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Polizei und Boll Grundlegende Ausführungen von Staatsminister Dr. Fritsch In der Auffassung über die Aufgaben und die Stel- rung der Polizei ist im nationalsozialistischen Staat ein grundlegender Wandel eingetreten, der vom sächsischen Minister des Innern Dr. Fritsch anläßlich der Einwei sung des neuen Dresdner Polizeipräsidenten gekennzeich- net wurde. Seine Ausführungen verdienen auch anläß lich der Ernennung des neuen Inspekteurs der Ordnungs polizei in Sachsen Oberst von Oelhafen Beachtung. Dr. Fritsch sagte u. a.: In der Polizei sieht der Volksgenosse immer die Ver körperung der Macht, die die übergeordnete Gemeinschaft dem einzelnen gegenüber nach den naturnotwendigen Gesetzen des Zusammenlebens ausüben muß. Die Auf fassung über die Art, dem einzelnen die Macht des Ge samtwillens spüren zu lassen, hängt freilich von der Auf fassung über den Staatsbegriff ab. Der v o r nationalsozialistische Staat hatte mit dem Willen der Gesamtheit oder selbst einer Mehrheit nichts zu tun. Er war nicht vom Volk getragen, sondern war das Werkzeug eines bestimmten Kreises politisch und sinanzwirtschaftlich Interessierter. Er wurde im Gegen- teil von der Mehrzahl der Volksgenossen abgelehnt und benützte dieser gegenüber die ihm zur Verfügung ste hende Macht der Polizei, um sich selbst zu erhalten. So kam es, daß vor der Machtübernahme für den Volksge nossen die Person des Polizeibeamten unwillkürlich ver knüpft war mit der Vorstellung des Shstems, das er mit seinem Gummiknüppel verteidigen mußte. Aus der for malen Pflichterfüllung erwuchs dem Polizeibeamten da mit eine Kluft dem Großteil des Volkes gegenüber; viele litten unter dem inneren Konflikt, in den sie durch den Widerstreit eigenen Denkens geraten waren. Wie aber der Polizeibeamte selbst seine Aufgabe darin sehen soll, nicht gegen das Volk, sondern für das Volk tätig zu sein, so soll mit ihm andererseits weni ger die Vorstellung des Zwanges als der Begriff der not wendigen Ordnung verbunden sein. Der nationalsozialistische Staat hat diese Auffassung wieder lebendia werden lassen. Der Polizeikörver selbst ist ssöln Repräsentant?« des Zwanges MM Repräsentanten der Ordnung geworden. Die Polizeibeamten gelten nicht mehr als Vollstrecker eines dem einzelnen fremden, volksfernen Willens, son dern sie sind zu Helfern und Beratern der Volksgenossen geworden. Die strafende Hand tritt nur dort — und dann allerdings mit aller Schärfe — in Er scheinung, wo sich Verbrecher und Schädlinge an der Ge meinschaft versündigen. Einweisung des Dresdner Polizeipräsidenten Der in gleicher Eigenschaft von Stettin nach Dresden versetzte Polizeipräsident ^-Standartenführer Herrmann wurde vom sächsischen Minister des Innern, Dr. Fritsch, in sein neues Amt eingewiesen. An der Feierstunde im Polizeipräsidium nahmen zahlreiche Ehrengäste aus Par tei, Staat, Wehrmacht und Behörden teil, an ihrer Spitze Regierungspräsident SA.-Obergruppenführer Schepmann, die ^-Gruppenführer Berkelmann und Koppe und Kreis leiter Walter. Neuer Mpettor der Ndrmmsyoirzei in Sachsen Der Reichsführer und Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern hat zum Nachfolger für den aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand ge tretenen Oberst der Schutzpolizei Thierig den bisherigen Kommandeur der Schutzpolizei Dresden, Oberst der Schutzpolizei von Oelhafen, zum Inspekteur der Ord nungspolizei in Sachsen ernannt. Sein Dienstbereich um faßt die gesamte staatliche und gemeindliche Schutzpolizei in Sachsen sowie die sächsische Gendarmerie. von Oelhafen wurde 1886 in Würzburg geboren. Nach Besuch des Bayrischen Kadettenkorps hat von Oelhafen als Hauptmann und Batterie- bzw. Abteilungsführer ununter brochen an den verschiedensten Fronten des Weltkrieges ge standen. Nach Auflösung des Heeres trat er 1920 in die Bay rische Landespolizei ein. Unter dem 1. Oktober 1937 wurde er als Kommandeur der Schutzpolizei zum Polizeipräsidium Dresden versetzt. Im März 1938 hat er an maßgebender füh render Stelle am Einmarsch in die Ostmark teilgenommen. Nach der Befreiung des Sudetengaues wurde Oberst von Oelhafen als Befehlshaber der Ordnungspolizei Nordböhmen eingesetzt. Nach Beendigung dieser Tätigkeit hat er seine neue Stellung als Inspekteur der Ordnungspolizei in Sachsen an- aetreten. Nachdem wir die irdische Hülle unseres Neben Vaters Minhold Heinrich ühlmann der Erde übergeben haben, sagen wir nur auf diesem Wege allen, die uns durch Wort, Gesang, Schrift und Blumengewinde trösteten, herzlichen Dank. Unkersdorf, 10. Januar 1939. Die trauernden Hinterbliebenen. Eine hübsche Frau pflegt ihren Körper und nimmt auch von Zeit zu Zeit eine innere Reinigung vor. Dr. Burchards Blut- und Darmreinigungs- Perlen wirken prompt und milde! 50 Stück 85 Pfg. — 120 Stück 1,80- Drogerie Paul Kletzsch. 17 jähriges Mädchen sucht für 1.2. Stellung als ljkMlnMm in Privathaushalt. Ang. unt. 61 an die Geschäftsstelle dies. Blattes bü in dieser Zeitung wird beachtet und 1)2« Kontoristin mit guter kaufmännischer Vorbildung, Kenntnissen in Steno und Schreibmaschine, die gewillt ist, sich rasch in Dauer stellung einzuarbeiten, wird sofort oder am 1. April 1939 gesucht. Angebote unter 67 an die Gesch. ds. Bl erbeten. Beim Heimgange unserer lieben Mutter, Frau Emma verw. Linnert geb. Seibt sind unS überaus zahlreiche Beweise innigster Anteil nahme entgegen gebracht worden, für die wir hierdurch herzlichst danken. Wilsdruff, den 10. Januar 1939. Die trauernden Hinterbliebenen. Amtliche Verkündigungen i. Unter dem Viehbestände 1. des Landwirts Alfred Uhlemann in Unkersdorf Nr. 8, 2. „ „ Gerhard Merzdorf in Zehren, Ortsteil Sei ¬ litz Nr. 8, 3. „ Bauern Albert Pietzsch in Bockwen Nr. 6, 4. der Bäuerin Lea verw. Görne in Höfgen Nr. 1 ist die Maul- und Klauenseuche amtlich festgestellt worden. Sperrbezirk: Die verseuchten Gehöfte. veobachtungsgcbiet: Der übrige Teil der Gemeinden Unkersdorf, Bockwen und die Ortsteile Seilitz und Höfgen. Schutzzone bleibt weiterhin der gesamte Bezirk des Land kreises Meißen. Die in meiner amtlichen Bekanntmachung vom 21. November 1938 erlassene Anordnung gilt auch für die neu zum Sperr bezirk und Beobachtungsgebiet erklärten Gemeinden bezw. Orts teile. H. Erloschen ist die Maul- und Klauenseuche in 1. der Gemeinde Heynitz, Ortsteil Wunschwitz, 2. „, „ Kagen, Ortsteil Pröda, 3. bei dem Bauer Georg Grübler in Wachtnitz, Ortsteil Zöthain. Die Sperrbezirke Ortsteile Wunschwitz und Pröda und Gehöft des Bauern Grübler werden aufgehoben. Die vorgenannten Gemeinden werden wieder Schutzgebiet. Das Gehöft des Bauern Grübler tritt in das Beobachtungs- gebiet zurück. Meißen, am 9. Januar 1939. Der Landrat zu Meißen. Mit der „Schwalbe" zu Sarrasani! Freitag, den 13. Januar, 19 Uhr ab Wilsdruff Markt (bei Bedarf über Grumbach). Fahrpreis einschl. Eintritt (nur gute Plätze) RM 2,36. Anmeldungen sofort notwendig bei Foto-Wugk. KdF -Opernkarlen für 19. Januar „Mignon" und 30. Januar „Zar und Zimmermann". Meldungen sofort bei Foto-Wugk. Ruf 227. LMmrWMM WMlff eingetragene Genossenschaft mit beschrankter Haftpflicht Einladung zu der am Mittwoch, dem 18. Januar 1939, nachmittags 144 Uhr im „Weißen Adler" in Wilsdruff stattfindenden 38. ordentlichen EenmioerinmlW erlauben wir uns hierdurch, unsere Mitglieder höflichst einzu laden. Tagesordnung: 1. Bekanntgabe des Geschäftsberichtes 1937/38. 2. Bekanntgabe des Jahresabschlusses 1937/38. 3. Bericht des Aussichtsrates über die erfolgte Revision. 4. Genehmigung des Jahresabschlusses 1937/38. 5. Entlastung des Vorstandes, Aussichtsrates und Geschäftsfüh rers für das Geschäftsjahr 1937/38. 6. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinnes. 7. Wahlen. 8. Aenderungen der 2; 5; 7a, b; 20, 8; 22 des Statutes. 9. Ausschluß von Mitgliedern. 10. Anträge. 11. Verschiedenes. Der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht liegen bis zum Tage der Generalversammlung während der üblichen Geschäfts- siunden ini Geschäftszimmer zur Einsichtnahme durch die Mit glieder aus. Anträge, über die Beschluß gefaßt werden soll, müssen spätestens bis zum 15. Januar 1939, mittags 12 Uhr, schriftlich beim Vorsitzenden des, Vorstandes eingereicht sein. Sie müfsey mindestens 27 Unterschriften tragen. Wilsdruff, den 9. Januar 1939. Landwirtschaftsbank Wilsdruff e. GmbH Der Vorstand. gez. Maune Klotzsche Bruchholz Frohberg. kichtverbilligung »ird am 11. Januar 1939 nachmittags ab 14 Uhr in der Stadt kasse an Rentner und Mittellose gezahlt. Lichtgeldrechnungen der Monate Oktober und November 1938 sind mitzubringen. Stadtkasse Miisdrnff, am 10. Januar 1939. Sachfen M- Nachbarschaft. Löbau. Kraftwagen vom Zug erfaßt. Auf einem Wegübergang in der Nähe des Bahnhofs Obercunewalde wurde ein Personenkraftwagen von einem Personenzug erfaßt und zertrümmert. Der Fahrer, der mittelschwere Verletzungen erlitt, wurde nach Cunewalde in ärztliche Behandlung gebracht. Der Uebergang ist vor schriftsmäßig mit Warnkreuzen gesichert. Löbau. Zusammenstoß aus vereister Straße. Als auf der Reichsstraße nach Neugersdorf ein Autobus vor zwei Radfahrern bremsen mutzte, geriet er auf der vereisten Stratze auf die Mitte der Fahrbahn und stieß mit einem entgegenkommenden Autobus zu sammen, der in den Straßengraben geriet. Die Fahrgäste kamen zumeist mit dem Schrecken davon, einige zogen sich leichtere Verletzungen zu. Bernstadt. Tödlicher Sturz auf der Treppe. In Schönau (Eigen) glitt die Witwe Krinke auf der Treppe aus. Beim Sturz erlitt sie eine schwere Schädelverletzung, an der sie starb. Chemnitz. Nächtlicher Ueberfall. Nachts wurde in Vorstadt Furth eine Wirtschaftsgehilfin von einem Mann angehalten und nach dem Weg nach Glösa gefragt. Plötzlich erfaßte der Unbekannte das Mädchen und warf es zu Boden. Durch energische Abwehr und Hilferufe des Mädchens wurde sein Vorhaben unterbun den. Er ergriff mit der Handtasche der Ueberfallenen die Flucht. Zwickau. Zieglerwoche. Mit einem Kamerad schaftsabend nahm die Zieglerwoche ihren Anfang, di« seit 14 Jahren alljährlich vom Verein zur Unterhaltung die Zieglerschule (baukeramische Fachschule) in Zwickau durchgeführt wird und auch in diesem Jahr nicht nur aus allen Teilen Deutschlands, sondern auch aus dem Aus land wieder Besucher angezogen hat. Den Berufskame raden aus der Ziegelindustrie werden fachwissenschaftliche Vorträae von bekannten Fachleuten geboten. Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: ReichSauto« bahnen: Durchweg Schneedecke und Glatteis tauend, Schneematsch, streckenweise bereits schnee- und eisfrei, Bah nen werden geräumt und gestreut. Reichsstraßeu und Straßen im Sudctengau: Im Flachland Schneedecke und Glatteis tauend, Schneematsch, Verkehr kaum noch behindert. Im Gebirge Glatteis und stellenweise Verkehr durch Spur- i rinnen noch erschwert. Auch Schneeglätte. Straßen werde» ge räumt und gestreut. Junge sächsische Dichtung In der Sendereihe „Junge sächsische Dichtung* beim Neichssender Leipzig werden am 13. Januar 18.40 Uhi Arbeiten von Ernst Hüttig, Schönborn, Dreiwerden, Her bert Kümmel, Gittersee bei Dresden, und Herberg Reik- hold, Bad Schandau, gelesen. > Neubildung der Kommission für Geschichte Der Neichsstatthalter in Sachfen hat mit Verord nung vom 2. Januar 1939 die Sächsische Kommission für Geschichte neu gebildet und damit eine Einrichtung zu neuem Leben erweckt, deren hoher Ruf auf dem Gebiet der Heimatforschung überall anerkannt ist. Die Kommis, sion hat die Aufgabe, die Kenntnis der sächsischen Ge schichte im Rahmen der deutschen Volks- und Reichsge schichte zu fördern sowie Quellen «nd Werke darstellen der Art zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Sie unter steht dem Ministerium für Volksbildung und setzt sich zu sammen aus ordentlichen, fördernden und Ehrenmitglie dern, unter denen namhafte Forscher auf dem Gebiete der Heimatgeschichte vertreten sind. Dadurch, daß das Heimatwerk Sachsen wie auch der NS.-Lehrer- bund, Gauwaltung Sachsen, einen mit den Rechten eines ordentlichen Mitgliedes ausgestatteten Vertreter in die Kommission entsenden, ist eine fruchtbare Zusammenar beit mit diesen Stellen gewährleistet. Zugleich wird durch die Berufung des verdienten Altmeisters der sächsischen Heimatforschung Prof. Dr. Rudolf Kötzschke zum Vorsitzenden und des Hauptstaatsarchivdirektors Dr. Hell mut Kretzschmar zum stellvertretenden Vorsitzenden, die beide Fachreferenten in der Landesleitung des Hei matwerkes Sachsen sind, eine enge Verbindung zwischen der Kommission und dem Heimatwerk Sachsen aufrecht erhalten. Der bisherige Vorsitzende der Kommission, Pros. Dr. Brandenburg, und Oberstudiendirektor i. R. Dr. O. E. Schmidt, sind zu Ehrenmitgliedern ernannt worden. Börse und Handel Amtliche Berliner Notierungen vom S. Januar. (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr.) Berliner Wertpapierbörse. Am Aktienmarkt hielte« sich bei kleinem Geschäft Abschwächungen und Befestigungen im allgemeinen die Waage. — Am Rentenmarkt erfolgten die Kursnotierungen aus letztem Niveau. Umschuldungsanleihe schwächte sich auf 92,25 ab. Am Mark! der Industrieanleihen erfolgten Abschwächungen und Befestigungen. Am Geld markt wurde Blankotagesgeld mit 2,25 bis 2,50 V. H. ge- nannt. Berliner Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Belgien 42,05 (42.13); Dänemark 52,00 (52,10); Danzig 47,00 (47,10); England 11,645 (11,675); Frankreich 6,568 <6,582): Hol land 135,46 (135,74); Italien 13,09 <13,11); Norwegen 58,52 >58,65); Polen 47,00 <47,10); Schweden 59,95 (60,07); Schweiz 56,44 <56,56); Tschecho-Slowakei 8,591 (8,609); Ver. Staaten von Amerika 2,490 <2,494!. Dresdener Schlachtviehmarkt vom 10. Januar 1939. Preise: Ochsen; a) 4414; k>) 40)4; c) 3514. Bullen: a) 4214; b) 38)4. Kühe: a) 42)4; b) 3814; c) 3214; d) 20 bis 23. Färsen: a) 43)4; b) 39)4; c) 3414. Kälber: B. a) 63; b) 57; c) 48; d) 38. Lämmer: A. a) 1. 52; b) 1. 50—52, 2. 50—52; c) 40—45. Schafe: a) 40—42 Schweine: a) 5714; b) 1. 5314; b) 2. 5514; c) 5114; b) 4814'; e) —, f) —, g) 1. 5614. Auftrieb: 844 Rinder, darunter 178 Ochsen, 89 Bul len, 518 Kühe, 59 Färsen. Zum Schlachthof direkt: 4 Kühe. 1485 Kälber, 5 zum Schlachthof direkt. 860 Schafe, 54 zum Schlachthof direkt. 1364 Schweine, 19 zum Schlachthof direkt. Ueberstand: —. Marktverlauf: Rinder, Kälber, Schweine ver teilt, Schafe gut. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Hauptschrtfileiter: Hermann Lässig, Wilsdruss, zugleich »er- aniworilich sür den gesamten Textteil einschließlich Bilderdienst. Veranlworllicher Anzeigcnleiier: Erich Reiche, Wilsdruss Druck und Verlag: Buchdruckerei Arthur Zschunle, Wilsdruff D.A. XII. 4938: 1542. — Zur ist Preisliste Nr. s gültig