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WiWmfferNMa« Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da«Tagebla«'erscheint werktags nach« «Uhr B-zugivr monatl 2RM frei Hau», bei Postbestellung l,8v RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lv Rps Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u G-schäsirstell- Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Der Führer traf am Freitagvormittag aus der Ordensburg Vogelsang in der Eisel ein, um zum Höhe punkt und Abschluß der Tagung der 800 Gauamtsleiter aus allen Teilen des Reiches zu sprechen. In seiner Be gleitung befanden sich Reichsstatthalter General Ritter von Epp, Brigadesührer Schaub, Adjutant Ober führer Wiedemann und der Stellvertretende Presse chef der Neichsregierung, Standartenführer Berndt. Auf dem Bahnhof Köln-Süd, wo der Zug kurzen Aufenthalt hatte, waren Abordnungen aller Forma tionen der NSDAP, angetreten, die den Führer mit dem Badenweiler Marsch empfingen. Immer wieder trat der Führer in Köln und auf der ganzen Fahrt an das Fenster seines Wagens, um für die herzlichen Kundgebungen der Liebe und Verehrung zu danken. Die Arbeiter standen längs der Strecke vor ihren Betrieben, die Bahnarbeiter neben den Schienen, die Bauern und Büdner vor ihren Gehöften, die Schul kinder mit Hakenkreuzfähnchen in den Händen an den Bahnübergängen: sie alle jubelten und winkten ihrem Führer zu, als der Zug in langsamer Fahrt an ihnen vorüberfuhr. Im Braunkohlengebiei sah man die Berg arbeiter in ihrer Knappentracht mit den Grubenlämp chen in der Hand. Die Vereine des Reichskriegerbundes waren mit ihren Fahnen zur Stelle. Vielfach sah man auch die Bauern in ihren Feiertagstrachten, die sie an diesem Ehrentag des Grenzlandes angelegt hatten. So war der ganze Weg des Führers durch das Rheinland begleitet von einem unaufhörlichen, herzlich begeister- ten Jubel der Männer, Frauen und Kinder, des ganzen Volkes der deutschen Westmark. Auf dem Weg vom Bahnhof Gemünd bis zur nationalsozialistischen Ordensburg standen die Kampf formationen der Bewegung — die SA.-Männer der Brigade 71 Köln, die NSKK.-Männer aus Köln und Bonn und die SA.-Männer der Brigade 76 Aachen — Spalier. Hinter ihnen waren in dichten Reihen HI. und BDM., der Kyffhäuserbund, die Freiwilligen Feuer wehren des Eifellandes angetreten. Ueberall aber war von nah und fern das Eifelvolk herbeigeeilt, den Führer zu sehen und zu begrüßen. Auf dem Bahnhof Gemünd wurde der Führer von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, dem Stabschef der SA., Lutze, den Gauleitern Grohs und Terboven und dem Hauptdienststellenleiter Schmeer empfangen. Er schritt zunächst die Reihen der Reichskriegsopfer und das Spalier der SS.-Standarte „Germania", dann die aller NS.-Formationen ab. Das Städtchen Gemünd hatte ein prächtiges Fest kleid angelegt. Kein Haus ohne Grün und Fahnen, ohne Wimpclketten und Ginsterblumenbüsche, eine Aus schmückung, die um so überzeugender von der Liebe und Begeisterung der Bewohner spricht, wenn man berücksich tigt, daß es sich hier um das armeEifelland handelt. Tosender Jubel begleitete den Führer auf dem ganzen Wege. Es war eine wirkliche Triumphfahrt. Vor dem Wachhaus der Burg begrüßte der Führer die dort angetretenen Gauleiter, Gciuleiterstellvertreter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung und schritt dann, begleitet von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, die Front der 800 Gauamtsleiter ab, die in der Vorhalle der Burg angetreten waren. Nundgang durch die Burg Der Rundgang führte durch alle bereits fertig- gestellten baulichen Anlagen der eigentlichen Burg, die die Vogelsang genannte Eifelhöhe krönt. Ueber die endgül tige Gestaltung der Ordensburg Vogelsang unterrichtete sich der Führer an einem Modell, das anschaulich die Ver- wachsenheit mit diesem in seiner Eigenart so reizvollen Stückchen deutschen Grenzlandes zeigt. Während der Besichtigung der Ordensburg durch den Führer hatten die Gauamtsleiter im großen Vortrags saal der Ordensburg Platz genommen, um hier den Führer zu erwarten. Der Vortragssaal ist mit der gleichen Schlichtheit gestaltet, die das Kennzeichen der Ordensburg ist. Hinter dem Podium mit der Nedner- kanzel liegt die Kulthalle der Ordensburg, zu der ein Vorraum führt, dessen Wände zwischen schräg gestellten Fahnen der Bewegung die Namen „Horst Wessel" und „Schlag et er" tragen. Die eigentliche Kultballe liegt in dem 50 Meter hoben Turm der Ordens burg. Wte ein gewaltiger Dom streven die Wände empor. Der Vorhalle gegenüber steht eine überlebensgroße Plastik des deutschen Menschen, der sinnbildlich das „Hier" für den letzten Appell der am 9. November 1923 als erste Blut opfer der Bewegung vor der Feldherrnhalle in München Gemordeten spricht »Wir müssen Sie unter «ns haben^ Als der Führer die Halle betrat, empfing ihn tosen der Jubel der Gauamtsleiter. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley wies mit wenigen Worten auf Sinn und Zweck der Tagung der Gauamtsleiter hin. Er erinnerte an die Tagung aller Kreisleiter der NSDAP, im April d. I. auf der Ordensburg Crössins^e, die ein in jeder Hinsicht gelungener Versuch gewesen sei. Es sei immer wieder notwendig, daß die Partei ihre Führer aus allen Gauen zusammenhole, um einmal, aus dem Getriebe des Alltags herausgehoben, sich wieder gemeinsam auf die Grundkräste der Be- wegung zu besinnen, neuen Glauben, neue Stärke und neuen Mut wieder mit hinauszunehmen. Unter Jubel verwies Dr. Ley auf da^ Wort des Führers vom Reichsparteitag der Ehre: „Ich bin bei euch, und ihr seid bei mir." Zugleich dankte er dem Führer dafür, daß er dieser Tagung durch sein Kommen ihren Höhepunkt gegeben habe: „Wir müssen Sie unter uns haben! Das ist das Gewaltige und Große dieser Tagung, daß wir Sie hier aus dieser Burg, in diesem Saal allein für uns haben!" Minutenlang jubelten die Männer der Alten Garde aus allen Gauen dem Führer zu. Nach den Worten des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley sprach dann der Führer zu den Gauamts leitern. Er behandelte in seiner Rede grundsätzliche Ideen unserer Tage und gab von der Schwelle des dritten Jahr-. tausends deutscher Geschichte, in das der Nationalsozia lismus das deutsche Volk heute führt, einen Abriß der deutschen Geschichte der letzten beiden Jahrtausende. Die Worte des Führers wurden immer wieder von dem jubelnden Beifall seiner alten Mitkämpfer unterbrochen. Die allgemeine Begeisterung löste sich am Schluß der eineinhalbstündigen Rede in den spontan angestimmten Liedern der Nation. Der Führer verweilte noch längere Zeit im Kreise der Gauamtsleiter, der Angehörigen des laufenden Jahr gangs der Ordensburg Vogelsang und seiner Gauleiter, die ebenso wie einige Reichsleiter an der Schlußveran staltung teilnahmen. Der Führer trug sich dann in das Goldene Buch der Ordensburg Vogelsang ein und begab sich nach diesem ersten geschichtlichen Besuch der großen Schulungsburg der NSDAP, im Westen von Vogelsang im Kraftwagen zum Bahnhof Gemünd. Die Zahl der Menschen, die sich in dem kleinen Städtchen zusammengefunden hatten, um den Führer zu sehen und zu grüßen, hatte sich inzwischen noch erheblich vergrößert. Hunderte von Omnibussen und Autos, dazu eine Reihe von Sonderzügen hatten viele Tausende aus dem westlichen Grenzland herangeführt, die noch nie den Führer gesehen hatten. An der fünf Kilometer langen Straße von Vogelsang bis Gemünd stauten sich ebenfalls viele Tausende, die trotz der schneidenden Kälte aus gehalten halten. Im armen Eifelgebiet hat sich wie nir gends der Satz verwirklicht, daß des Volkes ärmster Sohn auch sein getreuester war. seiner Begleitung unter Führung des Staatssekretärs General der Flieger Milch zuerst die Anlagen und Ein richtungen der Luftkriegsakademie und der Lufttechnischen Akademie in Gatow, dann den Flughafen und den Flieger horst des Jagdgeschwaders Richthofen in Döberitz. Nach Rückkehr Staatssekretärs Schmidt nach Berlin führte Generaloberst Göring seinen Gast persönlich durch das Luftfahrtministerium und das Haus der Flieger. Der österreichische Staatssekretär für die auswärtigen Angelegenheiten Dr. Guido Schmidt hat, wie mitge teilt wird, während seines Aufenthalts als Gast der deut schen Reichsregierung in Berlin mit dem Reichsausten- ministcr Freiherrn von Neurath mehrfache politische Aussprachen gepflogen, bei denen alle aktuellen Probleme erörtert wurden. Es war dies nach dem Abschluß des Abkommens vom N. Juli d. I. die erste Gelegenheit zu einer allgemeinen politischen Unterredung, wobei insbesondere diejenigen Fragen politischer, wirtschaftlicher und kultureller Natur eingehend behandelt wurden, die die beiden Staaten ge meinsam angehen. Die Aussprache bewegte sich in freundschaftlichem Geiste und ergab in allen behandelten Fragen eine erfreuliche Uebereinstimmung der Auffassung. Es wurde vereinbart, daß der Ausbau der Handelsbeziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich alsbald in Angriff genommen werden solle, um den Umfang des gegenseitigen Handelsverkehrs beträchtlich zu erweitern, schließlich daß die diesbezüglichen Verhandlungen am 7. Dezember d. I. in Wien beginnen werden. Ebenso wurde die Frage der Finanzierung des Wintersportverkehrs nach Oesterreich von Mitte Dezember 1936 ab bereits jetzt in zufrieden stellender Weise bereinigt. Ferner wurden alle anderen Möglichkeiten der Fort entwicklung der zwischenstaatlichen Beziehungen gründ lich durchgesprochen und hierbei festgestellt, daß sich bei Wahrung der Grundsätze des Abkommens vom 11. Juli d. I. aus weitem Gebiet die Möglichkeit ersprießlicher Zu sammenarbeit ergibt. Beide Negierungen sind darüber einig, daß der mit dem Abkommen beschrittene Weg in Anbetracht und im Dienste des gemeinsamen Volkstums den Inter essen der beiden deutschen Staaten förderlich ist und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Friedens zu leisten vermag. AM» der HMMezWiW Das Ergebnis der deutsch-österreichischen Besprechungen. Ministerpräsident Generaloberst Göring empfing den österreichischen Staatssekretär Dr. Schmidt zu einer längeren Besprechung und gab anschließend zu Ehren des Gastes ein Frühstück, an dem neben den Mitgliedern der österreichischen Delegation der Gesandte Dr.-Jng. Tau- schitz mit den Herren der Berliner österreichischen Gesandt- schäft teilnahmen. Im Anschluß an das Frühstück be sichtigte der Staatssekretär Dr. Schmidt mit den Herren Oesterreichs Staatssekretär Dr. Schmidt beim Führer. Der Führer und Reichskanzler empfing den österreichischen Staatssekretär Dr. Schmidt zu einer etwa zweistündigen Aus sprache über schwebende politische Fragen. . (Heinrich Hoffmann — M.)