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Resse Frechheit Moskaus Französische Häfen für die russische Flotte verlangt — Telephongespräch zwischen Delvos und Eden Wie die französische Zeitung „Echo de Paris" berichtet, hat der französische Außenminister Delvos noch vor seiner Rückkehr nach Paris von Biarritz aus ein langes Telephougespräch mit dem britischen Außenminister Eden geführt, das sich auf die von Frankreich und Eng land gemeinsam einzunehmcnde Haltung gegenüber dem russischen Vorgehen im Nichteinmischungspakt bezog. Die Ruffen hätten an Frankreich die Forderung gestellt, die französischen Häfen für die sowjet- rnssische Kriegs- und Handelsflotte zur Verfügung zu stellen. Der französische Außenminister betrachte diese Forde rung als völlig unannehmbar, da der französisch-sowjet russische Pakt mit der spanischen Frage nicht das mindeste zu tun habe. In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß die radikalsoziale „DepSche de Toulouse", das angesehenste politische Provinzblatt Frankreichs, das sich im Besitze des früheren Ministerpräsidenten Sarraut und seines Bruders befindet, in größter Aufmachung eine Erklärung bringt, in der gegen das Aufinnen der Moskauer Regierung scharf Front gemacht wird. Es gebe hier nur eine klare Antwort. Frankreich habe mit Sowjetrußland einen Pakt abgeschlossen, um den Frieden zu festigen, aber nicht, um das Zeitalter der Kreuzzüge Wiederaufleben zu lassen. Dies müsse man in Moskau gut verstehen. Sowjets liefern GMomken für Madrid Das „Echo de Paris" will aus gut unterrichteter Quelle erfahren haberr, daß die spanischen Kommunisten und Anarchisten bei der Verteidigung von Madrid Gas bomben anwenden würden. Sowjetrutzland habe in den letzten Wochen in den Häfen von Alicante und Barcelona zahlreiche Chemi kalien ausgeschifft, die zur Herstellung dieser Bomben dienen. Der größte TM der Bomben und Handgranaten werde in der chemischen Fabrik von San Andres bei Barcelona hergestellt. ZunMnanWen merriern in Madrid Nach einer Mitteilung des Senders La Cornna haben „Junganarchisten" in einem Madrider Licht spielhaus eine Versammlung abgehalten. Sämtliche Redner griffen den sogenannten „Regierungschef" Caballero sowie den Präsidenten des roten Spanien, Azana, scharf an und forderten die Bildung einer neuen „Regierung", in der die Anarchisten ausreichend vertreten seien. (!) Falls diesem Wunsche nicht stattgegeben werde, würden sich die „Jung anarchisten" weigern, an die Front zu gehen. (!) MMs aus Mee Welt. Eine schwarze Katze als Lebensretterin. Der Besitzer einer schwarzen Katze in einer englischen Ortschaft wurde nachts dadurch wach, daß ihm die Bettdecke weg- gezogen wurde und seine Katze ihn kratzte. Sehr schnell mußte er bemerken, daß in der Wohnung ein Feuer aus gebrochen war, das schon erheblich um sich gegriffen hatte. Der Mann war aber so rechtzeitig geweckt, daß er die übrigen Familienmitglieder und die Nachbarn benach richtigen konnte. Kaum hatten die zwölf Personen die Wohnung verlassen, da stürzte die Decke ein. Journalistin flog um die Welt. Die amerikanische Journalistin Kilgallen ist auf ihrem Fluge um die Welt mit normalen Verkehrsmitteln nach glücklicher Ueberquerung des Stillen Ozeans mit dem Flugboot „China Clipper" in der Bucht von San Franzisko gelandet. Sie legte dann die letzte Etappe ihres Weltfluges quer über den amerikanischen Kontinent nach New Bork im Flugzeug zurück. Der Krakatau wieder in Tätigkeit. Der Krakatau, der größte Vulkan Niederländisch-Jndiens in der Sunda- straße zwischen Sumatra und Java, steht zur Zeit wieder im Zeichen gesteigerter Tätigkeit. Seit dem 13. Oktober sind Eruptionen bis zu 300 Meter Höhe verzeichnet worden. Der Vulkanologische Dienst hat Beamte an die Westküste von Bantam entsandt, um die weitere Entwicklung der Tätigkeit des Krakatau beobachten z« lassen. WWII^ Rationaler Zpartag Moder NeuLeMiehe Siedlung mit kraMtrom. Einen reichhaltigen Einblick in die neuzeitliche Sied- lung von Stamm- und Heimarbeitern unter Verwendung des elektrischen Stromes als Licht- und Kraftquelle wurde zahlreichen Pressevertretern ermöglicht durch eine Besich tigung von Siedlungen in Siegmar-Schönau und Crot« tendorf unterm Fichtelberg. In die Siedlungshäuser sind hauptsächlich durch Kraftstrom geheizte Herde eingebaut worden, die infolge tragbarer Gestehungskosten und Grunv- gebührenrechnung dem Siedler keine Verteuerung verur sachen, wie allgemein angenommen wird. Im Gegenteil, die augenfällige Sauberkeit und die bedeu tend einfache Bedienung, durch die die Haus frau nicht an den Herd gefesselt wird, und der verbil ligte Koch ström, werden von vielen Hausfrauen begrüßt werden. Backen, Kochen, Braten, Einwecken usw. können ohne große Mühewaltung erledigt werden. Hinzu kommt noch der durch die sparsame Wärmehaltung im ab geschlossenen Heizraum vermiedene Verlust von Nährwer ten infolge sonst üblicher Verdampfung; die meist als Auf enthaltsraum in den Siedlungen eingerichteten Küchen blei ben dampf- und fast geruchsfrei. In einem Siedlungsheim in Siegmar-Schönau wurde eine Kost probe eines Fischgerichtes gegeben, das, in einem elektri schen Herd zugerichtet, den besten Beweis für das einwand freie Arbeiten des Herdes und nicht zu vergessen seiner Zubereiterin, gab. In dem Heim einer kinderreichen Heim- arbeiterfamilie in Crottendorf kosteten die Pressevertreter und die Vertreter der Kreishauptmannschaft und der SA. einen Riesenapfelstrudel, im Elektroherd gebacken, der eben falls prächtig schmeckte. Alle Siedlerfrauen erklärten, daß sie durch den Elektroherd in ihrer Hausarbeit stark ent lastet würden, besonders stark die Hausfrauen, die durch Heimarbeit für die Erhaltung der Familie beitragen müfsen. In den Vorträgen der Vertreter der Kreishaupt mannschaft Chemnitz und der AG. Sächsische Werke wurde darauf hingewiesen, daß in dem industriereichen und dicht bevölkerten Gau Sachsen die Stamm- und Heimarbeiter siedlung nach nationalsozialistischen Grundsätzen, also möglichst in gesunder Lage und in der Nähe der großen Werke, in denen die Siedler arbeiten, um diesen Zeit- und Geldverlust für An- und Abfahrt zur Arbeitsstelle und zum Heim zu ersparen, in den nächsten Jahren stark vor- angetrieven werde. Nach den Ausführungen des Baurats Neidhardt von der Kreishauptmannschaft Chemnitz entfal len von den 30 000 für Sachs?» geplanten Siedlungen und Eigenheimen etwa 10 000 auf den Bezirk Chem nitz, weil dieser die größte Wohndichte aufweise (496 Ein wohner auf das Quadratkilometer gegen 346 im Gau Sach sen und 140 im Reich). Die einzelnen Siedlungen würden zu einer Gemeinschaftssiedlung zusammengesetzt werden. Ingenieur Sorge von der SELG. teilte mit, daß in Sach sen 38 vollelektrische Siedlungen mit 1461 Wohnungen und 1461 elektrischen Herden vorhanden seien. Wie stark sich gerade in Siedlerkreisen und kleinen Haushaltungen die Kenntnis von den volkswirtschaftlichen Vorzügen der Ver wendung elektrischer Herde immer mehr verbreitet, geht aus folgenden Zahlen hervor: Die SELG. (Sächsische Elektrizitäts-Lieferungs-Ge sellschaft AG.) versorgt ungefähr 130 000 Kleinabnehmer, von denen annähernd 10 000 elektrisch kochen; entweder auf Zweiplatten-Tischherden oder aus Vollherden, die zum Teil fogar automatisch ein- und ausgeschaltet wer den, so daß sich die Haussrauen überhaupt nicht um das angesetzte Essen kümmern brauchen. Von diesen beinahe 10 000 Haushaltungen entfallen mehr als 8000 auf Werk tätige, Angestellte, Beamte. Ladeninhaber usw., also auf Volksgenossen mit kleinem Einkommen. Ver Ve>uH der Motorenwerke der DKW.-Werke in Zschopau zeigte die fortschreitende Verwendung des elek trischen Stromes in der Industrie, vor allem beim Härte- Verfahren mit Hitzegraden bis zu SOO, während in dem Werk der Deutschen Kühl- und Kraftmaschinen-G.m.b.H. in Scharfenstein im Erzgebirge die Erzeugung von Kälte durch den elektrischen Strom bei der Herstellung von Kühl schränken usw. bewundert werden konnte. Die Verwendung der elektrischen Kühlanlagen kommt besonders den Nah rungsmittelhaltern und den Hausfrauen zugute, weil sie damit den Verderb verhindern und ihre Geschäfts- und Haushaltkasse vor empfindlichem Schaden bewahren. — Einen sehr sauberen Eindruck machte eine Bäckerei in Ehrenfriedersdorf mit einem elektrischen Backofen, der seit sechs Jahren ohne jede Erneuerung zur vollen Zufrieden heit des Meisters arbeitet und manche hundert Mark Er sparnis einbrachte. MS Meeer Heimat. Wilsdruff, am 27. Oktober 1966. Spruch -es Tages Ein Volk, das seine Wiedergeburt nicht feiert, ver nichtet sich selbst in der Geschichte und will keine Erinnerung seiner Großtaten. Es hat vergeblich gelebt, wenn es nichts zur Anerkennung an die Enkel überliefert. Friedrich Ludwig Jah«. ZuKiläen und Gedenktage 28. Oktober 1852 Der völkische Schriftsteller Theodor Fritsch geboren. 1916 Der Fliegerhauptmann Oswald Boelcke an der West front gefallen. 1922 Mussolini übernimmt die italienische Regierung. Sonne und Mond 28. Oktober: S.-A. 6.48, S.-U. 16.39; M.-A. 18.20, M.-R. 4.15 Oer Tauiropfen An einem Grashalm hing er ganz klar und durchsichtig wie blankes Glas. Die kleine Welt rings um ihn herum spiegelte sich in ihm, und als die Sonne höher stieg, war ein goldenes Funkeln darin und ein immer wechselndes Farbensprühen. Da wurde er unbändig stolz und hoch mütig und sah mit Verachtung auf seine Umgebung herab. Aber ehe er sich versah, kam ein Wind auf und die Sonne wurde wärmer und wärmer. Immer mehr schrumpfte der Tautropfen zusammen und wurde endlich so klein, daß man ihn kaum noch sah. Bald war er ganz und gar ver schwunden. Wirklich verschwunden? Nein, nur umgewandelt, um aufzusteigen und mit vielen Millionen und Milliarden an derer Tautropfen sich zusammenzufinden zur Gemeinschaft einer Wolke. Und als diese Wolke recht groß und dunkel geworden war, erschloß sie sich zu einem milden Regen, der niederging auf die dürstende Erde und sie erquickte. In diesem Augenblick wurde der kleine Tautropfen mit seinen vielen Geschwistern zum Segen. Es gibt auch unter uns noch Menschen, die sich ab sondern und hochmütig auf ihre Umgebung herabsehen. Sie spiegeln sich im Glanz ihrer Schätze und ihrer Stel lung, spreizen sich wie Pfaue und pfeifen auf die Gemein schaft. Was sind sie denn schon in ihrem Dünkel? Nichts, gar nichts! Erst in dem Augenblick, da sie im Volke, in der Gemeinschaft aufgehen, nachdem sie ganz klein und be scheiden geworden sind, können sie zum Segen werden. Der einzelne ist nichts, das Volk ist alles! Was der einzelne auch immer sein und haben mag, er hat es nur durch die Gemeinschaft und ist es nur Lurch die Gemeinschaft ge worden. Sie ist es, die ihn trägt und erhält. Ohne sie ist er nichts, gar nichts! Einwohner von Wilsdruff Stadt und Land! Haltet euch für die große Kundgebung am 29. Oktober bereit! An nicht zu überbietender Grausamkeit und Brutalität wütet der Bolsche wismus in Spanien. Mit allen Mitteln sucht er sein Tätigkeits feld auch in andere Länder zu verlegen, um das allgemeine Chaos heraufzubeschwören. Die NSDAP, hat sich die Auf gabe gestellt, das deutsche Volk über den Kampf gegen den Weltfeind Nr. 1 — dem Bolschewismus — auf allen Gebieten restlos aufzuklären. Keiner sollte sich die Gelegenheit entgehen lasten, aus berufenem Munde zu hören, was überhaupt gespielt wird. Am Donnerstag 20 Uhr wird im „Adler" ein bewährter alter Kämpfer und Mitarbeiter des Führers und gleichzeitig be rufener Redner, Staatsminister a. D- Reichsredner Heinz Spangemacher-Hannover, den E-nwohnern von Stadt und Land das sagen, was jeder über das politische Gebiet wis sen muß. Deshalb ist der Besuch der Kundgebung selbstver ständliche Pflicht! Deutsche Arbeitsfront. Mit gemeinsamem Gesänge wurde die für gestern abend nach der Dienststelle einberufene Gesamt» amtswaltevsitzung eröffnet. Nach den Mitteilungen verschiedener Amtswalter händigte der Ortsobmann einige Ausweise aus und wies auf die nach sozialen Gesichtspunkten neugestaffelten Bei» träge und auf die geregelte Beitragszahlung der Angehörigen des Reichsnährstandes hin. Weiter kam er auf die Woche des deutschen Buches zu sprechen und warnte vor wilden Händlern, die jetzt wieder einmal in Häusern und Betrieben austreten. Die Teilnahme an dem für Mittwoch abend nach der gemeinschaft lich angchörten Rede des Ministerpräsidenten Göring geplanten Propagandamarsche und an der am Donnerstag folgenden Großkundgebung wurde als Pflicht bezeichnet. Dank wurde allen Sammlern gezollt, die die Sammlung der DAF. für das Winterhilfswerk zu dem hocherfreulichen Erfolge brachten. Nach Hinweisen auf den Kampf gegen Verderb und die Sammlung von Altwaren ging der Ortsobmann in großen Zügen auf die Gauarbeitstagung in Chemnitz ein und überbrachte allen Amts waltern den Dank des Reichsvrganisationsleiters Dr. Ley für die im letzten Bahre geleistete gewaltige Arbeit. Auch die korporativ Angeschlostenen sollen das DAF.» Zeichen tragen! Millionen deutscher Volksgenossen sind der Deut schen Arbeitsfront nicht als Einzelmitglieder, sondern korpo rativ angeschlossen, nämlich durch ihre berufsständische Organi- sation, wie etwa die Reichskulturkammer. Es war nun die Zweifelsfrage entstanden, ob auch diese Schäftenden das Ab zeichen der Organisation der Schaffenden tragen können. Wie das Zentralbüro der DAF. mitteilt, ist es der Wunsch des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley, daß auch von diesen Mit gliedern das DAF.-Abzeichen getragen wird. Politische Leiter und alle Erwachsenen-Gliederungen ein schließlich HI. und BDM. hören Mittwoch abend 20 Uhr im Saale des Adler gemeinsam die grundlegende Rede des Mi nisterpräsidenten Pg. Göring über den Bierjahresplan. An schließend Propagandamarsch. Nach Beendigung desselben hal ten die Zellen 1, 2, 3, 4 und 6 noch die angekündigten Zellen sitzungen mit Pol. Leiter, DAF., NSV., Frauenschaft und allen Helfern im Parteiheim. * Führerveränderung und Teilung der HI.-Eesolgschaft 16/208 (Wilsdruff). Auf Anordnung des Führers des Bannes 208, Unterbannführer Henkel, wurde am 18. Oktober die Gefolgschaft 16 geteilt. Die Teilung machte sich notwendig, da der Eefolgschaftssührer ein so großes Gebiet (die Gefolgschaft 16 umfaßte das Gebiet eines Unterbannes) nicht bearbeiten konnte. Die Gefolgschaft wurde in die Gefolgschaften 16 und 18/208 geteilt. Der bisherige Führer der Gefolgschaft 16, Scharführer Geißler, der beruflich in Gauernitz tätig ist, ist mit der Führung der ^Gefolgschaft 18 beauftragt, während der bisherige Führer der Schar 1, Kameradschaftsführer Hänsel, die Gefolgschaft 16 übernahm. Die Stelle des Führers der Schar 1 wurde mit HI. Pritzke neu besetzt. Die Gefolgschaft 16'208 hat jetzt eine Stärke von 122 Jungen und gliedert sich in vier Scharen und elf Kameradschaften. Der Standort der Gefolg schaft ist Wilsdruff, für die Scharen 1 und 2 ebenfalls, wäh rend für Schar 3 Grumbach und Schar 4 Helbigsdorf der zu ständige Standort ist. Dienstplan. Mittwoch, 28. Oktober: Stellen 19.15 Uhr HI.-Heim zum Ge- meinschastsempfang und Propagandamarsch. Donnerstag, 29. Oktober: Stellen 19.40 Uhr HI.-Heim zur Versammlung. Mittwoch, 4. November: Schardienst 20 Uhr; Ende 21.30 Uhr. Laut Anordnung des Gebietes ist ab sofort Winterdienst anzug zu tragen, schwarze Hose. Der Führer der Ges. 16/208.