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Schwarzmeerhäfen Odessa und 'Nifola- jew für den zivilen Verkehr geschloffen worden sind. Passagieren einlaufender Schiffe wurde nicht gestattet, an Land zu gehen. Auf der Eisenbahn st recke Mos kau-Odessa wurde der Personenverkehr eingeschränkt. Personenzüge verkehren dort nur mit vielstündiger Ver spätung, da die Güterzüge mit Kriegsmate rial bevorzugt abgefertigt werden müssen. Der „Zentralrat der Gottlosen" hat die Einberufung eines „Weltkongresses der Gottlosen und Freidenker" für den 7. Februar 1937 nach Moskau beschlossen. Das Tagungsprogramm sieht u. a. die Gründung einer Gott loseninternationale unter Führung des Sowjetrussischen Gottlosenverbandes und die Organisierung einer syste matischen antireligiösen Propaganda in allen Ländern vor. Belgien sichert seine Grenzen Der neue Aufbau der Landesverteidigung Das Kernstück der neuen belgischen Militärvorlage ist die Neuregelung der aktiven Dienstzeit. Für dieInfan - terie und die Radfahrerabieilungen sind 18 Monate vorgesehen. Ferner soll das Milizkontingent, dessen Sollstärke 44 000 Mann beträgt, dessen Iststärke je doch kaum über 41 000 Mann hinausgeht, so erhöht Werden, daß der alljährliche Ausfall ausgeglichen wird. Die aktive Verteidigung soll sich vor allem auf die Rad fahrerkompanien und das Ardennenschützenkorps, die Ka vallerie, die Festungen Lüttich und Namur, die Infan terieregimente!, die Maschinengewehrbataillone, die Jn- fanterisbatterien und schließlich auch die Nachrichten- truppen stützen. Hierzu gehört auch die Luftabwehr- örganisation. Die Landesverteidigung soll so ge staltet werden, daß jede Macht, die versuchen würde, Bel gfe« zu überfallen, sich von vorherein darüber klar ist, daß die Verwirklichung dieser Absicht mehr_ Nachteile und Ge fahren als Vorteile mit sich bringen würde. England beiont Nichteinmischung. Rach mehr als dreimonatiger Sommerpause trat das englische Unterhaus am Donnerstagnachmittag zusam men. Außenminister Eden gab eine Erklärung über Spa nien und Englands Nichteinmischungspolitik ab. Das Ziel der britischen Regierung habe während der ganzen Zeit nicht darin bestanden, der einen oder der anderen Seite zu helfen. Sie habe vielmehr verhindern wollen, daß der Bürgerkrieg über die Grenzen Spaniens hinweggehe und ganz Europa in Mitleidenschaft ziehe. „Uns liegen nicht die geringsten Nachrichten vor, die geeignet wären, die sowjetischen Befchuldigungen zu stüt zen. Ebenso ist der Ausschuß nicht imstande gewesen, auch nur eine einzige der von Sowjetrußland gegen die portu giesische Regierung erhobenen Beschwerden als berechtigt anzuerkennen. Es liegt kein aus erster Hand stammendes Beweismaterial vor, daß die portugiesische Regierung das Abkommen bricht." Die britische Regierung könne der in der Londoner Presse zum Ausdruck gekommenen Haltung der Opposi tion nicht zustimmen. Keine einzige Regierung habe sich von dem Abkommen zurückgezogen. Alle seien weiterhin Mit glieder des Ausschusses, sogar Sowjetrußland, Die Opposition habe die französische und britische Re gierung aufgefordert, das Werk zu zerstören, an dem sie arbeiten. Die britische Negierung habe nicht die Absicht, sich zu einem solchen Schritt herzugeben. Die Tatsache, das; noch immer alle Völker dem Ausschuß angehörtcn» sei ein Beweis dafür, daß trotz der Schwierigkeiten die bisherige Politik richtig sei. Englische Lieferungen an Madrid. Ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums teilte im Unterhaus auf Antrag mit, daß im Monat Juli gemäß einer Bestellung der Madrider Regierung vom 21. No vember 1935 25 Maschinengewehre nach Spanien ausge führt worden seien. Außerdem seien Anfang August, aber vor dem Inkrafttreten des Nichtei nmi- s ch u ngs abkommens, sieben Verkehrsflugzeuge aus geführt worden. Dir Fütterung der Vögel. Solange einigermaßen milde Witterung herrscht, finden die kerbtiervertilgenden Vögel, die bei uns überwintern, über all Nahrung; sie holen Eier, Puppen, Larven aus den Ritzen und Fugen der Baumrinden heraus. Wenn aber alles dick ver schneit ist oder Eis und Rauhreif die Stämme und Zweige der Bäume überzieht, versiegt die Nahrungsquelle. Eine Meise kann nur 18 Stunden hungern, dann geht sie zugrunde. Des halb darf die Fütterung nicht erst nach starken Schneefällen einsetzen, sondern man beginnt damit bereits im Oktober, da mit sich die Meisen an die Futterstellen gewöhnen. Als Fut termittel sollen Hanf und in geringerer Menge auch Sonnen blumenkerne und Rindstalg verwendet werden. Fettfütterung sollte besonders bei sehr kaltem Wetter geboten werden, weil sie den Stoffwechsel beschleunigt und infolgedessen innerlich erwärmt. Bei der Fütterung muß jedoch Sparsamkeit walten, die richtige Durchführung der Fütterung äußert sich weder in der möglichst großen Zentnerzahl des für die Vögel im Win ter verbrauchten Futters, noch in der beträchtlichen Höhe der hierfür ausgeworfenen Geldmittel. 3m freien Wald genügt z. B. im allgemeinen eine Futterstelle für rund 100 Hektar Fläche vollständig, da ja nur eine sichere Zufluchtsstätte für die Zeit der höchsten Not geschaffen werden soll. In Gärten und Anlagen, wo sich auf engem Raum zahlreiche Meisen aufhalten, bedarf es einer etwas ausgiebigeren Fütterung. Es ist jedoch nicht notwendig, daß bei aneinander grenzenden Grundstücken jeder Besitzer eine Futterstelle unterhält. Im all gemeinen dürfen bei kleineren Gemeinden drei bis vier Futter kästen vollauf genügen. Durch den Gebrauch zweckmäßiger, Wetter- und schmarotzersicherer Futtergeräte tritt weiterhin eine erhebliche Ersparnis an Futtermitteln ein, da nicht mehr so viel verscheudert, von Spatzen gestohlen und durch Witterungs- einflüffe verdorben wird. Das offene Ausstreuen von Futter und das Aufstellen von offenen Futterhäuschen ist unzweck mäßig, da durch eine solche Fütterungsweise in der Haupt sache nur Spatzen angelockt werden, die unsere nützlichen kerb- tiervertiltzenden Meisen vertreiben. NmMscM GMinbk WM 2.vMssMeM Spanien-Debatte im englischen «Nierhaus Im englischen Unterhaus begann die mit großer Spannung erwartete Spanien-Debatte mit einer Regie rungserklärung, die Außenminister Eden verlas. Eden gab zunächst einen historischen Ueberblick über Vie Ereig nisse in Spanien und stellte dann in bezug auf die sowjet russischen Beschuldigungen gegen Deutschland, Italien und Portugal fest, daß der Ausschuß keine einzige der sowjet- russischen Beschuldigungen habe stützen können. Nach dieser Abfuhr für Moskau stellte Eden fest, daß die Neutralitätspolitik jetzt die einzige Politik sei, die von allen Regierungen Europas verfolgt werden könne. In der Debatte forderte zunächst ein Sprecher der Arbeiterpartei die Unterstützung der Madrider roten Machthaber. TMNM. SSE und Sviel. Handballgroßkampf. Tv. Grumbach 1. — Tv. Kessslsdvrf 1. Nach längerer Pause treffen die beiden Ortsrivalen wieder einmal aufeinander. Diesmal in Grumbach vorm. 10 Uhr. Das letzte Treffen beider Vereine endete 3:3 unentschieden. Wie wird dieses enden? Nach den bisherigen letzten Verbands spielen, die beide Mannschaften durchgefochten haben, ist Kes selsdorf als spielstärker anzusehen; denn Kesselsdvrf schlug Sie- benlchn und Loßnitz, Grumbach verlor gegen.diese beiden Mannschaften. Der Sieger ist keinesfalls vorauszusagen. Hof fentlich hat der Wettergott ein Einsehen und beschert uns schö nes Wetter, damit sich, zu diesem Großkampf recht viel Zu schauer einfinden, flebrigens ist das das letzte Pflichtspiel, was beide Vereine in der ersten Serie bestreiten. Rg. MWMt der LMilmerWst SM». Getreidewirtschaft. Die Ablieferungen in Brotgetreide haben sich nicht verstärkt. Mit dem Einsatz des Arbeitsdienstes zur Bergung der Hackfruchternte wird eine baldige Erleichte rung in der Versorgungslage erwartet, auch deshalb, weil mit Beginn des neuen Monats die monatlichen Aufschläge zum Fest preis wirksam werden. Futterweizea und Futtergerste weiter hin nur knapp anaeboten. Futterhafer gefragt; der dringendste Bedarf konnte befriedigt werden. Jnduftriegerste blieb ruhig, aber stetig. Auf dem Roggenmshl- und Weizenmehlmarkt Lage unverändert. Die Nachfrage nach Roggenkleie ist weiterhin stark. Weizenkleie ist in ziemlich ausreichenden Mengen vorhanden; auch hier entwickelte sich lebhaftes Geschäft. Die Oelkuchen-Zu- teilung der ersten Rate ist fast überall durchaefübrt worden; es besteht noch überall Nachfrage. Gute Mischfutter bleiben begehrt. 2n Kartoffelflocken zogen die Preise an, so daß die Käufer wieder zurückhaltender geworden sind, zumal die Kar toffelernte allgemein gut ausfällt. In zuckerhaltigen Futter mitteln zeigten Trockenschnitzel reges Geschäft. Vollwertige Zuckerschnitzel für Dezember-März bevorzugt. Vrehwirtschaft. Die Beschickung der Rindermärkte nimmt zu. Die Tiere sind als gut zu bezeichnen. Auch aus den Kälber märkten erfuhr der Auftrieb eine merkliche Besserung. Auf den Schafmärkten blieb bei langsamem Geschäftsgang und teilweise nachgebenden Preisen größerer Ueberstand. Die Auftriebe zu den Schweinemärkten veränderten sich nicht. Milchwirtschaft. Die Milchliekeruna änderte sich nickt, auch nicht der Frischmilchabsatz, während sich der Rahmabsatz ver minderte. Die Buttererzeugung in den sächsischen Molkereien blieb unverändert. Am Käsemarkt hielt die starke Nachfrage nach allen Käsesorten bei gleichen Preisen an. Kartofselwirtschaft. Das Angebot in Speisekartoffeln über wiegt weiter die Nachfrage; die an die Verteiler gelieferten Mengen können nicht untergebracht werben, wett in den Groß städten die Versorgung fast ausschließlich durch den Kartoffel erzeuger erfolgt. 2n Futterkartoffeln gleichen sich Angebot und Nachfrage aus. Fabrikkartoffeln geschäftslos. Eierwirtschast. Die Zufuhren verringerten sich etwas. Jr- gendwelche Mangelerscheinungen in Verbraucherkreisen konnten nicht festgestellt werden. Garten- und Wcinbauwirtschaft. Das Angebot von guten Tafeläpfeln und Birnen ging weiter zurück. Pflaumen wurden nur noch in kleinen Posten angeboten. Ausländischer Wein sehr reichlich angeboten. Der Absatz in Nüssen entwickelte sich gut — Die Anführen von Kopfkohl erfolgen weiter sehr reich lich bei schleppendem Absatz. Ende der Woche stiegen die Lie ferungen von Blumenkohl aus Zittau, Erfurt und Rheinland stark. Anfang der Woche fehlte Rosenkohl, Ende der Woche deckten die Anfuhren den Bedarf. Spinat sehr gesucht. Euter Sellerie konnte glatt untergebracht werden. Das Geschäft in anderen Wurzelgemüsen läuft sehr langsam. Die Restposten deutscher Freitand-Tomateu konnten nur langsam untergevracht werden. Die erste Boxweltmeisterschast in Deutschland. Links der deutsche Halbschwergewichtsmeister Adolf Witt- Kiel, gegen den am Donnerstag der Belgier Gustave Rothi (rechts) seinen Meistertitel verteidigen Mußte. (Schirner M.) — Aenven zu Dresden. Am Sonnabend und Sonntag beendet der Dresdner Renn verein mit einem sehr beachtlichen Programm seine diesjährigem Veranstaltungen. Eine der wertvollsten Prüfungen, der Sachsenpreis mit einer Preishöhe von elf Mille vereint am, Refvrmationsfest zum letzten Mal alles, was an Klaffe noch auf den Beinen ist am 2200-Meter-Start. Nur ein einziger Dreijähriger, nämlich der Mülhens'sche Reichsfürst, wagt dem Kampf gegen ältere Pferde wie Goldtaler, Ebro, Blinzen^ Glaukos, Elanus usw. Nicht minder interessant ist die Hauptveranstaltung amj Sonntag. Hier ist es der Steherausgleich über 2950 Meter, der bereits Tradition besitzt und eine vorzügliche Besetzung; ausweist. Auch die übrigen Rennen an beiden Tagen können; sich dank ihrer guten Besetzung sehen lassen, so daß ein sparte sicher Erfolg nicht schwer vorauszusagen ist. flnsere Vvraussagen: Sonnabend (Reformationsfest), 31. Oktober, nachm. 1 Mr. i 1. Rennen: Blason — Bauerntreue. 2. Rennen: Narcisse — Stall Mülhens. 3. Rennen: Marsch-Marsch — Freibries. 4. Rennen: Ica — Levnatus. 5. Rennen: Reichsfürst — Elanus. 6. Rennen: Baste — Kanzlist. 7. Rennen: Rollwenzel — Rin-tm-tin. Sonntag, den 1. November, nachm. 1 Ahr. 1. Rennen: Notgeld — Fechter. 2. Rennen: Egmont — Zentaur. 3- Rennern Peking — Xenia. 4. Rennern (Elpis)-Mimicry —Pyramide. 5. Rennen: Taifun — Scävola. 6. Rennen: Elpis — Lord Tullus. 7. Rennen: Ceuraß — Chartreuse. Ztr. Sviewlan der Dresdner Theater« 31. Oktober bis 2. November 1936. Opernhaus. Sonnabend (Reformationssest) 20 Ahn D« Evangelimann (NSKG. 11401—11500, 13751-16800, 20401 bis 20450); Sonntag (1.) 20 Khr: Madame Butterfly (96M bis 9800, 15201—15250); Montag 30 Uhr: Susannes Ge heimnis, Tanzabend. Schauspielhaus. Sonnabend (Refvrmationsfest) 19.30 ührt Wilhem Teil; Sonntag (1.) 19.30 flhr: Die vier Gesellen (NSKG. 7001—7400, 16401—10450; Montag 20 Uhr: Wal lensteins Tod (1501—1700, 15451—15500 und Nachholerit Komödierchaus. Sonnabend (Reformationssest) 20.15 UhrL Gastspiel Maria Paudler mit dem Ensemble der Berliner „Komödie" in Mary und Lisa; Sonntag (1.) vorm. 11.15 Uhr: Tanzmatinee Dore Hoyer (Neue Tänze); 16 Uhr: Besuch mw Mitternacht; 20.15 Uhr: Gastspiel Maria Paudler: Mary und« Lisa; Montag 20.15 Uhr: Gastspiel Maria Paudler: Mary» und Lisa. Central-Theater. Täglich 20 Uhr, sonntags auch 153» Uhr: Ball der Nationen (Ausstattungs-Operette) v. P. Beyer und H. Hentschke. — Die Metropol-DokaWen Margot Syms und Michael. Thymians-Thalia-Theater. Täglich 20.15 Uhr, sonntags auch 16 Uhr: 8 Knall-Bonbons. Albert-Theater. Geschloffen. Vörle. Omchel. WirMM« Amtliche Berliner Notierungen vom 29. Oktober (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Die Börse lag heute allgemein fest. Besonders betroffen davon waren die Werte von den Ge sellschaften, die für die Durchführung des Vierjahresplanes in Frage kommen. Das Geschäft war reger als an den Vortagen. Am Markt der festverzinslichen Werte war Alt besitz behauptet, während Umschuldungsanleihe leicht nachgab. Die Lage am Geldmarkt war kaum ver ändert. Blankotagesgeld notierte ledoch 3 bis 3,25 Prozent, Privatdiskont wurde aus 3 Prozent erhöht Berliner Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 8,691 (0,695); Belgien 41,93 (42,01); Dänemark 54,34 (54,44); Danzig 47,04 (47,14); England 12,17 (12,20); Frankreich 11,58 (11,60);. Griechenland 2,353 (2,357); Holland 134,62 (134,88): Italien 13,09 (13,11); Norwegen 61,16 (61,28); Oesterreich 48,95 (49,05); Pylen 47,04 (47,14); Rumänien 2,483 (2,492); Schweden 62,75 (62,87); Schweiz 57,17 (57,29); Spanien 22,73 (22,77); Tschechoslowakei 8,771 (8,789); Türkei 1.973 (1,982); Vereinigte Staaten von Amerika 2,489 (2,493). -veruner Magervteymarn. (Amtlicher Marktbericht vom Magerbrehhof ,n Bertin-Friedrichsfelde.) Rindermarkt. Ans- trieb: 325 Rinder, darunter 282 Milchkühe, 43 Stück Jungvieh. 71 Kalber. Verlauf: ruhig bei wenig veränderten Preisen. ES tvurden gezahlt: Milchkühe und hochtragende Kühe je nach Qualität 270—490 Mark, ausgesuchte Kühe und Kälber über Notiz; tragende Färsen je nach Qualität 270—420 Mark, aus- suchte Färsen über Notiz; Jungvieh zur Mast je nach Quali- tat 36—39. — Pferdemarkt. Auftrieb: 245 Pferde. ArbeitS- (Preise je nach Qualität): 1. Klasse 1050 b'Z E Mark, 2 Klasse 700 bis 1050 Mark, 3. Klaffe 350 bis 650 Mark; SchlachWerde 100-250 Mark. Verlauf: tauaiames GejchaK.