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MdrufferTageblati Montan, den 23. Januar 1939 Wilsdrufs-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 "Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts ZwangSvcrglcich erlischt jeder Anspruch auf Nachlab. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrcntamts Tharandt Anzeigenpreise laut auflicgender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 2g Rpf. — Norarschri«, bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e N-A n n a b m e bis vormittags 10 Uhr. Für die Richtigkeit der durch Fernruf ubermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. - — Bei Konkurs und W-ch-nblatt M WWd-uss u Umgegend »S'SLL r,,no oder Kürruna I '' auf Lieferung der Zei- S a .g des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. BM öS» Kter zrr Wehmscht Stabschef Lutze über das neue Ziel der SA. Die SA.-Gruppe Niederrhein veranstaltete in Düssel dorf eine große Führextagung, an der rund 3500 SA.- Fühxer teilnahmen und die durch die Anwesenheit von Stabschef Lutze kurz nach der Bekanntwerdung der Ver- fügung des Führers über die SA. als Träger der vor- und nachmilitärischen Wehrerziehuna ihre besondere Be deutuna erhielt. Stabschef Lutze betonte einleitend, daß es für ihn, der er hier als SA.-Mann und -Führer seinen ersten Schritt getan habe, ein innerer Stolz und eine innere Freude, aber auch eine Genuatuuna sei, nun hier am Tag des Bekanntwerdens der Verfüauua des Führers zu sei nen SA.-Führern sprechen zu können. „Nach dem vollzo genen Ausleseprozeß stehen wir nun vor einem neuen Ab schnitt in der SA." Die Verfüauna des Führers, betonte der Stabschef dann, bedeute eine große und wichtige Aufaabe für die SA., für die Partei und für das ganze deutsche Polk. Als wichtigstes Moment sehe er hier die immer engere Verknüpfung von Partei und Wehrmacht an, hierbei wolle die SA. eine Brücke sein. Genau mit demselben Ver trauen, mit dem der Führer sich an seine Wehrmacht wandte, wolle auch die SA. an die Arbeit gehen, um ge meinsam mit Partei und Wehrmacht das fertig zu brin gen, was für Deutschlands Zukunft notwendig fei: Ten Willen der Wehrfähigkeit und die Wehrkraft stets wachzu- haltcn. Zur Erfüllung dieser Aufgabe habe feder seine letzte Kraft cinzusctzcn, und zwar mit der gleichen Ver antwortung und dem gleichen Pflichtbewutztscin, wie die SA. von feher getan habe. Die Ansprache des'Stabschefs klang aus m einen Abpell an die SA.-Führer, nie im Ringen um den deut schen Menschen müde zu werden. Mit einem Bekenntnis -Mm Führer schloß der Stabschef seine immer wieder von Beifall unterbrochenen Ausführungen. ASAL «Kd WehrerMimg Telegramm des Rcichssportführers an den Stabschef Lutze Zum Erlab des Führers, der mit seiner Verfügung bom*19 Januar 1939 das SA.-Sportabzeichen zum SA.- Wehrabzeichen erhob und damit die SA. als Trägerin der vor-und nachmilitärischcn Wehrerziehung cinsetzte, hat der Reichssportführer von Tschammcr und Osten an den Stabschef ein Telegramm gerichtet, in dem er dem Stabs chef ver SA zur Üebernahme dieser großen historischen Aufgabe seine aufrichtigsten Glückwünsche ausspricht. Die Einhütsorganisation der deutschen Leibesübungen werde sich in jedem gewünschten Ausmaß zur Verfügung stellen, um bei der Durchführung der neuen Aufgaben weitest gehende Hilfe zu bieten. GA. Grundpfeiler -er Wehrkraft Zu diesem Erlaß des Führers schreibt die National sozialistische Parteikorrespondenz: „Mit dieser Verfügung des Führers hat die bereits vom Stabschef der SA. am 15. Januar in seiner Gos larer Rede angelündigte engere Zusammenarbeit zwischen Wehrmacht und SA. ihre grundsätzliche Festlegung er fahren, die in den zu erwartenden, vom Stabschef der SA. mit den Oberbefehlshabern der Wehrmachtteile zu erlassenden Ausführungsbestimmungen die Definierung praktischer Einzelheiten bringen wird. In der gesamten SA. und darüber hinaus in der Partei und in der Wehrmacht wird die Nachricht von dieser Verfügung des Führers große Freude und Be friedigung auslösen. In der SA. vor allem deshalb, weil nunmehr eine jahrelange, mit aller der SA. eigenen ^mchHbereitschasr ungefaßte Arbeit ihre Anerkennung und feste Verankerung in' der wehrpolitischcn Gesamtausgabe des Staates gefunden hat. Durch die Tatsache, daß der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Brauchitsch. diese t-Ntwicklung durch persönliche Initiative gefördert und mit zum Abschluß gebracht bat, ist die beste Gewähr gegeben, daß die Zusammenarbeit auch in der Praris erfolgreich verlaufen wird. Das gute Einvernehmen zwischen der Wehrmacht des deutschen Polkes und dem politischen L>oldatentum des Führers kann durch die vor liegende praktische Zusammenarbeit nur noch bestätigr werden. Es konnte bei allem nie einem Zweifel unterliegen, daß die SA., der stärkste und schlagkräftigste Arm der Bewegung, einmal zur Lösung einer Aufgabe beran- gezogen werden würde, deren Lösung ihrer ganzen Struktur nach eben nur mir der SA. und durch die TA berbeigeführt werden kann. Die vor- und nachnnlitarische Wehrerziehung ist eine Angelegenheit, die in alle Schichten und Stünde des deutschen Volkes bincingreift, die keinen wehrfähigen deutschen Mann ausläßi, ganz gleich, welche Stellung er im zivilen Leben cinnimmt. Darum konnte — dem Erfordernis der Breitenwirkung entsprechend — die Organisattonsform sür die Wehrcriiehung nur die schon bestehende, außer den praktischen auch die weltanschau lichen Voraussetzungen erfüllende Organisation der SA. sein. Das SA.-Sportabzeichen, in seinen Anforderungen bereits ausschließlich auf Wehrsport abgestellt, ist, vom Führer zum SA.-Wehrabzeichen erhoben, die Grundlage aller kommenden vor- und nachmilitärischen Erziehung geworden, d. h. also: schon die Vorbereitung zum regulären Dienst an der Waffe findet nach den Grund sätzen statt, auf die das SA.-Wehrabzeichen aufgebaut ist. Unter Berücksichtigung dessen, daß die Bedingungen, nach denen das SA.-Wehrabzeichen erworben werden muß, selbstverständlich den praktischen Anforderungen ent sprechen, die die Wehrmacht an ihre Soldaten stellt und auch die nachmilitärische Ausbildung durch die SA. nach den gleichen Richtlinien des SA.-Wehrabzeichens erfolgt, ist hiermit die E i n h e i t l i ch k e i t der Ausbildung durch alle Jahrgänge hindurch, von der Jugend bis ins höchste wehrfähige Älter hinein, gewährleistet. Die vormilitärische Ausbildung wird sich — wie schon bisher geschehen — neben dem Erwerb des SA.-Wehr- abzeichens auf die Vorbereitung von Anwärtern für Spezialtruppcnteilc erstrecken, was weiterhin durch den zusätzlichen Erwerb der SÄ.-Reiter-, SÄ.-Nachrichten-, Schirach über das Werk Das vor einem Jahre vom Reichsjugendführcr ver kündete BDM.-Werl „Glaube und Schönheit" trat in der Staatssper zu Dresden zum ersten Male mit einer großen Reichsveranstaltung vor die Oefsentlichleit. Die festliche Veranstaltung, der die maßgebenden Männer von Partei, Behörden und Wehrmacht in Sachsen beiwohnten, erhielt durch die grundlegende Rede des Ncichsjugcnd- führers eine besondere Bedeutung. Wollen Jungmädelbund und BDM. die Zehn- bis Siebzehnjährigen überhaupt einmal zur Gemeinschaft er ziehen, so gilt nach den Worten des Reichsjugendsührers das Werk „Glaube und Schönheit", das in elf Arbeits gemeinschaften für Sport, Kultur, Hauswirtschaft und andere praktische und wissensmäßige Gebiete nach einem Jahr seines Bestehens schon 500 000 Mädel erfaßt, der Entfaltung der gemeinschaftsgebundenen Persönlichkeit, der Hinsührung zu einer natürlichen Schönheit, die in der harmonischen Durchbildung des Körpers und im edlen Dreiklang von Körper, Seele und Geist beschlossen liegt. Für die vom 11. Lebensjahr an einsetzende national sozialistische Mädelerziehungsarbeit, die im BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" ihre Krönung findet, ist rich tungweisend der Gedanke: Die Erziehung des Mädels von heute prägt das Gesicht der Familie von morgen. Rach Vorführungen der Mädel, die einen Querschnitt durch -die Arbeit eines Jahres vermittelten, sprach der Reichsjugendführer. „Das Streben nach Schönheit", fo führte er aus, „ist dem arischen Menschen eingeboren. Ihm offenbart sich im schönen Menschen die gnädige Gottheit, die er sich in menschlicher Gestalt vorstellt. So erscheint ihm die Schönheit nicht allein als sinnliches, sondern auch als sittliches Ideal. Das düstere Mittelalter, dessen Ausläufer noch in unsere Zeit hinein ragen, hat immer die schöne Gestalt als Gefäß des Bösen und als Blendwerk und Spiegelfechterei der Hölle an geprangert. So bekämpfte man schließlich das Schöne um seiner Schönheit willen. Viele der schönsten Frauen und Mädchen jener Zeit wurden als Hexen gefoltert und öffentlich verbrannt. In ihnen sind unersetzliche Träge rinnen germanischen Blutes vernichtet worden. Den Glauben wachhallen Wir Deutschen im Zeitalter Adolf Hitlers können uns nicht vorstellen, daß ein körperlich verbildeter Mensch eine schönere Seele haben soll als ein vollkommen gestal teter. Wir glauben, fühlen und bekennen, daß der Körper die Ausdrucksgestatt unseres Wesens ist. Unser Volk wird seinen hohen Rang unter den Völ kern nur dann auch in kommenden Jahrhunderten be haupten können, wenn die nachfolgenden Generationen die gleiche Glaubcnslraft besitzen wie die heutige, das heisst, wir müssen vor allem auch unsere jungen Mädel zu Trägerinnen und Hüterinnen unseres Glaubens her- archilden. Die im barten Dienst unserer Zeit erzogenen jungen Mmpser erwarten auch von ihren Fronen ein tiefes Gefühl für die Idee dieser Zeit. Kein Äußeres nationa- lxs Bekenntnis kann sie täuschen: sie verlangen, daß auch ihre Frauen im gle-chen G auben erzogt» sind, dem sie . selbst verschworen haben. SA.-Piönier- und SA.-Sanitätsscheine erfolge» wird. Hierdurch wird eine von der SA. im Einvernehmen mit der Wehrmacht schon vor längerer Zeit geschaffene Ein richtung in ihrem Wert nachdrücklichst unterstrichen. Während in der SA. selbst das Prinzip der Frei willigkeit selbstverständlich beibehalten wird, erfordert die nachmilitärische Ausbildung, schon um bei den einzelnen aus dem aktiven Wehrverhättnis entlassenen Soldaten im Gesamten einen Gleichstand der Ausbildung zu erhalten, eine Verpflichtung. In dem Erlaß des Führers heißt es deshalb, daß die aus dem aktiven Wehrdienst ehrenvoll ausscheidenden Soldaten in Wehrmann schaften einzureihen und der SA. anzugliedern sind. Er faßt werden von dieser Bestimmung alle Angehörigen d. B., soweit sie neuzeitlich ausgebildet sind und der Reserve oder Landwehr angehören. Mit diesen vom Führer verfügten Maßnahmen voll zieht sich eine organische Entwicklung, auf deren Fort führung die SA. dank ihrer in den letzten Jahren geleisteten Arbeit und dank der praktischen Erfahrungen, die sie bei dieser Arbeit sammeln konnte, bestens vorbereitet ist. Die praktische WehrertrüchtiguyZ, die in der vor- und nach- militärischen Ausbildung liegt, findet nach der theoreti schen Seite hin in der SA. ihre Ergänzung in der wehr- geistigen Erziehung, die nach wie vor die Grundlage wehr politischer Erfolge sein wird. In beiden Richtungen bahn brechend gewirkt zu haben, ist heute schon das historische Verdienst der SA., das durch die nunmehr noch enger gestaltete praktische Zusammenarbeit zwischen Wehrmacht nnd SA. ein Grundpfeiler der Wehrkraft des deutsche» Volkes für alle Zukunft sein wird." „Glaube und Schönheit" GemeinschaftSgebun-ene perfSniichfeik Das BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" schließt eine Lücke in unserem Erzichungswescn. Jungmädelbund und BDM. müssen als Parallelorganisationen des Deut schen Jungvolks und der Hitler-Jugend betrachtet wer den. Alle diese Organisationen wenden sich an die Zehn bis Achtzehnjährigen und haben den Auftrag, diese zur Gemeinschaft zu erziehen. Für die 18- bis 21jährigen bzw. 17- bis 21jährigen Mädel scheint mir aber eine besondere Erziehung zur g e m e i n s ch a ft s g e b u n d e n e n Persön lichkeit erforderlich und damit eine Organisation, die, ausgcspaltet in die verschiedenartigsten Arbeitsgemein schaften, der persönlichen Neigung und Befähigung de« einzelnen Rechnung trägt. Der Begriff Glaube und Schönheft soll den Ange hörigen dieser Organisation gleichsam als Sternbild er scheinen, dem jede aus ihre Weise zuzustreben versucht. Die eine wird in Arbeitsgemeinschaften für Orchester- mustk oder Chorsingen unserem Werk zu dienen ver suchen, die andere in kunsthistorischen oder auch in prak tischen Arbeitsgemeinschaften. Bei aller Spezialisierung der einzelnen Neigungen jedoch müssen die weltanschau liche und die sportlich-gymnastische Ausbildung von allen gemeinsam betrieben werden. Auf freiwilliger Grundlage Diese Organisation hat in der kurzen Zeit ihres Be stehens auf rein freiwilliger Grundlage rund eine halbe Million Mädels erfaßt, ein Beweis dafür, daß sie notwendig ist und einem allgemeinen Bedürfnis ent- l>"e hierbei Wett auf die Feststellung, daß es sich um eine freiwillige Organisation handelt, so daß diese Zahl einen neuen Vertrauensbeweis der Jugend zur nationalsozialistischen Bewegung darstellt. Das Jahr der Gesundheitspflicht Die ganze Jugend unseres Volkes steht seit dem 1. Januar dieses Jahres im Kampf für eine neue Parole, die in meiner Reujahrsbotschaft verkündet wurde. Das Jahr 1939 ist das Jahr der Gesundheits- Pflicht. Gerade in einem solchen Jahr erhält unsere neue Organisation „Glaube und Schönheit" eine beson dere Bedeutung. Die Jugend Adolf Hitlers war immer schon gegen die Genußgifte eingestellt. Wenn nun rund eine halbe Million 17- bis 2Ijähriger Mädels als Träge rinnen eines aktiven Kampfes gegen Nikotin- und Alkobolmißbrauch auftrelen, so hat das eine Bedeutung, die im Augenblick vielleicht nicht allgemein verstanden wird, wohl aber in sehr naher Zukunft sich allen offenbaren muß. Es kommt uns nicht zu, erwachsene Menschen zu be vormunden. Ich möchte nicht, daß die Jugend ihre Auf gabe im Nahmen ihrer Gefundheitsaktion woanders als in ihren eigenen Reihen zu erfüllen versucht. Wir hoffen, in unserem BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" die weibliche Jugend so zu erziehen, daß sie auch später nicht in mißbräuchlicher Weise sich und ihr Lebensglück, das heißt ihre Nachkommenschaft, durch Niko tin und Alkohol gefährdet." Der Reichsjngcndführer wandte sich dann gegen die hemmungslose Reklame ein zelner Zigarettenkirmen, der in Zukunft mit den gleichen " " > Persönlichkeit u. Gemeinschaft