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WWW - Französische Olympia-Gäste ehrten die deutschen Gefallene». Olympiastadt Garmisch-Partenkirchen. D» malerisches Bild von Garmisch - Partenkirchcn, dem Schauplatz der Olympischen Winterspiele 1936. (Schirner — M.) Die Vertreter des Cvmitü France-Allemagne legten ans ihrer Durchreise zu den Olympischen Spielen am Berliner Ehren mal „Unter den Linden" einen Kranz nieder. Unser Bild zeigt die Gäste auf dem Wege zum Ehrenmal: in der Mitte mit dem Kranz der Präsient des Comits France-Allemagne, Kom mandant L'Hopital, links neben ihm Reichskriegsopferführer Oberlindober, ganz rechts in Uniform der Vorsitzende der Deutsch ° Französischen Gesellschaft, SA. - Oberführer Prof. Dr. von Arnim, der Rektor der Technischen Hochschule Char lottenburg. (Scherl-Bilderdienst — Kestbeginn in Garmisch. Die Festlichkeiten aus Anlaß der Olympischen Winter spiele wurden am Dienstagabend mit einem Presse empfang eingeleitet, zu dem das Organisationskomitee der 4. Olympischen Winterspiele 1936 in Verbindung mit dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propa ganda die Vertreter der aus- und inländischen Presse aller an den Winterspielen beteiligten Nationen eingeladen hatte. Unter den Gästen bemerkte man u. a. die Staats sekretäre Funk und Pfundtner, den Präsidenten des Or ganisationskomitees der Olympischen Winterspiele, Dr. Ritter von Halt, Exz. Lewald, den Präsidenten des Orga nisationskomitees der 11. Olympischen Spiele, Grafen Baillet-Latour, den Präsidenten des J.O.C., den Vize präsidenten des Internationalen Sportpresseverbandes, Drigny, den Reichssportführer von Tschammer u. Osten, den bayerischen Staatsminister Gauleiter Wagner, die Reichsleiter Amann und Dr. Dietrich, den Führer des Reichssportpresseverbandes, Dr. Bollmann, u. a. Dr. Ritter von Halt führte u. a. aus: Die Kämpfe um den Titel des Olympiasiegers werden hart sein, die Ent scheidungen werden knapp sein, sie werden getragen sein von einem unbeugsamen Siegeswillen und zähester Ein satzbereitschaft. Alle Olympiakämpfer werden aber antre- ten als Freunde. In treuer und guter Kameradschaft wer den sie ihre Pflicht tun zum Ruhm des Sports und zur Ehre ihrer Nation. Hier im Ort können Sie sich davon überzeugen, wie die ganze Bevölkerung auf die 4. Olympischen Winterspiele eingestellt ist, wie jeder Bauer und jede Bäuerin ihr Häus chen schmücken und dartun, daß auch sie Anteil nehmen wollen an diesem Fest des Friedens und der Freundschaft. Der olympische Geist schwebt über dem bayerischen Land, dessen Bewohner bestrebt sind, eine olym pische Leistung der Gastfreundschaft zu zeigen. Der Pressechef der Reichsregierung, Staatssekretär Funk, erklärte, Die Beteiligung an den Olympischen Winterspielen in Garmisch ist ganz außerordentlich groß und übertrifft diejenigen bei früheren Veranstaltungen dieser Art bei weitem. Die Reichsregierung begrüßt diese Tatsache nicht nur im Interesse des Sports, der im nationalsozialistischen Deutsch land nach jeder nur möglichen Richtung weitestgehende Förderung erfährt, und zwar sowohl was die nationale wie auch die internationale Pflege des Sportes anbe langt, sondern auch aus dem Grunde begrüßen wir diese überaus starke Beteiligung, weil die Menschen, die zu den Olympischen Spielen kommen, und zwar Sportsleute, Presse und Publikum, fern von allen politischen Wirrun gen und Irrungen nach Deutschland gekommen sind und wir erwarten können, daß diese Besucher das national sozialistische Deutschland so sehen, wie es wirklich ist, und nicht so, wie es diejenigen darstellen, die dieses Deutsch land verleumden und hassen. Wenn heute bekannt wird, daß der Begründer der Olympischen Spiele, Pierre de Coubertin, für den Frie densnobelpreis 1936 vorgeschlagen werden soll, so be grüßen wir dies auf das lebhafteste (Beifall.) Wir haben dabei nur den einen Wunsch, daß eine Erneuerung des olympischen Gedankens auch n.ach der Richtung stattfin den möchte, daß die Völker der Erde von heute, wie einst die Staaten der alten Griechen, während der Zeit der Olympischen Spiele alle» politischen Streit und Hader cinstcllen und in dem olympischen Jahr auch die politische Hetze und das Kricgsgeschrei verstummen möchte. Wenn unsere Gäste aus dem Ausland ihre Anwesen heit in Deutschland dazu benützen können, um das deutsche Volk und den deutschen Staat von heute gründlich ken nenzulernen, so werden sie erkennen, daß in Deutschland heute wieder Großes und Schönes geschaffen wird. Sie werden eine begeisterte und gläubige Jugend und eine wahre Volksgemeinschaft finden und feststellen, daß das ganze Volk heute an den politischen Ereignissen im weite sten Umfang teilnimmt und zu politischem Denken erzogen worden ist. Sie werden einen wunderbaren Glauben an die Zukunft und allenthalben das Gefühl des Stolzes und der Freude darüber finden, daß Deutschland wieder stark, frei, einig und schön geworden ist. Der Dank für die Worte des Staatssekretärs Funk kam in einer kurzen Ansprache des Vizepräsidenten des internationalen Sportpresseverbandes, Drigny, zum Aus druck, der versicherte, daß die internationale Presse im Geist der olympischen Idee in Garmisch-Partenkirchen ihres Amtes walten werde. MxmpMLUUÄpiele ISZS Scharfes Trammg. Reichlicher Schneefall. Auch die Wetterfrage ist für Garmisch-Partenkirchen gelöst. Die „Schneeriecher" haben recht behalten. Wie am Montag, so schneite es auch am Dienstag. Die Skiläufer haben frohe Gesichter und fiebern den Kämpfen entgegen. Da auch das Thermometer einsichtig genug war, unter Null her unterzugeben, ist auch den Bobfahrern geholfen, die bisher brach lagen. Seitdem nunmehr die Strecke für den Absahrtslaus zum Training sreigegeben ist, herrscht am Kreuzeckhaus Hoch betrieb. Jeder will im Neuschnee die Strecke einmal hinunter jagen. Die Strecke Halls in sich. Mit Schutzsahrcn ist hier nicht viel zu machen. Hier heißlls schwingen und immer wieder schwingen. Bei dem Höhenunterschied von IMO Meter, den die Abfahrtsstrecke aufweist, wird es ein tolles, schwieriges Rennen geben. Die Kan'onen durchfliegen die Strecke in vier Minuten. Die Norweger, die im Schutzfabren groß sind, haben gehörig umlernen müssen. Starker Zuschauerandrang herrscht beim Training der Eiskunstläufer. Maxie Herber ist oft sechs bis acht Stunden aus dem Eise. Wenn Sonja Henie und ihre englische Rivalin Colledge trainieren, ist das ein großes Ereignis. Sobald die Kunstläufer die Bahn verlassen haben, fangen Vie Eishockeyspieler ihr Training an. Die einzelnen Mannschaften haben je eine Stunde die Bahn für sich. Die deutsche Mannschaft bat sich sehr verjüngt. Jaenecke, vor acht Jahren in St. Moritz der Jüngste, ist heute der Älteste. Lm Eishockey: Deutschiand gegen Amerika. Im neuen Rathaus von Garmisch-Partenkirchen erfolgte die Auslosung für die olympischen Eishockey- Wettkämpfe. Von den 17 gemeldeten Mannschaften starten 15; Jugoslawien und Finnland haben ihre Meldung zurückgezogen. Es wurden drei Gruppen zu je vier Mann- schäften und eine Gruppe mit drei Mannschaften gebildet, in denen nach dem System „Jeder gegen jeden" gespielt wird. Deutschland hat bei dieser ersten Auslosung nicht fonderlich Glück gehabt, da es in eine Gruppe mit den sehr starken Mann schaften der Schweiz, der Vereinigten Staaten und Italien kam. Da nur die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe in die Zwischenrunde gelangen, ist die Aufgabe unserer Spieler gleich am Anfang sehr schwer und ihre Aussichten nicht sehr groß. Bereits dem ersten Kamps, den unsere Mannschaft am Eröffnungstage gegen Amerika zu bestreiten hat, kommt daher große Bedeutung zu. Die Auslosung ergab folgendes Ergebnis: Gruppe Kanada, Österreich, Polen Lettland; Gruppe 8: Schweiz, Italien, Deutschland, Amerika; Gruppe 0: Tschecho slowakei, Ungarn, Frankreich, Belgien; Gruppe U: England, Schweden. Javan. Die führenden Männer der Olympischen Winterspiele. Von links: Exzellenz Lewald, der Präsident des Deutschen Olympischen Ausschusses; Dr. Ritter von Halt, Präsident der IV. Olympischen Winterspiele; Baron le Fort, der Generalsekretär des Winter-Olympia; Gras Baillet-Latour, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, dem die Goldene Olvmvia-Nadel angesteckt wird. (Scherl.) 21 Vorrundenspiele sind zu erledigen. Das soll in vier Tagen geschehen, und zwar werden am ersten Tage vier, am zweiten und dritten Tage je sieben und am vierten Tage drei Spiele ausgetragen. Am ersten Tage, am 6. Februar, spielen: Kanada gegen Polen, Deutschland gegen Amerika, Ungarn gegen Belgien und Schweden gegen Japan. Vor-Olympia der Ringer. Die deutschen Amateurringer werden am 5., 6. und 9. Februar in Berlin im Rahmen der Olympia-Vorbereitungen kämpfen. Es wird vom Bantam- bis zum Halbschwergewicht gerungen. Die kampfstärksten Ver treter der führenden Nationen — SOveden, Finnland und Deutschland — werden in die Schranken treten. Kunstlauf-Weltmeisterschaften werden, einer alten Ge pflogenheit folgend, nach den Olympischen Winterspielen in Paris ausgctragen. Seltsamerweise werden also, obwohl doch ein olympischer Sieg wohl das höchste erreichbare Ziel ist, die Olympia-Kämpfer sich knapp zwei Wochen nach Garmisch- Partenkirchen in Paris noch einmal stellen müssen. Die Wekt- meisterschaften werden für Frauen am 24. und W. »nd für Männer am 28. und 29. Februar ausgetragen. Davis-Pokal-Auslofung: 1. Runde Deutschland gego« Spanien. In London sand die Auslosung für die Davis- Pokal-Spiele 1936 statt, an dem» 23 Nationen beteiligt sind ohne den Titelverteidiger England. Unser Gegner in dor ersten Runde ist Spanien. Siegen die deutschen Spieler, so treffen sie in der zweiten Runde auf Ungarn. In der dritten Runde spielen wir gegen den Sieger im Kampf Griechenland gegen Argentinien. Die erste Runde muß bis zum 5. Mat erledigt sein. RMsfender Leipzig. Donnerstag, 6. Februar. Reichssender Leipzig: Welle 382,2. — Neben« sender Dresden: Welle 233,5. 6.00: Choral und Morgenspruch, Funkgymnastik, 4- 6.30r Vom Deutschlandsender: Fröhliche Morgenmusik. — Da zwischen: 7.00: Nachrichten. 7.30: Mitteilungen für den Bauer. 4- 8.00: Funkgymnastik. 4- 8.20: Mutter und Kind, 4c 8.30: Aus Breslau: Musik für die Arbeitskameraden in den Betrieben, 4- 9.30: Sendepause. * 9.40: Kindergymnastik. 4- 10.00: Wetter, Wasserstanv und Tagesprogramm. * 10.15: Vom Deutschlandsender: Volksliedsingen. * 11.00: Reichssendung: IV. Olympische Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen. Eröffnungsfeier im Olympia-Skistadion. 4- 11.45: Für den Bauer. 4- 12.00: Aus Hamburg: Musik am Mittag. — Da zwischen: 13.00: Zeit, Nachrichten und Wetter. 4- 144)0: Zeit, Nachrichten und Börse. 4- 14.15: Aus Breslau: Die Funktanz kapelle mit ihren Solisten. 4- 15.00: Heute vor . . . Jahren. 4r 15.05: Kleintierleben im Winter. 4- 15.25: Sendepause. 4- 15.50: Wirtschaftsnachrichten. 4- 16.00: Franz von Lenbach. Leben und Werk eines Bildnismalers. 4- 16.20: Musikalischer Zwischenspiel. 4- 16.30: Aus Dresden: Feierliche Musik für Harfe, Cello und Harmonium. 4- 17.00: Zeit, Wetter und Wirt schaftsnachrichten. 4- 17.10: Wasser und Eis ändern das Gesicht her Erde. 4- 17.30: Mädel, was willst du werden? 4- 17.40: Aus München: IV. Olympische Winterspiele in Garmisch-Par tenkirchen. 4c 18.00: Aus Königsberg: Unterhaltungskonzert. 4- 19.45: Umschau am Abend. 4- 20.00: Nachrichten. 4- 20.10: Aus Saarbrücken: Mozart-Zyklus. Im Bettelort Salzburg. 4e 21.00: Ms Hamburg: „. . . und abends wird getanzt!" -4 22.00: Nachrichten u. Sport. 4- 22.20: Reichssendung: IV. Olym pische Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen. 4; 22.40 bis 24.00: Aus Berlin: Tanzmusik. DeuMlEender. Donnerstag, 6. Februar. Deutschlandsender: Welle 15'71 Meter. 6.00: Glockenspiel, Taaesspruch, Choral, Wetter. 4- 6:10: Funkgymnastik. 4- 6.30: Fröhliche Morgenmusik. — Dazwischen um 7.00: Nachrichten. 4c 8.30: Morgenständchen für die Haus frau. 4c 9.00: Sperrzeit. 4c 9.40: Kindergymnastik. 4 10.00: Sendepause. 4- 10.15: Volksliedsingen. 4c 11.00: Eröffnungs feier der IV. Olympischen Winterspiele 1936 im Olympia-Ski stadion in Garmisch-Partenkirchen. 4c 11.45: Musikalisches Zwischenproaramm. — Anschließend: Wetter. 4- 12.00: See wetter. 4c 12.15: Aus Breslau: Musik zum Mittag. — Da zwischen: 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Glückwünsche. 4- 13.45: Nachrichten. 4c 14.00: Aus München: Unterhaltungskonzert. — Dazwischen: 14.45: Aus Garmisch-Partenkirchen: Eishockey. 4- 16.00: Tanz- und Unterhaltungsmusik. — In der Pause: Eine Spatzengeschichte. 4- 17.50: Musik auf seltenen Instrumen ten. 4c 18.20: Die Kunst, die Spröden zu sangen. Hörfolge. 4c 18.50: Das offizielle Rundfunkschrifttum. .4 19.00: Musi kalische Kurzweil. 4- 19.15: Aus GarmiW-Partenkirchen: Wiederholung der Eröffungsseier der IV. Olympischen Winter spiele 1936 im Olympia-Skistadion in Garmisch-Partenkirchen. 4- 20.00: Kernspruch, Wetter, Nachrichten. 4c 20.10: Volldampf vor aus! Marine-Tongemälde mit Seemannslatein. 4c 21.00: Aus München: Tanzfunk. 4- 21.30: Aus Garmisch-Partenkirchen: Eishockey. 4- 22.00: Aus München: Neueste Nachrichten. 4c 22.20: Aus Garmisch-Partenkirchen: Die letzten Meldungen und Hörberichte vom ersten Tag der IV. Olympischen Winter spiele 1936. 4c 22.45: Seewetter. 4c 23.00—24.00: Ilja Livscha- kosf spielt zum Tanz.