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MsdmfferTageblatt alle anderen S'ände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laui ausliegendcr Preisliste Nr 6— Zt?-er-Gebühr:M Rpig — VorgejchN«» bene Erscheinungsiage unk Platzwünjche werden nach Möglichketi berücksichtig! — Anzetgen-Annah m « bi« vormittags IV Uhr . . .. Für die Richtigkeil de, durch Fernru! übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 letten Anz-lq-n überneh. men wir keine Gewähr — Bei Konkurs uni Zwangsvergleich erlisch« jeder Anspruch auk Nachlaß Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft Meißen und des Stadt- rats 5» Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und D-S „WilSdrufser Tageblatt' erschein« Werktag» nachm «Uhr Bezugrpr. monatt 2RM sie« Hau», bei Poftbestestnng l,8ü RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lv Rps Alle Postanstatten. Postboten, unsere Austräger u Geschättsstelle »ehmen zu leder Zett Be» . ,, ... .. .. . ftellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff U. Umgegend sonstiger BeirtrbSstSruw gen besteht kein Anspruch aul Lieferung der Zet- tuns oder Kürzung d-S Bezugspreise« Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolg, nur, wenn Rückporto beiltcg« Nr. 252 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 27. Oktober t996 Bemerkungen zum Tage Die Kunst des Lesens Bei der Eröffnung der Woche des Deutschen Buches in Weimar hat Reichsminister Dr. Goebbels ein ein drucksvolles Bekenntnis zum deutschen Buch abgelegt. Man muß die Worte, die Dr. Goebbels zum deutschen Volke gesprochen hat, unterstreichen, besonders seine Aus führungen, daß das Buch billiger werden müsse, damit gute Bücher für jeden Volksgenossen erschwinglich werden. Denn es gibt keine geistige Volksgemeinschaft ohne das Buch. Wenn man aber Bücher liest, so genügt es nicht, daß man dies oberflächlich tut. Man mutz auch versuchen, den Sinn, der hinter dem Geschriebenen oder Gedruckten liegt, verstehen zu lernen. Was viele von uns noch lernen müssen, das ist die K u n st d e s L e s e n s. Die Bücher, für die es sich zu werben lohnt, sollen mit gutem Willen gelesen werden. Mit dem guten Willen, die wahre Meinung des Verfassers zu verstehen. Sicher ist das um so schwerer, je wertvoller das Buch ist. Sicher wird dann jedoch dem Leser das Buch um so lieber werden, je ernst hafter er um den geistigen Gehalt des vieldeutigen Buches hat ringen müssen. Der Leser soll sich auch nicht Vom Weiterlesen abschrecken lassen, wenn das Buch ihm vielleicht Neue, bisher unbekannte Gedanken vermittelt. Je mehr jemand den echten Sinn eines Buches zu er fassen vermag, um so mehr Freude wird er an ihm haben. Wer aber so liest, der wird auch zu einer Auswahl von Büchern kommen, die er wirklich seine guten Freunde »ennen kann. Gemeinsame Friedensarbeit Nach der Rückkehr des italienischen Außenministers Graf Ciano nach Rom wird das Ausland sich in er giebigem Maße mit den deutsch-italienischen Besprechun gen befassen, die in Berlin und Berchtesgaden statt- gefunden haben. Die Vereinbarung zwischen Berlin und Rom zu gemeinsamer Friedensarbeit stellt den ruhenden Hol in den Verwicklungen der europäischen Politik dar. die nm so verwickelter geworden ist, als die bezahlten Agenten Moskaus Unruhe über Unruhe in diese euro päische Politik hineingebracht haben. Das Ausland sollte an den deutsch-italienischen Besprechungen nicht allzusehr mit bösem Willen herumdeuteln, wie es gewisse Hetz cliquen in der ausländischen Presse zu tun versuchen. Das politische Ziel, das sich Deutschland und Italien gestellt haben, ist so einfach und klar: DerFriedeE uropas. Deutschland hat es als seine europäische friedenspolitische Mission erkannt, den völkerbedrohenden unterirdischen Wühlereien der Komintern in den Arm zu fallen. Die nationalsozialistische Realpolitik Deutschlands errichtet gegen diese Gefahr einen Damm, über den die Geschichte einst das Urteil fällen wird. Wi§ sich das übrige Europa zu den deutsch-italienischen Vereinbarungen stellen wird, das wird die Zeit lehren. Man kann jedoch Wohl sagen, daß Moskau für England auch erledigt ist, nachdem es seine schwere Schlappe im Londoner Nichteinmischungsausfchuß erlitten hat. Einen völligen Wandel auf dem europäischen Festland, auch der englischen Einstellung zu diesen Dingen, kann der Gang der kommenden Ereignisse bringen. Es sind die Anzeichen dafür vorhanden, daß sich eine euro päische Front gegen die Machenschaften Sowjetruß- tands langsam heranbildet. Daher ist auch die starke Be unruhigung in französischen Regierungskreifen zu ver stehen. Die französische Presse spricht davon, daß die Deutschen sich als „sehr geschickte Spieler" erwiesen hätten und daß die deutsche Politik mit der amtlichen Anerken nung des Italienischen Kaiserreiches Aethiopien ein Meisterstück geleistet habe. Noch versuchen die französischen diplomatischen Kreise, eine gewisse Kaltblütigkeit zur Schau zu tragen. Aber es mehren sich schon die französi schen Stimmen, die die Handlungsweise Rußlands in Loudon als verdächtig, provozierend und verbrecherisch be zeichnen. Es sehe so aus, als ob Stalin den Krieg wolle. Dagegen stehen jetzt in Frankreich starke Kräfte auf, die einen für den Triumph der III. Internationale unternommenen Krieg unter keinen Umständen mitmachen wollen. Das Bekenntnis Deutschlands und Italiens zu gemeinsamer Friedensarbeit Hai schließlich auch nicht seinen Eindruck in Paris verfehlt. Man muß im Völker leben die Dinge so sehen, wie sie sind. Es ist begrüßens wert, daß gerade zur rechten Zeit in einem verwirrten und an manchen Orten durch Anarchie bedrohten Europa ein stabilisierender Einfluß von den Mächten der Ordnung ausgehen kann, z« denen Deutschland und Italien sich ge meinsam rechnen dürfen. Ministerpräsident Görin^ spricht WM Bierjahresplan Mittwoch abend 20 Uhr: Uebertragung auf alle deutschen Sender. Ministerpräsident Generaloberst Göring wird am Mittwoch, dem 28. Oktober, 2V Uhr im Berliner Sport palast über den Vierjahresplan sprechen. Die Rede des Ministerpräsidenten wird ab 20 Uhr aus alle deut sche« Sender übertragen. FeittliWeMWderMMWMWM Aus dem Flughafen in Berlin-Tempelhof trafen am Montagabend die Ozeanfliegee der Lufthansa ein, die nach monatelanger erfolgreicher Arbeit im Nord- atlantil die Voraussetzungen für einen Transatlantikver- kehr mit den Vereinigten Staaten geprüft haben. Ihre Begrüßung gestaltete sich sehr feierlich. Pünktlich zur festgesetzten Zeit erschien die Sonder maschine der Deutschen Lufthansa von Travemünde kommend über dem Platz. Rach einer Ehrenrunde über den begeistert winkenden Menschen setzte die „3u 52" auf das Rollfeld auf. Die Treppe wurde herangebracht, die Tür ging auf, und in diesem Moment brach lauter Jubel los. Mit lachenden Gesichtern, in denen die Freude über diesen überraschend herzlichen Empfang zu lesen war, sprangen die Ozeanflieger heraus, die 33 000 Kilometer bei Sturm und Nebel geflogen waren. Staatssekretär General der Flieger Milch, Staats kommissar Dr. Lippert und Geheimrat Staatsrat v. Stauß als Aufsichlsratsvorsitzender der Lufthansa überreichten den Fliegern große Blumensträuße. Dann bestiegen die Männer das Podium, immer wieder umbraust von stürmischem Beifall. Staatssekretär Milch überbrachte den heimgekehrten Fliegern die Grüße des Reichsluftfahrttninisters Hermann Göring und sprach ihnen seine größte Anerkennung zu der gewaltigen Leistung aus. Staatskommissar Dr. Lippert überreichte dann allen Besatzungsmitgliedern die Große Plaketteder Stadt Berlin. Im großen Saal des Flug- baiens trugen sich dann die Atlantikflieger in das Goldene Buch der Stadt Berlin ein. Diese Namen stehen jetzt im Ehrenbuch der Neichshauptstadt: die Flugkapitäne v. Blan kenburg. » Enget, Mayr, Graf Schack, Direktor Freiherr o. Gablenz, Atlantikflugbetriebsleiter Freiherr v. Budden brock, Oberflugmaschinist Gruschwitz, Flugmaschinist Eger, Flugsnnkcr Ohlbcrg und Stein. Die Ausgabe der Nordatlantikflüge war die Erpro ¬ bung des Materials und die Erkundung der Strecken und der Wetterverhältnisse. Es galt, den Beweis zu erbrin gen, daß sich nach genau festgelegtem Plan der Rord- atlantikflugdienst mit gleicher Regelmäßigkeit durchführen läßt wie der südatlantische Postflugverkehr. Dieser Be weis ist nach den acht Nordatlantiküberquerungen der bei den Flugboote „Aeolus" und „Zephir", die von de« Azoren wieder in Travemünde eingetroffen sind, gelungen. Es besteht die Absicht, im Spätfrühjahr 1937 de« regelmäßigen Postflugdienst über den Nordätlantik mit Flugbooten zu eröffnen. Hierfür ist bereits ein neues Katapultschiff im Bau. GörlKKs GlSüwtmW Die Deut scheLufthansa hat dem Reichsminister der Luftfahrt, Generaloberst Göring, Meldung erstattet über die erfolgte Rückkehr der an den Erkundungsflügen nach Nordamerika beteiligten Flugboote nach Lissabon. Generaloberst Göring hat hierauf erwidert: „Den pflichttreuen und tapferen Besatzungen der Deut schen Lufthansa, die an den Erkundungsflügen über de« Nordatlantik beteiligt waren, spreche ich meine volle An erkennung und herzlichen Glückwünsche aus. Deutsche Flieger haben erneut eine Piomertat in der Ge schichte der Handelsluftfahrt über den Erdteilen und Welt meeren vollbracht. Aus dem Gelingen der nun abge schlossenen ersten Reihe gewinnt Deutfchland die Zuversicht, daß es deutscher Tatkraft gelingen wird, auch denNord atlantik für den planmäßigen Luftverkehr zu er schließen. Die Besatzungen der Deutsche,: Lufthansa können darauf rechnen, daß auch ihre weitere kühne und verant. wortungsbcwußte Arbeit von den heißen Wünschen der gesamten deutschen Luftfahrt und von der begeisterten An- teilnahme der ganzen Ration begleitet und getragen wird. Das nationalsozialistische Deutschland ist stolz auf seim Söhne." "lubel um die heimgekehrten deutschen Ozeanslieger. Die Besatzung der Ozeanflugzeuge „Zephir" und „Aeolus" nach ihrer Landung auf dem Berliner Flughafen Tempelhof, wo sie begeistert empfangen wurden. (Scherl Bilderdienst — M.) Ribbentrop in London. Botschafter von Ribbentrop traf am Montagnachmittag in London ein; er wurde begrüßt vom Personal der deut schen Botschaft, dem stellvertretenden Landesgruppenlei ter der NSDAP, für Großbritannien und Irland, Dr. Markau, und zahlreichen Angehörigen der deutschen Ko lonie. Im Auftrag des englischen Außeuamtes hatte sich der stellvertretende Protokollchef, Monck, eingefunden. Botschafter von Ribbentrop gab folgende Erklärung an die Presse: „Ich freue mich sehr, wieder in England zu sein, zu mal ich in London kein Fremder bin. Im Interesse unserer beiden Länder gibt es eine Menge Arbeit zu tun. Deutsch land wünscht die Freundschaft Großbritanniens, und ich glaube, daß auch das englische Volk die deutsch: Freund schaft wünscht. Der Führer ist überzeugt, daß die einzige wirkliche Ge fahr für Europa und auch für das Britische Reich die wei tere Ausbreitung des Kommunismus ist, diese: schrecklichsten aller Krankheiten, — schrecklich deshalb, weil die Menschen im allgemeinen hierin erst dann eine wirk liche Gefahr zu erkennen scheinen, wenn es zu spät ist. Eine engere Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern in diesem Sinn ist nicht nur wich tig sondern eine vitale N otwendigkeit in unse rem gemeinsamen Kampf um die Erhaltung un serer Zivilisation und unserer Kultur. Die Wege zu einer englisch-deutschen Freundschaft sind vielleicht etwas länger als einige Optimisten wünschen, aber ich bin überzeugt, daß sie zustande kommen w d. Ich jedenfalls werde mein Bestes tun, um zu helfen." * ^.uchibrmgetche Zusammenarbeit Der italienische Außenminister Graf Ciano hat an den Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr« vo» Neurath, das folgende Telegramm gerichtet: „Bei meiner Rückkehr nach Italien sende ich meine dankbarsten und ergebensten Grütze dem Führer und Kanzler des Deutschen Reiches sowie Euerer Exzellenz und den Persönlichkeiten des nationalsozialistischen Reiches, mit denen ich in diesen Tagen in Fühlung treten konnte und die mich in so großzügiger und herzlicher Weise begrüßt haben. Die Besprechungen, die ich in Deutschland gehabt habe und ihre Ergebnisse sind diesichereBürgschast für eine fruchtbringende künftige Zusam men a r b e i t, die im Interesse der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sowie im Interesse des allge meinen Wiederaufbaus auf das wärmste zu begrüßen ist. Ich wäre Euerer Exzellenz dankbar, wenn Sie sich zum Dolmetscher dieser meiner Gefühle beim Führer und Reichskanzler machen würden. Genehmigen Sic gleichzeitig selbst den Ausdruck meines verlönlichen Gedenkens."