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Wilsdruffer Tageblatt : 13.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193601134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360113
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-13
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.01.1936
- Autor
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Ein Somwelrckcrd. Tie die NSV.-Kreisamtsleitung mit- tcilt, sind von den Kriegsopfern im Kreis Meiden 5178.66 NM. gesammelt worden. Einen neuen Rekord verzeichnete die Neu jahrssammlung. Zum erstenmal wurde im Kreis die 10 600- RM.-Grenze überschritten. 10 021.54 RM. zeichnete man. Bäckermeister Otto Schilling 's. Am gestrigen Sonntag ist Bäckermeister Otto Schilling vom unerbittlichen Tod aus der Mitte der Seinen gerissen worden. Er war Murzener Kind und daselbst 1884 geboren, diente bei den Oschatzer Ulanen und war Kriegsteilnehmer. Am 31. März 1910 kam er nach Wils druff und übernahm hier die Brot- und Weissbäckerei des Bäckermeisters Ernst Schmidt in der Zedtlerstratze. lieber ein Vierteljahrbundert hat er da in guten und schlechten Zeiten treu und redlich sein Handwerk ausgeübt und sich um sein Ge schäft gemüht. In freien Stunden pflegte er das deutsche Lied im Männerchor, war er gern fröhlich unter Fröhlichen. Er war ein treuer Kamerad dem Kricgerverein, dem er lange die Fahne trug, und der Priv. Schützengesellschaft, der er als Adjutant diente. Lange Jahre war er Kassierer des Handwerker-Orts ausschusses und seit einigen Jahren auch Vorsitzender des Grund- und Hausbesihervereins. Still und treu, ohne sich je mals auch nur henvor- oder heranzudrängen, tat er überall seine Bflicht. Wer ihn näher kannte, der mutzte ihn liebhaben. Plötz lich wurde seines Lebens Uhr angehalten. Als er gestern abend gegen 7 Uhr am Schachbrett satz, wurde er vom Herzschlag ge troffen, und kaum zwei Stunden später tat er den letzten Atem zug. In aufrichtiger Trauer gedenken weite Kreise der Wils druffer Einwohnerschaft des Verstorbenen. Er ruhe in Frieden! 300 000 RM. wurden als Weihnachtsgaben gezahlt. Wie die Deutsche Arbeitsfront mitteilt, haben die Betriebe im Kreis Meisten insgesamt 300 000 RM. an ihre Gefolgschaften an Weihnachtsspenden gezahlt. Ein Betrieb im Kreis zahlte allein 27000 RM. Die Geburtenziffern der Iabre 1933 und 1934. Im Mit telpunkt nationalsozialistischer Politik steht nickt der Staat, sondern das Volk und seine Erhaltung. Ob die Politik von Er folg gekrönt ist oder nicht, wird sich in den nächsten Generati onen entscheiden, nämlich darin, ob es dann noch ein zaylen- und wertmässig starkes deutsches Volk gibt oder nicht. So ging die nationalsozialistische Regierung sofort nach der Machtüber nahme mit ganzer Energie daran, den Rassenverfall unseres Volkes aufzuhalten. Mit der Sickerung der sozialen Lage des Volkes, mit der Aenderung der Steuerpolitik, mit dem Gesetz zur Förderung des Eheschließung usw. hat der nationalsoziali- stische Staat es bereits erreickt, datz die Geburtenziffern in den Jahren 1933 und 1934 angestiegen sind. In einem Vortrag im Leipzig wird Dr. Wolfgang Knorr am 13. Januar, 17.40 Uhr, über die Geburtenziffern der Jahre 1933 und 1934 sprechen. Mehr Achtung aych vor der niederen Tierwelt. So ver ständnisvoll im allgemeinen heute unser Volk den Naturschutz- hestrebungen gegenübersteht, so oft begegnet man aber auch noch Fällen, die von einer an Mitzachtung grenzenden Ein schätzung unserer niederen Tierwelt reden. Menschen, die sich bestimmt über jedes mutwillig zerstörte Vogelnest empören würden, bekunden den Vertretern der niederen Tierwelt gegen über oft ein Verhalten, das sich in nichts von dem Treiben roher Nestplünderer unterscheidet. Auf sonntäglichen Ausflügen vor allem kann man immer wieder das mutwillige Zerstören der Nesthaufen unserer Waldameise und ähnliche Dinge be obachten, die ebenso verwerflich sind wie das Zerstören eines Vogelnestes. Es m ein Zeichen moralischer Minderwertigkeit, auf eine derartige Weise seiner Zerstörungslust Genüge zu tun, vielleicht gar, um fick als ein „ganzer Kerl" vor seiner weib lichen Begleitung aüfzuspielen. Auch bas geringste unter den Tieren hat ein Anrecht auf unsere Achtung und unseren Schutz; innerhalb der Natur wiegt es nickt leichter als der Mensch selbst, der nur dann ein Anrecht hat, sich seiner zu erwehren, wenn es ihm wirklich schädlich und gefährlich wird. Heute fal len übrigens derartige Delikte entweder unter das Tierschntz- vder das Naturschutzgesetz und die Täter haben daher entspre chende Strafen zu gewärtigen. Autofahren ohne Führerschein ist verboten. Man hat öfters feststellcn müssen, datz der Kraftwagenbesitzer oder Wa^nl^l- ter eine Person ans Steuer gelassen hatte, die nicht im Besitz des amtlich vvrgeschriebencn Führerscheins war. Selbstverständ lich ist der Behörde bekannt, hast diese Führerschwarzfahrten nicht erfolgen, um das Gesetz zu umgehen, sondern datz es sich fast ausschließlich um Gefälligkeiten handelt. Beide, Waqenbe- sitzer und Gelegenheitsfahrer, übersehen jedoch, datz das Fahren ohne Führerschein nach 8 24 des Kraftfahrzeuggefetzes nicht et wa nur eine Uebertretung ist, sondern ein Vergehen darstellt. Das Gesetz sieht für beide Geldstrafe oder Gefängnis bis zu zwei Monaten vor. Damit sind aber die Rechtsfolgen des Ver gehens noch nicht erschöpft. Zunächst kann dem Wagenbesitzer der Führerschein entzogen werden, weil die Behörde in dem Ueberlasten des Wagens an einen Führer ohne Führerschein Unzuverlässigkeit erblickt. Das gleiche gilt aber auch für den Gelegenheitsfahrer. Gesetzt den Fall, daß er nach einiger Zeit einen Führerschein beantragt, mutz er möglicherweise damit rechnen, datz ihm dieser nicht erteilt wird, denn allein schon dadurch, daß er ohne Schein gefahren ist, hat er sich als unzu verlässig im Sinne des Gesetzes erwiesen. Die Zuverlässigkeit bildet aber die wichtigste Voraussetzung nicht nur für die Er teilung des Führerscheins, sondern auch für die Weiterbelastung. Das Nasenbluten. Das Nasenbluten ist keine Krankheit vn sich, sondern nur ein Symptom, ein Anzeichen für eine im Körper bestehende Störung. Dies gilt bei Nasenbluten, das durch Unfall oder durch heftiges Schneuzen usw. herbeigeführt wird. Das erste Mittel, das man gegen Nasenbluten anwen det, ist Ruhe. Es ist zweckmäßig, sich zuerst einmal hinzulegen. Ost genügt dann schon, den Nasenflügel der Seite, aus der es blutet, eine Zeitlang fest gegen die Nasenscheidewand und gleich zeitig etwas gegen den Oberkiefer zu drücken, um die Blutung zu stillen. Eine kalte Kompresse in den Nacken gelegt, unterstützt durch reflektorische Wirkung manchmal auch das Aufhören der Blutung. Ferner wird vorsichtige So ü.mg der Nase mit küh lem, dünnen Zinnkrauttee und Verstopfen der blutenden Nasen- feite mit einem mit Essig getränktem Wattebausch empfohlen. Kommt man mit diesen Maßnahmen nicht bald zum Ziel, so ist es unbedingt notwendig, amtlichen Rat in Anspruch zu nehmen. Beratung mittelloser Erfinder. Der Industrie- und Han delskammer Dresden gehen neuerdings wieder lehr häufig An träge aus Erfinderkreilen um Beratung bei der Patentierung vor Erfindungen sowie um Mithilfe be>' deren Finanzierung zu. Es handelt sich in.den allermeisten Fällen um Mittellose, die weder die Kosten für das Patentverfahren noch für die Auswertung aufzubringen in der Lage sind. Um Irrtümer in dieser Hinsicht auszuschlietzen, weist die Industrie- und Handels kammer Dresden erneut darauf hin, datz es nicht zu ihrem Auf- gabcnge'oiet gehört, Rechtsschutz und finanzielle Hilfe zu gewäh ren. Ersteres obliegt der Patentanwaltschaft, letzteres muß den dafür in Frage kommenden Kreisen wie Banken, Fabriken usw. überlasten bleiben. Die Industrie- und Handelskammer ist aber nach wie vor bereit, Erfindern insoweit Unterstützung zu ge währen, als sie diese mit Fachleuten und Betrieben, die an der wirtschaftlichen Auswertung guter Erfindungen Interesse haben, ohne ihre Gewähr in Verbindng bringen kann. Es sei in die sem Zusammenhang erwähnt, datz sich sür das sächsische Wirt schaftsgebiet auch bei der Sozialabteilung der Deutschen Ar beitsfront, Dresden-A., Platz der SA. 14, ein Amt für Erfin derschutz befindet. Dieses etwa den Rechtsberatungsstellen der DAF. entsprechende Amt steht allen Volksgenossen mit Rat und Tat zur Seite. Kälte, aber kein Schnee im Osterzgebirge. Die allgemeine Abnahme der Temperaturen zog im Osterzgebirge das Absinkcn des Quecksilbers unter den Nullpunkt nach sich. Am Sonntag abend wurden in Zinnwald 5 Grad, in Altenberg 4 Grad und in Geising und Rehefeld 3 Grad unter Null gemessen. Die Wetterlage ist also durchaus wieder winterlich im Gebirge, lei der fehlen nur Schneefälle, die nun einmal in die Winterland schaft gehören. Die Skisportler und Gaststätten im Gebirge warten schon sehnsüchtig darauf. Im Kammgebiet bei Zinnwald- Georgenseld und auch in den Hochwäldern am Kahleberg ist Sachfen und Nachbarschaft. Dresden. Ausstellung des Hhgiene - Museums in Stockholm. In der Stockholmer Ausstellungshalle wurde in Anwesenheit des Königs von Schweden und zahlreicher hoher Persönlichkeiten eine vom Schwedischen Roten Kreuz veranstaltete Ausstellung „Mutter und Kind" eröffnet, zu der das Material vom Deutschen Hygiene-Museum geliefert worden ist. Die Aus stellung enthält unter anderem das bekannte Modell des durchsichtigen Menschen. Anläßlich der Eröffnung hat der Präsident des Schwedischen Roten Kreuzes, Prinz Carl von Schweden, an den Präsidenten des Deutschen Hygiene- Museums, Dr. Seyring, ein Dank- und Begrüßungstele gramm gerichtet, in dem er mitteilt, daß die Ausstellung von den Eingeladenen und der Presse außerordentlich ge schätzt wird. Die Ausstellung wird bis zum 10. Februar in Stockholm gezeigt. Es besteht.die Absicht, einzelne Aus stellungsgruppen in andere schwedische Städte zu bringen. Das Material wird bis zum Herbst für Aufklärungszwecke in Schweden verbleiben. Dresden. Pfennige helfen. Die im Dezember an Sonn- und Feiertagen durchgeführte Sammlung der 2- und 3-Pfennig-Beträge auf der Straßenbahn und in den Autobussen ergab 19 000 Mark, die dem Winterhilfs werk überwiesen werden konnten. Das sind 1500 Mark mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Dresden. Neuer General st aatsan Walt. Zum Generalstaatsanwalt für den Oberlandesgerichts bezirk Dresden ist der frühere Oberstaatsanwalt in Königs berg, Dr. Jung, ernannt worden. Die Einweisung von Generalstaatsanwalt Dr. Jung findet am 15. Januar durch Staatssekretär Dr. Freisler vom Reichsjustizministe rium statt. Dresden. Der Silberschatz im Tauben sch I a g. Die Kriminalpolizei hatte in Erfahrung gebracht, daß ein junger Mann wertvolles Tafelsilber zum Kauf angeboten hatte. Die Feststellungen ergaben, daß die Stücke von einem in der Flemmingstraße wohnhaften 20 Jahre alten Burschen stammten. Dieser bestritt entschieden, mit den Silbersachen irgend etwas zu tun zu haben. Es wurde auch nichts gefunden, bis ein Kriminalbeamter eine Spur entdeckte, die zu einem Am See wohnftten Freund des Verdächtigen führte. Dort fand man unter dem Dachgiebel des Hauses in einem Taubenschlag unter den Brutkästen 121 Stück Tafelsilber. Angesichts dieses Beweises legte 1er Verdächtige ein Geständnis ab. Die Geschädigten hatten den Diebstahl noch nicht bemerkt, als ihnen von der Krimi nalpolizei mitgeteilt wurde, daß die Diebesbeute gesichert worden sei.— Anfang Januar schleppten Diebe aus einem außer Betrieb befindlichen Lokal der Altstadt einen in die Wand eingelassenen Tresor mit 2000 Mark Bargeld, mehrere Bank- und Sparkassenbücher mit über 2lM) Mk. Einlage sowie Steuergutscheinen heraus. Der Verdacht richtete sich gegen zwei Männer, die aber entschieden leug neten. Nach langem Suchen fand man den Tresor in dem Wohngrundstück des einen der Festgenommenen drei Viertel Meter tief im Keller vergraben. Die Diebe hatten ibn ge waltsam aufgebrochen und seines Inhaltes beraubt Riesa. 4000jähriges Grab aufgedeckt. Bei Erdarbeiten in der Nähe von Canitz stießen zwei Arbeiter auf zwei Gefäße. Der Vertrauensmann für Bodenaltertümer, Lehrer Mirtschin, stellte fest, datz es sich um eine Grabstätte (Hockergrab) aus der Zeit vor etwa 4000 Jahren handelte. Großenhain. Unglück in der Kurve. In der berüchtigten Kurve am Pfeifholz auf Flur Franenhain wurde ein Dresdener Wäschereisender neben 6'incrn um gestürzten Kraftrad mit Beiwagen tot aufgcsunden. Er war in der Nacht mit seinem Fahrzeug gegen einen Tele graphen nast gefahren und hatte sich dabei tödliche Ver letzungen zugczogen. Es ist nicht ausgeschlossen, datz der Unfall darauf zurückzuführen ist, daß der Verunglückte während der Fahrt gegessen hatte, denn man fand in seinem Mund noch ein Stück Brot. Er hinterläßt Frau und drei Kinvnv Bautzen. 12 000 sehen eine Lichtbild reihe. Die von Wunderlich in Langenhennersdorf geschaffene Lichtbildreihe über das Mittellausitzcr Bergland kann sich eines einzigartigen Erfolges rühmen; sie wurde in einer Anzahl von Städten und Dörfern der Oberlausitz in stets überfüllten Sälen vorgeführt und hat bereits in kurzer Zeit 12 000 Volksgenossen die Schönheit der Oberlansitz im Bild vermittelt. In Bautzen war der Zuspruch so stark, datz die Vorführung dreimal wiederholt werden mutzte. Chemnitz. Rasseschänder fest genommen. Das Polizeipräsidium teilt mit: Der hier wohnhafte 38- jährige jüdische Kaufmann Dr. Wilhelm Oppenheim, der 1921 zur Ev.-Luth. Kirche übergetreten ist, wurde vorläu fig sestgenommen, weil er bereits seit mehr als einem Jahr mit der 21 Jahre alten dcutschblütigen Einwohnerin Israel aus Burgstädt bis in die letzte Zeit rasseschände rischen Verkehr unterhielt. Oppenheim wurde der Staats auwaltschaft Chemnitz zngefübrt. Tie Israel hatte nicht nur mit Oppenheim Verkehr, sondern es konnte festgestellt werden, daß sie autzerdem noch mit anderen Juden in time Bekanntschaften unterhalten hatte; sie wurde in Schutzhaft genommen. zwar noch etwas Altschnee vorhanden, der aber durch, den star ken Regen am Freitag völlig vereist und zum Skiläufen ganz unbrauchbar ist. Grund. Goldene Hochzeit. Tas Gustav Hornscke Ehepaar begeht am Dienstag das Fest der goldenen Hochzeit. Beide Eheleute erfreuen sich bester Gesundheit und Rüstigkeit. G. Horn lebt als Eutsauszügler im wohlverdienten Ruhestand, war in früheren Jahren nebenberuflich Hausschlächter, dazu treuer Berater seiner Gemeinde und das letzte noch lebende Mitglied des ehemaligen Gründer Schulvorstandes. Tie Iubi- lare stehen im 78. bez. 76. Lebensjahre. Auch wir beglückwün schen das Festpaar und wünschen ihnen eine noch recht frohe, gesunde Lebensfahrt. Taubenheim. Bei der am vergangenen Freitag abgehalte- nen Treibjagd auf den hiesigen Ritterguts- und Gemeinde fluren wurden 84 Hasen erlegt. Wetterbericht. Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dres den für den 14. Januar: Abflauende Winde aus westlichen Rich tungen, heiter, trocken, Temperaturen wenig geändert, im Ge birge Frost, im Flachlande Nachtfrost. Burgstädt. Explosion in einem Fährst-, betrieb. Am Druckbehälterturm der Firma Böhme in Mohsdorf ging eine Rohrleitung zu Bruch. Das darin enthaltene Wasserstoffgas entströmte explosionsartig, wo durch an dem Fabrikgebäude bedeutender Schaden verur sacht wurde. Zink- und Glasbedachungen wurden abge rissen und Dachziegel abgehoben. An einigen benachbarten Häusern zersprangen durch den Luftdruck die Fenster scheiben. Ein Arbeiter, der auf dem Druckbehälterturm stand, befand sich in großer Gefahr und konnte sich nur durch Abspringen von dem vier Meter hohen Turm retten. Annaberg. Schwerer Bauunsal l. Im staat lichen Kalkwerk Oberscheibe wird ein größerer Schuppen neu ausgestellt. Bei der Errichtung der Holzkonstruktion ereignete sich ein schwerer Unfall. Fünf Zimmerleute stürz ten infolge Zubruchgehens einer behelfsmäßig heraestell- ten Diele etwa sechs Meter tief ab. Drei von ihnen mutzten schwerverletzt ins Krankenhaus geschafft werden. Annabcrg. Ein NSKK-Heim. Mit einer schlichten Feier übernahm die Motorstaffel 4 der Motor standarte 34 ihre im Hochhaus des ehemaligen Kaffee hauses „Oriental" gelegenen neuen Dienst- und Geschäfts zimmer Oberstaffelführer Tietze gedachte in seiner Weihe rde besonders des einzigen Toten der sächsischen Motor SA, Walter Thriemer aus Stollberg, zu dessen Gedächtnis ein Sturm der Staffel 4 den Namen Walter-Thriemer- Sturm erhalten bat. Glauchau. Großzügige H o chw a sserschutz- maßnahmen. Die Ausführung des seit langem beste henden Planes der Regulierung und Eindeichung der Zwickauer Mulde zwischen Glauchau und Remse ist jetzt gesichert. Durch die Arbeiten, die bei 100 000 Tagewerken einen Kostenaufwand von 1,3 Millionen Mark verursachen werden die anliegenden Fluren hochwassersicher gemacht. N. a. wird die Jerisauer Muldebrücke abgebrochen und durch eine hundert Meter lange Flut- und Flußbrückc er setzt. Werdau. Der Egerländer Sing schar die Ausreise verweigert. Die hiesige VDA-Orts- gruppe hatte die bekannte Egerländer Singschar zu einem Volksdeutschen Abend verpflichtet, und zahlreiche Volks genossen hatten sich bereiterklärt, die deutschen Brüder und Schwestern aufzunehmen. Nun mußte die Veranstaltung abgesagt werden, weil die tschechischen Behörden der Sing schar die Ausreiseerlaubnis in ihr Mutterland verweigert haben. Plauen. Radfahrer tödlich überfahren. Auf der Straße nach Pausa wurde der 56 Jahre alte Emil Hainig aus Syrau neben feinem beschädigten Fahrrad tot aufgefunden, Hainig ist wahrscheinlich von einem noch nicht ermittelten Kraftwagen tödlich überfahren worden. Plauen. Nach Chile berufen. Fräulein Marianne Alberti ist durch Vermittlung des Auswärtigen Amtes als Lehrerin an die deutsche Schule in Temuco in Südchile berufen worden. Die Lehrerin unternimmt ihre Reise mit zwei sächsischen Lehrern, die ebenfalls an die Schule in Temuco gewählt worden sind, wo es gilt, hundert deutsche Kinder zu betreuen. Leipzig. 26000 auf der Olympiaschau. Der Besuch der Ausstellung des Olympia-Zuges auf dem Königsplatz stellt einen außerordentlich großen Erfolg dar, der bisher dem Olympia-Zug noch in keiner Stadt be- schieden war. Während der Eröffnungstag die stattliche Zahl von 4020 Besuchern brachte, erhöhte sich diese Zahl am Mittwoch auf 5746 und am Donnerstag auf 8134 Be sucher. Damit wurde der bisher von Danzig mit 6000 Be suchern an einem Tag gehaltene Rekord beträchtlich unter boten. Rund 26 000 Leipziger haben innerhalb von vier Tagen die Olympiaschau besichtigt. Leipzig. Tödliche Unfälle. Auf der Frankfur ter Straße wurde der 72 Jahre alte Richard Hübner beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Personenkraft wagen angefahren und tödlich verletzt. In Engelsdorf wurde der elf Jahre alte Joachim Kurig von einem Liefer- kraftwagen überfahren. Ter Knabe lief in einer Gruppe Kindern am weitesten links, als ihm der Wind die Mütze vom Kopf riß. Der Verunglückte lief hinter der Mütze her und hat dabei nicht auf den hcrankommenden Kraft wagen geachtet, von dem erfaßt wurde. In ihrer Woh nung in der Tölitzer Straße wurden der 46 Jahre alte Alfred Friedrich, seine Frau Frieda und deren Sohn, der 16 Jahre alte Werner durch Gas vergiftet tot auf gefunden. Bestimmte Anhaltspunkte für die Beweggründe zur Tat haben sich bisher nicht ergeben. Aussig i. B. 14 Tage u e v e n ciuer Leiche. Im benachbarten Nemschen starb vor etwa 14 Tagen der gelähmte Eisenbahnpensionär Karl Hocke aus Bodenbach. Die mit ihm in gemeinsamem Haushalt lebende Marie Vetter verheimlichte den Tod Höckes, vermutlich in dem Bestreben, nochmals die Pension zu erhalten. Bei Ueber- bringung derselben wollte die Vetter an Stelle Höckes die Unterschrift leisten, wobei sie angab, daß Hocke krank sei. Ein starker Verwesungsgeruch machte den Briefträger und den ihn begleitenden Gemeinvevorsteber stutzig; sic begaben sich in die Schlafkammcr und sande» dort den bereits stark verwesten Leichnam Höckes. In derselben Kammer befand sich das Bett der Vetter, die hier auch ein halbes Dutzend Hunde hielt. Tic Frau hat vermutlich seit zwei Wochen neben dem Toten geschlafen; man glaubt, daß dir Frau geistig nicht mehr normal ist,
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