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Februar Ns 5. März: Znternaiionale AutomobiL- und Motorrad-Ausstellung Berlin Das Spiegelbild des Neuzeitlichsten im Wcltkraftfahr- zeugbau wird vom 17. Februar bis 5. März die Inter nationale Automobil- und Motorrad- Ausstellung Berlin 1939 sein. Diese Automobil- schau steht unter dem Motto Großdeutschland, da zum ersten Male die Kraftfahrzcngfirmcn der Ostmark und des Sudetenlandcs unter deutscher Flagge in Berlin vertre ten sein werden. Weit über 500 Aussteller werden in den zehn Hallen am Kaiscrdamm und auf dem umfangreichen Freigelände die lctztjährigen Schöpfungen intensiver Ar beit auf den Markt bringen. Erfreulicherweise kann festgestellt werden, daß sich im Vergleich zu anderen internationalen Aniomobilausstel lungen der Besuch ausländischer Kraftsahrzeughändler zur JAMA, in Berlin von Jahr zur Jahr gesteigert bat. Dies hat dazu beigetragen, daß ausländische Kraftfahr zeugfabriken, die bisher nicht zu den Berliner Ausstellern gehörten, 1939 in Berlin vertreten sein werden. Deutsch land ist ein wahres Verkehrs-Wunderland geworden, nicht nur durch ein geradezu vorbildliches Straßennetz, sondern auch durch seine Produkte auf dem Gebiet der Automobilindustrie. Besonders die neuartigen deutschen Werkstoffe haben dazu beigetragen, die deutsche Kraftfahr zeuge noch leistungsfähiger und wirtschaftlicher zu machen. Die Deutsche Reichsbahn hat sich wieder bereit er klärt, durch weitestgehenden Einsatz von Verwaltungsson derzügen und „KdF."-Sonderzügen sämtlichen Volksge nossen eine billige Reisemöglichkeit nach Ber- lin zu schaffen. Neue herrische Weltbestleistung Ohnehaltflug über 6400 Kilometer Mit einer hervorragenden Flugleistung hat die deutsa-e Luftfahrt noch am letzten Tage ihr erfolgreiches Schaffens- jahr 1938 abgeschlossen. Das mit der Besatzung Oberleut nant Pullowsky und Leutnant Jennet auf einem Langstrcckcnslug nach Australien befindliche zweisitzige Ka binenreiseflugzeug „Arado 7 9" stellte auf seiner vierten Etappe einen neuen internationalen Langstreckeu rekord kür Leichtfluazeuae auf. > Das mit 105 k8-Hirth-Motor ausgerüstete Flugzeug, das am Donnerstagnachmittag auf dem Flugplatz Bengasi >in Nordafrika gestartet war, landete nach einem Ohne haltflug von 6400 Kilometer — eine Entfernung, die Ler Flugstrecke Berlin—New Aork entspricht — am Sonn abend früh inGaja <Britisch-Jndien). Damit ist der bis her stets vom Auslande verteidigte Rekord mit seinem letzten Stand von 4175 Kilometer um mehr als die Hälfte überboten worden. Diese neue deutsche Weltbestleistung ist durch den Aero-Klub von Deutschland der FAI. zur Be stätigung angemeldet worden. Die „Arado 79" ist unter dessen am Neujahrstag bereits zu ihrer nächsten Etappe nach dem 2000 Kilometer entfernten Bangkok, der Hauptstadt von Siam, gestartet. Durch Nebel und Sandstürme > Von seinem Startplatz in Brandenburg (Havel) war Las Flugzeug in drei Tagesetappen nach Bengasi ge flogen, wobei die Besatzung mit der Ueberfliegung der Alpen und der 1000 Kilometer langen Mittelmeerstrecke in Anbetracht der überaus schlechten Wetterlage bereits eine ausgezeichnete fliegerische Leistung vollbracht hatte. So mußte sie über das Mittelmeer in fünf Meter Höbe fliegen, da schon dicht über der Wasser oberfläche Nebel und Wolken jede Sicht nahmen. Ohne Funkgerät fand das deutsche Reiseflugzeug seinen Weg, Während ein viermotoriges Verkehrsflugzeug der Afrika linie auf dem gleichen Flugweg seinen Flug abbrechen mußte. Auf der anschließenden Rekordstrecke mußte die Be satzung die 4000 Meter hohen Ausläufer des Himataja gebirges überqueren. Gegenwinde und Sandstürme er schwerten den Flug über zum Teil unbewohnte Gegenden. Nach Mitteilung der Besatzung hat die „Arado 79" während ihres Rekordfluges neun Liter Brenn stoff auf 100 Kilometer, also nicht mehr, als ein kleiner Kraftwagen verbraucht, eine Tatsache, die die Ueberlegenheit des deutschen Leichtflugzeugbaues erneut unter Beweis stellt. Gegen den Aakt Frankreichs mit Moskau FranMsche Politiker wünschen Wladimir d'Ormesson kommt in dem Pariser Blatt „Figaro" auf den französisch-sowjetrussischen Pakt zurück, der heute nichts anderes als eine Zweideu tigkeit darstelle. Dieser Pakt sei engstens auf den Locarno- Vertrag abgestellt worden. Alle Welt könne jedoch ver sichern, daß Locarno heute jeglichen politischen und prak tischen Wert verloren habe. Daraus folgere, daß der französtsch-sowjetrussische Pakt nicht mehr als ein aktives Element der französischen Außenpolitik betrachtet werden könne. Unmöglich dürfe man von der französischen Nation verlangen, in Zukunft Verpflichtungen für gültig zu halten, die unter ganz ande ren Bedingungen eingegaugen worden feien. Richt zwei Franzosen von Tausend gebe es, die fähig wären, auf den ersten Blick den Sinn, die Natur und die Tragweite der Verpflichtungen zu verstehen, die der ver worrene und rätselhafte Wortlaut des Paktes und des Ergänzungsprotokolls enthalte. Diese Abmachungen hät ten auch keinen juristischen Wert mehr; da diejenigen Ver pflichtungen, von denen letztere bestimmt wurden, ihre Daseinsberechtigung verloren haben. Klarheit des Gei stes verlange daher, daß man nicht länger in dieser Zwei deutigkeit verharre. So früh wie möglich müsse man Moskau erklären, daß die französischen Beziehungen mit Sowjetrußland nur noch von den allgemeinen Liga- Satzungen regiert würden. In einem Neujahrsartikcl des „M a 1 in" erklärt der frühere Kriegsmiuistcr Senator Fabry: „1939 muß uns endgültig vom Kommunismus befreien." Rückblickend stellt Fabry fest, daß das Jahr 1938 mit dem Rückzug derjenigen ende, die die Zerstörung unternehmen wollten. Der Versuch, Frankreich zu sowjetisieren, sei abge dreht. Die Franzosen befreiten sich allmählich von einer Politik, die vom Ausland inspiriert sei und die das Maximum an Kriegsrisikcn mit sich bringe. Die letzte Woche des Jahres 1938 habe den aus Mos kau importierten und zu Hütern des französischen Ge setzes getarnten Wegbereitern der bolschewistischen Revo lution, jenen „reinen oder nur Ersatz-Volksfrontregie rungen" die Todesstunde geläutet. Diese Woche werde auch den Niedergang des^ französisch-sowjetrussi- schcn Paktes bedeuten. Frankreich wolle nichts mehr von einer Volksfrontregicrung und einer Außenpolitik Lson Blums wissen, der im Schlepptau des französisch-sowjct- russischen Paktes allen Kriegsgefahren vorauseile. Frank reich zeige mehr und mehr Mißtrauen gegenüber dem Sowjetpak l. Man hätte früher geglaubt, mit Sowjetrußland zu verhandeln, in Wirklichkeit habe man mit der Kommunistischen Partei verhandelt. Stalin habe als Chef Sowjetrußlands unterzeichnet, aber er und Befreiung vom Bolschewismus Dimitrofs hätten als Chefs der Komintern Mesen PE für ihre Agitation und ihre Umsturzunternehmen benutzt. Unter der wirklich französischen Aktion der Regierung Daladier, die die ganze Nation HUntersich habe, fei ein groß angelegtes BolschcwisicrtMgsunternchmen mißglückt. Das sowjetrussische „Expeditionskorps" in Frankreich löse sich aus. Möge die Regierung nun fort fahren und möge sie auch gegen den Kommunismus zu handeln wagen, dann würde Frankreich aus einem Aben teuer hcrauskommen, das unter dem Schlagwort „Für Frieden, Freiheit und Brot" die Arbeiter an die Tür des Elends und Frankreich selbst an die Schwelle des Krieges geführt habe. Abfuhr für kommunistische Frechheit Die von Marin gegründete Republikanische Vereinigung gehört zu jenen Gruppen der franzö sischen Rechten, die zu stark in jenem „Versailler" Geist wurzeln, als daß sie für die Erfordernisse einer neuen Zeit Verständnis anfbringen könnten. Wie diese Leute 20 Jahre lang Deutschland gegenüber keine andere Willensäußerung kannten als ein stures Nein, so ver schließen sie sich selbstverständlich ebenso den Rechts ansprüchen, die Italien angemeldet hat. Das erwies auch eine Entschließung der Kammergruppe der Republikani schen Vereinigung, die sich mit außenpolitischen Fragen befaßte. Offenbar hatten die französischen Kommu nisten diese Einstellung der Marin-Gruppe aber gröb» lich mißverstanden. Ihr von Moskau injizierter blind wütiger Haß gegen die autoritären Staaten ließ sie auch an die Republikanische Vereinigung eine Aufforderung richten, sich an einer „Parlamcntsgruppe für die Verteidi gung der Unversehrbarkeit Frankreichs und seiner Kolo nien" zn beteiligen. Dieses von jüdisch-bolsche wistischer Unverfrorenheit gleißende Manöver haben die französischen Diehards natürlich durchschaut. Sie verwahren sich ganz entschieden gegen die unauf richtige Betriebsamkeit der moskauhörigen Ueberpatrioten und haben ihnen zugleich mit ihrer Ablehnung der ita lienischen Forderung die gebührende Antwort erteilt. Die Marin-Gruppe gibt in ihrer Entschließung der Ver wunderung über die kommunistische Einladung Aus druck, bezeichnet es als geradezu unanständig, den Mit gliedern des Parlaments die Beteiligung an einer solchen Gruppe zuzutrauen, und erklärt, wenn überhaupt eine solche Initiative notwendig gewesen wäre, stehe sie nicht der Kommunistischen Partei an; denn diese Partei habe seit ihrer Gründung unablässig im französischen Kolo nialreich die verbrecherische Agitation gegen die französische Souveränität getrieben. Ritt diesem letzten Rekordstug wird sich die ueu- geschaffene deutsche Luftfahrt zum 35. Maie im Ver lauf eines Jahres in die Liste der internationalen Rekorde eintragcn. Diese Tatsache verdient um so mehr Beachtung, als bis zum Jahre 1933 überhaupt nur sechs Flugrckorde in deutschem Besin waren. Neuordnung Ostasiens Neujahrsbotschaften verkünden das politische Ziel Japans In den Neujahrsbotschasten des japanischen Minister präsidenten F ü r st K o n o e, der Mitglieder des Kabinetts und der führenden japanischen Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Wirtschaft kommt der entschlossene Wille der Regierung und des Volkes zum Ausdruck, weitere Lasten und Einschränkungen auf sich zu nehmen, um nach Beendi gung des Chinakonslikts das große Ziel einer „Neuord nung Ost astens" auf der Grundlage der politischen, militärischen, kulturellen und wirtschaftlichen Einheit Ja pans mit China und Mandschukuo zu verwirklichen. Fürst Konoe hebt in seiner Botschaft hervor, daß „Japan der Wegweiser für die Staaten in Ostasien und ihrer Entwicklung gewesen ist. Auf den Schultern eines jeden Japaners ruht die wichtige Ausgabe, die Staaten des Fernen Ostens vonFesseln zu befreien, die ihnen zu einer Zeit auferlegt wurden, bevor Japan seine wichtige Rolle in diesem Teil der Welt spielen konnte." Auf den Schlachtfeldern Chinas habe der große Gedanke einer Wiedergeburt der Nation mit dem Ziel einer Neu ordnung Ostasicns Leben gewonnen. Außenminister Arita wtederbolt in seiner Neujahrs- botschast die Grundsätze der Erklärung des Ministerprä sidenten, die einen gerechten Ausgleich zwischen China, Japan und Mandschukuo ermöglichten, sofern nur guter Wille dazu vorbanden sei Knegsminister Itagaki kenn zeichnet die großen militärischen Erfolge Japans als die Voraussetzung für die kommende Verständigung, die sich in einer wachsenden antikominiern- und japanfreundlichen Bewegung in China allmählich ankündigc. Der Kriegsminister warnt in diesem Zusammenhang vor der Haltung gewisser dritter Mächte, die Tschiangkai- schcl immer wieder zu weiterem Widerstand ermutigten. Gewisse Mächte bedrohten den Frieden, indem sie ihre Fernustrüstungen offenkundig verstärkten. Japan müsse da- her seine militärischen Operationen fortsetzen und gleich zeitig im besetzten China die Voraussetzungen für das neue Ostasten schaffen. Das kommende Jahr erfordere unter diesen Umständen neue gewaltige Anstrengungen des ge samten Volkes. Marineminister Yonai verlangt ebenfalls den opfer bereiten Einsatz der gesamten Nation und kennzeichnet d)e besondere Aufgabe der Marine folgendermaßen: „Der Ausbau einer Neuordnung in Ostasien ist nur unter dem Schutz der kaiserlichen Wehrmacht möglich. Oberstes Gebot für Japan ist es daher, seine Herrschaft über den westlichen Pazifik sicherzustelleu." LonnenWeln um Christl k? o m s n von kl 2 r s kl 8 o 2 n ct s r llid<b«-Kkch»lchuo: Ltullch«! Kom-n-CuI-g „IM. k. lla„iilchi, ö-ck s-chu uackbini) rq Vor Günthers Augen fing das Zimmer an, sich langsam zu drehen. Er verlobt mit Miß Mabel Wellington!? Wie war das zugegangen? Ach so, er hatte nicht damit gerechnet, daß er die tolle Faschingsnacht mit einer Amerikanerin ver bracht hatte. In Amerika waren solche Dinge, wenn es das Mädchen wollte, bindend. Immerhin, einstweilen muhte er wohl gute Miene zum bösen Spiele machen. „Ich glaube, Miß, es ist noch verfrüht, Ihrem Herrn Vater zu schreiben. Wir kennen uns ja noch kaum." „O das machen nixl Wir lernen uns schon kennen. O, ckarling! Daddie wird sich freuen. Er wollte immer haben eine deutsche Sohn." Rosa brachte das Frühstück für die Miß, und das Ge spräch wurde unterbrochen. „Ich ziehn aus, Rosal Und der Graf auch." Rosa meinte, sich verhört zu haben und wollte noch ein mal fragen. Aber da schnitt Günther ihr das Wort ab: „Ich bleibe hier. Rosa, und es bleibt auch bei dem, was wir vorhin besprochen haben. Miß Wellington kann natürlich tun, was sie will. Sie ist ja mündig." Mabel schaute erstaunt den Grafen an. Das hatte sie nicht erwartet. Sie, Miß Mabel Wellington, eines der reichsten Mädchen von Amerika, stieß hier auf hartnäckigen Widerstand? — Aber sie hoffte trotzdem zu siegen. Darum setzte sie sich lächelnd zu ihrem Frühstück und sagte sehr freundlich zu Rosa: „Ich bleiben auch hier, Rosa! Es war nur eine Spaß. Wo sein die Frau Schramm? Hat sie ihre Rausch schon aus geschlafen? War das komisch! Oh, ich lachen muß! Und der Bursche — Schatz man sagen in Deutschland! — Günther, du Kin mein Schatz! Sein das komisch!" Rosa verstand von allem kein Wort. Günther war pein lich berührt. „Frau Schramm ist verreist", sagte er daher an Rosas Stelle kurz. „Verreist? ... O wohl mit ihre Schatz? Also sein wir allein. Das sein wundervoll von die Frau Schramm!" Rosa fühlte, daß Christl hier beleidigt wurde. „Frau Schramm hat keinen Schatz! Sie ist zum Winter sport in die Berge!" „Zum Wintersport? Oh, »ir wissen jetzt, wofür wir zahlen die hohe Pension!" ' „Die Pension ist so niedrig berechnet, Miß Mabel, daß ich meinerseits vorgeschlagen habe, für mich und Sie den Preis zu verdoppeln. Ich habe angenommen, daß Sie einver standen sind", warf Prellwitz ein. „Warum? Ich finden, es sein genug! Ich zahlen nicht mehr." Günther hieß mit einer Handbewegung Rosa gehen: „Ich bringe die Sache schon in Ordnung, Rosa! Machen Sie sich weiter keine Gedanken!" Mabel frühstückte. Sie aß genau nach Gramm und Kalorien, um die wundervolle Linie ihres Körpers nicht zu gefährden. Ihre sehr schönen Hände hantierten anmutig mit den hübschen Dingen, mit denen in der Pension Schramm ein Frühstückstisch gedeckt zu werden pflegte. Miß Mabel war ihrer Sache sicher. Sie kannte doch den Zauber, den sie auf Männer ausübte. Auch jetzt fühlte sie, wie Günther das Spiel ihrer Hände beobachtete. „Da, Günther, du haben ein Brötchen! Habe ich es nicht süß zurechtgemacht?" Und Günther, der vorgehabt hatte, mit dieser Ameri kanerin neue Seiten aufzuziehen, aß gehorsam das Brötchen aus schönen Händen. Warum sollte er auch nicht essen? Es war doch noch kein Zugeständnis? „Du also wollen den Pensionspreis verdoppeln? O wenn du meinst, dann ich es tuen auch! Es sein gut, daß Frau Schramm gefahren in die Berge. Wir haben unsere Freiheit, ohne daß die kleine Katze passen auf. Warum sollen wir das nicht bezahlen?" „Ich wußte, daß du einverstanden sein würdest, Mabel." Aha, schon „Mabel", dachte das schöne Mädchen. Schon einen Schritt weiter. Nicht mehr reine Polarstimmung. Man spürte schon den Südwind. Sie konnte warten. So jchnell, wie sie es sich gedacht hatte, würde sie freilich nicht Frau von Prellwitz werden. Aber sie würde es werden. Wenn Daddie und der große Geldbeutel erst da waren. Und sie strich zärtlich die Orangenmarmelade auf ein zweites Brötchen. -- Seltsam spielt das Leben mit den Menschen, und man weiß am Morgen nie, ob der Abend nicht entscheidend m unser weiteres Dasein eingreift. Das Schicksal treibt gerne Faschingsspäße mit uns und lüftet die geheimnisvolle Maske erst im letzten Augenblick. Meist unvermutet, unerwartet. Und wir wissen nie, ob es ein weinendes oder ein lachendes Antlitz sein wird, das sich uns nach der Demaskierung offenbart. Christl dachte so über das Leben nach, während sie auf einem kostbaren Ruhebett in dem behaglichen Wohnzimmer des Landhauses Grechow ruhte. Man hatte sie nur die drei ersten schweren Tage allein oben in ihrem Gastzimmer gelassen. Aber jetzt fand die Haus frau, daß Christl auch hier, in einer gemütlichen Umgebung, ihren gebrochenen Fuß schonen und ausheilen konnte. „Dann haben wir unseren lieben Gast doch immer bei uns! Das Alleinsein macht trübe Gedanken. Junge, schöne Menschen aber sollen froh sein", hatte die alte Dame gelagt, und Zdenko hatte sich über Christls Hand gebeugt und sie bittend angesehen. Da lag Christl nun hier eingebettet in buntgestickte Kissen, zugedeckt mit einer kostbaren Decke, umhegt von den gütigen Händen der alten Dame. Eben hatte sie Christl für einen Augenblick verlassen und ihr Zeit gegeben, ein wenig über die Lage der Dinge nachzudenken- Entsetzung folgt.)