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Mast ge der sechs Be- iände- g von . Als lwnrf dafür ieger- e des denen wertet. el. piele». ieichs- !. Die durch n auf f nicht . eine Kuntze zwun- ardt t Uhr H. >ung kg««S ill Fra« lag, l kra« n n S i- e h I Mlsdeufier Tageblatt I I 2. Blatt Nr. 3. Sonnabend, den 4. Januar 1936 I Lmls letzter BmittlNWersilltz. Wird Mussolini sich neuen Friedensvorschlägen wieder verschließen. Wieder Kriegsschule in Potsdam. ^uegsschule der deutschen Armee, die Kriegsschule l ein Neubau entstanden, in M Potsdam, ist wieder erstanden. Vor den Toren Potsdams ist t erste Kursus begonnen Lat. Die Uerschwemmungskatastrophe in England. Infolge anhaltender Regcnsälle werden weite Teile Englands von katastrophalen Ueberschwemmungen heimgesucht. Die Themse trat über die Ufer und überflutete das Land kilometer- e bereits am 3. Januar der weit. Unser Bild zeigt die Strecke bei Windsor und Eton. (Hoffmann — M.) (Scherl Bilderdienst — M.) der Nordsront die italienischen Truppen auf die Frontlinie zurückgedrängt worden, die sie ungefähr kurz nach Ausbruch des Abessinienkricges bezogen haben. Die sehr zuversichtlich gehaltenen Berichte der Abessinier be sagen, daß die Italiener schon zur Räumung fast der ganzen Tigreprovinz gezwungen worden seien, so daß sie nur noch eine schwache Verbindungslinie zwischen Adigrat und Makalle und im übrigen nur noch die Linie Aksum— Adna—Adigrat innchätten, die sic bereits zu Beginn des Feldzuges eroberten. Die Nachrichten, die von der Südfront in Addis Abeba einlaufcn, stimmen die abessinischen Rcgierungs- kreise ebenfalls hoffnungsfroh. Es heißt, daß die Truppen des Ras Desta, die nicht mehr weit von Dolo stehen, jetzt die italienischen Stellungen in ihrer linken Flanke be drohen. Die Italiener hätten sich daher gezwungen ge sehen, ihren linken Flügel zu verstärken und damit das Zentrum und den rechten Flügel so zu schwächen, daß die von dort her kommende Bedrohung der wichtigen abessinischen Städte Harrar und Djidjiga an Bedeutung verliere. Andererseits hört man von italienischer Seite, daß General Graziani jetzt eine Offensive längs des Dschubaflusses plane, um in die im Westen südlich von Addis Abeba gelegene fruchtbare Provinz Sidamo vorzustoßen. Von der Ogadenfront seien starke italienische Truppenabteilungen in das Dschubagebiet transportiert worden. Der abessinische Heerführer Ras Rassibu meldet, daß italienische Bombengeschwader erneut ver schiedene Stämme bei den Brunnen Bulale und Sassa- baneh angegriffen und eine größere Anzahl Bomben abgeworfen hätten. Die Flüchtenden seien in Tief flügen mit Maschinengewehren beschossen worden. Fünf Abessinier seien getötet und zwei verwundet worden. An der Rordfront seien sechs eritreische Offiziere, zwölf Unteroffiziere und l20 Mann zu den Abessiniern über gelaufen. Die Überläufer berichten, daß der Straßenbau von Adigrat nach Makalle eine Sisyphusarbeit sei. Ganze Strecken der neuerbauten Straße verschwänden immer mehr im bodenlosen Sand. Von der abessinischen Hauptstadt sind zwei Flug zeuge mit Medikamenten und Mitgliedern des Roten Kreuzes nach der Stätte des italienischen Flieger bombardements auf das schwedische Lazarett nordwestlich Dolo geflogen. An Bord befand sich auch der schwedische Konsul Dr. H a n n e r, der an Ort und Stelle eine Unter suchung über den Hergang des Bombardements anstelle» soll. RichlWelluiWn aus Rom. In zuständigen italienischen Kreisen wird mit Bedauern von den zahlreichen tendenziös übertriebenen oder völlig falschen Meldungen Kenntnis genommen, die in den letzten Tagen über den italienischen Feldzug in Abessinien in ausländischen Blättern erschienen sind. Mit aller Bestimmtheit wird die Nachricht dementiert, daß Ras Gugsa von den Italienern standrechtlich erschossen worden sei. Ebenso bestimmt werden die Nachrichten als falsch bezeichnet, wonach die italienischen Truppen im Scire-Gebiet koptische Kirchen niedergebrannt hätten. Die italienischen Verluste an Flugzeugen belaufen sich ent gegen allen anderslautenden Meldungen auf insgesamt vier Apparate. Von der gleichen Seite wird in diesem Zusammenhang auf die sich häufenden barbarischen Grausamkeiten hingewiesen, die an den ita lienischen Gefangenen in Abessinien begangen werden. Man erinnert zugleich an die tiefe Empörung des ganzen italienischen Volkes und weist auf die für Italien zwangsläufig eintretende Notwendigkeit hin, schärfste Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, bei denen vielleicht auch die modernsten Waffen des chemischenKrieges Verwendung finden könnten. Äaliemsche Kundgehungen gegen die Grenelmeldnngen. In Italien herrscht Entrüstung über die angebliche Enthauptung des italienischen Fliegerleutnants Tito Min niti, dessen Flugzeug von den Abessiniern abge schossen wurde. Die italienische Öffentlichkeit wehrt sich gegen die H a ß p r o p a g a n d a, die durch die abessi nischen Protestnoten über angebliche italienische Wie steht es um die SamMWse - im abessinischen Seer? Das abessinische Nettungswcsen das Werk ausländischer Ärzte. — Italiens sanitäre Organisation in Eritrea und Somaliland. In jedem Kriege kommt dem Sanitätswesen Ler kämpfenden Heere eine große Bedeutung zu. Je besser «s ist, um so mehr lassen sich größere Verluste vermeiden. Ist das Sanitätswesen unvollkommen entwickelt, ist die Folge, daß Tausende von Kriegsopfern ohne Hilfe aus den Schlachtfeldern verenden müssen. Die sanitäre Hilfe im Kriege ist ein Akt der menschlichen Hilfs bereitschaft und steht deshalb unter dem internatio nalen Schutz des Genfer Roten-Kreuz-Abkommens. Wenn nun italienische Flieger eine schwedische Sanitätsabtei lung in Abessinien durch Bomben vernichtet haben, so ist das auf jeden Fall ein schwerer Verstoß gegen die inter nationalen Schutzbcstimmnngen für die Sanitätshilfe im Kriege, andererseits trifft es die Abessinier besonders schwer, weil sie natürlich nicht über ein so ausgezeichnet ausgestaltetes Sanitätswesen wie etwa Italien oder eine andere europäische Macht verfügen. Die Geschichte des abessinischen Sanitäts wesens ist noch nicht geschrieben, und die Beobachtun gen ausländischer Besucher sind vielfach widerspruchsvoll, was auch damit zusammenhängen mag, daß dieser Teil der neueren Landesgeschichte nur selten für sich genommen wird. Einen gewissen Eindruck von der ärztlichen Be völkerung vermittelte dieser Tage ein Bild ans dem ersten Landeskrankenhaus in der Hauptstadt Addis Abeba, das manchem überraschend gekommen sein mag, der gewiß nicht erwartet hatte, einen Weißen Arzt, umgeben von dmikelstäutigen Amhara-Frauen in Schwesterntracht, bei Ler Operation eines Eingeborenen zu sehen. Tatsächlich sind die Nordprovinzen seit Jahren mit zahl reichen Hilfs- und Rettungsstellen versehen — Phili- lbert Schmidt gibt in der „Medizinischen Welt" ihre Zahl mit über 60 an —, die unter der Leitung meist weißer Ärzte und Heilkundiger stehen und ein Pflege personal zwischen 8 nnd 35 Personen umfassen. Zunächst an den Karawanenstraßen im Hochland angelegt, wurden die Sanitätsstellen später in der alten Kaiserstadt Gondar nnd in Addis Abeba zentralisiert, von wo aus seit un gefähr acht Jahren ständig die ganze Medika mentenzufuhr besorgt wird, was vorher nur aus nahmsweise der Fall war. Dem abessinischen Rettungswesen eigenartig ist die Vermischung der Aufgabengebiete. Vor allem kannte das Land früher keinen eigentlichen Hecressani- tätsdienst. Wenn auch der allgemeine Rettungsdienst so straff zusammengefaßt ist, daß man diese Einrichtung, die dem Minister des Innern untersteht, als militärisch bezeichnen kann. Was geschaffen wurde, ist das Werk vor nehmlich schwedischer, englischer, griechi scher und schweizerischer Sanitätsoffi ziere. Neuerdings sucht man die ausländischen Leiter der Rettungsstationen als Offiziere dem Heer zuzuteilen, wo sie natürlich nicht in der kämpfenden Truppe, sondern, nach Maßgabe der internationalen Abmachungen, in ge höriger Entfernung von der Front ihre segensreiche Tätigkeit entfalten. Achtzig englische Sanitäts beamte sind seit vielen Jahren im Hochland tätig. Neben 1600 europäischen und amerikanischen Rettungs mannschaften mit Ärzten, arbeiten noch 370 Weiße Frauen unter dem Roten Kreuz im weißen Feld. Man braucht nicht besonders zu betonen, daß die nach Ostafrika verschickten italienischen Truppen über eine ausgezeichnete sanitäre Organisation verfügen, die nicht nur für die Bedürfnisse der Soldaten berechnet ist, sondern darüber hinaus den Eingeborenen beizustehen hat. Es ist bekannt, daß die Italiener keine Kosten scheuen, ihren Besitz in Nord- nnd Ostafrika zu sanieren, und so findet man nach den Angaben neutraler Beobachter in allen größeren Orten Spitäler, die, nach europäischem Muster eingerichtet, für Heer und Zivilbevölkerung offen stehen. Für die Behandlung der Tuberkulose und tropische Krankheiten bestehen Ambulatorien, selbst Beratungs stellen für Mütter- und Säuglingsschuh sind nicht ver geßen. Eine nachhaltige Besserung der sanitären Verhält nisse wird vom Neubau von Städten und kleineren Sied lungen erwartet, weil in ihnen die jeder modernen Maß nahme sich entziehenden Eingeborenen von der systemati schen Gesundhcitskontrollc leichter erfaßt werden können, als dies heute noch der Fall ist. In England, besonders aber in Frankreich, spricht man in verstärktem Matze wieder von der Aussicht aufFricdcnsverhandlun gen. Die englische Presse beschäftigt sich eingehend mit den Verhandlun gen L a v a l s mit dem italienischen Botschafter Cerutti und vor allem mit dem amerikanischen Untcrstaatssekrctär W i l l i a m P h i l i P s, der nach englischer Ansicht Laval davon unterrichtet haben soll, datz der amerikanische Kon- gretz Roosevelt alle Vollmachten für die Inkraftsetzung der Olsperre geben werde. Es wird angenommen, datz Laval die Gelegenheit benutzen wolle, um vorher einen letzten Vermittlungsversuch zur Beilegung des abessinischen Krieges zu unternehmen. An Stelle Englands aber habe sich Laval mit anderen „Freunden Frankreichs" zusammengetan, um Mussolini noch zu einem einigermaßen ehrenvollen Friedensschlutz zu verhelfen. „News C h r o n i c l e" glaubt zu wissen, datz die letzte Reise des belgischen Königs nach England diesem Ziel gedient habe. Ebenso sei der Vatikan um Vermittlung gebeten worden. Die englische Öffentlichkeit zeigt sich im übrigen aufs höchste empört über die Verletzung des Roten Kreuzes und besonders über die italienischen Er klärungen dazu. Man erwartet, daß die unmittelbare Wirkung dieses Ereignisses sich zugunsten der Olsperre answirken werde. Wie „Daily Expreß" meldet, wird Außenminister Eden , der an der Völkerbundsratstagung am 20. Januar teilnehmen wird, das britische Kabinett ersuchen, sich für die Olsanktionen einzusetzen. In Nom gehen Gerüchte um, daß der englische Bot schafter Sir Eric Drummond, der zur Zeit aus Urlaub ist, nicht mehr nach Rom zurückkehrt, da man in folge der Haltung Mussolinis ohnehin den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen England und Italien erwartet. Treue Einziehungen zum abessinischen Heer. In der abessinischen Hauptstadt wird eine neue Mobilmachung aller bisher nickt eingezogcnen waffenfähigen Männer durchgcführt. Wer nicht seiner Dienstpflicht genügen kann, muß dafür stichhaltige Gründe angeben. Drückeberger und Deserteure werden mit strenger Bestrafung bedroht. Ein ähnlicher Mobilmachungsbefehl wurde auf dem Hauptplatz von Harrar verlesen. Wenn die Berichte aus dem abessinischen Hauptquartierin Dessie zuverlässig sind, sind an Haben Möven Heimatsinn? Dr. Rüppell, ein junger Ornithologe von der Vogelwarte Ros sitten, führt gegenwärtig einen Versuch durch, um die Heimat treue der Möven festzustellen: er fängt in Berlin Möven, kennzeichnet sie am Flügel mit bunten Farben und schickt sie mit der Bahn zum Vierwaldstätter See in der Schweiz. In Lu zern werden die Tiere wieder in Freiheit gelassen, und durch das bunte Gefieder kann man leicht feststellcn, ob die Tiere in der Schweiz bleiben oder in ihre Heimat zurückkehrcn. (Scherl Bilderdienst — M)