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»kvUK k?a»Li4i NissdmfferTageblatt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Dos Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „Wilsdruffer Tageblatt' erschein, werktags nachnr «Uhr Bezugs»!, manatl 2RM «re» HauS, bet Postbestellung 1,80 RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpf Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle S7-Lr^L Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gen besteht kein Anspruch ' "TU " ' ' " auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. 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Und es ist ein erfreu licher Auftakt für die Winterhilfe, datz wenige Stun den nach der feierlichen Eröffnung des Winterhilfswerks um Mitternacht die erste amtliche Reichsspendenliste bereits den stattlichen Betrag von insgesamt 18682064, also rund 19 Millionen Reichsmark, aufweisen konnte. Das ist eine erfolgverheitzende Summe, die noch durch die Spenden jedes einzelnen Volksgenossen um vieles gewal tig gesteigert werden mutz und wird. Bemerkenswert sind an diesen ersten Spenden, die mit einer Spende von 500 000 Reichsmark der Reichsleitung der NSDAP, er öffnet wurden, datz unter den großen gezeichneten Be trägen bedeutender deutscher Wirtschaftsunternehmen auch die Spenden zweier Ungenannter von 1 Mil lion und 500 000 Reichsmark verzeichnet sind. Erfreulich ist es auch, datz die weiblichen Mitglieder des Reichsbundes der Deutschen Beamten dem Winterhilfswerk am Tage der Eröffnung bereits 40 000 Kleidungsstücke aller Art im Werte von 90 000 Reichsmark zur Verfügung gestellt haben. Der Auftakt ist getan. Viele, viele, ja das g a n z e deutsche Volk wird folgen. Aktivster Träger der Propaganda Sicher haben sich seit der nationalsozialistischen Revo-' lution die Aufgaben für den Redner gewandelt. Abe-e auch heute im Zeichen der Macht hat der Redner genau so wie früher als Kämpfer für eine kämpferische Weltanschauung zu werden aus dem Wissen heraus um die Idee. 23 Stotztruppredner der NSDAP., sind von Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels dieser Tage feierlich durch Handschlag bestätigt worden. Das ist der^Beweis dafür, daß der Redner, wie' er es immer schon war, der aktivste T r ä g e-r der Propaganda ist, daß der Redner es ist, der dafür sorgt, daß die Organisation lebendig bleibt und nicht in, Formen erstarrt. Im Mittelpunkt des Ringens um die Macht stand vor dem 30. Januar 1933 die öffentliche Ver sammlung. Es war die innere Pflicht des Redners, irw Angesicht der Volksgenossen den Glauben an die Idee, das Evangelium des Nationalsozialismus in die Herzen aller zu säen. So ist aus dem Erleben heraus der Propagandaredner geboren worden, Kämpfer, Schöpfer und Künstler zugleich? 73 bestätigte Reichsredner und 40 Stoßtruppredner der NSDAP, gehören als wirklich tüchtige nnd einsatzbereite Propagandisten zum Rednerstab der Reichspropagandaleitung der Partei. Die besten Gau redner werden nach einer einjährigen erfolgreichen Tätig keit durch den Reichspropagandaleiter zu Stoßtrupp rednern bestätigt, und die Besten hiervon wiederum können dann Reichsredner werden. Das Ziel für jeden Reichs redner und Stoßtruppredner der Partei ist aber nach wie vor die Festigung des deutsch ten Menschen in der nationalsozialistischen Weltan schauung und die Anseuerung zum Nationalsozialismus der Tat. Ein Vergleich Während in Deutschland Friede und Ordnung herrscht, kann man von den gelobten Ländern der Demokratie nicht gerade das gleiche behaupten. In der französischen Hauptstadt schlagen sich die politischen Gegner gegen seitig die Kopfe ein. Immer wieder kommt es zu Störun gen der öffentlichen Ordnung. Immer wieder verhindern Unruhen und Streiks eine Befriedung der französischen Wirtschaft. Und der Bolschewismus treibt in Frankreich, ohne daß die Regierung dagegen vorgeht, sein Doppelspiel. Auf der einen Seite stellt man sich" hinter die Francab wertung und treibt das für das französische Volk schäd liche Experiment der Regierung Blum weiter, auf der anderen Seite stachelt man die Unzufriedenheit der Massen mit immer neuen Forderungen gegen das eben unterstützte Programm auf. Und so wie in Paris ist es jetzt auch in London. Hier dasselbe Bild. Kommunisten und jüdische Bolschewisten suchen die Straße zu beherrschen und mit Totschlägern das Auskommen einer nationalen Bewegung niederzuhalten. In Londoner Stratzenvierteln entwickelte sich fast ein politischer Kleinkrieg, und der Gummiknüppel ist kaum noch Herr der Straße. Besonders für England ist das aktive Auftreten bolschewistischer Methodik eine etwas überraschende Neuheit. Das ver stärkte Einsetzen bolschewistischer Tätigkeit in England und Frankreich müßte eigentlich nun die Regierungen die drohende Gefahr erkennen lassen. Vielleicht unterschätzen beide Regierungen die Gesahr des Bolschewismus. Dann wird die kommende Auseinandersetzung zwischen den er wachenden nationalen Kräften und dem Bolschewismus in England wie in Frankreich um so schärfer ansfallen, als die Regierungen nicht vorher das schleichende Gift des 'Bolschewismus bekämpfen. Der Mer erweist WM letzte Ehre In München hatten sich am Mittwoch die Flaggen auf Halbmast gesenkt zum äußeren Zeichen der Teilnahme um den Mann, der in den Mauern dieser Stadt verschie den ist: Julius von Gömbös. Die tiefe Anteilnahme an dem Tod des hohen Gastes steigerte sich zu einer großen Kundgebung des Mitgefühls, als die Hülle des ungarischen Ministerpräsidenten zu ihrer letzten Fahrt in die Heimat geleitet wurde. Es war der Wille des Führers, die deutsche Trauer feier für Julius von Gömbös so würdig und eindrucks voll zu gestalten, wie es der hohen Stellung und der her vorragenden Persönlichkeit des ungarischen Regierungs chefs, des bewährten Freundes unseres Volkes, entsprach. Es war selbstverständlich, daß die deutsche Wehrmacht einen besonderen Anteil an der letzten Ehrung des toten ungarischen Ministerpräsidenten nahm, der als General und langjähriger Honvedminister ein hervorragender Sol datenführer war. Unter dem Befehl des Generalmajors van Ginkel rückten gegen 3.30 Uhr die Truppen in den Kaiserhof. in dem auf zehn hohen schwarz verhängten mit silbernen Lor beerkränzen gezierten Pylonen Flammen loderten. Hier traten drei Kompanien Infanterie und eine Kompanie Flieger an. Die Lafette fuhr vor, die den Toten auf seiner letzten Fahrt durch München aufnehmen sollte. Eine Bat terie nahm in der Marstallstratze Aufstellung. Zur Trauerfeier hatten sich vor dem Sarg mit der Witwe, den beiden Söhnen und der Tochter des Verstor benen eine große Reihe von ungarischen und deutschen Lrauergästen eingefunden. Aus der Heimat des Verstor benen waren gekommen als Vertreter des Reichsverwesers der königlich-ungarische Minister für Kultur und öffent lichen Unterricht, Dr. von Homan, der Präsident des un garischen Abgeordnetenhauses, Dr. von Sztranhavszky, der Chef des Generalstabes, Generalleutnant von Ratz, mit einer Abordnung von sechs Offizieren des ungarischen Heeres, der königlich-ungarische Gesandte in Berlin, Szto- jay, und der Militärattache der ungarischen Gesandtschaft in Berlin, der ungarische Generalkonsul in München, von Szent Miklos, mit den Mitgliedern des Generalkonsulats sowie die Angehörigen der ungarischen Kolonie in Mün chen und Vertreter der deutschen-ungarischen Gesellschaft. Der Führer und Reichskanzler traf in Begleitung von Reichspressechef Dr. Dietrich und Adjutant Hauptmann Wiedemann ein. Nächst dem Führer standen als Vertre ter des deutschen Volkes an der Bahre des Verewigten die Reichsminister Frhr. von Neurath, Generaloberst Göring und Dr. Frick, die Neichsleiter Reichsstatthalter General Ritter von Epp und Oberbürgermeister Fiehler, Minister präsident Siebert, Gauleiter Staatsminister Wagner und die Mitglieder der Bayerischen Landesregierung, der stellv Kommand. General des 7. Armeekorps, General der Kavallerie Frhr. von Weichs, und der Kommandierende General des Luftkreises V, Generalmajor Sperrle. sowie zahlreiche Generale und Offiziere aller Wehrmachtteile und führende Persönlichkeiten aus Staat und Bewegung und diplomatische Vertreter. Der Führer und Reichskanzler entbot in stillem Ge denken dem Toten feinen Gruß und legte einen riesigen mit gelben Chrysanthemen gezierten Lorbeerkranz an der Bahre nieder. Noch einmal sprach er den Hinterbliebenen seine persönliche Anteilnahme aus. Nach der Traueransprache und dem Gebet des evan gelischen Geistlichen spielte das Musikkorps das Lied vom guten Kameraden, die schönste Weise, mit der das deutsche Volk diesen Toten grüßen konnte, der in Wahrheit ekn guter Kamerad auch unseres Volkes gewesen ist. Nachdem sich der Führer verabschiedet hatte, fuhr die Lafette vor den Eingang der Vorhalle. Sechs Unteroffi ziere des deutschen Heeres nahmen den Sarg auf. und während die Trauerparade die militärischen Ehrenbezeu gungen erwies, wurde der Sarg unter den Klängen des Präsentiermarsches zur letzten Fahrt durch München auf die Lafette gesetzt. Die ungarische Nationalhymne erklang zur Ehre des Toten und seiner geliebten Heimat. Und dann setzte sich der große Trauerzug in Bewegung. Er wurde eingeleitet von der militärischen Trauer parade mit Musikkorps. Hinter den Truppen marschierten paarweise Offiziere der SS., die die Kränze trugen. Un mittelbar hinter dem Sarg folgten die Angehörigen; iw der nächsten Reihe schritten die Reichsminister Frhr. von Neurath und Generaloberst Göring, der königlich-unga rische Staatsminister von Homan und der italienische Bot«! schafter Attolico. Ungarns neuer Ministerpräsident. In politischen Kreisen wird der bisherige stellvertretende un garische Ministerpräsident Dr. von Daranyi als Nachfolger des verstorbenen Ministerpräsidenten Gömbös angesehen. (Scherl Bilderdienst — M.) Trotz dem unaufhörlich niedergehenden dünnen Schnee hatten sich in den Straßen viele Tausende aufgestellt, um dem großen ungarischen Staatsmann die letzte Ehre zu erweisen. Auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs marschier te die Wehrmacht auf. Während der Sarg in den Königs-' salon auf den Katafalk gesetzt wurde und Offiziere der deutschen Wehrmacht an den Enden des Sarges die Ehren wache bezogen, sprachen vor dem Portal Reichsaußenmini ster von Neurath, Generaloberst Göring und führende Persönlichkeiten den Hinterbliebenen des ungarischen Staatsmannes und den sonstigen ungarischen Persönlich keiten nochmals ihr Beileid aus. Um 22.23 Uhr verließ die sterbliche Hülle des unga risches Staatsmannes München. Der stellvertretende Kom mandierende General des 7. Armeekorps, Frhr. v. Weichs, leitete den Zug mit der Leiche des Verewigten bis an die Landesgrenze. -V 10^ - -6