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TtttMN, GKM MÄ Spiel. Handball. Tv. Grumbach 1. — Tv. Siebenlehn 1. T«. Grumbach empfängt auf eigenem Platz die 1. Mannschaft des Tv. Siebenlehn. Grumbach will sich für die 2:3- Niederlage, die sie in Siebenlehn erlitten haben, revanchieren. Hoffentlich erscheinen recht viel Zuschauer, um den Einheimischen den nö tigen Rückenhalt zu geben. Also alles auf nach Grumbach. Anwurf 14 Uhr in Grumbach. Rg. Das 4. SA.-Skitreffen Die SA.-Gruppe Sachsen teilt mit: Das 4. SA.-Skitreffen der Gruppe Sachsen findet am 23. und 24. Januar 1937 statt. Als Austragungsort der Skiwettkämpfe ist auch wieder Ober wiesenthal gewählt worden. ^6 Gaumannschaften im FußbaMamps Die Fußballereignisse des Sonntags stehen im Zeichen zweier Pokalkämpfe. Die 16 Gaumannschaften tragen die erste Runde in dem Reichsbund-Pokal aus, während gleichzeitig in Leipzig mit der Begegnung VfB.-Leipzig gegen Wormatia der Endspielgegner Schalke im Tschammer-Pokal sestgestellt wird Wenn man nach den aufgestellten Mannschaften urteilen darf, dann kann man schon für Totensonntag mit großen Spielen rechnen. Folgende Paarungen sind angesetzt: In Chemnitz: Sachsen gegen Bayern: in Wuppertal: Nieder rhein gegen Nordmark; in Frankfurt «Main): Südwest gegen Mittelrhein; in Pforzheim: Baden gegen Württemberg; in Kassel: Nordhessen gegen Westfalen; in Stettin: Pommern gegen Brandenburg; in Beuthen: Niedersachsen gegen Schle sien; in Königsberg: Ostpreußen gegen Mitte. Der bedeutendste "Kamps dürfte wohl das Tressen zwischen dem seit achtzehn Monaten ungeschlagenen Pokalverteidiger Sachsen und dem Gau Bayern sein. Ausgeglichen und stark ist die Paarung Niederrhein—Nordmark, während Mittelrhein eine gute Chance gegen Südwest Hal. Württemberg ist der Favorit gegen Baden Das gleiche gilt für Westfalen, die gegen Nord- Hessen gewinnen müßten. Brandenburg hat sich durch seinen hohen Sieg über Schlesien für einen neuen Erfolg auch gegen Pommern empfohlen Hart wird es zwischen Schlesien und Niedersachsen hergehen. Mitte wrid gegen Ostpreußen an treten. Besselmann siegte gegen Anneet. Im Berliner Spichernring Iras der deutsche Mittelgewichtsmeister Besselmann aus den belgischen Meister Anneet. Da Anneet mehrfach un sauber schlug und Besselmann dabei erheblich verletzte, mutzte er nach' der zweiten Runde disqualifiziert und der Deutsche zum Sieger erklär« werden. Witt gegen Frank Hough. Wie jetzt endgültig feststeht, wird der ausgezeichnete englische Halbschwergewichtsboxer Frank Hough am 2. Dezember in der Berliner Deutsch, land Hal le gegen den deutschen Halbschwergewichtsmeister Adolf Witt antreten. Spielvran -er Dresdner Theater. 22.—29. November 1936. Opernhaus. Sonntag (22) 18 Uhr: Lohengrin (NSKG. 12601—12700, 45051—15100, 20151-20200); Montag 20 Uhr: Die Gärtnerin (301—600, 15401—15450 u. Nachhoier); Dienstag 20 Uhr: 2 Tanzbilder; Iosephslegende (8201—8600, 15151—15200 und Nachholer); Mittwoch 19.30 Uhr:- Die Zauberflöte (5101—5200); Donnerstag 20 Uhr: Taras Bulba; Freitag 19.30 Uhr: Carmen (5201—5300); Sonnabend 20 Uhr: Das Rheingold (2001—2100); Sonntag (29.) 18 Uhr: Die Walküre (2101—2200). Schauspielhaus. Sonntag (22.) 19 30 Uhr: Thomas Paine (NSKG. 11401—11500, 12701—12800, 13601—16650, 22001—22650 und Nachholer); Montag 20 Uhr: Die vier Ge sellen (6701—6900, 16451—13500); Dienstag 20 Uhr: Don Juan und Faust (7801—8000, 15351—15400 und Nachholer); Mittwoch 19.30 Uhr: Peer Gynt (10101—10300, 10601 bis 10700, 16801—16850 und Nachholer); Donnerstag 20 Uhr: Wallensteins Lager / Piccolomini (7201—7400, 16051—16100 und Nachholer); Freitag 19.30 Festvorstellung anläßlich des dreijährigen Bestehens von „Kraft durch Freude" Wilhelm Teil (kein öffentlicher Kartenverkauf); Sonnabend 20 Uhr: Minna von Barnhelm (5501—6700, 15401—15150, 20351 bis 20400 und Nachholer); Sonntag (29-) 19.30 Uhr: Don Jüan und Faust (8001-8200, 9401—9500, 10501—10600, 15301—15350 und Nachholer). Komödienhaus. Sonntag (22.) 20.15 Uhr: Die beiden Gregorius; Montag bis Sonntag (29.) 20.15 Uhr: Kinder auf Zeit. Vorstellungen für die NSGK. Sonntag (22.) 11101 bis 11200; Dienstag 8801—8900; Mittwoch 601—700, 15751 bis 15800 und Nachholer; Donnerstag 8901—9000, 15251 bis 15300 und Nachholer; Freitag 1501—1600, 9204—9300 und Nachholer; Sonnabend 9301—9400; Sonntag (29.) 3601 bis 3700. „Kraft-durch-Freude"-Ausweise haben Gültigkeit. Central-Theater. Täglich 20 Uhr: Ball der Nationen, Ausstattungs-Operette. Sonnabend (28.) 4 Uhr und Sonntag (29.) 3.30 Uhr: Putzepeter, Märchen in 8 Bildern. Tymians Thalia-Theater. Täglich 20.15 Uhr, Sonntag (29.) auch 16 Uhr: Glücksrausch. Albert-Theater. Geschlossen. * Stadttheater Meißen. Sonntag (22.) 20 Uhr: Am Tage des Gerichts; Montag 20 Uhr: Der Sprung aus dem Alltag; Dienstag 20 Uhr: Die Fledermaus; Mittwoch 20 Uhr: Fürst ohne Land; Donnerstag 20 Uhr: Die Fledermaus; Freitag MbMt der LMerbMnWst SiM Getreidewirtschaft. In den letzten Tagen kam in einzelnen Bezirken etwas mehr Angebot in Brotgetreioe heraus, das aber noch nicht genügte, um die dringende Nachfrage der Müh- len zu befriedigen. Futtergerste konnte nur in vereinzelten Po sten aus Andienungen von Jndustricaerste sowie Abfallgerste aus der Berarbeitungsindustrie zugeteilt werden. Das Angebot in Futterhafer ist ebenfalls gering, genügt aber für den drin gendsten Bedarf. In Brau- und Jndustriegerste sind die Zufuh ren zunächst noch klein. Die Nachfrage kann zur Zeit nicht befriedigt werden. Roggenmehl hatte laufendes Vedarfsge- schäft. Zn Weizenmehl ist der Absatz weiterhin sehr lebhaft. Spitzensorten finden besondere Beachtung. Das Angebot in Weizenkleie genügt im allgemeinen dem dringenden Bedarf, da zusätzlich aus außersächsischen Gebieten gewisse Mengen dem Verbrauch zugeführt werden tonten. Das Angebot in Roggen kleie ist nicht ganz ausreichend. Die Angebote in Oelkuchen- mischsutter werden gern ausgenommen. Bei leicht erhöhten Preisforderungen für Kartoffelflocken waren nur mäßige Um sätze festzustellen. Die an den Markt kommenden geringen Men gen Malzkeime wurden zu den festgesetzten Höchstpreisen ausge nommen. Drahtgepreßtes Stroh in gesunder Ware war bei stetigen Preisen gesucht. Vindfadenstroh vermochte im Preis eine Kleinigkeit anzuziehen Gutes Heu wurde um 20 bis 30 Reichspfennige höher bewertet. Viehwirtschaft. Die Beschickung der Rindermärkte hat sich mit Ausnahme von Dresden nur wenig geändert. In Dresden ist der Auftrieb zurückgegangen. Der Bedarf konnte durch Zu weisungen von geschlachteten Auslandsrindern im Rahmen des Kontingentes gedeckt werden. Die zum Markt gestellten Rinder wurden verteilt und erzielten die festgesetzten Höchstpreise. Die Kälbermärkte waren dem Bedarf entsprechend beschickt. Die Tiere wurden zu Höchstpreisen abgegeben. Die Schafmärkte waren ausreichend beschickt. In Dresden, Leipzig und Chem nitz konnten die Zufuhren nicht untergebracht werden, so daß Ueberstand verblieb. Die zum Markt aeüelltsn Tiere waren von mittlerer Qualität. Während die Preise für die oberen Klassen unverändert blieben, mußten die mittleren und unteren Klassen Preisabschläge hinnehmen. Die Beschickung der Schwei nemärkte hat sich in der Berichtswoche weiter gebessert. Die aufgetriebenen Schweine wurden zu Festpreisen verteilt. ' Milchwirtschaft. Die Milchanlieferung in der Berichts woche nahm wenig ab. Der Frischmilchabsatz war merklich ge steigert. Der Rahmabsatz wies eine kleine Erhöhung auf. Die Buttererzeugung in den sächsischen Molkereien lag etwas nied riger als in der Vorwoche. Die Vuttereingänge bei den Groß verteilern waren gebessert. Die Mehranlieferungen wurden abgesetzt. Am Käsemarkt glichen sich Angebot und Nachfrage aus. Die Preise sind unverändert. Kartofselwirtschast. Die Marktlage in Speisekartoffeln ist immer noch unverändert ruhig. In Futterkartoffeln war die Marktlage ausgeglichen. Fabrikkartosfeln wurden nicht gehan delt. Eierwirtschaft. Die Versorgungslage blieb gegenüber der Vorwoche im großen und ganzen unverändert. Es kam sowohl Kühlware als auch Frischware auf den Markt; an Frischware hauptsächlich Dänen, Esten und Bulgaren. Garten- und Weinbauwirtschast. Tafeläpsel in bester Qua lität kamen nur sehr wenig auf oen Markt und waren auch schnell vergriffen. Wirtschaftsäpfel fanden guten Absatz. Bir nen waren' gefragt. Das Nußgeschäft war germa. Das günstige Wetter bewirkte eine reichliche Zufuhr von frischem Gemüse m guter Qualität. Rosenkohl und Spinat wurden reichlicher an geboten als in der Vorwoche. Die Anlieferungen von Blumen kohl waren ausreichend. Freiland-Tomaten wurden nur noch in geringen Mengen angeboten. Das Geschäft in Treibhaus- Tomaten war zufriedenstellend. Bei Kohl blieben, wie in den Vorwochen, größere Ueberstände. Außer Sellerie ging alles Wurzelgemüse nur sehr langsam. Im allgemeinen war der Markt zufriedenstellend, das Angebot in fast allen Erzeugnisien ausreichend. 20 Uhr: Fürst ohne Land; Gastspiel in Nossen: Der Sprung aus dem Alltag; Sonnabend 20 Uhr: Fürst ohne Land; Gast, spiel in Wilsdruff: Der Sprung aus dem Alltag; Sonntag 19 Uhr: anläßlich der 3-Iahresfeier der NSG. „Kraft durch Freude" Festvorstellung: Die Fledermaus; Gastspiel in Los- wig: Der Sprung aus dem Alltag. Börse, Sandel, Wirtschaft. Dresdner Getreidegroßmarkt vom 19. November 1936. Weizen, Mühlenhandelspreis 199 (199); Fest- preis W 5 191 (191), W 7 193 (193), W 8 194 (194), W 9 195 (195) — Roggen, Mühlenhandelspreis 169 (169), Festpreis R 8 158 (158), R 12 162 (162), R 14 164 (164), R 15 135 (165). Wintergerste, vierzeilig 183—188 (183 188); dergl. zweizeilig 190—196 (190-196). Sommergerste zu Brauzwecken 220—234 (220—234). Futtergerste G 7 163 (163), G 9 168 (168). Futterhafer, H 7 1 52 (152), H 11 157 (157). Weizenmehl, W 4, 5, 7, 8 und 9 27,70 (27,70). Roggenmchl, R 8 21.90 (21.90), R 12 22.35 (22.35), R 14 22.30 (22.60), R 15 22.70 (22.70), R 16 22.95 (22.95). Weizenkleie, W. 4 11,25 (11,25), W. 5 11,30 (11,30/, W. 7 l1,40 (11,40), W. 8 11,50 (11,50), W. 9 11,55 (1l,55). Noggenkleie, N. 8 10,10 (10,10), R. 12 10,40 (10.40), R 14 10,50 (10,50), R 15 10,55 (10,55). — Malzkeime ab Fabrik o. Sack 13,82 (13,82). Trockenschnitzel ab Fabrik 8,60 (8,60). Zuckerschnitzel ab Fabrik 11,81 (11,81) Kartoffel stöcken 22.20—20.40 (20.00—20.20). Zottelwicken deutsche —. (—). Rotklee siebenbürgener, neuer —,— (—,—). Inkar natklee zur Saat — (—). Weizenstroh, drahtgepr. 2.60—2.70 (2.60—2.70); dergl. bindfadengepreßt 2.40 (2.30). Roggenstrch, drahtgepreßt 2.80 bis 3,00 (2,80—3,00); dergleichen bindfadengepreßt 2,50 dis 2.60 (2.50—2.60). — Gerstenstroh, drahtgepreßt 2.40 (2.40). bindfadengepreßt 2.50 (2.50). Haferstroh, draht- und bind fadengepreßt 2.30—2.50 (2.30—2.50). Heu, gesund, trocken 5.00—5.50 , (5.00—5.50), dergleichen gutes 5.50—6.00 (5.50—6.00). 0 Nossener Produktenbörse vom 19. November 1936. Weizen, dies., 75/77 Kilo, effekt. Festpreis 9.75; Roggen, 69/71 kg, effekt., Festpreis 8,25; Sommergerste Festpr. 10 75; Wintergerste, zweizeilig —,—; Wintergerste, vierzeilig 8,40; Hafer 48/49 kg, November-Festpreis 7,85; Raps, trocken —,—; Mais, verzollt 12.00; Maisschrot 12.80; Wiesenheu 2.25 bis 2.75; Stroh (Weizen- und Roggen) 0.70: Preß- 0.75; Auszug Type 405 0/4024, Asche 0,420 m. 2024 Kleberweizen 18.4714; Weizenmehl, Type 790, Asche 0,790 15,25; Rog ¬ genmehl, Type 997, 0,7524, Asche 0,997 12,40; Roggenmehl Type 815, 070^, Asche 0,815 —,—; Roggenkleie 5,85 bis 6,15; Roggenvollkleie —,—; Weizenkleie 6,65; Vollk^ie 6,90; Speisekartoffeln, neue weiße und rote 2,25; do. neue gelbe runde für Verbraucherstation 2.55; Landbutter aö Hof für st,-Kllogramm-Stück 0.76; Kartoffeln neu 5 Kilo gramm 0.35—0.40; Wiesenheu neu 50 Kilogramm 3.25 dis 3.50; Gehundstroh 170; Preßstroh 1.75; Ungestempelte Eier Stück 0.10; Frische Landbutter 0,-Kilogramm-Stück 0.70 dis 0.76. Stimmung: Ruhig. VürversHau. Eintopf mit Hintertüren. Der hervorragende erzieherische Sinn des Eintopfsonntags scheint einer gewissen Gruppe von Menschen immer noch nicht aufgegangen zu sein. Deshalb un ternimmt es „Der SA.-Mann", die Kampfzeitung der SA., in ihrer neuen Folge, die Hintertürchen zu versperren. Wo sanfte Ermahnungen nicht helfen, steht schweres Geschütz aufge- sahren und das ist gut so. Aus dem sonstigen Inhalt ist eine interessante Arbeit „England zwischen Gestern und Morgen" hervorzuheben. „Als Pfarrer und SA.-Mann" ist ein an derer Artikel überschrieben, mit dem bewiesen wird, wie gut sich christliches Empfinden mit nationalsozialistischer Haltung vereinbaren läßt. Alles in allem ist die neue Folge des „Der SA.-Mann" wieder ein Schritt weiter, zu dem Ziel diese Zei tung zur größten und volkstümlichsten Wochenzeitung Deutsch lands zu machen. „Der SA.-Mann", die Wochenschrift des braunen Soldaten, soll von jedem guten Deutschen gelesen wer den. Ueberall für 15 Pfg. erhältlich! ««.MUMM» Roman von Paul Hain. 15. Fortsetzung Nachdruck verboten Und warum hatte sie ihn damals — wie lange schien das schon her zu sein! — nach Hamburg hinbestellt, ihn dort erwarten wollen, wo Pinajeff sich aufhielt? Und wo hin — nach Franklins Meinung — sich auch die Staruschka zuerst von Berlin flüchtete. Dies alles waren, bei Gott, starke Indizien. Wenn man dies alles — und das, was Joe Perkins hier in London herausgefunden — zusammenhielt, dann allerdings bekam leine Vermutung starkes Gewicht. Und warum fuhr die Nikolajewna nach Brasilien? Was hatte sie dort zu tun? Kardorff schmerzte der Kopf vom vielen Nachdenken. Er fand sich da nicht mehr ganz zurecht. Er studierte mit fieberhaftem Eifer die Dokumente, prüfte die Papierreste, die Perkins beigelegt hatte. Zum Teufel, das war die gleiche Schrift wie in den Akten. Also war eine Fälschung ttlmindest versucht worden. Joe Perkins hatte recht. Eigentlich war kaum noch an seiner Behauptung zu zweifeln. . Es war unheimlich. Kardorff begann langsam die Doppelrolle der Sascha Nikolajewna zu begreifen. Vielleicht, daß das nicht so ge kommen wäre, wenn er sich von ihrer Leidenschaft wieder hätte einfangen lassen. Oh, er hatte geglaubt, sie einigermaßen gut zu kennen und hatte doch keine Ahnung gehabt von den Untiefen die- !er gefährlichen Frauenseele. Furchtbar war das alles! Wenn nur Franklin bald käme! Kardorff wagte sich nicht aus dem Hotel. Der Vor mittag verrann. Der Nachmittag. Es war ein böses Warten. Dies eine war ihm klar: Wenn das richtig war, was Perkins da schrieb, dann mußte Franklin hier in Lon don einen wunderbaren Fang machen können. Und wenn die Nikolajewna noch ergriffen wurde, dann war eine der gefährlichsten Spionageorganisationen zur Strecke ge bracht, hinter der der deutsche Geheimdienst jemals herge wesen ist. Dann hatte dieser unerhört verpfuschte Hochzeitsabend vor drei Wochen, aus dem beinahe eine Tragödie gewor den wäre, dennoch sein Gutes gehabt. Dieser Gedanke stimmte ihn etwas leichter, ohne ihm allerdings die innere Unruhe und Besorgnis nehmen zu können. Als er sich gerade zum Abendessen in das Hotelrestau begeben wollte, klopfte ihm in der Halle jemand leicht auf die Schulter: „Abend, Graf Kardorff. Da sind wir endlich. Wenn's schnell gehen soll, kommt gewöhnlich was dazwischen. Na, jedenfalls — Hunger hab' ich auch." „Franklin!" „Eben angekommen, da stürmt schon der Boy mit mei nem Koffer zum Lift. Sie essen unten? In zehn Minuten bin ich da!" Kräftiges Händeschütteln. Kardorff fiel ein Stein vom Herzen. „Gott sei Dank, daß Sie da sind!" „Hm — na, ich scheine ja wirklich nötig zu sein. Also — in zehn Minuten! Ich finde Sie schon. Servus, Graf." Er drehte sich um und stürmte mit flatterndem Man tel hinter dem Boy her. Eine Woge von frischer Kraft, zupackender Lebensenergie und Sicherheit strömte von ihm aus. 21. „Toll — toll!" Will Franklin hatte sehr aufmerksam zugehört, Kar dorff nur mit wenigen Zwischenfragen unterbrechend. Hatte den Brief von Joe Perkins gelesen und eine Weile stumm vor sich hingestarrt, mechanisch an dem Weinglas nippend, das vor ihm stand. „Es wäre der erste Reinfall in meinem Leben, wenn ich mich wirklich in Sascha Nikolajewna getäuscht haben sollte." Eine halbe Stunde später wußte er, daß er sich hatte täuschen lassen. Er war mit Kardorff in dessen Zimmer hinaufgegangen und hatte die Dokumente geprüft mit Hilfe einer scharfen Lupe. Das Papier war echt --- For mulare des Auswärtigen Amtes. Es war das einzig» Echte daran. „Gefälscht!" Kardorff zuckte zusammen. „Sehr geschickt! Alle Achtung! Dieser Doktor O'Tonor ist ein Meister in seinem Fach. Wenn ich das Original nicht so genau kennen würde — man könnte sich verblüf fen lassen." Franklin lachte kurz und bissig auf. „Sehen Sie sich mal genau die Unterschriften durch die Lupe an, Graf Kardorff. Der Mann hat sie erst ganz leicht vorgezeichnet und dann darübergeschrieben. Na -" Er atmete tief auf. „Und dann die Papierreste, die Joe Perkins beigelegt hat. Donnerwetter, der Junge hat gut gearbeitet. Mem Kompliment." Er nagte an der Unterlippe. Schwieg eine Weile. Dann sagte er: „Graf Kardorff, Sie können stolz auf Joe Perkins fein." „Hm? Ich? Sie wohl noch mehr, Franklin, denk« ich." Der lächelte. „Nein. Sagen Sie mal, Kardorff —" er stockte und erhob sich vom Stuhl. Wahrhaftig, dieser Kardorff hat keine Ahnung, dacht« er, wer ihm da beigestanden hat in diesen Wochen. „Wissen Sie, wem wir es zu verdanken haben, wenn wir die echten Dokumente wieder kriegen und dazu einen guten Fang machen? Fortsetzuna folat.