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Mussoüm hegrüßie öLe naiisKalsozialLstifchen Gchriftleiier Dank des Reichsprcssechefs der NSDAP., Dr. Dietrich Die deutschen nationalsozialistischen Schriftleiter, die Gäste der italienischen Negierung sind, besichtigten das ge waltige Mussolini-Forum in R o m, wo sie von dem italienischen Presse- und Propagandaminister Alfieri empfangen wurden. Bald darauf traf Mussolini im Forum ein und unterhielt sich persönlich in sehr herzlicher Form mit den deutschen Gästen. Schüler der Mussolini-Akademie zeigten in Gegenwart des Duce und des italienischen Propagandaministers den deutschen Schriftleitern sehr interessante sportliche Vor führungen. Anschließend besichtigten die deutschen Gäste das neue Prachtgebäude der Balilla am Fuße des Mario-Berges. Mussolini begab sich zum Schluß in den Fechtsaäl der Akademie, wo er mit den besten Schülern probeweise die Klingen kreuzte. Der Duce nahm dann von den Schriftleitern in der herzlichsten Form Abschied, nachdem Neichspressechef Dr. Dietrich diese wundervolle Stunde als ven Höhe punkt der Jtalienreise bezeichnet, für die persönliche Füh rung gedankt und sich von Mussolini mit der Bemerkung verabschiedet hatte, der nationalsozialistische Journalist sehe in dem Führer des Faschismus den Staatsmann, der als solcher ein großer Journalist geblieben sei. Professor Ludwig Manzel Im 78. Lebensjahr starb der bekannte Bildhauer Professor Ludwig Manzel in Berlin. Mit ihm ist ein großer Künstler dahingegangen, der als bleibende Erinne rung an sein Werk überall im Reich Bildwerke und Denk mäler zurückläßt. Manzel ist Pommer von Geburt. In Kagendorf im Kreise Anklam wurde er am 3. Juni 1858 geboren. Mit eiserner Energie und beispiellosem Fleiß hat er fick als Bildhauer durchzusetzen vermocht. Auf der Berliner Kunstausstellung des Jahres 1896 wurde man auf ihn aufmerksam und er erhielt für seinen Schisfahrtsbrunnen, an dem er mit unendlichem Fleiß gearbeitet hatte, die Große Goldene Medaille. Jetzt folgten Ehren auf Ehren. Er erhielt den Professoren- und Senatorentitel und gleichzeitig den Auftrag, seinen berühmten Brun nen für Stettin auszuführen. Für seine Vaterstadt Anklam schuf er, um nur einige Beispiele aus der großen Anzahl seiner Werke herauszunehmen, ein Denk mal Kaiser Wilhelms I., und ein gleiches für die Stadt Bernburg. Die Stadt Stettin bekam von ihm ein Denk- ma. Kaiser Friedrichs, und in Dessau stehen die Reiter standbilder des Welfenherzogs Wilhelm von Braun schweig und des Herzogs Friedrich von Anhalt. Für Brandenburg an der Havel schuf er das Denkmal des ersten Brandenburgischen Kurfürsten, und ein gleiches für die Berliner Siegesallee. Die Stadt Straßburg stellte ein Reiterstandbild des greisen Kaisers Wilhelm I. auf, das die Franzosen nach Besitzergreifung der Stadt ver nichteten. Wiederholt wurde Manzel .zum Präsidenten der Akademie der Künste gewählt, und als Nachfolger von Reinhold Begas wurde er Vorsteher des Meisterateliers für Bildhauer an der Berliner Hochschule für die bilden den Künste. Bis in die letzten Jahre hinein war Ludwig Manzel unermüdlich tätig. Schwere Explosion in Meran In den Mumtivnswerkcn der italienischen Firma Montccatini in Meran ereignete sich eine furchtbare Explosion, die nach den ersten Berichten 4 3 Todes opfer forderte. Außerdem wurden viele Arbeiter schwer verletzt. Die Fabrik bei Meran ist erst nach dem Kriege ge gründet worden. Sie war für die Erzeugung von Säuren und anderen Chemikalien eingerichtet. Das Unglück er eignete sich in dem Flügel der Fabrik, in dem Ammoniak erzeugt wird. Nach einer gewaltigen Detonation stand der ganze Gebäudeteil sofort in Flammen. Die Feuerwehren der ganzen Umgebung wurden sofort gerufen. Rach einstündiger Arbeit gelang es, das Feuer so weit einzudämmen, daß ein Uebergreifen auf die an deren Teile der Fabrik, die zum Teil mit hochexplosiven und leicft! brennbaren Stoffen angefüllt waren, verhin dert wurde. TWWWVN Roman von Paul Hain. 44. Fortsetzung Nachdruck verboten „Reisen Sie nicht ab! Bleiben Sie, bis Franklin kommt. Die Akten, die Sie erhalten haben, sind gefälscht. Joe Perkins." „Blödsinn," stieß er hervor. Ratlos war er wieder nach Hause gewandert. Was bedeutete diese plötzliche Abreise von Perkins? Und die ser Brief? Die Akten gefälscht? Ausgeschlossen! Er hatte sie sich genau angesehen, es waren die gestohlenen. Er begriff nichts. In der Nacht noch war er die Regent-Street entlang gepilgert. Die Fenster von Sascha Nikolajewnas Haus wa ren dunkel. Inzwischen war ein Telegramm im Hotel für ihn ein gelaufen. Er wunderte sich nicht, daß es von Perkins war. Es lautete: „Auf dem Wege nach Plymouth! Brief folgt. Ab warten." Kardorff biß die Zähne zusammen. Studierte die Akten von neuem. Gefälscht? Nicht gefälscht? Am Morgen traf der Brief ein. Mit ihm ein Kabel von Will Franklin: „Bin auf dem Wege zu Ihnen. Gruß Franklin." Der Brief lautete: „Lieber Graf Kardorff! Sie werden eine unruhige Nacht verbracht haben, was ich leider nicht verhindern konnte. In wenigen Stunden werde ich an Bord des Dampfers ,King Edwards' sein und einen Trip über den Atlantik machen. Es war mir nicht möglich, Ihnen rechtzeitig Bescheid zu sagen, denn jede Sekunde war kostbar. Uebrigens steht in der Ga rage des Trocadero mein Auto, das Sie bitte unter Ihren Schutz nehmen wollen, ich konnte es auf die Reise nicht mitnehmen. Leibesübungen auf dem Land. In die Turnhalle des Dorfes ist neues Leben eingezo gen. Trotz regnerischem Wetter und schlechter Wege sind drei oder vier Dutzend frische Mädel zum Sportabend er schienen und tummeln sich unter der Leitung der jungen Sportlehrerin bei Gymnastik und fröhlichem Spiel. Tie Mädchen stammen aus den umliegenden Dörfern und gehen tagsüber ihrer manchmal nicht leichten Arbeit auf Feld, Hof, in Stall und Haus nach. Alle sind mit Eifer bei der Sache, und auf den Bänken ringsum sitzen die Mütter der Mädchen und freuen sich an dem fröhlichen Treiben. Das gleiche Bild bietet sich auch in anderen Dörfern. Auch dort treibt die Jugend Leibesübungen, findet sich nach schwerer Tagesarbeit in Turnhallen und Uebungsstätten zusam men und sucht Erholung und Ausgleich. Hier sind Mäd chen und Frauen, dort Jungen und Männer versammelt, lernen den Körper beherrschen und haben Freude an Sport und Spiel. Der Versuch der Landesbauernschaft und des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, in Gemeinschaft mit der Partei und ihren Gliederungen sowie den staatlichen Dienst stellen die einheitliche Durchführung der Leibesübungen auf dem Land zu organisieren, ist zunächst im Gebiet der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde gemacht worden, »nd zwar, wje sich schon jetzt erkennen läßt, mit großem Erfolg. In vielen Orten sind die besonders ausgebildeten Landsportlehrer eingesetzt worden, die von Ort zu Ort ge hen und regelmäßige Uebungsabende abhalten. Das anqestrebte Ziel richtet sich einmal auf die kör perliche Ertüchtigung der Landjugend. Tie Erfahrungen des im Bezirk Dippoldiswalde gemachten Versuches zeigen deutlich, daß gerade die Landjugend, die durch schwere und oft nur einseitige Berufsarbeit überanstrengt ist, einen Ausgleich braucht, wie ihn allein die Leibesübungen geben können. Das Ziel ist aber noch weiter gesteckt. Die ein heitliche und gemeinsame Ausübung der Leibesübungen auf dem Land soll der politischen Erziehung dienen und zur Bildung der wahren Dorfgemeinschaft führen. Die regel mäßigen Uebungsabende bei Sport und Spiel sollen immer mehr Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens auf dem Dorf werden. Die gesamte Landjugend soll durch die Leibes übungen erfaßt werden und über sie den Weg in die Glie derungen der Bewegung finden. Die Teftnahme an den Leibesübungen ist für Ange hörige der NS.-Gliederungen, des Deutschen Reichsbundcs für Leibesübungen und des Reichsnährstandes Dienst. Er faßt wird die männliche Jugend bis zum Alter von dreißig Jahren. Während der Dauer des Versuches in der Amts- bauptmannschaft Dippoldiswalde werden für die einzelnen Orte Uebungswarte ausgewählt und in besonderen Schu lungskursen ausgcrichtet. Sie sind in Zukunft verantwort liche Führer für die Leibesübungen in ihrem Dorf und füh ren später selbständig die jetzt noch von den Wandersport lehrern geleiteten Uebungsabende fort. Ucber dem Versuch im Bezirk Dippoldiswalde steht die Losung: „Das ganze Dorf treibt Leibesübungen!", ein Ziel, das hier bald erreicht sein und dann auch im übrigen Land verwirklicht werden wird. Küchenzettel -er Woche. Sonntag: Mittag: Semmelpudding: Zwölf alte Semmeln in ein Zentimeter starke Scheiben schneiden, einen Eßlöffel Salz, 0,75 Liter heiße entrahmte Milch dazu- gcben, ausgekühlt zwei Eier, acht Eßlöffel Mehl, einen Eßlöffel gewiegte Petersilie, zwei in kleine Würfel geschnit tene und in Fett geröstete Semmeln leicht darunter rühren, in eine eingefettete Puddingform oder in ein angefeuch tetes Tuch geben, eine Stunde im Wasserbad kochen. — Abend: Flcischsülze: Reste von Schweinsknochen in Wür fel schneiden, mit Gurke und Zwiebelwürfeln vermengen, in der Schweinsknochenbrühe heiß werden lassen, in Schüs sel oder Form erstarren lassen. Montag: Mittag: Weiße Bohnen: 500 Gr. Weiße Bohnen verlesen, waschen, mit einem Liter kaltem Wasser über Nacht einweichen, mit dem Einweichwasser und zwei Liter kaltem Wasser dazu, Speckschwarte und Zwiebel an setzen, nach zweistündiger Kochzeit 500 Gramm in Schei ben geschnittene Möhren und nach abermals zehn Minu ten ein Kilogramm geschälte, in Würfel geschnittene Kar toffeln dazugeben, noch eine halbe Stunde kochen lasten, sechzig Gramm in Würfel geschnittenen, ausgebratenen S^cck hinzufügen. — Abend: Liptauer Käse: Sechzig Gr. Margarine schaumig rühren, 25t> Gramm durchgestrichenen Magermilchquark, Salz, Paprika, einen Teelöffel Toma- Loch dies nebenbei. Uebrigens muß ich mich kurz fasten, damit Sie den Bries rechtzeitig erhalten. Auf dem gleichen Dampfer mit mir wird Sascha Niko- lojewna reisen. Sie wundern sich? Aber es ist richtig. Ich habe mit ihr bis jetzt die Reste im Nebenkupee mitge macht. Sie ist von London, zwei Stunden, nachdem Sie von ihr gegangen waren, abgereist. Ich kann Ihnen in der Eile nicht beschreiben, wie es mir möglich war, ihr immer auf den Fersen zu bleiben. Es ist mir selber noch ganz märchenhaft, wie ich es geschafft habe. Genug, es ist gelungen, und ich werde mich nicht so leicht abschüttetn lasten. Die echten Akten, davon bin ich überzeugt, hat sie bei sich. Was sie Ihnen ausgehändigt Hal, ist eine Fälschung, die der Doktor O'Connor angefertigt hat. Ich lege Ihnen die Papierreste bei, die ich im Ofen seiner Wohnung fand. Es sind die Reste der Aktenfälschung, die offenbar zuerst mißlang und die er verbrannt hat. Will Franklin soll in seiner Wohnung nachsehen, er wird viel Interessantes finden. Vielleicht irre ich mich, dann aber hat die Nikola jewna bestimmt die Fälschung bei sich. Eins oder das andere! Aber ich bin der Meinung, daß sie die echten Dokumente nach Brasilien zu dem eigent lichen Auftraggeber bringen soll. Die Fälschung ist an gefertigt, um Sie von einer weiteren Verfolgung der Spur abzudrängen und Pinajesf und der Staruschka freie Hand für einen neuen Loup zu geben. Das ist meine Kombi nation. Toll, wie? Ich habe Will Franklin telegraphiert, der gewiß sofort nach London eilen wird. Er soll nicht zögern, das zu tun, was notwendig ist. Er braucht nur zuzugreifen, und er wird das Kleeblatt in London dingfest machen können, bevor es noch eine Ahnung von der Gefahr hat. Er hat ja ganz andere Beziehungen zur Polizei wie wir. Und — wenn es irgend geht — lasten Sie mich nicht im Stich. tenmark, einen halben gewässerten, entgräteten gewiegten Salzhering, gewiegte Zwiebel und Kapern dazurühren, auf Schwarzbrot streichen, mit Schnittlauch bestreuen. Dienstag: Mittag: Grünkernsuppe: 80 Gramm Grünkcrnschrot mit in kleine Würfel geschnittenem Wurzel- Werk in 30 Gramm Fett andünsten, 1,25 Liter kochendes Wasser hinzufügen, eine halbe Stunde kochen lassen, mit Petersilie oder anderen Kräutern abschmecken, über ge rösteten Semmelwürfeln anrichten. Dampfnudeln: Aus 40 Gramm Margarine, einem Ei, zwei Eßlöffel Zucker, 20 Gramm süßen, fünf Gramm bitteren Mandeln, Salz, ein Achtel entrahmter Milch und 15 Gramm Hefe einen lockeren Teig Herstellen, daraus zwölf kleine Kugeln for men, dicht nebeneinander in eine eingefettete Bratpfanne legen. 15 Minuten gehen lassen, mit einem Achtel Liter heißer entrahmter Milch und einem Teelöffel Zucker über gießen, zugcdeckt zehn Minuten offen, zwanzig Minuten backen lassen, mit zwei Gabeln auseinanderreißen, mit Puderzucker besieben. Zur Vanilletunke entrahmte Milch verwenden. — Abend: 0,75 Kg. gedämpfte Kartoffeln mit Fett oder Speck braten, Zwiebel in kleine Würfel geschnit ten hinzufügen, 375 Gramm Fischfilet in Würfel schneiden, dazugeben, durchbraten, mit 1,5 Eßlöffel Senf abschmecken. Man kann auch gedämpfte Fischreste verwenden. Not rübensalat: Gedämpfte rote Rüben abziehen, in Scheiben schneiden, abwechselnd mit Kümmel in eine Schüssel schich ten, mit einer Flüssigkeit aus Essig, Wasser. Salz und Zucker vermenge«. Nsues aus ulke Wett. Wie Holland Iulranes Hochzeit feiert Das Programm für die Hochzeitsfeierlichkeiten der holländischen Thronfolgerin, Kronprinzessin Juliane, steht nun endgültig fest. Die Ziviltrauung wird am 19. De zember stattfinden, während die kirchlichen Feierlichkeiten am 7. Januar erfolgen. In dieser Zeit wird die Residenz allabendlich festlich beleuchtet werden. Auf dem Platz vor dem Palais werden 400 Mitglieder der Königlichen Militärkapelle nationale Lieder zu Gehör bringen, wäh rend das prinzliche Paar sich vom Balkon aus zeigen wird. Herolde zu Pferde werden unter Fanfarenklängen der Bevölkerung das Ereignis mitteilen. Während der Zivil trauung wird ein Geschwader von Militärflugzeugen über dem Rathaus kreisen. Alle Glocken der Stadt werden läuten und die Geschütze Salut schießen. Am 24. Dezem ber wird im Tiergarten ein großes Kinderfest stattfinden. Alle Haager Schulkinder sollen beköstigt und die Armen beschenkt werden. Am 7. Januar wird ein Riesenfeuer werk auf dem Maliefeld den Höhepunkt der Festlichkeiten bilden. Deutsche Himalajaexpcdition kehrt heim. Die deutsche Himalajaexpedition 1936, die aus den vier Mitgliedern Notar Bauer, Dr. Wien, Dr. Hepp und Adolf Göttner besteht, hat nunmehr ihre Tätigkeit beendet. Nach mehre ren prächtigen Erfolgen, darunter die Besteigung des 6891 Meter hohen Siniolchu, hat sie die Heimfahrt an getreten. Prinz Otto k. von Plakatonien. Aus einer Sitzung des Vereins Münchener Fasching wurde Münchens neuer Prinz Karneval 1937 feierlich von Ober bürgermeister Fiehler in sein närrisches Amt eingesetzt. Prinz Otto l. von Plakatonien — diesen seltsamen Namen hat er, weil er seines Zeichens Kunstmaler ist — nahm seine erste „Thronrede" zum Anlaß, seine Herrschergrund sätze, die unter der Losung „Frohsinn, Kunst und Humor" stehen, der Münchener Bevölkerung zu verkünden. Mehr noch als bisher soll ganz München im Zeichen des Karne vals stehen. Maske und Kostüm sollen wieder in ihre Rechte eingesetzt werden. Der Ünglücksschust beim Sverlingsschiesien. Beim Schießen auf Sperlinge im Dorfe Sipperhausen (Be zirk Kasselj traf ein Schuß aus einem Tesching den zwölf jährigen Schüler Ernst Lahmann in die Schläfe. Lah mann stürzte zusammen und starb, ehe ärztliche Hilfe mög lich war. Der unglückliche Schütze wurde in Schutzhaft genommen.. Fernflua Paris—Tokio mißglückt. Der französische Flieger Anhrö Iapy, der schon an dem verunglückten Wettflug Paris—Saigon teilgenommen hatte und sich jetzt auf einem Alleinftug von Paris nach Tokio befand, ist im Saburijamagrvirge auf der südjapanischen Insel Kyuschu abgestürzt und hat einen Beinbruch erlitten. Vorläufig werde ich ja auf dem Wasser schwimmen und bin außer Gefahr. Aber Rio de Janeiro soll ein heißes Pflaster sein. Doch Franklin wird schon Rat schaffen. Auf Wieder sehen! Joe Perkins." „Verdammt kritzelige Schrift," sagte Kardorff, als er diesen Brief gelesen hatte, der ihn ganz wirr machte. „Wie eine Kinderhandschrift." Nun ja, wenn eine Frau die Schrift verstellt und noch dazu in Eile ist, mag Labei schon eine „Kinderhandschrist" herauskommen. Aber davon ahnte Kardorff nichts. Er war ganz verstört. Sollte das möglich sein, was Perkins da behauptete? Die Dokumente falsch? Und Sascha auf dem Wege nach Brasilien? Verdammt! Wie hatte sie doch zum Abschied zu ihm gesagt? „Sie werden viel an mich denken! Oefter, als Ihnen lieb ist." Ah — sollte diese Frau wirklich so verderbt sein? Agen tin Franklins — und Agentin der DokumentendieLe? Spitzel auf beiden Seiten? Es wäre nicht das erstemal, daß solche Dinge vorkamen. Franklin hatte ihm wohl gelegentlich von solchen Fällen erzählt. Sie waren das große Risiko bei jedem politischen Geheimdienst aller Staaten, die mit ausländischen Agen ten arbeiten mußten. Man konnte sich schwer dagegen schützen. Aber daß Franklin sich hatte täuschen lasten — es war kaum anzunehmen. Wie schnell hatte die Nikolajewna Pinajeff aufgestö bert gehabt. Es war eigentlich verblüffend gewesen. Und es sprach dafür, daß Perkins recht hatte mit seiner An sicht, die Nikolajewna habe mit dem Gegner zusammenge arbeitet. Und wie war sie in den Besitz der Dokumente gekom men? Auch rätselhaft. Sie batte keine Erklärung dafür abgeben wollew (Fortsetzung auf der 4. Seiten