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WMnOrAMM DM Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da* «Mlrdrufser Tageblatt' erscheint werftagS nachm «Uhr Bezug«»! monatl LRM frei HauS, bei Poftbcstellung »HO RM zuzüqr Bestellgeld Einzelnummer lü Rvl Alle Postanstallen. Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeit Be- —r-, „ , . ktellungen entgegen Im «alle höherer Gewalt oder Wochenblatt sur Wilsdruff u. 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Höhepunkt und Abschluß des Reichsbauern tag e s in Goslar waren die Kundgebungen am Sonntag, die Ansprachen des Reichsbauernführers Reichsminister Darrs, des Reichslustsahrtministers Göring und des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Hetz, brach ten. Der Beauftragte des Führers für die Durchführung des Vierjahresplanes, Generaloberst Göring, richtete an die Führerschaft des Reichsnährstandes und damit gleichzeitig an das ganze deutsche Volk den Appell, durch tätige Mit arbeit das Gelingen des grotzen Planes zu sichern. Auch die Reden der beiden anderen Minister, sowie die des Reichsobmanns Meinberg, fanden die ungeteilte Zustim mung der Zuhörerschaft, und so wurde die Abschlußkund gebung der Goslarer Tage zu einem großartigen Treu- bekcnntnis der deutschen Bauernschaft zum Führer und zu seinem Werk des Friedens. » Nicht Trennung — sondern Zusammenschluß Rudolf Heß über die Weltgefahr des Bolschewismus Mit großem Jubel wurden sodann die Ausführungen des Stellvertreters des Führers, R u d o ls H e ß, aus der abschließenden Haupttagung des 4. Reichsbauerntages ent gegengenommen. Er dankte zuerst all denjenigen, die im Kampfe um die Ernährung des deutschen Volkes auch im vergangenen Jahre ihren Mann gestanden haben. So dann behandelte er die deutschen Maßnahmen zur Sich e- rung des Friedens vor der Bedrohung durch die Komintern. Oft genug und gerade erst jetzt wieder hätte diese verkündet, daß es ihre unerschütterliche Absicht sei, die bolschewistische Revolution in die übrigen Länder zu tragen, sie ihnen durch Gewalt aufzuzwingen. Die Ereig nisse in Spanien zeigten, daß der Bolschewismus er barmungslos und rücksichtslos sein Ziel verfolge. Der Bolschewismus hasse nichts mehr als das neue Deutschland, das unter Adolf Hitler völlig immun wurde gegen sein Gift und das der Mittelpunkt ge worden sei der antibolschewistischcn Bewegung der Welt. Es sei unsere Ueberzeugung, daß alles Sinnen und Trach ten der Komintern und der hinter ihr stehenden Macht dahin gingen, dieses deutsche Bollwerk doch noch nieder- zuzwingen. „Wir können dem Führer", so fuhr Rudolf Heß unter dem stürmischen Beifall der Versammlung fort, „nicht dankbar genug sein, daß er diese schwere dauernde Bedrohung unserer Ration durch einen Akt von weltpoli tischer Bedeutung vermindert hat durch das Anti kominternbündnis, das er vor wenigen Tagen mit der großen Macht im Osten, mit Japan, geschlossen hat. Abwehr gegen jüdische Verführerclique Zwei Nationen haben sich damit zusammengebunden im gemeinsamen Interesse: in der Abwehr der Gefahr, welche beide bedrohe. Im Auslande wirft man Deutsch land vor, es strebe eine „Trennung der Völker nach wider strebenden Regierungsformen" an. Wir wollen keine Trennung der Völker, sondern einen Zusammenschluß der Völker über alle Regierungsformen hinweg. Wir wollen einen Zusammenschluß der Völker zur Abwehr derjenigen, welche nur zu oft verkündet haben, daß sie beabsichtigen, Reichsbauerntages. mit Feuer und Schwert, Brand und Mord den Bürger- krieg in die übrigen Völker zu tragen und die so oft schon den Beweis am lebenden Objekt brachten, wie ernsthaft ihnen diese Absicht ist. Wir wollen einen Zusammenschluß der Völker gegen Verbrecher, die bewußt und gewollt Giftbazillen in die Völker tragen. Ich sage: Verbrecher, denn es ist ja auch in Sowjetrußland nicht das Volk, das von sich aus bolschewistisch ist, sondern eine jüdische Clique hat dem Volk terroristisch die Zwangsjacke des Bolschewismus ausgedrängt. Und deswegen bedauern wir es am meisten, daß sich un sere Abwehr zugleich gegen ein Volk richten muß, das die Verbrecher ihren dunklen Zielen so ganz dienstbar gemacht haben. Wir fragen nicht nach der Regierungsform der Völker, die zur Selbsterhaltnng gegen die Weltpest zusammenstehen, wir fragen nicht danach, ob sie autoritär oder demokratisch sind. Wir denken nicht daran, unsere Regierungsform anderen Völkern auch nur zu empfehlen, geschweige denn zu versuchen, unserer Regierungssorm bei ihnen Eingang zu verschaffen. Wir wissen aber, daß es die Absicht der Komintern ist, die Regierungssorm des Staates, in dem sie wurzelt, mit Gewalt anderen Völkern aufzuzwingen, und wir wünschen, daß die Völker zusam menstehen gegen diese Versuche der Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten — gegen diese Versuche der Ver gewaltigung ihrer Selbstbestimmung. Man verübelt es uns hier und da in der übrigen Welt, daß wir einen Zu sammenhalt geschaffen haben zwischen den Staaten, die die Gefahr der Komintern und der ihnen zur Verfügung stehenden Machtmittel wirklich erkannt haben. Erwartet man von uns, daß wir sehenden Auges das Verderben über uns Hereinbrechen lassen, weil andere keine Augen haben, zu sehen? Lord Kitchener sprach wenige Jahre vor dem Weltkriege zu einem deutschen Offizier das Wort, daß er die kommende Katastrophe des Weltkrieges herannahen sehe, aber sie für unabwendbar halte, weil auf allen Seiten die Staatsmänner fehlten, die weitblickend und tat kräftig genug seien, sie abzuwenden Anders wie die Staatsmänner von 1914 In der heutigen Welt gibt es, so stellte Rudolf Hetz unter langanhaltendem und stürmischem Beifall fest, einige Staatsmänner, die weitblickend unv tatkräftig genug sind, alles zu tun, um für ihre Völker die sichtbar herauf- stcigendc neue Gefahr zu bannen — die Gefahr im Chaos eines Weltbolschewismus zu versinken. Sie lasten ihre Völker nicht in eine Katastrophe stolpern, wie die Staats- nänncr von 1914. Mag die Welt heute noch jene Staatsmän- uer verdächtigen — wir sind der Ueberzeugung, daß die Zeit 'ommt, da sic ihnen Dank wissen wird. Wir Deutsche dan- cn ihnen schon heute. Rudolf Heß schloß seine Rede: „Wir danken vor allem )em Führer (erneute stürmische Beifallskundgebungen), daß er uns das Gefühl der Geborgenheit gegeben hat in unserem Lande. In dieser Geborgenheit wird der deutsche Bauer auch im nächsten Jahre dem Volk das tägliche Brot schaffen und so seinen Beitrag leisten für das Leben unseres Volkes. Das friedliche Schaffen des deutschen Bauern, ja das friedliche Schaffen des ganzen Volkes ist der Inhalt nationalsozialistischen Sinnens und Trachtens, lind der Allmächtige wird unsere Arbeit segnen, wie er ächtbar gesegnet hat das ehrliche Streben des deutschen Zolles und seines Führers!" GM: „Es M dieWrWsfreiheit!" Ministerpräsident Göring, der Beauftragte für den Vierjahresplan, erklärte zu Beginn seiner immer wieder von lautem und langanhaltendem Beifall unterbrochenen Rede, daß es ihm eine aufrichtige Freude sei, heute zu dem Führerkorps der deutschen Bauernschaft sprechen zu können, die jetzt eine der Hauptlasten in dem neuen grotzen Plan Adolf Hitlers trage. Er erinnerte noch einmal an die furchtbaren Verhältnisse der Vergangenheit, an das Bauernsterben, und wies auf die gewaltigen Leistungen des Nationalsozialismus zum Schutz des deutschen Nähr standes hin. Er erklärte: „Kein Mensch vermag den deutschen Bauern heute von seinem Hofe zu bringen. Es mögen schwere Zeiten kom men — keine Schuldenlast, keine wirtschaftliche Not oder Unglücksernte vermag das zu zerbrechen, was aufgebaut worden ist. Wenn es manchmal schwer für euch sein wird, dann bedenkt das eine: Wenn ihr das Schicksal eurer Volksgenossen, der deutschen Arbeiter, anseht, sie haben noch keine Erbhofstellen aus ihrem Arbeitsplatz, sie sind den wirtschaftlichen Schwankungen preisgegeben und noch abhängig von den Konjunkturen. Dann dankt Gott und nächst ihm dem Führer, daß ihr davor bewahrt und be hütet seid. (Stürmische Zustimmung.) Dann mntz auch das Bauernvolk und vor allem sein Führerkorps verstehen, daß auf seine Schultern eine schwere Verantwortung gelegt ist, und daß das deutsche Volk ein Recht hat, zu verlangen, daß die deutsche Bauern schaft auch diese Verantwortung trägt. Und ich weiß, ihr werdet eure Pflicht erfüllen als echte Bauern des Dritten Reichs. (Erneuter lebhafter Beifall.) Oer deutsche Lebensraum zu klein Wenn wir jetzt darangehen, den großen Wirtschafts plan in vier Jahren zu erfüllen, wenn wir Deutschland frei machen wollen, muß ich an euch, meine deutschen Bauern, appellieren und verlangen, daß ihr in meiner Gefolgschaft als erstes Sturmbataillon bereiffteht, die deutsche Ernährungsfreiheit, die ja die Grundlage der Ge samtwirtschaft ist, zu erringen. Wir wollen dem deutschen Volke das immer wieder aufs neue sagen, damit es die Lage klar erkennt: der deutsche Lebensraum ist für uns und die nach kommenden Geschlechter zu klein! Seien wir dankbar, daß es der ausgezeichneten Organi sation und dem leidenschaftlichen Einsatz der Bauern ge glückt ist, für die heutige deutsche Bevölkerung wenigstens das Brotgetreide auf eigenem Boden zu schaffen. Es heißt also jetzt, die Nahrungsfreiheit zu bekommen. Alles kann aber nicht aus dem deutschen Boden gewonnen wer den. Darum muß der Ausgleich aus der anderen Seite von dem industriellen Sektor geschaffen werden. Ministerpräsident Göring erinnerte in diesem Zu sammenhang an seine große Sportpalastrede, in der er im einzelnen dle Wege aufgezeigt hatte, auf denen er den neuen Vierjahresplan zum vollen Erfolge führen wird. Schon damals habe er darauf hingewiesen, daß, wenn uns die Welt von den Rohstoffen abschneiden wolle, Wir uns eben aus eigener Kraft schaffen, was uns frei willig und aus Unvernunft nicht gegeben wird. Oie richtige Linie gehalten Hier, so fuhr der Beauftragte für den Vierjahresplan fort, liegt auch die große Aufgabe des deutschen Bauern- tnms. Wenn man fragt, was der deutsche Bauer inner halb dieses Vierjahresplans tun solle, dann kann ich nur antworten: Ihr habt von eurer Führung bereits die Richtlinien bekommen. Jahrelang habt ihr eine Erzeu gungsschlacht nach der anderen gewonnen. Ihr sollt nichts weiter tun, als auch die nächste Er- zeugungsschlacht mit noch mehr Willen und noch grö ßerem Einsatz als bisher schlagen, damit sic zu einem noch größeren Erfolge führt. (Stürmischer Beifall) Hierauf betonte Ministerpräsident Göring, daß der Reichsnährstand bisher die richtige Linie gehalten b^be und daß seine Maßnahmen auf dem Gebiete der M^ftt- ordnung und P r e j s r e g e lu n g gerechtfertigt und erfolgreich gewesen seien. „Aus der Tatsache heraus, daß der Führer mich beauftragt hat, alle Kräfte von Par tei und Staat zu sammeln und einheitlich zu lenken, hat mancher geglaubt, daß ich ein angenehmer Prellbock gegen die Partei sein würde, hat mancher geglaubt, daß er meine Autorität mißbrauchen könne, um durchzusetzen, was man bisher ohne einen Nationalsozialisten nicht hat durchsetzen können. Um diese Dinge mit einem Wort abzufcrtigen, möchte ich erklären: Ich kenne den Reichsnährstand und ich kenne seinen Führer. Ich habe zu ihm das Vertrauen, daß er diesen Kampf durchführen wird, denn der Reichsnährstand ist eine der festesten Grundlagen unserer Wirtschaft, und ich werde niemals erlauben, daß an seinem Gefüge auch nur das Geringste geändert wird. (Stürmischer Beifall.) Ich weiß, daß ohne das deutsche Bauerntum, ohne seinen bereitwilligen Einsatz der Sieg nicht denkbar ist." Oie Interessen -es ganzen Volkes Ministerpräsident Göring wandte sich auch dann seinerseits gegen den Liberalismus, der einen Stand zuungunsten des anderen gefördert wissen wolle. „Dieser fürchterliche Irrtum ist nun beseitigt worden, aus einem Volke einen Stand herauszunehmen und ihm eine besondere Förderung zuteil werden zu lassen. Wir sind ein Volk im Glück und erst recht in der Not. Wir gehören alle zusammen, und es ist unmöglich, einen Stand — sei es nun der Bauernstand oder die Arbeiterschaft oder die Jndustr c — herauszunehmen und ihm ein besseres Leben vorzugaukcln. Jetzt, in der Zeit des Dritten Reiches, da nur von den Interessen der g a n z e n Volksgemeinschaft, des ganzen Reichs gesprochen wird, ist es verständlich, daß auch das deutsche Bauerntum dieses Volk als eine Ganzheit be trachtet, innerhalb der die Interessen des Bauernstandes geordnet werden mußten. So sind die Verhältnisse der Bauern also nicht im eigenen Interesse, sondern als ein im ganzen Volke wurzelnder Teil im Gesamtinteresse deck Reiches geordnet worden; denn es ist nationalsozialisti sches Fundamentalgesetz, daß Volk und Reich nur blühen können, wenn fein Urstand, sein Bauernvolk, in Ordnung ist. Aus dieser Einstellung heraus fließt auch die nächste grundsätzliche Erkenntnis des Materialismus und Idealismus. Der Nationalsozialismus hat von Anfang an erklärt, daß ohne die Idee auch das Materielle nicht geordnet werden kann. Die Idee ist die leidenschaftliche Kraft, die die Menschen stählt, das Materielle ist lediglich die Grundlage für das technische, für das tägliche Leben. Wenn der Tanz um das Goldene Kalb wieder beginnt» dann mögen vielleicht für einige materielle Vorteile herausspringen, aber die Allgemeinheit versinkt in Not und Elend. Ich achte den deutschen Bauern, stellte Min ft'teeprästdeitt Göring unter jubelnder Zustimmung fest, zu hoch, um zu glauben, daß er ein schmutziges Angebot, wie »S darin liegt, für ein Zurückhalten der Ware höhere Preise zu bekommen, annimmt.