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MmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und ..Wilsdruffer TaqeblaH" erscheint werktags nachm. 4 Uhr. Bezugspr. monatl 2RM. frei Haus, bei Postbestellung 1,80 RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lO Rpf Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu icder Zeit Bc- .. . stellungcn entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Januar 1936 Arbeit und Ehr schützt unsre Wehr Ium Geburtstag des Dritten Reiches Deutschland! Deutschland! Von Otto Paust. Nach vierzehn Jahren deutscher Nacht Brach Licht ins Land, ward Tag, ward Tag! Nach fünfzehn Wintern Scham und Schmach War frei, was unter Ketten lag: Deutschland, Deutschland! Und der Bauer Gottes griff zum Pflug, Brach Scholle und Schlacke Zug um Zug. Blank fuhr der Stahl in das braune Land, Hart war der Wille und weich war die Hand. Aus Arbeit aber, ganzer Tat, Sproß grün und leuchtend die erste Saat. Die erste San: war Himmels Lohn: Deutschland! Land der geeinten Nation! Und der Bauer Gottes schritt über die Flur, Und Blühen und Reifen folgt seiner Spur: In den Schmieden stammen die Feuer wieder, Von den Kaminen ziehn Rauchfahnen nieder, AuS den Schloten stößt schwarz das schwere Gewölk, Grün leuchtet der Kranz von des Neubaus Gebälk. Äxte und Spaten roden den Wald: Jugend beim Schaffen an Graben und Hald'. Jugend im Dienst am Vaterland, Jugend, die wieder sich selber sand . Und was aus Dörfern und Städten klingt Heißt Arbeit, die aus der Sense singt, Heißt Ehre, die aus dem Amboß dröhnt, Heißt Hammerschlag, der ein Volk versöhnt Und zusammenschmiedet, zusammenpreßt Und es niemals aus seinen Banden läßt: Deutschland, Deutschland! Und der Baner Gottes schuf das Recht Zu schützen Erbe und Geschlecht, Zu schirmen den Frieden in Flur und auf Wall, An Werkbank und Pult, und überall Wo die Arbeit den Acker des Volkes bestellt, Auf daß jeder sei Krume und Frucht im Feld: Deutschland, Deutschland! Die ersten Jahre im freien Staat Waren Glück und Glaube, Tat um Tat! Ein Volk millionenfach geschweißt, Ist einig. Und sein Wille heißt: Deutschland! Deutschland! Das Jahr IV. Zum Jahrestag der nationalsozialistischen Revolution. Wir kommen von jenem Januartage her, da vor fünf- undsechzig Jahren im Spiegelsaal von Versailles das Zweite Reich der Deutschen seine Geburtsstunde erlebte. An diesem historischen Datum sind wir den Weg zum Reich noch einmal in Gedanken gegangen, weil der Reichs gründungstag kein Geschehnis ist, das Jubiläumsfeiern und Leitartikel auslöst, sondern die Glieder der Nation zur Besinnung und Wegweisung rufen soll. Heute stehen wir wieder an einer Wegmarke auf dem Marsch zum Reich und rufen das Bild jenes Tages in Herz und Hirn zurück, da die Hand des greisen Marschalls in der des Führers ruhte und in dieser symbolischen Handlung dasDritte Reich seinen Anbruch erlebte. Der 30. Januar ruft die Nation zum Appell, damit wir einmal wieder die Größe und Tragweite dieser Tat zu begreifen suchen, ehe wir wieder im Alltag unseres nationalen Lebens, jeder an seinem Platze, unseren Dienst tun. Für einen Augenblick legen wir Spaten und Bohrer, Feder und Gewehr aus der Hand, zur Besinnung und Rückschau, um dann das Auge wieder nach vorn zu richten, in die Zukunft, von der wir nur das eine wissen: daß sie Bereitschaft und Einsatz, Kraft und Glauben fordert. Der Kampf um das Reich im deutschen Raum ging immer auf Leben und Tod, war in dem Augenblick ver loren, in dem wir in selbstzufriedene Besitzerfreude ver fielen. Das Ringen um die Gestaltwerdung des Reiches ist nie Besitz, sondern immer Kampf. Das große, innere Geschenk des 30. Januar 1933 war der Aufbruch des Volkes. Endlich begannen wir, Volk zu werden, nachdem wir bis dahin ein in Stände und Klassen und Parteien ausgesplitterter Staat waren. Diese entscheidende Tat der deutschen Schicksalswende darf nie wieder verloren gehen, Weil sie die Grundlage unserer Kraft ist. Wir werden nie das Paradies in dieser Welt verwirklichen — diese. Illusion bleibe den Schwärmern und ewigen Welt verbesserern —, denn wir leben in der harten Wirklichkeit unter dem Gesetz des Kampfes. Nach unserer Bestimmung haben wir unser deutsches Schicksal zu gestalten. Der Führer hat es sich zur Aufgabe gesetzt, diese unsere Sen dung in der Welt deutfch zu erfüllen, nachdem bis dahin alle möglichen Kräfte nnd Strömungen am Werk waren. Eine Idee steht wieder über uns, und ihr folgen wir allein: Deutschland! Der Nationalsozialismus hat sie wieder zum Leben erweckt nnd zum Wirken frei gemacht, darum sind wir auf ihn ausgerichtet. Aus dieser Grundlage stehen wir, und von hier aus gilt es, die Aufgaben in Angriff zu nehmen, die das vierte Jahr der deutschen Erhebung uns stellt. Wir wollen den Weg des hinter uns liegenden Jahres nicht noch einmal zurückgehen, obwohl dieses Be ginnen seine Berechtigung hätte, weil manche Deutsche ein verteufelt schlechtes politisches Gedächtnis besitzen und den Hang, das Negative höher zu bewerten als die positiven Leistungen. Die großen Meilensteine des verflossenen Jahres sind die Wiedererringnng der deutschen Wehr hoheit, das deutsch-englische Flottenabkommen und die Verkündigung der Nürnberger Gesetze. Deutschlands Jugend geht wieder durch die große Schule der Armee, schützt wieder die Grenzen der Heimat, wie die Väter es taten. Deutschland nimmt wieder die Stellung in der Weltpolitik ein, die es nach Lage und Leistung zu be anspruchen hat. Über Deutschland weht eine Fahne, das Banner der deutschen Revolution. Deutschland schützt sein Blut vor fremdrassiger Zerstörung. Vier richtunggebende Taten sind hier nur erwähnt, gleichsam der große Rahmen, der von vielen anderen Dingen unseres völkischen Daseins gefüllt wurde. Unser Blick ist nach vorn gerichtet. Nicht selbstgefällig wollen wir auf Erfolge sehen und uns sonnen im Lichte des Erreichten. Hart und entschlossen wollen wir unsere Aufgaben im vierten Jahr der nationalsozialistischen Revolution anpacken. Wir wissen, daß dieses beginnende Jahr neue und größere Anforderungen an uns stellen wird. Das ist die Tragik und Größe unserer Geschichte, daß wir immer eine Fülle von Aufgaben auf einmal zu erfüllen haben, während andere, giücklichere Völker, sie nacheinander lösen können. Das Bismarck-Reich ist dieser Fülle erlegen, weil die Geschlossenheit der Nation von zerstörerischen Kräften unterminiert wurde. Noch einmal hat uns das Schicksal vor eine riesige Aufgabe gestellt. Diesmal mutz unser Volk — und das bedeutet wir alle — in der Stunde der Bewährung stark sein! Wir glauben und vertrauen, daß mit der Größe der Aufgabe auch die Kraft wächst, sie zu meistern. Das Erbe von zweitausend Jahren unserer Geschichte, die erfüllt sind vom Ringen nm das Reich, steht verpflichtend vor uns. Wir senken unsere Fahnen vor denen, die fielen in diesem Kampf: die einsamen, verkannten Ruser, die unsere Ahnen waren, die Soldaten des großen Krieges, die unsere Väter waren, die Kämpfer der nationalsozialisti schen Bewegung, die unsere Brüder waren. Wir heben unsere Fahnen zum Marsch in die Zukunft, die uns fordert. Wir ziehn! Die Trommel schlägt! Die Fahne weht! Nicht Weitz ich. welchen Weg die Heerfahrt geht. Genug, daß ihn der Herr des Krieges Weitz — Sein Plan und Losung! Unser Kampf und Schweiß! Dieses Bekenntnis Ulrich von Hnttens sei der unsere. Die Vorsehung möge ihren Segen uns nicht versagen, wenn wir weiter ans Werk gehen. Eberhard Hannah. ArbeLmck LhrsthützkunjwMchr lWagen'borg-Kurt Lange — M.) Erinnerungen an den Tag der Erhebung Der Siegesrnarsch des ZO.Zanuar. Hakcnkrcuzfahncn ausvcrkauft — Antreten der Bataillone zum Fackel zug — Kampflieder hallen durch die Straßen — Der greise Reichs präsident am Fenster — Hitler grüßt seine Kämpfer — Eine Nacht ohne Schlaf. Es ist Wahr, wir Deutsche ha ben viele große, bedeutsame, un vergeßliche Tage erlebt seit dem großen Umbruch 1933: Viele Tage, von denen wir wissen, daß sie historisch gewesen sind; viele, von denen wir fühlen, es waren er habene Stilnden, wie sie nur we nigen Menschen in außergewöhn lichen Zeiten zu erleben beschieden sind. Nun aber ist der unvergeß lichste unter den unvergeßlichen Tagen der 30. Januar 1933. Schon darum ist er unauslöschlich allen Herzen und allen Seelen ein geprägt, weil er nach Jahren des Bangens nnd Sorgens, des Kamp fes und der Nöte, bangen Zwei felns und ängstlichen Fragens end lich die Klarheit, endlich die Ge wißheit in die ganzen Lande trug, daß ciu neues Deutschland er standen, daß ein neues Zeitalter begonnen hat, das den Begriff der Ehre nnd des heldischen Kampfes für die Nation wieder kennt. Seit Tagen schon schwirrten die Gerüchte hin nno her. Die Er eignisse drängten immer näher zu sammen. Lange konnte cs nicht mehr dauern, bis die Entscheidung fiel. Und sie fiel. Fiel so, wie cs in den Herzen und Hirnen der Garde Adolf Hitlers seit Jahren ersehnt, erhofft, erträumt und er kämpft worden war.