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yervorgegaügen, das Kulturleben des gesamten deutschen Bölkes bereichert hätten .Zahlreiche bedeutende Männer wie Caspar Friedrich David, Claußen Christian Dahl, Carl Maria von Weber und Gottfried Semper hätten in Sachsen ihre zweite Heimat und ein reiches Betätigungs feld gefunden. Mit berechtigtem Stolz blicke man daher auf den An teil Sachsens am gesamten deutschen Geistes- und Kulturleben. Heute feiere man die Wiedergeburt eines Kunstwerkes, das Daniel Pöppelmann neben anderen Glanzwerken Dres dens geschaffen habe. Mit stolzer Freude könne man sich beglückt dem Zauber hingeben, den der Zwinaer mit sei nem Rundbau, seinen Galerien und Pavillons, seinem Rankenwerk und Figurenschmuck sowie seinen Wasserkünsten auf jeden Beschauer ausübe. Bor 25 Jahren seien die er sten Meißelhiebe zur Wiederherstellung des in Verfall ge ratenen Bauwerkes getan worden. 1932 habe man aus Mangel an Mitteln die Arbeiten einstellen müssen. Dann habe in letzter Stunde der Führer die Geschicke des deut schen Volkes in seine starke Hand genommen und durch die Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft auch die Vollen dung der Erneuerung des Zwingers ermöglicht. Oberbürgermeister Zörner würdigte den Zwinger als das schönste Bauwerk des schönen Dresden, dessen wun dervolle Gestaltung und Einzelheiten man erst heuterecht erkennen könne. Daniel Pöppelmann habe das Gesicht Dresdens für Jahrhunderte entscheidend bestimmt. Die Stadt sei sich ihrer Pflicht zur Dankbarkeit diesem Mann gegenüber voll bewußt und habe daher an seiner Wohn- und Wirkungsstätte ein Ehrenmal anbringen lassen, das der Oberbürgermeister nach der Feier enthüllte. Rechi und VoLksium Dr. Franks Appell an die Rcchtshistorike^ Auf der Tagung der Vereinigung der deutschen Rechtshistoriker in Tübingen erklärte Reichsminister Dr. Frank u. a., es gehe heute nicht nur um die ide al isti sch e und optimistische Wissenschaft, es gehe heute um die kämpfende Wissenschaft. Sie, meine Herren Rechtsgeschichtler, so fuhr der Minister fort, haben sich immer bemüht, der deutschen Geschichte gerecht zu wer den. Auch unsere heutige Zeit ist bereits ein Stück Ge schichte. So soll die Geschichte, die den Nationalsozialis mus eingeleitet hat, auch vom Standpunkt der Rechts geschichte insgesamt beurteilt werden. Die nationalsozialistische Bewegung allein hat auch Ihnen die Möglichkeit geistigen Schaffens zurückgekämpft und die Möglichkeit, dem Idealismus zu dienen und ihm in unserer Jugend, der Brücke zur Zukunft unseres Volkes, Ausdruck zu verschaffen. Wir verlangen, daß Sie der Jugend das Vorbild selbstsicherer Nationalsozia li st en geben, daß Sie ihr den Halt bieten, auf daß durch den Kampf der Jugend der Sieg des Nationalsozialismus für den deutschen Geist ersteht. Die Studenten von heute sind Kämpfer, und sie wollen Pro fessoren haben, die ihnen im Kampf vorangeben und sich nicht in gegenseitigen theoretischen Antithesen vor der Front der kämpfenden Jugend streiten. So muß auch das geistig-wissenschaftliche Leben befreit werden von dem Druck einer übersteigerten Antithetik. Nie Neichsktemodien in Berlin Tine Schau des Gold- und Silberschmiedehandwerks In der Zeit vom 15. Oktober bis zum 15. November wird in den Ausstellungsräumen im Haus des deutschen Handwerks zu Berlin das Gold- und Silberschmiede handwerk mit einer teils historischen, teils modernen Leistungsschau seinen Freundeskreis zu vergrößern suchen. Dabei wird unter den historischen Spitzenleistungen dieses Handwerkszweiges neben zahlreichen anderen, wertvollen und selten gezeigten Museumsstücken aus dem Reich ins besondere die Leihgaben der Stadt Frankfurt a. M-, eine Nachbildung der alten deutschen Kaiser krone un.d d e r Reich skleinodien sowie einen Teil des Römerschatzes in Berlin gezeigt werden. AVer auch aus den weltberühmten Kunstschätzen des Grünen Gewölbes in Dresden wird mit einem vollständi gen, in Goldschmiedearbeit gefertigten Service Augusts des Starken eine Sehenswürdigkeit in die Reichshauptstadt kommen. Während der Ausstellungsdauer wird man eine modern eWerk st att des Gold- und Silberschmiede handwerks in Betrieb sehen können. Sowohl die Er zeugnisse der Werkstatt als auch die fertigen Stücke der Ausstellung wollen dabei unter Beweis stellen, daß ge diegener handwerklicher Gold- und Silberschmuck nicht un erschwinglich teuer zu sein braucht. ArSsiislose werden aus ELnsatzfahigkeii geprüft Nach Meldungen Berliner Blätter hat der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung in einem Erlaß an die Landesarbeits ämter angeordnet, daß alle Arbeitslosen noch im Laufe des Oktober einzeln vorgeladen werden sollen, soweit dies notwendig und durchführbar ist, um sie auf ihre Verwendungsmöglichkeiten im Ar beitseinsatz hin zu prüfen. Die Maßnahme wird begründet mit dem Rückgang der Arbeitslosen auf eine Million und den großen Anforderungen der Wirtschaft an Arbeitskräften, die in einzelnen Wirtschaftszweigen durch das Aufbauprogramm des Führers noch verstärkt werden. * Llm eme neue Ordnung der Landarbeiierschaff Das Führerorgan der nationalsozialistischen Jugend „Wille und Macht" weist in einem Aufsatz zur Landarbeiterfrage darauf hin, daß nach dem nun nahezu abgeschlossenen Gesundungsprozeß des Bauern tums auch die Gesundung und soziale Sicherung der Landarbeiterschaft mit besonderer Intensität in Angriff zu nehmen sei. „Um dies zu erreichen", heißt es, „wird ein neues Bodengesetz notwendig sein und eine ländliche Sozialordnung Gesetz werden müssen. Auf Grund dieser Sozialordnung wird der einzelne Betriebsinhaber, gleich viel ob Bauer oder Großgrundbesitzer, zur Beschäftigung einer Mindestzahl von Arbeitskräften verpflichtet und einen gewissen Prozentsatz dieser Arbeitskräfte, ent sprechend den Möglichkeiten seines Betriebes, an den Be trieb binden müssen." Dabei sei die Setzhaft- machung des Landarbeiters mit dem Ziel seiner Rückführung in das Bauerntum zu erstreben. s Grad Katte Lm MosettaL Der früheste Frosteinbruch seit 2V Jahren. Nach den mehrfachen erheblichen Temperaturstürzen in der vergangenen Woche im ganzen Moseltal ist jetzt ein neuer erheblich schwererer Kälteeinbruch zu verzeichnen. Nach einer Mitteilung ans Bernkastel wurden an der Mosel unmittelbar am Boden 5 Grad Kälte gemessen, zwei Meter über dem Boden minus 3,6 Grad. Die Kälte war diesmal nicht nur in den Nebentälern, die als frostgefährdet gelten, wirksam, sondern durchweg auch in den Hauptlagcn von Mosel, Saar und Ruwer, und allerorts ist das Laub der Weinstöcke erfroren. Man muß schon 20 Jahre zurückgehen, um einen so frühen und langen Kälteeinbruch festzustellen. Einige Striche sind vom Frost verschont geblieben. In vielen Lagen jedoch waren die Schäden groß. In vielen Gebieten haben Teile durch den Frost selbst nicht gelitten, aber durch den Abfall der Blätter ist der Neifevorgang des Weins unterbrochen. Nach Mitteilung von zuständiger Stelle können wkrj abgesehen von den besten Lagen, von einem allgemeinen Stillstand der Reife sprechen. Wirklicher Qualitätswein bei den Reben ist nur noch in den warmen Hängen des Mosel tals zu erwarten. Wir werden in diesem Jahr einen Jahr gang bekommen, der große Unterschiede in der Qualität aufweist. Solange ausgesprochene Frostlagen ein unvorher gesehenes Erzeugnis bringen, versprechen die besseren Lagen noch eine Zunahme der Qualität. Mittionenerbschaft aus Amerika Ein 82jähriger Landwirt der glückliche Erbe Man soll niemals die Hoffnung aufgebcn. Oft kommt das Glück noch in allerletzter Stunde. Und niemals ist es zu spät. Das beweist jetzt wieder der Fall einer Mil li o n e n e r b s ch a ft, die ein 82jähriger Greis gemacht hat. Kürzlich ging durch die Presse die Nachricht, daß sich in Amerika eine Millionenerbfchaft Schäfer befinde. Die Erben seien in Deutschland nicht bekannt, und alle Träger des Namens Schäfer sollten sich melden und ihre mögliche Verwandtschaft nachweisen. Jetzt ist durch eine Untersuchung des Leiters der Sippenkundlichen Abteilung im Deutschen Auslandsinstitut, Dr. Scholl, der richtige Erbe fest gestellt worden. Es handelt sich um den Landwirt Johann Peter Christian Schäfer, einen Vetter der Erblasserin, der 8 2 I a h r e a l t ist und in Bad Nau heim wohnt. Nach einer Mitteilung der Sippenkundlichen Abteilung ist es völlig zwecklos, daß andere Träger des gleichen Namxns Ansprüche auf diese Erbschaft geltend machen. Schäier, der mit der Erblasserin Henriette Garrett im vier ten Grad verwandt ist, ist nicht nur aus den Kirchen büchern einwandfrei legitimiert, er vertrat auch bei dem im Jahre 1915 kinderlos verstorbenen Bruder der Frau Garrett Patenstelle und konnte noch Briefe des 1808 ge borenen Vaters der Frau Garrett, Christoph Schäfer, vor weisen. Der glückliche Erbe, der heute noch sehr rüstig ist, war lange Zeit in BadNauheim Stadtrat und Mit- alied LK evangelischen Kirchenvorstandes. Sechsmal um die Erde Die bisherigen Leistungen des Luftschiffes „Hindenburg* Die diesjährige Fahrtenperiode der deutschen Zeppe linreederei im Nordatlantikverkehr ist mit der Heimkehr des Luftschiffes „Hindenburg" von seiner zehn ten Rordamerikafahrt abgeschlossen. Die Leistungen des neuen Luftschiffes bedeuten einen neuen Erfolg für die deutsche Zeppclinreederei. Die günstigsten Fahr zeiten für die ungefähr 6000 Kilometer lange Strecke Frankfurt — Lakehurst betrugen 52 Stunden 48 Minuten in westlicher Richtung und nur 42 Stunden 53 Minuten in östlicher Richtung. Die Ueberque- rung des Nordatlantiks von der amerikanischen zur irischen Küste war mit 16 Stunden und 53 Minuten ein Rekord, der sich den bisherigen Leistungen der Flugzeuge bei Versuchsflügen über den Rordatlantik wür dig an die Seite stellt. Die durchschnittliche Fahrtdauer Frankfurt—Lakehurst betrug 66 Stun den und in umgekehrter Richtung 55 Stunden. Dis durch schnittliche Stündengeschwindigkeit betrug 130 Kilometer, während zeitweise durch günstige Rückenwinde Geschwindigkeiten bis zu 300 Stundenkilometer erreicht Wurden. Die Nachfrage nach Plätzen war so stark, daß die Zahl von 50 aus 72 erhöht werden mußte. Auch die mit dem Luftschiff beförderten 4500 Kilogramm Post und 3800 Kilogramm Fracht, darunter mehrere Flug zeuge und Kraftwagen sind Leistungen, die alle Erwar tungen übertrafen. Die auf seinen insgesamt 46 Fahrten seit Anfang März zurückgelegten ft« Million Kilometer entsprechen einer sechsfachen Fahrt um die Erde. Am 21. Oktober tritt das Luftschiff von Frankfurt aus seine fünfte S ü d a m e r i k a f a h r t an. der in 14tägigen Abständen zwei weitere Reisen bis Ende No vember folgen. 12f (Nachdruck verboten.) Verhunck sah vor sich hin. „Lieber Egon, ich bin selbst vierzig Jahre verheiratet. Ich kann mir eigentlich nur ein einziges vorstellen, was ein Mann, der seine Frau liebt, nicht verzeihen könnte: Wenn sie ihm während seiner Ehe untreu wird und ihn mit einem anderen Manne betrügt" „Sonst nichts?" Jetzt war etwas Lauerndes in Egons Blick, aber der Geheimrat blieb ganz ruhig. „Sonst nichts!" Einen Augenblick stand Egon noch unentschlossen, dann trat er mit raschem Schritt an seinen Schreibtisch und nahm die Abschrift des Urteils heraus, die er Ver hunck hinreichte. „Auch das nicht?" Während der Geheimrat das Schriftstück nahm, trat der Landrichter an das Fenster und trommelte wieder gegen die Scheiben. Er hätte es nicht über sich gebracht, den alten Herrn anzusehen, während er las. Eine gute Weile war es vollkommen still im Zimmer. Der Geheimrat sah auf. „Wann haben Sio das erfahren?" „Der Herr Oberstaatsanwalt, der meine Frau auf dem Fest erkannte und mir an dem darauf folgenden Tage sein Haus verschloß, hatte die Liebenswürdigkeit, mir gestern, als ich ihn zur Rede stellte, das Aktenstück -u geben." „Das war sehr häßlich gehandelt." „Darüber gehen die Ansichten auseinander. Ich bin überzeugt, daß der Herr Oberstaatsanwalt sich sehr korrekt und als Hüter der öffentlichen Moral vorkam." „Sie haben von dem nichts gewußt?" „Ich würde doch sonst nicht —' „Sie sind dann also zu der armen Frau gegangen und haben ihr den Wisch unter die Rase gehalten?" „Ich habe sie schonend danach gefragt!" „Und? Was hat sie gesagt?" „Alles ganz einfach zugegeben/ „Sonst nichts?" „Phrasen! Sie habe die Tat begangen, aber ihr Ge wissen ist trotzdem frei, sie habe sich sogar daraus gefreut, daß ich es erführe — sie —" „Wie lange sind Sie verheiratet? Nicht war, sechs Fahre?, Wie war diese Ehe?" „So glücklich als möglich, und doch — denken Sie, Herr Geheimrat — einen Monat, nachdem sie von — dort kam, war unsere Hochzeit! Mit dieser Lüge auf den Lippen!" „Sie haben Ihre Frau geheiratet, weil sie Geld batte?" „Sie besaß kein Vermögen.- „Weil der Vater Sie protegieden konnte?" „Das konnte er gar nicht. Es war eine reine Liebes heirat." „Jetzt hören Sie einmal zu. Sie wollen Ihre Frau geliebt haben? Sehen Sie, ich sagte Ihnen schon, daß ich seit vierzig Jahren ein glücklicher Ehemann bin." „Deshalb können Sie sich gar nicht vorstellen, wie Ihnen zumute wäre, wenn —" „Doch, lieber Egon, das kann ich ganz gut. Wenn mir, nachdem ich sechs Jahre verheiratet, glücklich ver heiratet war, jemand einen solchen Wisch gezeigt hätte? Ich wäre heimgegangen, hätte mein Frauchen auf meinen Schoß gezogen und gesagt: ,Du armes Herz, was mußt du gelitten haben! Warum hattest du kein Vertrauen zu mir? Nun sag mir einmal ganz genau, was da eigent lich war, und schütte dein Herz aus. Wir sind doch Mann und Frau und dazu da, alles, was das Leben auferlegt, gemeinsam zu tragen!' — Sehen Sie, so hätte ich ge sprochen, wenn sie wirklich mal eine Dummheit gemacht hätte! Es hat da einmal jemand gegeben, der gesagt hat: ,Über einen Sünder, der sich bekehrt, ist mehr Freude im Himmel als über tausend Gerechte.' — War sie Ihnen eine gute Frau? War sie Ihrer Tochter eine gute Mutter?" „Warum hat sie »ir nicht vor der Hochzeit ge beichtet?" „Das arme Hascherl! Da war sie noch fast ein Kind und bis über beide Ohren in den schneidigen, jungen Herrn verliebt und hatte Angst und — mit Recht!" „Herr Geheimrat, meine ganze Laufbahn ist ver pfuscht. Konnte ich Richter bleiben, nachdem der Ober staatsanwalt . . .?" ,Za so, Egon! Sehen Sie, da haben Sie recht! Nein, Richter und ganz besonders hier in Bonn, wo Ihr Chef davon wußte, das wäre freilich nicht gegangen. Wenn Sie so sprechen, dann müssen Sie mir aber nicht Vorreden, daß Sie Ihre Frau geliebt hätten. Natürlich, die Laufbahn des Herrn Landrichters — ja, das ist eine ganz andere Sache. Um so einer Laufbahn wegen, Herrgott, da wirft man eben so ein dummes Menschenher» über Bord und verschanzt sich hinter die große Korrektheit: Ich bin im Recht! Sie hat mich be trogen! Glauben Sie vielleicht, daß Ihre Frau Sie verlassen hätte, wenn Sie irgendeine Dummheit gemacht und Ihre Stelle verloren hätten?" „Ich mutz Sie bitten, ich würde nie so etwas getan haben." „Lieber Egon, wenn ich so darüber nachdenke, mutz ich sagen: Es war ein ziemlich derber Ausdruck, den Sie dem Herrn Oberstaatsanwalt in das Gesicht geschleudert haben, aber — vom menschlichen Standpunkt aus haben Sie eigentlich nicht viel anders an der armen Frau ge handelt, als er an Ihnen beiden. Wenn Sie mich nun vielleicht auch aus Pistolen fordern wollen . . .?" Egon konnte nicht verhehlen, datz Verhuncks Worte auf ihn einen erschütternden Eindruck machten. Er ging auf und nieder. „Dann meinen Sie also, ich — ss wäre meine Pflicht — meine Klage zurückzuziehen?" „Nein, Egon, das meine ich nicht. Das würde ich meinen, wenn ich daran glaubte, daß Sie Ihre Frau liebten. Da Sie aber nur sich selbst und Ihre sogenannte Laufbahn lieben " „Das ist nicht wahr!" „Das ist wahr! So würden Sie also der armen Iran, mit der ich viel mehr Mitleid habe als mit Ihnen, gar keinen Gefallen tun. Sie wären nie der Mann, ihr fo zu verzeihen, wie es jemand tut, der wirklich liebt. Sie würden ihr immer vorwerfen, datz sie schuld an Ihrem verpfuschten Leben sei. Nein, Egon, das ist nun einmal zerbrochen. Vom Herrn Oberstaatsanwalt angeschlagen und von Ihnen vollkommen zu Scherben gemacht. Das ist nun vorbei. Es wäre nur gut, wenn die arme, junge Frau einsehen würde, datz sie gar nicht so viel verloren hat. Oder aber — ich weiß nicht, Frauen sind in solchen Dingen außerordentlich feinfühlig — ich glaube, sie hat es schon empfunden, als das große Wunder Ihrer Liebe, auf das sie hoffte, in dieser Stunde versagte. Lassen Sie alles seinen Weg gehen. Das ist nun ein mal vorüber, und wenn sie das Kind hat " „Das Kind!" „Ach so! Das wollen Sie ihr Wohl auch noch neh men? Damit das Kind irgendwo bei fremden Menschen recht lieblos und ohne Mutter aufwächst. Nein, Egon, das Kind gehört zu Ihrer Frau, solange die sich so weiter benimmt wie bisher. Sonst werde ich böse." tAortkebuna kolat.1