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Lebhafter Durchgangsverkehr herrschte am gestrigen Sonntage in unserer Stadt. Trotz des miserablen Wetters be fuhren auch gestern wieder Hunderte, ja Tausende von Autos und Motorrädern die Reichsautobahnstrecke. Der größte Teil kam von Dresden, fuhr auf der einen Seite herunter und aus der anderen Seite wieder hinauf, um wieder nach Dresden zu fahren. Der andere Teil fuhr durch Wilsdruff nach allen Seiten wieder nach Hause. „Babovna" in den „Schützenhavs - Lichtspielen". Einen neuen Afrika-Film hat das Ehepaar Johnson von einer For schungsreise in Ostastika mitgebracht. Von Flugzeugen aus war es möglich, mit der Kamera Raumschwierigkeiten zu über winden und in bisher kaum dagewesener Form reizvolle inter essante Bilder dieses Landstreifens, seiner Eigenart, seiner Vegetation und seines Tierlebens zu bringen. Die Linse hat wunderbare Landschaftsbilder eingefangen, die durch gut be lauschte Tierszenen aufgelockert sind und ein umfassendes Bild von einem Stück afrikanischer Eigenart geben. Baboona, das ist das Land der Paviane. Es ist eine Freude, die Tiere bei ihren herrlichen Sprüngen beobachten zu können, eine Freude, Zuschauer wilder Balgereien der Löwen sein zu dürfen. Frontkämpfer-Appell der sächsischen 192. Jnf.-DivPon. Für sämtliche ehemaligen Frontkämpfer und die Hinterbliebe nen der auf dem Felde der Ehre gefallenen Kameraden der sächsischen 192. Jnf.-Dio. ist es Ehrenpflicht, am Div.-Appell am 31. Oktober vor dem Ehrenmal der 192. Inf.-Division kDresden°N., Heeresstraße) restlos teilzunehmen. 9 Ühr vorm. Feldgottesdienst. Anschließend Gefallenenehrung unter Betei ligung der Fahnenkompanie des JR. 10 und den alten ruhm reichen Regimentsfahnen des ehem. 12. und 19. Armeekorps, der bespannten Traditions-F.-A.-Batterie mit beritt. Trom peterkorps, Ehrenstürmen und Fahnenabordnungen. Großer Zapfenstreich am 30. Oktober abends 21 Uhr vor dem festlich geschmückten Rathaus der Landeshauptstadt Dresden. Aus künfte jeder Art durch Kriegerkameradschaft ehem. 192er, Dresden-N. 6, Leipziger Straße 29 b. Erhebung der Kirchensteuer für 1936. In diesen Tagen werden den Mitgliedern der ev.-luth. Landeskirche die Kirchensteuerbescheide für das Kalenderjahr 1936 zugehen. Die Grundlage für die Bescheide ist die „Ver ordnung über die Erhebung der Kirchensteuern im Bereiche der ev.-luth. Landeskirche Sachsens für das Kalenderjahr 1936 vom 21. Juli 1936". Hierzu ist folgendes zu bemerken: Bei der Veranlagung der diesjährigen Kirchensteuer wir ken sich erstmalig die Bestimmungen des Neichseinkommen- steuergesetzes vom 16. Oktober 1934 in vollem Umfange aus. Dieses Gesetz sieht eine stärkere Heranziehung derjenigen Steuerpflichtigen zur Reichseinkommensteuer vor, die ledig und kinderlos verheiratet sind oder nur sür wenige Kinder zu sorgen haben, während Steuerpflichtige mit mehreren Kin dern in Berücksichigung ihrer Familienverhältnisse eine Er mäßigung ihrer Einkommensteuer erfahren haben. Da die Kirchensteuer nach dem Religionssteuergesetz vom 1. Juli 1921 als Zuschlag zur Reichseinkommensteuer zu er heben ist, wirkt sich das oben erwähnte Einkommensteuergesetz zwangsläufig auch bei der Kirchensteuer aus; das heißt ledige Steuerpflichtige, kinderlos Verheiratete oder Verheiratete mit wenig Kindern bei gleichem Einkommen werden einen höhe ren Kirchensteuerbetrag zu bezahlen haben wie früher, wäh rend Verheiratete mit mehreren Kindern niedriger als bisher zur Kirchensteuer herangezogen werden. Zu beachten ist aber, daß der Kirchensteuerzettel von 1936 in jedem Falle gegenüber dem Kirchensteuerzettel von 1935 einen Mehrbetrag aufweist. Denn 1935 wurde die Kir chensteuer nur für ein Steuerrumpfjahr (1. April bis 31. Dezember 1935) von 9 Monaten erhoben, weil das Steuer- jahr der Landeskirche, das früher von April bis März lief, dem Kalenderjahr angepaßt werden mußte. Um einer allzustarken Erhöhung vorzubeugen, ist vorge schrieben, daß bei Ledigen von der Einkommensteuer als Maß stabsteuer ein Abschlag von 20. v. H. vorzunehmen ist. Außer dem kann, wie bisher, beim Vvrliegen von Billigkeitsgründen «m Einzelfalle durch Nachlaß geholfen werden. Dittmannsdorf. Autounsal l. Das die Post beför dernde Kleinauto vom Postamt 28 wurde Freitag früh zwi schen Dittmannsdorf und Mohorn von einem Lastwagen ge rammt, so daß das Auto seine Poststrecke nicht abfahren konnte. Die Post mußte infolgedessen von den Postboten in Mohorn abgeholt werden und kam mit mehreren Stunden Verspätung zum Austrag. Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 6. Oktober: Nördliche Winde, wechselnd bewölkt, vereinzelt Schauer, kühl, Frostgefahr. Neuer Tarif für das Holzgeweroe. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen teilt mit: Am 1. Oktober 1936 sind neue Tarifordnungen für das sächsische Holzgewerbe (Handwerk und Industrie) sowie für die sächsische Sitzmöbelindustrie in Kraft getreten Der Treuhänder der Arbeit weist darauf hin, daß neben der Aushangspflicht nach 8 31 AOG. die Betriebsführer ge halten sind den Vertrauensmännern, ihren Stellvertre tern, dem Betriebswalter der DAF. und dem Betriebs zellenobmann je einen Abdruck der Tarifordnung kosten los auszubändigen. Es ergibt sich hieraus die Notwendig keit, die erforderlichen Sonderdrucke der Tarifordnung so fort bei der DAF., Gaubetriebsgemeinschaft Holz, Tres- den A. 1, Platz der SA. 11. zu bestellen. Oelsnitz i. E. Studenten lösen Bergmän ner ab. Seit 14 Tagen weilen 27 Studenten von den sächsischen Hoch- und Fachschulen in Reuölsnitz, um ver diente Bergmäizner von ihren Arbeitsplätzen abzulösen und ihnen so einen zusätzlichen bezahlten Urlaub zu ermög lichen. Sie opfern einen Teil ihrer Ferienfreiheit, um Kampf und Sorgen des deutschen Arbeiters und hier be sonders des so schwer um sein Auskommen ringenden Bergmannes kennenzulernen. Inzwischen verbringen 27 Oelsnitzer Bergmänner, Väter kinderreicher Familien, Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Partei, und solche, die schon länger als vierzig Jahre ihrem Bergwerk un unterbrochen dienen, einen kosten- und sorgenfreien Er holungsurlaub im Bcrgmannsheim Hartenstein. Sie dür fen sich unbeschwert der wohlverdienten Ruhe hingeben; denn 27 Studenten schaffen unermüdlich über und unter Tage an ihrer Stelle. SaMen und Nackdorlckaft. Dresden. Zahlreiche Einbrüche geklärt. Anfang September konnte hier der langgesuchte Einbre cher Adolf Beck festgenommen werden; er hatte in Sach sen etwa 32 Einbrüche in Wohnungen, Gastwirtschaften, Läden und Niederlagen verübt. Bautzen. Sträfling entwichen. Der in der Gefangenenanstalt inhaftierte Hans Hugo Börner, geboren am 1. Dezember 1909 in Zwickau, flüchtete, als er bei Gartenarbeiten beschäftigt wurde. Börner trägt Anstalts- kleidung. Großröhrsdorf. Feuer im Erbhof. In Bretnig wurde der Erbhof des Bauers Schramm das Opfer eines Feuers, dessen Entstehung noch nicht geklärt werden konnte. Die Gebäude des Anwesens bestanden aus Fachwerk und waren zum Teil mit Heu und Stroh gefüllt. Das Feuer vernichtete Wohnhaus, Scheune und Stall. Das Vieh und der größte Teil des Hausrates konnten in Sicherheit ge bracht werden. Chemnitz. Sinkende Arbeitslosigkeit. Nach einer Mitteilung des Kreisberaters der Arbeitsschlacht im Arbeitsamtsbezirk Chemnitz ist die Erwerbslosenzahl im September um 700 gesunken; sie beträgt jetzt nnr noch 17 212. Olbernhau. 2^5 Jahre Oelmüller. Jetzt vollendeten sich 275 Jahre, seitdem die Buttersche Oelmühle in Kleinneuschönberg im Familienbesitz betrieben wird. Der im Jahre 1608 geborene Lorenz Butter kam als einer der ersten Ansiedler nach Kleinneuschönberg und erhielt das Müllerrecht von dem damaligen Schloßherrn auf Pfaff roda verliehen. Neuer aus Mderuisierung und Umarbeitung AF U 4 M m Ihrer Pelzsachen unbedingt jetzt erforderlich. ÄH LEen Sie sich von mir unverbindlich be- Rudolf Springsklee, Kürschnermeister Wilsdruff, Markt 7 Ruf 393 «rissen MHnitMIWMtrtj mit Kraftbetrieb. eun Siering Fernruf: Amt Dresden 672151 Kauft tausend MMchrde zu höchstem Tagespreis. Bei Notschlachtungen mit Transportauto Tag und Nacht zur Stelle. MM M «IN« suclit kür sokoit 8tsrke, Wiküruff Woknkaus möglichst im Zentrum lVilsörukks gelegen, ru kauten gesackt. Angebote unter 8 ZOO post- lagsrnck Wilsörull erbeten. fürben, w°m. keiiiigen von kirnnldsnod« unil aller ^rt Annahme: VUilLÜInutt, sm lVlsrkt 7 Marienberg. Metallwerkerschuse eröff net. Die von der DAF. eröffnete Metallwerkerschule soll, ebenso wie die Holzwerkerschule in Olbernhau, der Berufs erziehung dienen; sie stellt einen weiteren Schritt zur end gültigen Gewinnung der Arbeitsschlacht im Erzgebirge dar. Das Kernstück der Schule bildet eine geräumige, neu zeitlich eingerichtete Werkstatt, in der in fortlaufenden Lehrgängen vierzig Volksgenossen sür das Metallgewerbe umgeschult werden sollen Chemnitz. Brandstifter gefaßt. In Lauen hain brannte eine zur Gastwirtschaft „Jägerhof" gehörende Scheune, in der sich Erntevorräte und landwirtschaftliche Maschinen befanden, nieder. Bereits am 29. September war dem Besitzer der Gastwirtschaft angedroht worden, daß seine „Bude" in die Luft gehen würde. Durch die Er mittlungen der Brandkommission des Kriminalamtes mit dem Gendarmerieposten Mittweida konnte als Täter ein bei dem Gastwirt beschäftigter 18 Jahre alter Hausbursche ermittelt und festgenommen werden. Chemnitz. Der Reichs st atthalter gratu liert. Reichsstatthalter Mutschmann sandte anläßlich des neuen Sieges der Auto-Union im Feldberg-Rennen an die Verwaltung des Werkes ein Telegramm, in dem er allen an dem Erfolg Beteiligten, besonders den siegreichen Fah rern, seinen herzlichsten Glückwunsch übermittelte. Wer hielt sich am 9. August im Grillenburger Wald auf? Zum Raubmord im Grillenburger Wald teilt das Polizeipräsidium Chemnitz mit: Die Ehefrau des ermor deten Neustadt aus Auerswalde wurde, nachdem ihr Mann im Wald sich von ihr getrennt hatte und sie allein Pilze suchte, von einem unbekannten Mann, der ein Pilzsäck chen trug, wie folgt angesprochen: „Na, Sie haben Wohl schon alles abgesucht, da hat es wohl keinen Zweck, weiter« znsuchen?" Frau Neustadt erwiderte, es stehe sowieso nichts da, ließ sich aber in ein Gespräch mit ihm nicht ein. Diese Begegnung fand am Sonntagnachmittag gegen 2.30 Uhr nicht weit vom Ort Grillenburg zwischen Schneise 16 und 17 etwa 200 Meter nördlich der Staatsstraße in dev Nähe eines dort befindlichen Hochstandes am Rand des^ Hochwaldes statt. Die bereits erfolgte Aufforderung, daß! sich alle Personen, die Neustadt und seine Frau an jenem^ Sonntagnachmittag sahen, melden möchten, ist leider nicht in erforderlichem Maß beachtet worden. Der Unbekannte wird daher nochmals gebeten, sich sofort als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Auch noch ein zweiter wichtiger Zeuge wird gesucht; etwa drei Wochen vor der Mordtat erschien in Äuerswalde in der Neustadtschen Wohnung ein Mann, der wegen eines Pferde- und Wagenkaufes mit dem Ermordeten verhandelte; auch dieser Mann möchte sich sofort melden. Die Eheleute Neustadt hatten, wie bereits mitgeteilt, am Tag der Tat, vormittags, eine Vergnügungsfahrt mit einem Kraftdreirad von ihrer Wohnung aus über Oederan nach Grillenburg unternommen und während des Ab suchens des Waldes nach Pilzen das Kraftdreirad an den Straßenrand gestellt. Auf die vom Kriminalamt Chemnitz ausgelobte Belohnung von 500 Mark wird nochmals hingewiesen. Gleichzeitig wird vertrauliche Behandlung sachdienlicher Mitteilungen zugesichert. Vöefe, Sandel, Wirtschaft. Dresdener Schlachtvilhmarkt nom 5. Oktober 1936. Preise: Ochsen: a) 44; b) 40. — Bullen: a) 42; b) 38. — Kühe: a) 42; b) 38; c) 32; d) 24. — Färsen: a) 43; b) 39. — Kälber: A) —; B. a) 80—85; b) 70—78; c) 64—70; d) 31—63. — Lämmer: A. a) 1. 62—65; 2. —; b) 1. —; 2. 57—64; c) 48—60; d) 42—43. Schafe: a) 55—57; b) 48 bis 54; c) 40—42. — Schweine: a) 56; b) 1. 55; b) 2. 54; c) 52; d) 50; e) und f) —; g) 1. 55. — Auftrieb: 622 Rin der, darunter 213 Ochsen, 67 Bullen, 258 Kühe, 84 Fär<en. Zum Schlachthof direkt: 18 Ochsen, 2 Bullen, 21 Kühe. 703 Kälber, 9 zum Schlachchof direkt; 909 Schafe, 1 z. Schlacht hof direkt; 1661 Schweine, 23 zum Schlachthof direkt. Ueber- stand: 100 Schafe. Marktverkauf: Rinder verteilt, Kälber mit tel, Schafe langsam, Schweine verteilt. * Leipziger Getreidsgroßmarkt vom 3. Oktober. Weizen Festpr. W 5 189 W 8 192, M 7 191; Mühlen handelspreis W 5 193 bis 195, W 8 196—198, W 7 195 bis 197. Roggen, Festpr. 15 163, Mühlenhandelspr. 167—159. Braugerste neue 225; feinste bis 240. Gerste 186—196. Fut tergerste G 9 166, Handelspreis 170—172. Futterhafer H 11 155. H 13 158. Raps 320. Viktvriaerbsen 360—400. Weizenmehl W 5, W 7 und W 8 27.60. Roggenmehl, R 15 22.70. Weizenkleie W 5 11.30, W 7 11.40, W 8 11.50. Weizenfuttermehl 13.90. Roggenkleie R 15 10.55 Rauhfutter: Roggen- und Weizenstroh, drahtgepreßt, Großhandelspreis 2.10; dergleichen bindfadengepreßt 2.00 (1.30—1.40); Gerste- und Haferstroh, drahtgepreßt, Großhandelspreis 2.10, Er zeugerpreis 1.50; dergleichen bindfadengepreßt 2.00, Erzeuger preis 1.30—1.40. Heu, gesund, trocken, lose 4.40—4.80, der gleichen gutes 5.00—5.40. Meißner Getreide- und Landesproduktenpreife vom 3. Oktober. Heute gezahlte Preise: Weizen, hiesiger 75/77 kg effektiv, Oktober-Festpreis 9,35; Roggen, 69/71 kg, effektiv Oktober- Festpreis 8.15; Sommergerste 10—10.75; Wintergerste 2zeil. (zu Jndustriepr.) 9,00; do. 4zeil. 59/60 kg 8,30; Hafer 48/49 kg, Okt.-Fostpreüs 7,75; Raps 16; Mais 12; Trockenschnitzek 5,30; Wiesenheu 2,00 bis 2,50; Stroh (Weizen- und Roggen-) 0.70; Preßstroh 0.75; Auszug Type 405 0/40^ Asche 0,420 mit 102L Ausl.-Weizen 18,55; Weizenmehl Type 502, 0/65A, Asche 0H20 16,80; Roggenmehl Type 997, G75A Asche 0,730 12,40; Roggenkleie 6,00—6,15; Roggenvollkleie —.—; Weizenkleie 6,45 bis 6,60; Vollkleie 6,70 bis 6,85; Speisekartoffeln, neue weiße und rote 2.25; do. neue geelbe 2,55; Kartoffelstöcken 10,75; Landeier, Marktpreis 1 Stück 0.10—0.14; Lanbbutter, Marktpreis st«-kg-Stück 0.76 bis 0.80. Feinste Ware über Notiz. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Haupgchristtciter Hermann Lässig. Wilsdruff, zugleich der. antwortlich sür den gesamte» Tertteii cinschltestlich Bilderdienst. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Erich Reiche, Wilsdruft. Druck und Verlag: Buchdrucker-! ArthurZschunle, Wilsdruff. D.A. IX. 1936: 1479. — Zur Zeit ist Preisliste Nr. 6 gültig.