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Wilsdruffer Tageblatt : 23.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193601230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360123
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-23
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.01.1936
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treuer Ausfüllung des Postens als Archivar legte Sanges- vruder Otto Lange denselben in jüngere Hände, in die des Sb. P i n le r t. Dem ersteren wurde herzlicher Dank gesagt. Weitere Worte des Dankes galten Liedermeistcr Gotz - Meißen und dem Sangesbruder Erich Reiche als Vorsteher, die beide mit großer Liebe und Aufopferung den Verein leite ten und vorwärts brachten. Der Meißner Sängerspruch be endete harmonisch die Versammlung. Zusammenkunft der Obstbausachverständigen des Bezirks Wilsdruff im „Adler". Für gestern nachmittag waren die Ver trauensleute und Sachverständigen im Obstbau der Gemeinden des Bezirks zusammengerufen worden, um von Anordnungen über Schädlingsbekämpfung Kenntnis zu nehmen. Obstbau inspektor I a e n i ch e n - Meißen überbrachte zunächst Grüße der Amtshauptmannschaft Meißen. Sodann ging er dazu über, die Verordnungen des Wirtschaftsministeriums über Schäd lingsbekämpfung eingehend zu erläutern. Für Sachsen ist ange ordnet worden, daß bis 15. März jeden Jahres unsere Obstbäu me von Rindenschuppen befreit und bis zum selben Zeitpunkt absterbende Bäume entfernt sein sollen. Das ist die Grundbe dingung, um Raupennester zu entfernen. Es gibt noch viel Ar beit zu leisten im Rahmen der Erzeugungsschlacht, um den Obst bedarf aus eigener Erzeugung im Lande decken zu können. Füh ren wir doch noch ungeheure Mengen Obst ein. Die ungeordne ten Maßnahmen sollen zur Qualitätserhöhung unseres Obstes beitragen. Durch das Abkratzen der Bäume werden Unmassen von Schädlingen vernichtet. Jedoch darf der Baum nicht rück sichtslos abgekratzt werden, da die Rinde für den Baum ein Schutz für die Saftleitung ist. Der Baum muß sonst erst wieder neue Rinde bilden auf Kosten des Obstertrages. Die Anord nungen sind bisher im Meißner Bezirk am besten durchgeführt worden. Entfernt alte, kranke Bäume! Auf diese Maßnahme ist besonders zu achten, da überalterte Bäume Seuchenherde der ganzen Gegend sind. Der Borkenkäfer befällt nur kranke Bäu me, bei starker Vermehrung allerdings auch gesunde. Wir kön nen versichert sein, daß mit den genannten Maßnahmen schon gute Erfolge erzielt werden können. Diese reichen aber noch nicht aus. Der Redner schilderte das „Alte Land", die Obstban kammer Hamburgs. Ist der Obstbau bei uns ein landwirtschaft licher Nebenverdienst, so bildet er dort die Hauptnutzung. Der Durchschnittsertrag an Obst betrug im letzten Jahr 35 Pfund je Obstbauer, im „Alten Lande" durchschnittlich 85 Pfund. Dieser Ertrag wird durch besondere Pflege jedes stahr erzielt. Dort werden jährlich mindestens 5 Spritzungen vorgenommen. Frü her wurden auf 16 Meter Breite 5 Reihen Bäume gepflanzt, heute nur noch deren 2, später vielleicht nur noch eine Reihe. Dies wirkt sich natürlich zugunsten der Qualität aus. Es ist nicht gut, nur eine Sorte zu pflanzen, es sollen mindestens zwei ge pflanzt werden. Die Kirschfliege (Kirschmade) ist ein gefährlicher Schädling, da sie sehr schwer zu bekämpfen ist. Schon im 13. Jahrhundert ist davon die Rede. Spritzung ist hier nicht mög lich. Da die Kirschfliege die Eier erst bei über 20 Grad Wärme ablegt, so tritt sie bei kühler Witterung wenig stark auf. Es ist ratsam, die Kirschen nicht voll ausreifen zu lassen und rest los zu pflücken. Eine große Gefahr bilden in dieser Beziehung die Heckenkirschen. Auch die Birngallmücke tritt bei uns stark aus. Ihre Bekämpfung ist ebenfalls schwierig, da sie die Eier in die offene Blüte legt. Die Birntrauermücke ist ungefährlich, sie ernährt sich nur von faulenden Stoffen. Ein sehr geeignetes Bekämpfungsmittel hierfür ist Pyrethrum. Da dasselbe nach einiger Zeit an Wirkung verliert, ist es auch für Bippen un schädlich. Das Auslichten der Bäume darf nicht unterlassen werden. In einem gut ausgclichteten Baum, wo Wind und Sonne ungehindert durchdringen können, können sich keine Pilz sporen festsetzen. Schorfbefall kann nur da auftreten, wo Laub und Früchte feucht sind. Die Lichtkrone ist das beste Vorbeu gungsmittel dagegen. Auch Fruchtwechsel ist notwendig. Der Anbau von Winterobst muß vermehrt werden. Wir haben im Meißner Bezirk 11660 Obstbaumbesitzer. Im Rahmen der sich anschließenden Aussprache gab der Vortragende noch ergänzen de Erläuterungen zu dem Gesagten. Er ermahnte die Anwesen den, in ihren Gemeinden aufklärend zu wirken, damit die Er- HeugunaNschlacht auch im Obstbau erfolgreich vvrwärts getragen wird, denn Obst ist ein Nahrungsmittel. Wir sind sicher, das Ziel wird erreicht werden. Pferbezüchter-Vereinigung Wilsdruff. Nachdem bereits in den zeitigen Nachmittagsstunden des gestrigen Tages über fünf zig Stuten zur Eintragung in das Stutenbuch der Kommission vorgeführt worden waren, kamen die Pferdezüchter in großer Zahl zur Hauptversammlung der Pferdezüchtervereinigung Wilsdruff im „Adler" zusammen. Anwesend waren auch Lan desfachwart für Pferdezucht Bauer Pötzsch-Braunsdorf und Kreisfachwart Amtmann Maaß-Pillnitz. Nach einleitenden Wor ten des Vorsitzenden Bauer K ü r b i s - Brabschütz wurde von Kassierer Mehnert-Blankenstein der Kassenbericht vorqe- tragen und dem Kassierer auf Antrag der Rechnungsprüfer Ent lastung erteilt. Mittwoch, den 19. Februar, soll wieder einer der beliebten Filmabende veranstaltet werden und der Film „Rhei nisches Kaltblut" zur Vorführung kommen. Die nächste Foh lenschau soll am 28. April vormittags 1^9 Uhr auf dem Schützenplatze in Wilsdruff stattfinden. Vorgeführt werden zweijährige Fohlen, drei- und vierjährige Stuten und Familien. Zum Ausdruck kam auch der Wunsch, daß der neue Hengst aus der Befchälstation Kesselsdorf vorgeführt werden möchte. Vom Vorsitzenden wurde weiter darauf hingewiesen, daß nur das ab- gestempelte Stallbuch für die Verbilligung des Deckgeldes bei den staatlichen Beschälstellen Ausweis sei. Das Deckgeld betrage für 1936 für eine angekörte Stute 18 Mark. Bringt die Stute ein Fohlen, dann sind nach dessen Geburt weitere 5 Mark zu zahlen. Landesfachwart Pötzsch gab dazu nähere Erläuterun gen, behandelte weiter die Fahlenaufzucht und empfahl, die Zucht nicht zu übertreiben und nur wirklich gute Stuten zuzu lassen. Er regte auch die Abhaltung von Leistungsprüfungen an, um bei Zugpferden das Geschick zum Ziehen, das Schrittver mögen und die Ausdauer festzustellcn. Amtmann Maaß wies nachdrücklich auf das Zuchtziel der Warmblutzucht hin und empfahl für die Fohlenaufzncht beste Fütterung des Tieres nn ersten Lebensiahre und geringe im zweiten und dritten Jahre. Der frühere Reitverein Oberwartha, der mit der Pferdezüch- tervereinigung verschmolzen wurde, war lange Jahre Mitglied beim Landesverband des Maffenringes Deutscher Kavallerie. Nach Darleoungen des anwesenden Landesverbandsvorstehers Zörner-Dresden wurde beschlossen, die Mitgliedschaft weiter auf- rechtzucrbalten. stn Anerkennung der großen Verdienste, die sich Bauer Kürbis-Brabschütz um die Wahrung der Tradition des Woffenrinaes erworben hat, wurde ihm ein Bild des General- 'cldmarschalls Mackensen mit Widmung überreicht. Schut? vor Erkältung der Kinder. Kindern, die zu Erkäl- rungen neiaen, soll man eine Nahrung neben, die reich an Ka- -onen ist. Sie sollen allo viel Milch. Obst, Gemüse bekommen: auch regelmäßig etwas Lebertran zu geben ist von Vorteil. Ist ein Kind schwächlich und unruhig, so suche man einen Arzt auf. Man soll die Kinder auch in der Winterzeit so viel wie möglich im Freien spielen lassen, natürlich angemessen gekleidet. Hände, Füße und Hals müssen gut geschützt sein. Man soll die Kinder jedoch auch nicht übermäßig dick anziehen, damit die Haut richtig arbeiten und die Feuchtigkeit entweichen kann. Die Haut muß richtig atmen können. Das ist aber nicht möglich, wenn sie durch die Kleidung völlig von der Luftzufuhr abgeschlossen ist. Das Gurgeln mit Salzwasser sollte nicht versäumt werden. Auch Tiefatmungen sind vorteilhaft. Hat sich ttotz aller Vorsicht eine Erkältung eingestellt, so soll man den Erkrankten in ein war mes Bad stecken und ihn dann, in Decken gewickelt, ins Bett le gen. Er soll dann einen Tag lang möglichst nichts essen, sondern nur viel trinken, und zwar heißes Wasser mit Zitronen- oder Orangensast, ungesüßt. Am Morgen ist der ganze Körper mit einem Schwamm abzureiben, den man in kaltem Wasser aus wringt, in dem man eine Handvoll Kochsalz aufgelöst hat. Der Körper wird dann mit einem Frottiertuch trocken gerieben. In den meisten Fällen wird auf diese Weise die Erkältung bald vertrieben sein. Beurlaubung von Beamten zur Teilnahme an der Skagerrak-Feier. Am 29. und 30. Mai 1936 hält der Nationalsozialistische Deutsche Marinebund im Einverneh men mit dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine in Laboe bei Kiel eine Erinnerungsfeier an die 20. Wieder kehr des Jahrestages der Skagerrak-Schlacht ab. Gleich zeitig findet die Einweihung des Marine-Ehrenmals statt. Beamten, Angestellten und Arbeitern der sächsischen Staats verwaltung, die Mitglieder des genannten Bundes sind und an diesen Veranstaltungen teilnehmen, ist nach einer Verordnung des Reichsstatthallers auf Antrag der etwa erforderliche Urlaub unter Fortzahlung der Bezüge und ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub zu gewähren, soweit es die dienstlichen Verhältnisse gestatten. Immer wieder der Tintenstift! Die Gefährlichkeit des Tin tenstiftes ist noch immer nicht bekannt genug. In der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" teilt der Hamburger Arzt Tr. E. Glaß den Fall eines älteren Mannes mit, der sich eine Ver letzung am Daumen dadurch zuzog, daß er in einen Tintenstift Hineingriff, den er ohne Sicherheitskappe in seiner Tasche trug- Neun Stunden später wurde der Mann operiert, aber es war bereits zu einer weitgehenden Neurose der Beugesehne des Daumens gekommen. Dr. Glaß weist eindringlich auf die Not wendigkeit eines sofortigen Radikaleingriffs bei Tintenstiftver letzungen hin. Kein Befahren noch nicht eröffneter Reichsautobahnstrecken! Kürzlich erschien in einer Tageszeitung unter der Ueberschrift „Erste Fahrt auf der Autobahn" ein Bericht, aus dem hervorgeht, daß ein geländegängiger Kraftwagen (sogen. Kübelsitzwagen) die Reichsautobahnstrecke zwischen Wilsdruff-Birkenhain und Dresden befahren hat. Hierzu teilt die Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen Dres den folgendes mit: Ein Befahren von Reichsautobahnstücken oder -strecken teilen ist erst zulässig, wenn die Strecke für den öffentlichen Betrieb freigegebcn wird; dies.wird durch rechtzeitige Mit teilung an die Presse bekauntgcgeben, und zwar in einer Form, die nicht unbeachtet bleiben wird. Ein Befahren vor diesem Zeitpunkt muß verboten werden, weil einzelne Streckenteile dem Laien fertig zu sein scheinen, während sie es in Wirklichkeit noch nicht sind. Es sind beispielsweise an einzelnen Stellen noch Arbeiten auszuführen oder Lei tungen verschiedenster Art und Baugerät befinden sich noch auf der Fahrbahn. Es kann mithin dem unbefugt fahrenden Kraftwagen samt seinen Insassen erheblicher Schaden zustoßen. Andererseits können auch die Reichs autobahn und ihre Beauftragten (Unternehmer, Angestellte und Arbeiter) schwer geschädigt werden. Zum Beispiel kann die Zerstörung solcher Leitungen auch schwere Un fälle und hohe SchädMersachanfprWe zur Folge haben. Es muß infolgedessen mit allem Nachdruck darauf hingewivsen werdon, daß vor Bctriebseröffnung einer Strecke jedes Befahren derselben unterbleiben muß. Die von den zuMudigen Stellen der Reichsautobahnen für ganz besondere Zwecke ausgestellten Ausweiskarten be rechtigen nur zum Betreten der Baustellen oder Strecken teile nach vorheriger Anmeldung nnd unter Aufsicht. Sachfen und Mchbarfchaft. Ner Arbeitsvorrat in Sachsen. In den sächsischen Arbeitsamtsbezirken war am 31. Dezember 1935 auf Grund der Anerkennung ein Ar beitsvorrat von 2 736 501 Tagewerken vorhanden. Davon waren unter anderem vorgesehen für den Arbeitsamtsbezirk Pirna (einschließlich Bahnbau Heidenau—Altenberg) 517152, Oelsnitz 417 673, Leipzig 222 795, Aue 141196, Bautzen 140 279 und Zwickau 104190 Tagewerke. Btschofswcrda. A b c n d s p r e ch st u n d e n 1 n r Werktätige. Um denjenigen Volksgenossen, die sich tagsüber an ihrer Arbeitsstätte befinden, die Möglichkeit zu geben, dringende Anliegen persönlich vorzubringen, Hut der Bürgermeister probeweise eine Abendspreckstunde ein- gcführt. Am Dienstag jeder Woche sind sämtliche städ tischen Verwaltungsdienststellen und das Standesamt in der Zeit von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Diese Maßnahme hat bei der schaffenden Bevölkerung bereits regen Anklana ^"Bautzen. Der Aelle sie der Oberran sitzer Landwirtschaft, Bauer Erwin Heiber in Birkau, ist im 93. Lebensjahr gestorben. Er hat über ein halbes Jahrhundert das Rittergut Birkau bewirtschaftet und er freute sich in der landwirtschaftlichen Bevölkerung großen Ansehens. Jahrzehntelang war er Friedensrichter und Mitarbeiter an landwirtschaftlichen Verbänden. Annuderg. Es schneit. Lebhaftes Schneetreiben setzte nm Mittwochnachmittag ein, nachdem in der Nacht ein heftiger Sturm über das Erzgebirge dahingcbraust war. Die Temperatur beträgt etwa 1 Grad unter Null. Schwarzenberg. Tödlicher Verkehrsunfall. In Pöhla geriet ein Lastkraftwagen infolge Reifenschadens ins Schleudern und fuhr gegen einen Straßenbanm. Bei dem Anprall wurde die Tür des Führersitzes abgerissen nnd der Beifahrer aus dem Wagen geschlendert. Er War sofort tot. Es handelt sich um einen Arbeiter aus Ritters- grünz de^ Wagenführer blieb unverletzt. Großer SA -Ruf. Für den großen SA.-Ruf, der erstmals in Dresden am 26. Januar abends gespielt wird, ist folgendes Programm fest gesetzt: . 1. Anmarsch: Badenweiler Marsch von Furst. 2. Auf Zeichen der SA.- und MZ.-Führer Halt und links um. Fackelträger marschieren weiter und setzen sich dahinter. — Abwinken — Melden. 3. Langer Wirbel sämtlicher SZ. (leise —stark — leise). 4. Fanfaren - Marsch in Entfernung: Kreuzritter - Fanfarcn- Marsch. 5. Sämtliche SZ. 8 Takte — 16 Einzelschläge — (beim 13. Schlag — Instrumente hoch). 6. Lied: Der Gott, der Eisen wachsen ließ (1. Vers). 7- SZ. 8 Takte — 16 Einzelschläge (beim 13. Schlag — In strumente hoch). 8. Lied: (Alles singt) Als die göldne Abendsonne (3 Verse), nach jedem Vers 8 Schläge der SZ. (auf 5. Schlag wieder Instrumente hoch). 9. Kommando: Fabnen senkt! Gedämpfter Trommelwirbel. Anschließend 1 Vers „Ich halt' einen Kameraden . . 10. Kommando: Fahnen hoch! 11. Signalhorn-Marsch. 12. Locke — Gruppenmarsch (Glück auf v. Faust). 13. Lied (alles singt): Volk ans Gewehr ... 2 Verse — SZ- Vorspiel 2 Takte und Zwischenspiel. 14. In Entfernung: Großenhainer Marsch. 15. Horst-Wcssel-Lied, 4 Verse. 16. Großer SA-Ruf beendet, Fackelträger sofort an ihren Ab- marschplatz — Meldung — Alles rechts um. Abmarsch: Locke — Im Sachscnland marschieren wir . « « (alles singt). Sind Schieneniibergänge gefährlich? In der „Reichsbahn- Beamtenzeitung wird darauf hingewiesen, daß die fast immer durch Schranken beschützten Kreuzungen von Schienenstrang und Straße weit weniger, als vielfach angenommen wird, eine Ge fahr für den Verkehr bilden. Aus der Unfallstatistik der Deut schen Reichsbahn ergebe sich, daß jährlich rund 500 Millionen Schrankenbedienungcn ausgeführt werden, von denen nur 20 irgendwelche Unfälle zur Folge haben. Selbst die von Straßen fahrzeugführern selbst verschuldeten Unfälle an beschränkten Uebergängen seien außerordentlich gering, nämlich etwa 350 im Jahre. Da es bei der Deutschen Reichsbahn neben 26 OM Ueber- oder Unterführungen immerhin noch 73 OM Kreuzungen gebe, bei denen Schienen und Straße in gleicher Höhe liegen — wollte man die Möglichkeit von Unfällen restlos ausschalten — rund 35 Milliarden RM. aufgewendet werden, um diese Weg übergänge durch gefahrlose Kunstbauten zu ersetzen. Dies sei aber um so weniger nötig, als alle Wegüdergänge für den acht samen Kraftfahrer durch Warnkreuze, Warntafeln Blinkzeichen und andere Sicherungen hinreichend gekennzeichnet seien. Wetterbericht. Wetterbericht des Neichswetterdienstes, Ausgabeort Dres den. Vorhersage für den 24. Januar: Schwache bis mäßige Winde aus westlichen Richtungen, vorwiegend heiter. Nach mäßigem Nachtfrost tagsüber wieder wärmer. Turnen, Sport nnd Spiel. Tv. Gesa. Kötzschenbroda — Tv. Weistropp 1. 4:3 (3:1). Gesa, hat sich seit vergangenem Jahre ganz gewaltig ver stärkt, so daß die Weistropper im ersten Teil sich aus dem Konzept bringen lasten. In der zweiten Halbzeit raffen sie sich aber zusammen und sind zumeist tonangebend. Leider verfolgt sie das Schußpech, und es langt nur zum Stand von 4:3. Die erfolgreichen Torschützen sind Schmidt (zweimal) und Rudolf Maul. Tv. Weistropp 2. — Tv. Radebeul 2. 1:3. Weistropp muß mit zehn Mann antreten und kann nur dies Ergebnis heraushvlen. Im übrigen aber ein feines Spiel auf beiden Seiten. Fußball-Vorschau für Sonntag, den 26. Januar. Meis- tropps erste Mannschaft erwartet Wilsdruffs erste zum fälligen Pflichtspiel und hofft, die Punkte zu erringen, wenn der Spitzen reiter nicht mit der stärksten Mannschaft antritt. Marienvcrg. Das Glück acht um. Innerhalb kurzer Zeit wurden hier aus der Lotterie des WHW fünf 50-Mark-Gewinne gezogen. Bemerkenswert ist, daß in Marienberg, einer Stadt von kaum 8000 Einwohnern, in den ersten zwanzig Tagen der WHW-Lottcrie 6000 Lose abgesetzt wurden, ein Beweis für die Opferfreudigkeit der Erzgebirgler, die durch die zahlreichen Gewinne auch be? lohnt wurden. Ncustädtel. Der Tod im Schacht. In der Fund, grübe Weißer Hirsch stürzte der 38 Jahre alte Bergmann Blanek etwa 40 Meter tief ab und war sofort tot. Er hin- terläßt Frau und zwei schulpflichtige Kinder. Glauchau. Günstige Finanzlage. In der Be ratung mit den Natsherren erstattete der Oberbürgermeister den Jahresbericht 1935, der eine weitere erfreuliche Auf wärtsentwicklung zeigte. Die Einwohnerzahl stieg aus schließlich durch Zuzug und Geburtenüberschuß um 289 auf 32 251. Vor allem brächte die Wiedererrichtung einer Gar nison eine erfreuliche Belebung des Wirtschaftslebens und des Baumarktes mit sich; es wurden 350 Wohnungen neu erbaut. Der ursprünglich mit 156 000 Mark veranschlagte Haushaltfchlbetrag konnte auf 74 000 Mark ermäßigt wer den; auch die früheren Haushalffehlbcträge wurden rest los abgedeckt. Tas Reinvermögen der Stadt betrug am 31. Dezember 1935 10 616 000 Mark bei 8 822 000 Mark Schulden und 19 468 000 Mark Gcsamtvcrmöaen. Leipzig. Wieder ein 5 0 0-M a r k - G e w i n n. Ein arbeitsloser Notcnstechcr versuchte sein Glück bei einem Glücksmann am Johannisplatz und sah sich durch einen 500-Mark-Gewinn belohnt. Warnsdorf i. B. Einbrecher in der Not wehr n i c d e r g c s ch ö s s e n. Nachts versuchten der 48- jährige Robert Häring aus Warnsdorf nnd der 42 Jahre alte Adolf Gülich aus Morgenthau aus dem Laden des Fahrrodhändlcrs Kowarschik Fahrräder zu entwenden. Dabei wurden sie von dem Ladcninhaber, den das elek- irische Alarmsignal herbcigcrufcn hatte, überrascht. Gülich ging mit einer schweren Brechstange auf Kowarschik los, der von seiner Schußwaffe Gebrauch machte und den Ein brecher niedcrjtreckte. Häring konnte entkommen. Der schwerverletzte Gülich dürfte kaum mit dem Leben davon- t kommen.
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