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Das Deutsche Haus aus der Pariser Weltausstellung. Auf der großen Pariser Weltausstellung 1937, die unter dem Leitwort „Kunst und Technik im modernen Leben" steht, wird auch das Deutsche Reich mit einem imposanten Bau vertreten sein: Ein Modell des Deutschen Hauses, wie es sich nach seiner Vollendung auf der Pariser Weltausstellung dem Be schauer zeigen wird. (Scherl Bilderdienst — M.) -14 v.H. deutsche Kinder ohne Schulunterricht In mehreren größeren Kundgebungen sprach in Posen- Pommerellen Senator Wiesner zum Verhältnis der Volksgruppen zum Staat. Er führte aus, daß es notwen dig sei, die Rechte der Volksgruppen als Mittel zur Mit arbeit genau festzulegen und zu umreißen. „Wir müssen uns", so sagte Wiesner weiter, „darüber klar werden, welche Rechte dem Staate und welche der Volksgruppe zu stehen. Der Mangel einer scharfen Grenzziehung zwischen Staatsbürgerpflichten und völkischen Rechten bewirkt, daß die zugestandene freie Entfaltung nicht annähernd verwirk licht wird. So mußte es kommen, wie es heute ist, daß trotz unseres heißen Bemühens das Verhältnis zum pol nischen Volk nicht besser geworden ist, sondern daß die Spannungen eher zugenommen haben." In einer Versammlung in Neutomischel sprach Sena tor Wiesner über das Schulwesen in Polen. Er führte da bei aus: „Die Verluste, die das deutscheSchulwesen in den letzten drei Jahren erlitten hat, sind so groß, oaß sie nie mehr aufgeholt werden können. Dies beweisen die nachstehenden Zahlen: Während es 1933-34 78 öffentliche Schulen mit 129 Klassen und 13 703 Schülern gab, waren es 1935-36 nur noch 51 Schulen mit 121 Klassen und 1121 Schülern. 14 v. H. der deutschen Kinder haben gar keinen Schulunterricht. Wir können an dieser Feststellung nicht schweigend vorübergehen. Wir müssen vielmehr in aller Offenheit darauf Hinweisen, aber auch mit aller Sachlichkeit ohne Leidenschaft die gesetzlichen Wege und Mittel be schreiten, die diese Zustände beseitigen können. Es ist unser gutes Recht, das zu verteidigen, worauf wir nach mensch lichem und göttlichem Recht einen Anspruch haben." Verschwörung gegen die griechische Regierung aufgedeckt Nach einer Meldung aus Athen wurde dort eine regierungsfeindliche Verschwörung aufgedeckt. Ein be kannter Politiker hatte versucht, eine Bewegung ins Leben zu rufen, die den Sturz der Regierung zum Ziel hatte. Auf Wunsch von Offizieren, die der Politiker als seine Gesinnungsgenossen bezeichnet hatte und die Maßnahmen zur Verteidigung ihrer Ehre forderten, hat der Minister präsident, trotz des Fehlens eines ernsten Anlasses und um das Aufkommen eines falschen Eindrucks und über- triebener Gerüchte zu vermeiden, eingegriffen und die not wendigen Anordnungen an die zuständigen Behörden erteilt. Neues aus Mee Wett. Eigenartiger Flugzeugunfall. Fallschirmabsprung des Piloten, die Maschine fliegt allein weiter. Einen eigenartigen Rekordflug stellte ein französisches Militärflugzeug auf, das sich führerlos über eine Stunde in 1500 Meter Höhe hielt und ungesteuert eine Strecke von etwa siebzig Kilometer znrücklegte, ehe es abstürzte. Ein französischer Flugschüler war mit dieser Maschine aufgestiegen, als ihm in etwa 1500 Meter Höhe Zweifel über seine Flugkenntnisse befielen und er sich kurzerhand entschloß, mit seinem Fallschirm „auszusteigen". Er kam auch glatt zu Boden und war nur höchst überrascht, daß die Maschine nicht folgte und wciterflog. Der tapfere Flug schüler machte sofort seinem Fliegerlager in Bourges von dem selbständigen Flug seiner Maschine Meldung. Jede Minute erwartete man die Nachricht von dem Absturz. Es vergingen aber fast zwei Stunden, bis ein Ferngespräch meldete, daß das Flugzeug in der Gemarkung des Schlos ses St. Augustin bei Moulins abgestürzt sei. Die Schloß herrschaft halte die Maschine, die mehrmals das Gebäude umkreist hatte und auch schon einmal zur Landuna der-' untergegangen war, aufmerksam verfolgt. Als man schon glaubte, daß sie sich zur Landung anschicken würde, stieg si-' noch einmal auf und setzte zu einem abermaligen R»nd- flug an. Schließlich verfing sich das Flugzeug in eme Baumkrone und stürzte ab. Als die Meldung des Absturzes in die Fliegerschule gelangte, daß der „Held" wohlbehal ten beim Abendessen * — Doppelmord im Pfarrhos. Im Pfarrhof der Stadt Pöchlarn an der Donau wurde ein furchtbares Ver brechen verübt. Dort wurden im Laufe der Nacht der Stadtpfarrer Johann Wiesmüller und seine Schwester, die ihm den Haushalt führte, von einem Unbekannten er mordet. Der Täter lockte den Pfarrer vor das Haus und schlug ihn dann mit einer Eisenstange nieder. Auf die ersterbenden Hilferufe des greisen Mannes eilte die Schwester herbei, die das gleiche Schicksal erlitt. Iritz «nd Erich Schiiller zum Tode verurteilt Das Schlesische Sondergericht in Bres lau verurteilte die Angeklagten Fritz und Erich Schüller wegen Mordes, versuchten Raubes und Ver brechens gegen das Gesetz vom 13. 10. 1933 zur Gewähr leistung des Rechtsfriedens sowie wegen Transportgefähr dung, Freiheitsberaubung und Vergehens gegen das Schutzwaffengesetz zum Tode und zum Verlust der bür- gerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Walter Schül - ler, der an dem gemeinsamen Mord und versuchten Raub in Löwen beteiligt war, 1932 jedoch noch jugendlich war, erhielt acht Jahre Gefängnis. Turnen, Short und Spiel. Deutsche Schlittenmeisterschaften in Sachsen Die Deutschen Schlittenmeisterschaften wurden dem Gau Sachsen übertragen. Als Austragungsort ist die Hochwald bahn am Hochwald im Lausitzer Eebirae gewählt worden. Die Bahn besitzt ein erstaunlich Hohes Durchschnitrsaefälle von unge fähr 19 v. H. Die mit 58 Stundenkilometer bestehende Vahn- vestzeit dürfte von den neuen Rennschlitten stark unterboten werden. Der bekannte sudetendeutsche Rennfahrer Preisler (Reichenberg) tritt als Verteidiger der Meisterschaft aus. An schließend wird ein internationales Rennen um die Erzplakette des Schlittensportverbandes zur Austragung gebracht, zu dem die Vesten der europäischen Rennrodler antreten werden. Nochmals 165 sportliche Vereine im Gau Sachse» gesperrt Der Eauführer Sachsen der DRL. mußte nach der neuesten Eauverordnung nochmals 165 Vereme sperren, weil sie mit ihren Reichsbundbeiträgen, ungeachtet der wiederholten Mahnungen, im Rückstand geblieben sind. Tue Sperre wird erst am 7. De zember in Kraft treten, so daß die Vereine die Möglichkeit be sitzen, ihren Verpflichtungen bis dahin nachzukommen. Schulungsarbcit im Reichsbundgau Sachsen Neben der Schulungsarbeit der Reichsakademie für Leibes übungen in Berlin wird auch der Eau Sachsen im DRL. in den nächsten Monaten eine umfassende Schuiungs- und Lehr gangsarbeit durchführen. Ein großer Teil der Lehrgänge wird an der Eausportschule des DRL. im Institut für Leibesübungen der Universität Leipzig durchgeführt werden. Für die Schulung von Vereinssührern sind drei Lehrgänge vorgesehen: die Kreis- und Vereinsspottwarte werden in einen Lehrgang zusammengefaßt. In der Leichtathletik wird ein Lehr gang' für Uebungsleiter und Kreisfachamtsleiter für Leicht athletik angesetzt; drei Lehrgänge bienen der Schiedsrichteraus bildung für Fußball. Für das Männerturnen, Frauenturnen und Kinderturnen sind je ein Lehrgang in Aussicht genommen. Weiter werden in Leipzig ein Lehrgang für Schwimmschulleiter und Leiter für volkstümliches Schwimmen und ein Lehrgang kür Svortwarte für Schwerathletik abgehalten. .»Fest der Einheit." den war mit einer Ehrung für die Olympiasieger des Gaues Der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen veranstaltete in Kurmark. Hier ein schöner Ausschnitt von den Tanzvvrführun- der Deutschlandhalle m Berlin eine große Schau, die verbun- j gen. (Schirner M.) Hier springt Deutschlands Meisierklasie im Februar. Die Sachsenschanze in Altenberg (Osterzgebirge), am Abhang des Geisingberges, ist für den Sprunglauf bei der deutschen Skimeisterfchaft im Februar ausgebaut und verbessert worden- Weiten von mehr als 7'0 Meter können erreicht werden. Am oberen Teil des Anlaufgerüstes wird die Einstiegluke für den verkürzten Anlauf gebaut. — Hier ein malerisches Bild der Sachsenschanze am Hang des Geistngberges im ersten Winter schnee. (Schirner — M.) In Oberwiesenttzal wird ein sechstagiger Leyraang zur Eislehrwatte nach Eintritt der Frostzeit stattfinden. Die Lehr warte für Handball werden in Annaberg. Neukirch, Dobeln, Planitz und Plauen in fünf Lehrgängen neues Rüstzeug für ihre Arbeit erhalten. Hough schlug Witt Der Boxkampftag, den am Mittwoch die Berliner Deutsch- landhalle veranstaltete, war ein Abend der schweren Boxer. Matt war aber die Einleitung. Man wurde bei dem Kampf Mischen dem Münchener Kurt Hauman n und dem Kölner Werner Selle nicht recht warm; denn es war ein ziemlich farbloses Gefecht. Selle, der seit einiger Zeit beim Heer dient, hat dort anscheinend etwas Forsche und Energie bekommen, denn er war es, der den Schlagwechsel suchte. Berücksichtigt man diesen Umstand, erscheint der Punktsieg, den man ihm gab, ge rechtfertigt. Lebhafter ging es schon im Kampf zwischen Paul Wallner lDüfseldorf) rind Erwin Klein «Solingen) zu. Anfangs konnte Wallner den ständig angrcisenden Klein noch stoppen, wobei er seine gerade Linke gut ins Gefecht warf. Doch schnell ermüdete er, und nun hatte der Solinger, der leider noch unsauber boxte, oft mit dem Kops stieß und häufig hielt, Ober, wasser. Klein hat klar den Kampf gewonnen. Der deutsche Meister im Schwergewicht "-r Plauener Arno Kölblin, hat leider immer noch zu i " g Vertrauen zu seinem Können. Er gewann zwar den Kamps gegen den Spa nier Pancho Villar nach Punkten, aber er hätte den Spa nier weitaus überzeugender, eigentlich durch k. o. besiegen müssen. Schon nach zwei Runden schloß sich das linke Auge ves Spaniers, in der vierten Runde, als bei dem Plauener der Mut erwachte, war Villar so geschlagen, daß er im Ring umhertaumelte. Doch dann verstand der deutsche Meister nicht, seine Chancen auszunutzen, und der tapfere Villar brachte es sogar fertig, den Kampf durchzuhaltcn. Der Punktsieg des deutschen Meisters war keine rühmliche Leistung. Im Hauptkamps des Abends siegte der englische Allround- Boxer Frank Hough gegen den deutschen Halbschwergewichts- meister Adolf Witt nach Punkten. KeichHendee Leipzig. Freitag, 4. Dezember 6.30: Aus Danzig: Frühkonzert. Kapelle der Schutzpolizei. — 8.20: Kleine Musik. — 8.30: Aus Saarbrücken: Musik am Morgen. Das Saarbrücker Unterhaltungsorchester. — 9.30: Spielstunde für die Kleinsten und ihre Mütter. — 10.00: Vom Deutschlandsender: Eine gute Idee. Heiteres Pimpfenspiel um das Winterhilfswerk von Werner R. Lange. — 12.00: Aus Suhl; Musik für die Arbeitspause aus den Berlin-Suhler Waffen- und Fahrzeugwerken. — 13.1S: Aus Frankfurt: Buntes Mittagskonzert vom Rhein. — 15.00: Für die Frau: Vom Sinn des Tierschutzes. — 15.10: Wissen und Fortschritt. — 15.20: Sendepause. — 16.00: Kurzweil am Nachmittag. (Schallpl.f — 16.30: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnachrichten. — 16.40: Arbeiter der Stirn im Wettstreit der Völker. Hörfolge um den Nobelpreis von Gerhard Niese. — Neun Landsknechte im Himmel. Eine heitere Kantate von Kurt Brüggemann. — 17.40: Sparra — ein nordischer Baucrnstaat. — 18.00: Musik aus Dresden. Kammersängerin Angela Kolniak «Sopran), Kammersänger Arno Schellenberg «Bariton), Werner Kunad (Klavier), die Dresdener Philharmonie. — 19.45: Deutsche Er zeugungsschlacht: 500 000 Zentner Zucker mehr. — 20.10: Sankt« Barbara. Bilder von der deutschen Artillerie. Von Alfons von Czibulka. — 21.40: Das Reichsheer singt Artillerielieder zum Barbaratag. Gesungen von der 6. Batterie des Artillerie- Regiments Nr. 50. — 22.30 bis 24.00: Nachtmusik. Grete Lor- Weg (Klawier), das Leipziger Sinfonieorchester. DeuMlandlmLsr. Freitag, 4. Dezember. 6.30: Aus Danzig: Frühkonzert. Kapelle der Schutzpolizei. S.40: Otto Warlich erzählt Märchen von Andersen. — 10.00: Eine gute Idee. Heiteres Pimpfenspiel um das Winterhilss werk von Werner R. Lange. — 10.30: Sendepause. — 10.50: Spielturnen im Kindergarten. — 11.30: Sendepause. — 12.00: Aus Köln: Die Werkpause. Das Große Orchester des Reichs senders Köln — 13.15: Aus Köln: Musik zum Mittag. Das Große Orchester des Reichssenders Köln. — 15.15: Kinder liederfingen. — 15.40: Geteilte Freude ist doppelte Freude. Berichte von der Arbeit des BDM. für das Winterhilfswerk 1936. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Orchester des Deutschlandsenders. — In der Pause 16.50: Klingling, bum- bum und tfchingdada . . . Gedichte über Musik. — 17.50: Musizierstunde der Hitler-Jugend. Neue Hausmusik. — 18.25: Wunder des Weltalls. Hörfolge von Heinz Bierkowski. — 19.00: Guten Abend, lieber Hörer! Perpetuum mobile. Herbert Jäger mit bunten Schallplatten. — 19.55: Sammeln! Kamerad des Weltkriegs. Kamerad im Kampf der Bewegung. — Wir rufen dich! — 20.10: Aus dem Beelhoven-Saal: Othmar Schoeck: Notturno. Fünf Streichguarlettsätze. — 20.50: Zwischenmusik. — 21.00: Fieber in Havanna. Hörspiel von Haus-Joachim Flechtner. — 23.00 bis 24.00: Nachtmusik. Das Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders.