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Preissteigerer — Volksschädling Aufruf des Neichsstatchalters Mutschmann Das deutsche Volk verdankt es dem Führer, daß wir nicht nur die äußere und innere Freiheit wieder gewon nen haben, sondern daß die entsetzliche Not der Arbeits losigkeit bis auf einen geringen Rest ausgeräumt ist. Die damit geschaffene Verbesserung der allgemeinen Lebenshaltung bringt es mit sich, daß von Zeit zu Zeit auf einzelnen Gebieten des Lebensmittelmark tes kleinere Stockungen entstehen, die durch vermehr ten Verbrauch anderer, reichlich vorhandener Nah rungsmittel ausgeglichen werden müssen. In einem In dustrieland wie Sachsen, das die größte Bevölkerungs dichte aller Länder der Erde hat, wirkt sich dieser Zustand naturgemäß fühlbarer aus als in den Gauen mit vor wiegend landwirtschaftlicher Bevölkerung. Ich appelliere an alle Volksgenossen, insbesondere aber an die Hausfrauen, daß sie sich in dank barer Anerkennung des vom Führer Geschaffenen ihrer deutschen.Pflicht bewußt sind, durch eine verständige Wirtschaftsführung an ver unüberwindlichen Stärke und Freiheit des deutschen Volkes mitzuwirlen. Ich appelliere in gleicher Weise an das Pflichtgefühl aller Wirtschaftskreise, für eine gerechte Verteilung und eine anständige Preisbildung besorgt zu sein. Aus verschie denen Einzelfällen habe ich leider feststellen müssen, daß von eigensüchtigen Herstellern oder Händlern der Ver such zu Preissteigerungen gemacht wird. Solche Versuche werden von mir im Keim erstickt werden. Wie der Nationalsozialismus mit allen Mitteln Preis steigerungen unterbinden wird, so wird er gleichfalls da für sorgen, daß die Lebensmittelversorgung unseres Vol kes in keiner Weise gefährdet wird. Wer sich aber durch sein Verhalten aus der deut schen Volksgemeinschaft ausschließt, der kann gewiß sein, daß er dementsprechend als Volksschäd ling behandelt wird. Ueber dem Vorteil des einzelnen steht uns das Wohl des Volksganzen! Oie Wartezeit für Wehrdienstentiaffene Im Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 242 vom 16. Oktober 1936 ist eine neue Verordnung des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 14. Oktober 1936 ver öffentlicht, die eine Neuregelung der Wartezeit zwischen Wehrdienst und Arbeitslosenunterstützung enthält. Ans Grund der im Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung enthaltenen Ermächtigung hat der Prä sident der Reichsanstall bestimmt, daß Arbeitslose, die aus dem aktiven deutschen Wehrdienst entlassen sind, eine Wartezeit bis zur Arbeitslosenunterstützung nur zurückzu legen haben, wenn sie zwischen ihrer Entlassung und der Arbeitslosenmeldung mehr als dreizehn zusammenhän gende Wochen als Arbeiter oder Angestellte beschäftigt waren oder eine neue Anwartschaft auf Arbeitslosenunter stützung erworben haben. Damit ist die Wartezeit nach Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst ebenso günstig ge regelt, wie es für die Angehörigen des Neichsarbeits- dienstes durch die Sechste Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des Neichsarbeitsdienstgesetzes vom 24. März 1936 geschehen ist. Die Neuregelung ist bereits mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 in Kraft getreten. f - .. , Arbeitstagung der Presse und Kritiker. Im Rahmen der Gaukulturwoche fand am Freitag nachmittag in Dresden eine Arbeitstagung der sächsischen Presse statt. Eaupropaganda- leiter und Landeskulturwalter Pg. Salzmann überbrachte die Grüße des dienstlich verhinderten Gauleiters und Reichsstatt- halters Martin Mutschmann, in besten Namen er den ver sammelten Schriftleitern zugleich den Dank für ihre verständ nisvolle und tatkräftige Mitarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung der Gaukulturwoche aussprach. Im Anschluß daran sprach der Kulturreferent im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Pg. Dr. Körber, über die Aufgabe der Presse im Ringen um die Gestaltung der neuen Weltanschauung des Nationalsozialismus. Im weiteren Ver lauf seiner Ausführungen erörterte Dr. Körber verschiedene Fachfragen, insbesondere auf dem Gebiet der Kunstkritik. Lan desstellenleiter Salzmann ergänzte die Ausführungen Dr. Kör bers in verschiedener Hinsicht und schloß die Tagung mit einem Sieg-Heil auf den Führer. Bekämpfung der Schwarzarbeit. Es wird in der Oeffent- lichkeit noch immer zu wenig beachtet, daß nach der Verord nung des sächsischen Ministers für Wirtschaft und Arbeit vom 25. Mai 1936 jeder Arbeitgeber zu bestrafen ist, der Personen beschäftigt, von denen er weiß oder wissen muß, daß die Ar beitslosen- oder WohlfahrtserwerbslosenunterWhun beziehen, wenn er dies nicht dem Arbeitsamt unter Angabe des verein barten Lohnes anzeigt. Wer also okne Vermittung des Ar beitsamtes jemand auch nur zu vorübergehender Arbeit ein stellt, muß sich, wenn er sich Unannehmlichkeiten ersparen will, von vornherein vergewissern, wovon der Betreffende lebt. Es empfiehlt sich in jedem Falle, von vornherein die Vorlegung des sogenannten Verdienstnachweises für Teilbeschädigte zu fordern, den jeder unterstützte Erwerbslose haben muß, wenn er vorübergehend Arbeit annimmt. Erklärt der Erwerbslose, einen solchen Ausweis nicht zu besitzen, so verweise man ihn zunächst an das ihn unterstützende Amt zum Zwecke der Aus stellung eines solchen Ausweises. Der Bruttoverdienst ist in den Ausweis wahrheitsgetreu, vollständig und ohne Kürzung einzutragen. Die Einträge müssen täglich erfolgen und mit Unterschrift und Firmenstempel versehen werden. Bei Zwei feln oder Unklarheiten wird dringend empföhlen, sich zunächst mit der zuständigen Fachabteilung des Arbeitsamtes in Ver bindung zu setzen. Reichsbeihilscn für Neuanpflanzung von Obstbäumen im Erwerbsobstbau. Der Landesbauernschaft Sachsen sind Reichs mittel zur Verfügung gestellt worden, die zur Gewährung von Beihilfen für die Neuanpflanzung von Obstbäumen im Herbst 1936 oder Frühjahr 1937 Verwendung finden sollen. Die Bei hilfe beträgt 25 v. H. der Anschaffungskosten, im Höchstfälle 1 RM. je Baum. Sie kann bei Anpflanzung von mindestens 20 Hochstämmen oder 50 Buschbäumen gewährt werden, wenn es sich um geschlossene Pflanzungen in berufsiständischer Hand handelt, sowie bei mindestens fünf hochstämmigen Wallnuß- bäumen. Die Beihilfen werden nur gewährt bei der Verwen dung von Bäumen, die das Gütezeichen des Reichsnährstan des, das Markenetikett für Baumschulerzeugniste tragen. An träge auf Beihilfen sind bei der zuständigen Kreisbauernschaft einzureeichen unter genauer Angabe der Baumzahl, Baum form sowie der Sorten und unter Beifügung der Rechnung, auf Grund der die Höhe der Beihilfe festgelegt wird. Sächsischer Bauernkalender 1937. Die Sächsischen Bauern kalender sind samt und sonders wertvolle Heimatbücher und das 13. in der Reihe liegt nun vor. Heimatkundlich ist schon die Monatsfolge mit ihren ganzseitigen Bildern von 12 alten Erbhöfen gehalten, die von dem Maler Prof. Ernst Lieber mann eindrucksvoll gezeichnet sind. In das Ketzerbachtal führt Dr. Höfer-Meißen in einem Aufsatz, zu dem der Maler Weß- ner-Eollenbey ausgezeichnete Bilder schuf. Auch sonst steht unsre sächsische Heimat im Vordergründe. Da ist ein eindrucks voller Artikel „Sachfen im deutschen Lobensraum", ein Aufsatz über die Gründung einiger Bauerndörfer in der Freiberger Geaeud sowie eine Aufstellung aller derjenigen alteingesessenen sächsischen Bauerngeschlechter zu finden, die bisher von der Landesbauernschaft Sachsen geehrt wurden. Landesbauern führer Körner behandelt in einem grundsätzlich gehaltenen Artikel „Hütet das Blutserbe!" die lebensgesetzliche Bedeu tung des deutschen Bauerntums für unser ganzes Volk und veranschaulicht eindringlich die Notwendigkeit des Hand-in- Hand-Gehens von Stadt und Land in der großen deutschen Schicksalsgemeinschaft, und die hohen Pflichten der Jugend für die kommenden Generationen. Neben einer großen Reihe prak tischer Fragen kommt weiter auch alles das zu seinem Recht, was für die sonstige Weiterbildung aller Angehörigen des sächsischen Landvolkes notwendig ist und der Unterhaltung an langen Winterabenden dient. Alles in allem: auch der Säch sische Bauernkalender 1937 ist wieder ein wertvolles Heimat buch, das wegen seines vielseitigen und anregenden Inhalts, sowie wegen seiner hervorragenden Ausstattung allen Volks genossen in Stadt und Land empfohlen werden kann. Er ist im Preise von 1.20 RM. bei allen Buchhandlungen und beim Landesbauernschaftsverlag Sachsen, Dresden-A., Christians- straße 34, erhältlich. * WetterberiM des Reich-Wetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 18. Oktober: Teilweise föhniges Aufklaren, sonst wolkig mit vereinzelten Niederschlägen. Noch frische Winde auf West bis iLÜdwest zurückdrehend, mild. snAt cler OanAenllok-Lauer vergnüZr, als er früturrorZelis seine Lettenne betritt^ biente soll ßeckroscften wercken, sella Idente trat er für 6ie -strkeit nen bestellt." Oer llLNAenbof-Laner tritt an seinen biotor nnck schaltet ein. ZPer — nann — stein 8troni? Hasch fragt er biachhar Oelsters übern 2ann. Oer lächelt bio6 ein bibchen schadenfroh: „Ufa, mein Oieber, cia batten wir's! V^ie vorgestern in cker Leitung stanck, bleibt bente clas gnnre biet? obne 8troin, es wirst repa riert! Oie Oeiter wirst stuwoblobneXr- bei t befahlen müssen, fa, ja, so stommt's, wenn man im 8ommer seine Leitung lantsr 8parsamsteit abbestcllt! kanntest stu mich nicht nenllcb einen Verschwenster nnst lachtest micb aus? Liebst äu, bente — bente lacbs iebl" Okne ALANNA lebt man auk dem Hlond! NWrer enMcr KoioiiiMnisttt für die IsolierW voll SWjettußlM. DNB. London, 17. Oktober. Der konservative Abge ordnete und frühere Kolonialministcr Amery sprach am Frei- tag abend in Oxford. Er setzte sich insbesondere mit dem Sow jetproblem auseinander und kam dabei zu äußerst bemerkens werten Feststellungen. Er lehnte nämlich die Sowjetunion als Partner in internationalen Verhandlungen ab und bezeichnete das französisch-sowjetrussijche Bündnis als ein Zriedenshinder- nis. Mischer Mißmut beschließt äußer st deutliche ParloniellislWW. DND. Brüssel. 17. Oktober. Der Ministerrat hat sich in seiner Sitzung am Freitag endgültig für die Einberufung einer außerordentlichen Parlamentstagung ausgesprochen, in der der Gesetzentwurf über das neue Militärstatut behandelt werden soll. Die Tagung wird voraussichtlich am 27. Oktober beginnen und sich wahrscheinlich bis zur Eröffnung des ordent lichen Tagungsabschnittes im November hinziehen. Sie „heilige Pflicht" der Sowjets. Warschau. Die polnische Presse bringt eine aus Riga stammende Meldung, nach der Stalin aus Moskau ein Tele gramm an Caballero gerichtet hat, in dem er sagt, daß die Sowjetunion es für ihre „Heilige Pflicht" halte, Spanien in sei nem Kamps gegen den Faschismus zu unterstützen. Sachsen und Nachbarschaft. Dresden. Albert-Theater im Stadtbesitz. Das Albert-Theater wird demnächst in den Besitz der Stadt übergehen und voraussichtlich in vier bis sechs Wochen als „Theater des Volkes" eröffnet werden. Die Bespielung in dieser Form wird vom Neichsministerium für Volks- anfklärung und Propaganda nnd der NS.-Temeinschaft „Kraft durch Frende" gefördert werden. Der Spielplan wird neben der wertvollen Operette und dem volkstüm lichen Singspiel das gute Volksstück und Lustspiel pflegen. Dresden. Oberstkriegsgerichtsrat Bulkin- ger ch. Kurz nach Vollendung seines 65. Lebensjahres starb Oberstkriegsgerichtsrat des Dienstaufsichtsbezirkes 3 beim Gericht des IV. Armeekorps, Johannes Bullinger. Heidenau. Kraftfahrertod. Der 27 Jahre alt« Kaufmann Oehme aus Copitz war nachts mit seinem Kraftwagen verunglückt und in das hiesige Krankenhaus geschafft worden, wo er jetzt starb, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Radeberg. Rasender Hund mit Fahrrad ständer. In einer belebten Verkehrsstraße hatte eine Frau ihren Hund, um Einkäufe erledigen zu können, an einen Fahrradständer vor einem Geschäftshaus angebun den. Als ein großer Lastwagenzug vorüberrasselte, er« schrak der Hund und rannte in feiner Angst mit dem Fahr«! radständer über die Straße. Im gleichen Augenblick kam ein Personenkraftwagen dahergefahren, dessen Lenker, um den Hund nicht zu überfahren, zur Seite bog, Sofort machte der Hund kehrt und schleuderte den Fahrradständer an den Wagen, wodurch erheblicher Sachschaden entstand. — So viel mnß eine Frau wissen, daß ein leichter aufgestellter Ständer einen Hund nicht halten kann. Plauen. Zwei Greisinnen gasvergiftet. Die in den achtziger Jahren stehenden Geschwister Marie und Minna Baumann wurden in ihrer Wohnküche durch Gas vergiftet aufgefunden. Wiederbelebungsversuche hat ten nur bei der jüngeren Schwester Erfolg. Die Ermitt lungen ergaben, daß Unglücksfall durch einen undicht ge wordenen Gasschlauch vorliegt. Leipzig. Zusammenstoß zweier Güter züge. An der Abzweigstelle Leutzsch zwischen Leipzig- Wahren und Wiederitzsch stießen zwei Güterzüge zusam men. Bei dem Unfall wnrden beide Lokomotiven und zwei Güterwagen beschädigt. Vier Lokomotiv- und Begleit bedienstete erlitten leichte Verletzungen. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Erfreuliche Ergebnisse der Eintopfspende. Die Sammlung am ersten Eintopfsonntag dieses Jahres zeigte ein erfreuliches Ergebnis. Fast allenthalben konnten die vorjährigen Beträge erreicht, zum Teil über schritten werden. So sind in Dresden nach vorläufiger Zählung 63 983 Mark, in Chemnitz 32 279 Mark aufge kommen. Das Gesamtergebnis von Chemnitz-Stadt und -Land einschließlich Gaststättensammlung stellte sich sogar auf 45 950 Mark. Die Stadt Zwickau hat 6794 Mark, Riesa 2279, Döbeln 2181, Freital 2127, Annaberg 2000 Mark aufgebracht. In der Stadt Aue sind 2068, im Kreis Aue 11600 Mark gespendet worden. In Radebeul wurde das Sammelergebnis mit 3579 Mark festgestellt. Die heutige Nummer umfaßt 14 Seiten einschließlich Heimatbeilage sowie „Illustrierte" Wochenbeilage Hauxtschristleker Hermann Lästig, Wilsdrufs, zugleich der- antwortlich für den gcsamlcn Texttcil einschließlich Bilderdienst. Verantwortlicher Anzeigenletter: Erich Reiche. Wilsdrufs Druck und Verlag: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Wiltdruss. D.A. IX. Mk: 1470. — Zur Zeit ist Preisliste Nr k gültig. OusütLi für werüy Osid.