisse unserer Lage eine Ausdehnung des Körner- und Hülsenfruchtbaus nicht ge statten. Es sollten daher di« Erträge von Wiesen und Weiden als den Haupt- erzeugungsstätten für eiweißreiches Grünfutter und Rauhfutter eine bedeutende Steigerung erfahren. Wir erreichen diese bei Wiesen durch die sogenannte Mähweidenutzung. Mähweiden sind Flächen, die abwechselnd gemäht und beweidet werden. Die Einführung solcher Mähweiden oder Weidewiesen ist ver hältnismäßig einfach: Es müssen die Nieder schlagsmengen reichlich, und der Boden soll futterwüchsig sein, dann brauchen nur di« be treffenden Wiesen planmäßig eingezäunt zu werden. Mähweidenutzung hat gegenüber der reinen Schnittnutzung zur Grünfuttsr- und Heugewinnung den großen Vorteil, das; der Tritt der Weidetiere den Boden gleichmäßig festigt. Während viel« Unkräuter lockeren Boden lieben, verlangen unsere guten Gräser und Kräuter, wie die Kleearten, einen festen Boden zu ihrem Gedeihen. Ebenso schadet der Biß der Weidetiere den Unkräutern, wäh rend die meisten Wiesenpflanzen ihn gut ver tragen. Es hat also di« Weidenutzung einer Wiese den großen Vorteil, daß sie den Pflanzenbestand bedeutend verändert. Es ver schwinden die Unkräuter allmählich, während die guten Gräser und di« Kleearten in ihrer Entwicklung gefördert werden. Das Beweiben sollte nicht, wie bisher üblich, iin Nachsommer und Herbst geschehen, sondern im zeitigen Frühjahr, weil zu diesem Zeitpunkt die hart- stcngeligen Wiesenunkräuter wie dis lichtbe dürftigen Weideunkräut«r in ihrer Fugendent wicklung, also am empfindlichsten getroffen werden. Außerdem hilft das Beweiden der Wiesen mit Jungvieh iin zeitigen Frühjahr die Winterstallfütterung verkürzen. Wir erhalten durch Mähweidenutzung nicht nur höhere und sicherere, sondern auch wesent lich nährstoffreichere, namentlich eiweißreicher« Erträge teils als Weidefutter im Sommer und teils als Mähweideheu für den Winter. In 10 KZ mittlerem Wiesenheu sind ungefähr 250 L verdauliches Eiweiß enthalten, in phatgabe, die das Wachstum von Klee und kleeartigen Pflanzen (Wicken) fördert, müssen die Mähweiden namentlich Stickstoff erhalten; «er wirkt günstig auf di« Entwicklung der Gräser. Sie erhalten um so mehr Eiweiß, je stärker sie mit Stickstoff gedüngt werden, auch regt Stickstoff die Gräser zu zeitigem Neuzeitliche Mähweide Zeichnung: Zainbonh M 10 bestem Weideheu ungefähr 800 ss. Es liefert also die Mähweid« die höchsten Eiweiß- futtermengen von der Flächeneinheit. Versuche haben ergeben, daß sich durch Mähweide nutzung die Erträge der Wiesen um 40 bis 60 o/o steigern lassen, besonders dann, wenn man durch eine genügende Düngung mit Stallmist, Jauche und Kompost für di« stän dige Erhaltung der Gare Sorg« trägt. Da durch wird die Grundlage für die richtig« Ausnutzung der Handelsdüngemittel ge schaffen. Neben einer ausreichenden Kaliphos- und ununterbrochenem Wachstum während der Weidezeit an. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Stickstoff nicht in einer Gabe im Herbst oder Frühjahr zu verabreichen, sondern in mehreren Gaben über den Sommer verteilt. Man wählt für die erste im Herbst oder Frühjahr langsam wirkende Stickstoffdünger, für di« anderen Gaben nach jeder Weidenutzung leicht löslich«, raschwirkende Stickstoffdünger. An Stell« der Einzeldünger kann man auch mit bestem Erfolg einen Dolldünger verwenden. Die Wurmkrankheiten des Pferdes »° Wenn auch Eingeweide - Würnrer bei älteren Tieren den Gesundheitszustand nur wenig oder säst gar nicht beeinflussen, so können sie bei Fohlen doch so verheerend auf treten, daß sie große wirtschaftlich« Schäden verursachen und oft eine rationelle Aufzucht ganz unmöglich machen. Die wirtschaftlichen Verluste sind weniger durch den nur seltenen tödlichen Ausgang bedingt als vielmehr durch die zunehmende Verschlechterung der Ent wicklung und Herabminderung der Leistungs- und Widerstandsjähigkeit der betroffenen Tiere. Bei allen Krankheiten, deren Diagnose nicht genau feststeht, sollte man daher den Kot auf Wsrmeier unterfuchen lassen, um eine zweckentsprechende Behandlung einleiten zu können. Die häufigsten Eingeweidewürmer beim Pferde sind die Bandwürmer, Spul würmer und Palisadenwiirmer, mit denen wir uns zunächst beschäftigen wollen. Die drei Bandwurmarten des Pferdes sind sämtlich hakenlos. Die 1n«ni» Knopiooepkala xerko- ÜLta ist am häufigsten, 25 bis 80 mm lang und 3 bis 15 mm breit. Der ziemlich große, mit vier Saugnäpfen bewaffnet« Kopf ist aus beiden Flächen durch je zwei nach hinten gerichtete Läppchen besonders gekennzeichnet. Ein Halsteil fehlt, die Glieder sind sehr kurz und auffallend breit. Die D. a. magrm (pli- oata) ist der größte Bandwurm. Er wird bis 80 om lang, ist 4 bis 6 mm breit und zeichnet sich durch einen auffallend großen, fast qua dratischen Kopf aus, der nach vorn gerichtet« Saugnäpfe trägt. Der Bandwurm 1. ano- xloooxttaln mamillana ist der kleinste (10 bis 50 mm lang, 4 bis ? mm breit), besitzt nur einen kleinen, m«tst eingezogenen Kopf mit spaltenförmigen Saugnäpfen.