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Nasse ist Schicksal Mehr Kinder — aber warum? Wenn heute in Deutschland die Forderung nach mehr Kindern erhoben wird, dann werden dieser Forderung häufig noch alle möglichen Bedenken entgegengehalten. Die einen behaupten, ein zu niedriges Einkommen zu haben oder in zu engen Wohnverhältnissen zu leben, die anderen geben vor, zu alt zu sein oder wollen sich aus Bequemlichkeit Kinder ersparen. Diejenigen, die bewußt Kuwern oas Leven verweigern, sollten einmal darüber nachdenken, wo sie selber heute wären, wenn ihre Eltern vor 20 oder 30 Jahren ebenso gedacht hätten. Oder glaubt jemand von sich, so wenig wert zu sein, daß er hätte ungeboren bleiben wollen? Erfreulicherweise ist in weiten Kreisen mit der bis her üblichen lebensfeindlichen, egoistischen Einstellung ge brochen worden. Als sichtbares Zeichen sind in den ver gangenen drei Jahren tatsächlich wieder mehr Kinder ge boren worden. Wenn auch dieses geringe Mehr noch nicht einmal zur zahlenmäßigen Bestandserhaltung unse res Volkes ausreicht, so haben wir doch trotz dieses Ernstes der Lage Ursache, in der Lebensfrage wieder zu versichtlicher sein zu können. Bei oberflächlicher Betrachtung der rein zahlenmäßi gen Bevölkerungsentwicklung ergibt sich in den letzten Jahren trotz des Geburtentiefstandes immer noch eine Be völkerungszunahme. Dieses scheinbare Wachstum ergibt sich aus der verlängerten Lebensdauer der stark besetzten alten Jahrgänge. Zwischen 1910 und 1935 waren bei spielsweise in Deutschland bei einer Lebenserwartung von 60 Jahren durchschnittlich 4,5 Millionen sterbensreif. Rech net man zu dieser Zahl die 35,7 Millionen Geburten der Jahre 1851 bis 1875 hinzu, so hätten normalerweise in der Zeit von 1910 bis 1935 40,2 Millionen Deutsche ster ben müssen. In Wirklichkeit sind aber nur 23,5 Millionen gestorben. Trotz der katastrophalen Geburtenabnahme in den Kriegs- und Nachkriegsjahren konnte sich also, wie dieses einfache Beispiel zeigt, die ungeheure Gefahr des Nachwuchsmangels nicht offen zeigen. Daß wir die durch bessere Lebenshaltung nicht gestorbenen l6,7 Millionen Volksgenossen beliebig lange am Leben erhallen k mnen, ist natürlich ausgeschlossen. Sie werden eines Tages trotz bester Gesundheitspflege sterben, und zwar gehäuft, so daß ganz plötzlich ein jäher Sturz der Bevölkerungszahl zu erwarten ist, sofern es nicht gelingt, die stark besetzten alten Jahrgänge durch Kinder zu ersetzen. Zu der gering fügigen Geburtenzunahme der letzten drei Jahre mutz gesagt werden, daß die Erhöhung im wesentlichen aus erstgeborenen Kindern solcher Ehen besteht, die aus Grund der besseren Lebensverhältnisse nach der Machtübernahme geschlossen worden sind. Wir wissen aber, daß der zah lenmäßige Bestand eines Volkes nicht durch erste oder zweite Kinder gesichert werden kann, sondern erst durch dritte und vierte und ein Wachstum unseres Volkes c.st gar mit den fünften und weiteren Kindern ans den bereits bestehenden Ehen beginnt. Das Ziel der deutschen Be völkerungspolilik mit ihrer Forderung nach mehr Kindern bedeutet zunächst also nichts weiter als Kampf um die Sicherung des zahlenmäßigen Bestandes und damit die Abwendung einer verheerenden Katastrophe. Aber nicht allein aus dem einfachen Gefühl des Wei- terbestehenwoll?ns haben wir die Forderung nach mehr Kindern zu stellen. Das deutsche Volk ist Träger eines großen geistigen und kulturellen Erbes, das uns hohe Verpflichtungen auferlegt. Dr. Groß, der Leiter des Mas senpolitischen Amtes der NSDAP, begründete unter die sem Gesichtspunkt die Forderung nach mehr Kindern ein mal wie folgt: „Wenn wir die bevölkerungspolitische Forderung nach dem Erhalten oder vielleicht gar dem Wachstum des eige nen Volkes erheben, dann müssen wir sagen, weshalb es erwünscht ist, daß das deutsche Volk mehr Kinder hat: Es muß weiterleben nicht seiner Existenz als staatliches Gebilde wegen, sondern letztlich damit das wei terlebt, was im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende aus der Substanz dieses Volkes an geisti gen und kulturellen Werten hervorgegangen ist und fer ner noch hervorgehen kann. Ihrem Wesen nach dient selbstverständlich jede Politik, erst recht die nationalsozia- vurgvorfer- Vou ohne Jugend Von dem 67-Millionen-Volk der Deutschen würden bei Beibehaltung des Zwcikindersystems nach 300 Jahren nur ruud 530 000 Menschen übrigbleiben. Das käme praktisch dem völlige», Untergang unseres Bolles gleich. listische, nicht dem Staate und nicht der Macht an sich, weil Staat und Macht, für sich gesehen, nebensächliche und be langlose Erscheinungen sind, sondern Staat und Macht haben ihrerseits wieder ein Ziel, einen Zweck, eine Auf gabe, und die liegt eben im Kulturellen, im Jdeenhaften, im Geistigen. Hier kommt aber die entscheidende Erkenntnis alles völkischen Denkens: Idee, Geist, Kultur sind auf dieser Welt immer gebunden an stoffliche Grundlagen, und Lei stungen kultureller — geistiger — und ideenhafter Art sind an Menschen gebunden und darüber hinaus nicht nur a« Menschen, sondern an Völker, weil diese Menschen nicht im leeren Raum stehen können, sondern einen festen Platz in der Heimat, in einem Volke haben müssen. Das ist letzte Ursache «nd letzte Begründung unserer gegenwärtigen Forderung nach mehr Kindern. Wir brau chen mehr Kinder, weil sonst unser Volk stirbt. Wir brau chen unser Volk, weil sonst alles eines Tages auf dieser Erde nicht mehr sein würde, was Kultur, Idee und Geist der Deutschen heißt oder geheißen hat." Kinder müssen Geschwister Huben Nichts Schöneres kann es für Kinder geben, als in einem großen Geschwisterkreis aufzu wachsen. Nicht nur. daß im späteren Fortkommen viele zur Tat bereite Verwandte nütz lich sind, auch die völkische Zukunft des Volkes kann nur Menschen gebrauchen, die eines Tages aus dem Hort der Familie in der Gemeinschaft des Volkes aufgehen können. Und was würde allein an wertvollstem Erbgut unserem Volke verlorengehen, wenn diese zwei lebensfrischen Kinder die einzigen Geschwister untereinander blieben, ohne noch ein paar ebenso muntere Brüderchen oder Schwesterchen, die alle später einmal tüchtige Menschen zu werden versprechen? Der ewige Quell des Glückes Es gibt keinen erhabeneren und schöneren Anblick, als wenn einer Mutter das neugeborene Kindlein zum ersten Male gereicht wird. Der Schmerz der Wehen wan delt sich urplötzlich in ein überirdisches Lächeln, das den Raum mit mildem Glanz erfüllt. Dieses Erlebnis ist beim sechsten Kind von der gleichen glückerfüllten Schönheit wie beim ersten. Wenn eine Mutter ihre Liebe unter sechs Kinder zu verteilen hat, bekommt nicht etwa jedes Kind nur ein Sechstel Mutterliebe. Es ist das heilige Wunder, daß eine Mutter jedem Kinde ihre ganze ungeteilte Liebe schenken kann. Darüber hinaus bleibt noch ein beson deres Quentchen Liebe für das kleinste und pflegebedürf tigste Kind, denn der Schrein des Mutterherzens birgt einen unerschöpflichen Schatz hingebender Liebe. Als eine kinderreiche Mutter einmal nach ihrem Alter gefragt wurde, lächelte sie: „Mein Geburtsschein weist mich als eine Sechsunddreitzigjährige aus, aber in Wirk lichkeit schwankt mein Alter so zwischen zwei und zwölf Jahren, je nach dem, welches Kind mich gerade in An spruch nimmt. Es gibt kein größeres Glück, als in sei nen Kindern jung zu sein. Ein Wort, .eine kleine Bewe gung meines Mädels stößt manchmal urplötzlich ein Tor meiner eigenen Kinderzeil sperrangelweit auf, durch das ich einen holdseligen Blick des Erinnerns werfe, der Kin derlosen nie vergönnt sein wird. Das ist die Seligkeit geheimnisvoller Zwiesprache des Blutes. Dann spüre ich meine Mutterschaft als den ewigen Quell des Glückes. Ein solches Blutserlebnis ist wie ein inneres Jauchzen der Seele." Ist es nicht köstlich, eine deutsche Mutter so sprechen z« hören? Dieselbe Mutter beendete diese Unterhaltung mit den Worten: „Für mich ist Kinderreichtum das unermeß lichste Erdenglück. Angenommen, es bleibt bei den sechs Trabanten, die mich jetzt umgeben, so dauert es noch 19 Jahre, bis das jüngste Kind mündig geworden ist. Mit diesem jüngsten Kinde wachse ich auf, alle Freuden und Sorgen miterlebend und immer von neuem mich ein fühlend in das Herz und den Geist der Jugend. Und ist der Jüngste großjährig geworden, hoffe ich, daß aus der Ehe des Aeltesten bereits eine neue Generation auf- blüüt. Dann werde ich in großmütterlichem Glück wie ei« zartes, wundersames Erinnern noch einmal holdes Wachstum sich entfalten sehen, dann wird über mich kom men das gottgesegnete, glückhafte Empfinden der Unsterb lichkeit eines gesunden, kinderreichen Geschlechts." Heilige Mutterschaft, du bist wahrlich der ewige Quell des Glückes! *— Die Gefahr des Zweikindersystews Als Ergebnis der selbstsüchtigen Auffassungen in der Vergangenheit war es in weitesten Kreisen unseres Vol kes durchaus «buch, oie .Utnoerzaawn daß nur noch ein, im höchsten Falle zwei Kinder pro Ehe geboren wurden. Es ist ganz interessant, sich einmal zu überlegen, wie sich eine solche Haltung auf die Zukunft unseres Volkes auswirkt. Nehmen wir als Anfangs bestand 1000 Menschen, dann sehen wir, wie sich dieser Anfangsbestand von Generation zu Generation nahezu immer halbiert. Nach 150 Jahren sind unter der Herr schaft des Zweikindersystems noch 92 übrig, nach 300 Jah ren sogar nur noch 8. Praktisch bedeutet dies, daß nach 300 Jahren eine Sippe oder sogar ein ganzes Volk durch das Zweikindersystem ausgelöscht ist. Damit die kulturelle Leistungsfähigkeit, von der Glück, Zufriedenheit und Wohlfahrt des Volkes abhängen, stän dig wächst, wendet sich die nationalsozialistische Bevölkr- rungspolitik mit der Forderung nach mehr Kindern be sonders an diejenigen Kreise, die irgendwo durch Bewäh rung im Leben und gute Leistung ausgezeichnet sind. Am Ende einer solchen Politik wird ein an Leib und Seele immer stärker und gesunder werdendes Volk stehen. Kin- derwachstum hat aber auch noch andere Vorteile: Zunächst vom erzieherischen Standpunkt aus. Eine durch nichts zu er setzende Erziehungshilfe leisten sich die Geschwister unter einander. Das Kind hat ein natürliches Recht auf Ge schwister. Verzichten die Eltern darauf, dem Kind Ge schwister zu geben, so berauben sie es eines heilsamen, unentbehrlichen Erziehungsfaktors: sie machen das Leben ihres Kindes innerlich ärmer. Eine Generation, die ohne Geschwister aufwächst, entbehrt der grundlegendsten natür lichen Schulung zur Gemeinschaft und wahrhaften sozia len Gesinnung.