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M MMWM Verteidigongsmaßnahmen zur Sicherung des Friedens im Norden ,' Die schwedischen Abendblätter veröffentlichen in großer Aufmachung Erklärungen des finnischen Außenministers Erkko, die er nach seiner Ankunft in Zusammenhang mit den schwedisch- finnischen Verhandlungen über die Aalandsfrage abgegeben hat. Einleitend sprach sich Minister Erkko kür eine engere Zu sammenarbeit mit den Nordländern aus und unterstrich dabei den Neutralitätswillen des Nordens. Er bekannte sich sodann als alter Anhänger der skandinavischen Orientierung Finnlands. Was die Aalandsfrage betreffe, so würden bei den Verhandlungen in Stockholm vor allen Dingen militärische Gesichtspunkte erörtert werden. Es handle sich hierbei im allge meinen um Anordnungen einer Verteidigung, die zur Sicherung des Friedens im Norden getroffen werden sollen. Es bestehe jedoch nicht die Absicht, an den Rechten der Aaländer zu rühren, und die finnische Regierung wünsche die Lösung der Frage iin Einverständnis mit den Aäländern herbeizuführen. Fahneneid einzeln und schriftlich Eine moskowitische Neuerung — Moralische Folge der „Säuberungen" Von den bolschewistischen Machthabern Moskaus wurde jetzt eine Verordnung veröffentlicht, die diesmal die Einführung eines neuen Fahneneides für die rote Armee und die Flotte betrifft. Man dürfte in der Annahme nicht fehlgehen, daß diese Neueinführung ir unmittelbarem Zusammenhang mit den moralischer Folgeerscheinungen der umfangreichen „Säuberung gen" steht, die im Laufe der letzten Jahre auch in de: Sowjetarmee durchgeführt würden. Als wichtigste und be "reichnendste Neuerung kann hierbei die künftige Form dei Eidesleistung angesehen werden, die fordert, daß jeder Heeresangehörige den Eid einzeln ablegen und sogar m i t eigenhändiger Unterschrift bekräftigen muß. Die Sowjetpresse begrüßt diesen Schritt, der „die Folgen etwaiger verräterischer Handlungen unauslösch lich einprägen" werde, und ergeht sich dann weiterhin in genugsam bekannten Betrachtungen, daß die rote Armee im Unterschied zu allen anderen Heeren der Well „im Geiste des Internationalismus und der Einheit der Interessen der Proletarier aller Länder" erzogen werde. Nevolte in der Roien Armee? Die Hintergründe der Moskauer Vrreidigungserlafle In der polnischen Presse wird davon gesprochen, daß die neuen Moskauer Vereidigungserlasse die Folgen einer RevolteinderRotenArmee seien. Die Er lasse seien nicht von Woroschilow unterzeichnet, was darauf schließen lasse, daß Woroschilow die Opposition unterstütze. In den einzelnen Militärbezirken seien maß gebliche Armeesührcr ihrer Posten enthoben worden. * Die Moskauer Zeitung „Jswestija" behandelt in einem Artikel die katastrophalen Zustände in der sowjet- russischen Wald- und Holzindustrie. In den ersten zehn Monaten des Jahres 1938 hätten die Verluste der Wald wirtschaft eine halbe Milliarde Rubel betragen. In sehr vielen Fällen sei den Arbeitern der Lohn vorenthalten worden. Kurze Nachrichten Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat den im Reichs- Ministerium für die kirchlichen Angelegenheiren tätigen Ge- klchtsassessor Dr. Wilhelm Dieckmann zum Amls- gerichtsrat unter Belassung in seiner bisherigen Dienststellung ernannt. Berlin. Die Zeitschrift „Deutsches Wollen', das Organ der Auslandsorganisation der NSDAP., ist in diesen Lagen in neuem Gewände wieder erschienen. Ein kurzes Geleitwort von Rudolf Heß eröffnet das erste Heft — Aschaffenburg. In Hessenthal und in Aschaffenburg haben Gedenkfeiern und Tagungen stattgesunden. Sie galten dem Mutigen Kämpfer für das Bauerntum Gustav Ruhland, der schon vor 5V Jahren die Schicksalsverbundenhcit des deut schen Bauern mit dem deutschen Volke erkannt batte, und dessen Gedanken heule noch in der Marktordnung des Neichsnähr- standes weiterleben. London. Die englische Erwerbslosenziffer ist erneut gestiegen, und zwar bis auf l 831 372. Die Zählung wurde am 12. Dezember 1938 durchgeführt und ergab 165 965 mehr Arbeitslose als am Sticknao des Variables. Das schwere AuFeunglück Sei Lehmn Der Fahrer des Lastzuges zu einem Jahr Gefängnis verurteilt Die Potsdamer Strafkammer verkündete im Ver fahren wegen des Verkehrsunglücks der Mitglieder des Volksgerichtshofs auf der Neichsaulobahn das folgende Urteil: „Der Kraftfahrer Paul Könneke wird wegen be- cufsfahrlässiger Tötung und Körperverletzung in Tateinheit Mit Uebertretung der Reichsstratzenvcrkehrs- und Zu- lassnngsordnung und der vorläufigen Autobahnbctricbs- ordnung zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt, und die drei weiteren Angeklagten werden mangels Beweises frei- gesprochen." In der Urteilsbegründung erklärte der Vor sitzende, daß den Kraftfahrer Könneke die Hauptschuld an dem Unglück trifft. Es hätte von ihm erwartet werden müssen, daß er als Berufskraftfahrer mit allen Verkehrs- Vorschriften vertraut war. Er hatte erkannt, daß der Last zug nicht betriebssicher war. Außerdem fehlte jegliches Werkzeug für Reparaturen. Trotz dieser Mängel des Wagens hat er die große Fahrt von Köln nach Ber lin angetreten. Als er den Lastzug mit seinem Mitfahrer Wiesenberg verließ, hätte er den Lastzug beleuchten müssen. Auch den Fahrer Keller des Dienstwagens des Volksgerichtshofes trifft durch seine Fahrweise nach Ueber- zeugung des Gerichts gleichfalls in erheblichem Maße die Mitschuld. — Bei dem Mitfahrer Wiesenberg bat sich nicht erkennen lassen, daß er bewußt seine Pflichten ver säumt hat. Bei ihm sei noch zu berücksichtigen, daß er völlig übermüdet und hungrig war. Was die beiden Mit angeklagten Angestellten der Neichsaulobahn anbelangt, so hatten sie in erster Linie die Pflicht, die Unterhaltung der Strecke auf ihre Verkehrssicherheit in baulicher Beziehung zn überwachen. Jede andere Ucber- wachung war jedoch Aufgabe der Verkehrspolizei Mell im PstsLümer VerlehmmgMMozetz Ein Lahr Gefängnis für Könnecke Nach längerer Beratung verkündete die Potsdamer Straf kammer im Verfahren wegen des Vsrkshrsunglücks der Mit glieder des Volksgerichtshofes bei Lehnin folgendes Urteil: Der Kraftfahrer Paul Könnecke wird wegen berufssahrläs siger Tötung und Körperverletzung in Tateinheit mit Ueber tretung der Reichsstraßenverkehrs- und Zulassungsordnung und der vorläufigen Autobahnbetriebsordnung zu einem Jahr Ge fängnis verurteilt und die drei weiteren Angeklagten werden mangels Beweises freigcsprochen. Wieder Heimwehrterroristen verurteilt In der Nacht zum 26. Juli 1934 waren in Neun kirchen in der Ostmark und Umgebung alle National sozialisten von Heimwehrleuten gefangengesetzt und ins Hauptquartier des Heimatschutzes gebracht worden. Dort wurden die Verhafteten von betrunkenen Heim wehrleuten auf das grausamste mit Gummiknüppeln und Holzscheiten, mit Fausthieben und Fußtritten miß handelt. Zahlreiche der damals Verhafteten mußten ihrer Verletzungen wegen ins Krankenbaus gebracht werden. Jetzt hat das Landgericht Wiener Neustadt die Heimwehr leute Pfalzer, Lehs, Schnelle, Steiner und Tobler wegen Teilnahme an den damaligen Brutalitäten zu je zwei Mo naten und den ehemaligen Landtagsabgeordneten Fuer- bacher zn vier Monaten schweren Kerkers verurteilt. Ehepaar hingerLchieL Mord an einem Viehhändler gesühnt. Am 5. Januar wurden der am 13. Januar 1894 ge borene Erich Bräuer und seine am 26. Juni 1911 geborene Ehefrau Luzia Bräuer geb. Deutsch hinge- richtcl, die vom Schwurgericht in Breslau wegen Mordes zum Tode verurteilt worden sind. Die Ehefrau Bräuer hat am 9. März 1938 entsprechend einem gemeinsam mit ihrem Ehemann gefaßten Plan, den Viehhändler Fritz Pohl in ihre Wohnung gelockt, ihn dort mit einem von ihrem Manne beschafften Mittel betäubt und seiner Bar schaft beraubt. Sodann haben beide Eheleute den be wußtlosen Pohl mit ihrem Kraftwagen nach der Weistritz- Talsperre bei Breitenstein geschafft und dort ertränkt. ScheimleilltngderTisernen Garde entdeckt Drei Verhaftungen wegen des Revolver« anschlags in Klausenburg Aus amtlicher rumänischer Quelle verlautet, daß in Bukarest eine geheime Landesleitung der Eisernen Garde entdeckt und verhaftet werden konnte, die versucht hat, die Tätigkeit der Eisernen Garde illegal fortzusctzen. Amtlichen Mitteilungen zufolge konnten ferner jene drei Studenten der Klausenburger Universität verhaftet werden, die am 28. November vorigen Jahres den Ne oolveranschlag aus den Rektor Stefanescu-Goanga verübt hatten. Der Plan ging von dem Studenten Atofani ans, der seine beiden Mithelfer Utza und Dimitrescu bewaff nete, mit ihnen den Rektor auf der Straße erwartete und das Zeichen zum Feuern gab. Wieder Lteberfail auf Taxichauffeur Der Täter gefaßt und ins Stettiner Polizcigefängnis ciugeliesert In Stettin bestellte ein Achtzehnjähriger eine Taxe zu einer Fahrt nach Petershagen (Kreis Randow). Unter wegs ließ er halten, zog eine Pistole und zwang den Chauffeur zum Verlassen des Wagens. Dann setzte er sich in den Kraftwagen, gab mehrere Schreckschüsse auf den Chauffeur ab und fuhr davon. Bei Neurosow fuhr er gegen einen Vanm, wobei der Wagen völlig in Trümmer ging. Der Insasse wurde auf die Straße geschleudert und blieb liegen. Er wurde von der inzwischen alarmierten Gendarmerie nach Stettin transportiert. Seine Ver letzungen waren leicht, so daß er in das Polizeigefängnis eingeliefert werden konnte. Die bisherigen Ermittlungen ergaben folgendes: Der Festgenommene stammt aus Berlin. Er hatte sich in Stettin mehrere Tage hcrumgetrieben und in leichtsinniger Weise sein Geld verbracht. Dann hatte er beabsichtigt,' mit dem geraubten Wagen nach Berlin zurückzukommen. Angesichts der schweren Bestrafung, die solchen Verbrechen folgt, er scheint das Verhütten des jugendlichen Verbrechers fast unglaublich. AauSÄberfail vorgeiäuscht Geschäftsführer eines Hamburger Wettbüros veruntreute 15 000 Mark Am 1. Januar war angeblich ein Naubübcrfakl auf die Angestellten einer Wettannahmestelle in der Kleinen Johannisstraße in Hamburg verübt worden, bei dem die Verbrecher mit vorgehalteucm Revolver die Herausgabe der Tageskasse mit etwa 15 000 Mark er zwungen haben sollten. Die Nachforschungen der Krimi nalpolizei ergaben jetzt, daß der Naubüberfall fingiert war. Der Geschäftsführer der Wettannahmestelle, der 37 Jahre alte Wilhelm Koop, und die Kassiererin wurden festgenommen. Koop hat seit 1936 laufend Gel der für eigene Wcttzwecke und zum Teil für fremde Per sonen aus den ihm auvertrauten Geldbeständen wider rechtlich entnommen und in leichtsinniger Weise ver braucht. So Hal er in den letzten Monaten des Jahres 1938 häufig große Wetten getätigt, die in einem Fall «Ogg Mark betrugen. Um bei der am Jahresabschluss fälligen Revision nicht aufzufallen, hat er die Kassiererin durch Zureden dazu bestimmt, einen Naubüberfall o o r z u t ä u sch c n. Die veruntreute Summe beträgt etwa 15 000 Mark. Millionen verwirischaftei Jüdisch marxistischer Skandal in Budapest Eine Untersuchung des Geschäftsgebarens des sozialdemo kratischen Konsumvereins „Allgemeine Verbrauchsgenossen schaft' in Budapest bat empörende Einzelheiten über die betrügerischen Machenschaften des iüdlsch-marristischen Ban ditentums aufgedeckt. Die ungarische, zumeist aus Juden be stehende sozialdemokratische Parteileitung, die den Konsumver ein völlig in der Hand batte, bat es feriiggebracht. das auf etwa 40 Millionen Pengö geschätzte Vermögen des Konsum- Vereins. das zum größten Teil ans den sauer erarbeiteten Spargroschen der ungarischen Arbeiterschasi angebäust wurde, vollkommen in Grund und Boden zu wirtschaften. Allein 65 v. H. der Bruttoeinnahmen wurden für Gehälter und Löhne verwendet, wobei die indischen Parieibonzen und deren Klüngel selbstverständlich die fetten Pfründen inncbatten. HonnetWeln um MW kr O m s n von st/I s r s IV! 8 o » n <2 s r / cnd«b«,-5ichlgchus r veuilch« k»m»n-ve,I», »sim. k. Sixt Sicht» Mädm) 27j Da ging die Tür auf, und Miß Mabel erschien in einem verführerischen altrosa Morgenkleid aus schwerer Seide. „Oh, du sein guter Laune, Günther?" Nein, die gute Laune war nun wieder weggeweht. Aber Günther lächelte trotzdem verbindlich. „Wenn so viel Schönheit zur Tür hereinkommt, muß man doch froh werden!" sagte er, ihre Hand an die Lippen führend. „Gefallen ich dir? Es sein ein Modell!" „Prachtvoll! Und nun wollen wir unsere erste Auto fahrt einmal zusammenstellen! Wenn es dir recht ist, fahren wir am Samstag." „O ycs! Ich f^ue mir! Wohin fahren wir?" „Ich möchte dir einmal Berchtesgaden und auf der Rück fahrt den Chiemsee zeigen." „O ?esl Berchtesgaden sein schön. Können du Skier laufen?" Daran hatte Günther nicht gedacht. Er hatte überhaupt keinen längeren Aufenthalt vorgesehen. Der Zweck und Sinn dieser ersten Autofahrt war ja, Christl wieder heimzubringen. „Nein. Mabel, ich kann nicht skilaufen", log er tapfer. „Oh, dann sein Berchtesgaden langweilig. Dann wir fahren nach Garmisch-Partenkirchen." Günther erschrak. Die Reisepläne durften keinesfalls durchkreuzt werden. Er begann, Miß Mabel das schöne Berchtesgadener Land in den leuchtendsten Farben zu schil dern und erklärte ihr, daß er am Dienstag spätestens wieder in München sein mußte. Für eine so kurze Zeit hätte das Skilaufen ohnehin keinen Sinn. Mabel war enttäuscht. Sie hatte sich einen längeren Aufenthalt im Gebirge vorgestellt. Einen Ausflug, bei dem man elegante Sportkostüme zeigen konnte und abends im großen Kleid Günther vor Augen führen, was für eine schöne Frau sie war. Aber schließlich erklärte sich Mabel mit allem einver standen. Auf den Verdacht, daß hinter allem Christl stecken könnte, konnte sie ja nicht kommen, sonst hätte sie ihren Tee wohl mit etwas weniger Ruhe getrunken. Günther aber war von den Gedanken an Christl so er füllt, daß er viele zerstreute Antworten gab. Immer wieder mußte er sich ausmalen, was Christl wohl für ein Gesicht machen würde. Ob sie noch ernstlich böse war? Und wie sich dieses Wiedersehen gestalten würde? Rosa hatte den Brief geschrieben, und Prellwitz steckte ihn zu sich. Er sollte die Brücke sein, die ihn zu Christl führte. ch Strahlend fiel die Wintersonne auf den glitzernden Schnee. Es waren die letzten Februartage. In der Luft lag trotz des Schnees ein erstes Grüßen vom kommenden Früh ling. Gar so lange würde die freundlichste aller Jahreszeiten nicht mehr auf sich warten lassen. Und wenn der Herr Winter in seinem dicken Schneepelz auch noch so grimmig tat, die Sonne lachte ihn aus. Es war nach dem Mittagessen. Christl war müde. Viel leicht war der Wein zu stark gewesen und sie hatte, um ihren Durst zu löschen, viel davon getrunken. Es war eine schöne Müdigkeit. Wenn sie jetzt die Augen zumachte, dann schlief sie sicher gleich. Da wurde die Tür ungestüm aufgerissen. Zdenko stand in hohen Stiefeln und kurzer Pelzjoppe in ihrem Rahmen. „Also, Frau Christl, der Schlitten steht vor der Tür! Die Sonne scheint herrlich und der Herr Doktor hat nichts dagegen, daß Sie heute Ihren ersten Ausflug machen." Christl schrak aus ihren Träumen auf, in die sie gerade hinüberdämmern wollte. „Ausfahren! In die Sonne! Wunderbar!" Die Müdia- keit war im Augenblick kortaewebt. „Herrlich! Ich freue mich so. Es ist lieb von Ihnen, daß Sie an mich gedacht haben!" Schon kamen die Mädchen mit Decken und einem warmen Pelzmantel für Christl. Aber Zdenko ließ es sich diesmal von niemand nehmen, sie selbst hinauszutragen. Als sie hinaustraten, blbndete die Sonne Christl so sehr, daß sie meinte, das strahlende Licht nicht ertragen zu können. Dann atmete sie erst einmal tief und lang. Sie trank diele Frische wie etwas Köstliches, lang und heiß Entbehrtes. Oh, wie gut das tat und wie blau der Himmel war! Christl strahlte mit der Sonne um die Wette. Es war doch reizend von Zdenko, daß er sich diese Überraschung aus gedacht. Sie sah ihn dankbar an. „Sind Sie glücklich, süße, kleine Frau?" sagte er, sorg sam die Decke über sie breitend. Dann setzte er sich neben sie. „Ist alles gut? Tut's nirgends weh?" klang Zdenkos Stimme besorgt. „Nein, es ist alles schön und gut und ich bin sehr glücklich." „Dann fahr zu!" befahl der Graf dem Kutscher kurz. Es war ein stattliches Gefährt. Sie fuhren dreispännig. Eine richtige Troika. Die Pferde trugen ein prachtvolles Silbergeschirr mit reichem Glockengehänge. Der Schlitten war breit, sehr bequem und reich ge polstert. Der königsblaue Samt, mit dem die Sitze aus geschlagen waren, bekam in der Sonne neue, schöne Farb töne. Der Kutscher trug eine hohe Pelzmütze und die bul garische Tracht. Zdenko hatte ihn mit aus der alten Heimat gebracht. Er war ergeben wie ein Hund. Die Pferde zogen an. Lustig klangen die Glocken. In einem unendlichen Glücksgefühl lehnte sich Christl in die Pol ster. Gab es etwas Schöneres auf der Welt als jo einen klaren Wintertag? „Die Rückenlehne ist bei den blöden Schlitten ein wenig niedrig, Frau Christl! Wenn Sie müde werden, lehnen Sie sich an mich! Ich kann's ertragen!" (Fortsetzung solaU