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Wilsdruffer Tageblatt : 13.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193104135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310413
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-13
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.04.1931
- Autor
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a. d. 2N ihr teriB mpl!ö- T ecken :rwen- Hel- u chl- KIu«- f ie Ass Gul» Herr« närvoi i aus- lercin- Zc HÄ -ezem- ' Ze fü« >ermö- nZsge-1 >k. aus ozesieu s können >r den iehung kriegs- te der durch» en im i ft von ungen, t wird e d er . d Au ld des wndes erblie- allen 1 die senden j >ie der rislenz m 19. ! mtral- r wird Opfern ; ierung rd der rbeits-1 r der ne von . Da- dann irlehcN le der lehens einden i nicht ft so!! Tar- ' rr mit! ieinde-j rbeits-! rr die Ver-» Hasten' lilitär- Ver- Vor- l seiner t karten 8 Uhr^ beson-: st dem? ;ekom- chische :rmor- ltlricg lle be- indlich usw. le b? n und en in> deut' eineÄ > Ter- Vernichtung der meisten Holzkreuze zur Zeit ein wüstes Aussehen hat. Sehr viel Sorgfalt hat der Vortragende, der wäh rend des Weltkrieges im Sanitätsdienst Verwendung fand, dar auf verwandt, die Sitten und Gebräuche der verschiedenen Na tionen zu beobachten, von denen er auch manches Erlebnis be richten konnte. Der zwei Stunden währende Vortrag, dem der Vorsteher Kamerad Otto Seifert in recht anschaulicher und un eigennütziger Weise hielt, hätte einen noch besseren Besuch ver dient. Der zweite Vorsteher dankte ihm am Schlüsse für seine ausgewendete Mühe im Namen der Besucher. * Mohorn. Kirche «Visitation. Kommenden Sonntag habet im Kirchspiel Kirchenvisitativn durch den Ephvrus Super- wtendent Hahn-Dresden statt. Diese gliedert sich in folgende Äeranstaltungen. Vormittags 149 Uhr Predigtgvtesdienst; um lO Uhr Kirchgemeindeversammlung, danach um 11 Uhr Kinder gottesdienst. Nachmittags 2 Uhr hält Pfarrer Grumbt Jugend gottesdienst mit den Jünglingen und Jungfrauen der Jahrgänge 1928 bis 1930. Abends 8 Uhr wird Sup. Hahn in der Kirche einen Vortrag halten über „Sterben und Auferstehen in Ruß- iand". Vereinskalender. Christlicher Elternverein. 15. April Bortrag. „Liedertafel". 17. April Singestunde. Wetterbericht. !' Zunächst lebhafte, dann abflauende Winde aus westlichen Achtungen. Allmähliche Bewölkungsabnahme. Oertlich Nebel. Anfangs Temperaturverhältnisse wenig geändert, aber tagsüber starke Erwärmung. Vorübergehend noch Niederschlagsschauer. Mäßigere Steuerrichtsätze für das Handwerk Nach längeren Verhandlungen zwischen den Gewerbekam- mern, dem Landesausschuß des sächsischen Handwerks usw. und den Landessinanzämtern Dresden und Leipzig unter Beteiligung eines Vertreters der sächsischen Regierung Reingewinn-Richt sätze für die Veranlagung der nichtbuchführenden Handwerker für den Steuerabschnitt Kalenderjahr 1930 vereinbart worden. Gegenüber dem Vorjahr wurden die meisten Sätze ermäßigt, zum Teil sogar erheblich. Vier Richtsätze blieben unverändert. Erhöht wurde angesichts der Wirtschaftslage kein einzige Satz. Der Reingewinn-Richtsatz ist wieder, wie früher, verschieden festgesetzt worden, je nachdem es sich um einen Alleinbetrieb, einen mittleren oder einen größeren Gehilfenbetrieb handelt. Im einzelnen betragen die Richtsätze in Prozenten vom Um satz: Bei den Bäckern 12 bis 20, 10 bis 18 und 8 Lis 16 Pro- -ent- bei den Buchbindern mit Ladengeschäft 18 bis 29 bzw. 14 bis 25 Prozent (größere Gehilfenbetriebe sind in die Verein barung nicht einbezvgen worden). Umgekehrt fehlen die Richt sätze für Alleinbetriebe bei Dachdeckern, weil es derartige Be triebe kaum gibt. Für die übrigen beiden Gruppen betragen die Rahmensähe 16 bis 26 bzw. 12 bis 24 Prozent. Bei den Da menschneidern und -schneiderinnen sind die Rahmensätze 40 bis 20 bis 30 und 9 bis 20 Prozent; bei den Elektroinstallateu ren lind keine Sätze für Meinbetriebe festgesetzt worden; für d>e ,.Kr!aen Gruppen betragen sie 11 bis 23 bzw. 8 bis 18 Proz. ich" Fleischern find die Sätze 6 bis 14, 5 bis 13 und 4 bis so Prozent; bei den Friseuren 38 bis 54, 24 bis 36 und 15 bis 25 Prozent; bei den Glasern 20 bis 30, 12 bis 24 und 8 bis 18 Prozent; bei den Herrenschneidern 29 bis 49, 18 bis 30 und 9 bis 20 Prozent; bei den Klempnern 24 bis 35, 13 bis 07 und H Lis Ä W.wzent; bei den Malern 36 bis 54, 18 bw 3g und 13 bis 27 Prozent; bei den Ofensetzern und Töpfern (mit Lieferung von Materialien) 20 bis 30 und 15 bis 27 Prozent. Für die größeren Gehilfenbetriebe sind keine Sätze festgelegt worden, ebenso auch nicht für die Photographen, bei denen d>e Rahmensätze für Alleinbetrieb 27 bis 47 und mittleren Gehilfen betrieb 16 bis 29 Prozent betragen. Für Putzmacherinnen be laufen sie sich auf 13 bis 25 Prozent, 10 bis 24 und 6 bis 18 Prozent; für Sattler auf 19 bis 29 und auf 14 bis 24 Prozent kein Satz für größere Gehilfenbetriebe); für Schlosser auf 24 bis 40, bis Zi und 10 bis W Prozent; für Schmiede 28 b-.s 44 und 18 bis 35 Prozent; für Schuhmacher (gemischter Be lieb) auf 15 bi- ZO bzw. 10 bis 24 Prozent, für reinen Werk stattbetrieb auf 35 bis 45 und auf 20 bis 32 Prozent; für Stellmacher auf 25 bis 46 und auf 20 bis 40 Prozent; bei die len letzten Gruppen find keine Rahmen- und Richtsätze für d:e größeren Gehilfenbetriebe festgesetzt worden. Bei den Tapezie rern sind die Rahmcnsätze 20 bis 40 10 bis 2o und. bis 16 Proz.; bei den Tischlern 26 bis 40, 12 bis 28 und 7 bis 18 Prozent. Die Polizeivervrdnung gegen eins unserer nützlichsten Haustiere. Am vorigen Jahre entstand in unserer Stadt eine Polizei verordnung gegen e>a Tier das auf so vielen Bildern seit ,eher mit Recht verherrlicht worden ist. Mein Standpunkt in dieser Angelegenheit durste ^ch hinreichend bekannt sein. Ich verstehe auch heute noch nicht die Beweggründe zu dieser Verordnung. Man will das ,o sehr n^^ Haustier „Katze" — bis auf den Gesang und die Insektenvertilgung der Singvögel nützlicher als diese — während der Zeit »vn vier Monaten im Jahre wegen einer Anzahl Singvögel, die durch Katzen, da sie nun einmal zur Klasse der Raubtiere gehören, gefangen, getötet und verzehrt werden, mit einer Strafe belegen. Nichts anderes als eine Stra fe bedeutet das Tragen eines solchen Holzvorhemdchens. Nun war sie wieder in neuer Aufmachung zu lesen — die Polizeiverordnung Zum.^"utze der nützlichen Vogelwelt. Nrch- tigerweise wäre noch hmzuMugen gewesen: „und zur Bestra fung der noch mehr nützlichen Katzen." Was fange ich nun nm meiner treuen Katze — meinem Neblingstier — an, die sich sträubt, Vorhemdchen aus Swü sich umbinden zu lassen? Ist das nicht ein kluges Tier! Also Östren cfteblina töten lassen? Äein, auf keinen Fall. 150 RM. Straft bezahlen — in dieser Notzeit kein Geld für so etwas da; Sv wird mir nichts anderes übrig bleiben, als 14 Tage in Haft Sehen zu müssen. Vielleicht gE gut, da man während dieser Zeit vom Lrdgetriebe abgeschlossen ist. Vor aller Oeffentlichkeit fordere abermals; „Weg mit einer solchen Verordnung, auf daß sie nächstes Jahr nicht wieder erscheine!" Bei dieser Gelegenheit grüße ich E Mit mir fühlenden Katzenliebhaber. Auch Ihr wißt: Nützlich Md me Singvögel, aber noch viel mehr nützlich unsere Katzen. Schließen wir uns zum Schutze dieser treuen und allerliebsten Tiere zusammen. Zu gegebener Zeit komme ich hierauf zurück. Die Singvögel gehören in den Wald, und in die dornigen Hecken, die leider immer mehr verschwinden, unsere Hauskatze aber ohne hölzernes Voryemd- chen ins Haus und seine nähere Umgebung. Richard Ebert, Oberpostsekretär. «riete unlerer Leser Keine Landtagsemberufung. Kommunistischer Antrag erneut abgelehnt. Die Kommunisten hatten erneut zur Beratung ihres Antrags gegen die angebliche diktatorische Erledigung des neuen Staatshaushalts für 1931 durch die Regierung die Einberufung des Landtages verlangt. Der Landtags präsident hat jedoch ein Eingehen auf den Brief, den die Kommunisten zur Begründung dieses Antrages ihm sand ten, wegen seines beleidigenden Inhalts abgelehnt. Der Vorstoß der Kommunisten zur Erzwingung einer früheren Landtagseinberufung ist somit erneut gescheitert. * Wer darf sich „Baumeister" nennen? Vom 1. Oktober Titel amtlich geschützt. Der Reichswirtschaftsminister Hai bestimmt, daß sich vom 1. Oktober nur noch „Baumeister nennen dürfen: Wer die Baumei st erprüsung bestanden hat oder die Abschlußprüfung an einer deutschen technischen Hochschule be- stanoen hat. Nach dieser Prüfung muß er als selbständiger Bauunternehmer oder als Angestellter in einer seiner Vorbildung entsprechenden Stellung in einem privaten Hoch- oder Tiefbauunternehmen oder im Hoch- oder Tiefbau bei Reichs-, Staats- oder Kommunalbehörden min destens zwei Jahre lang tätig gewesen sein. Wer bisher schon den Titel Baumeister führte, darf ihn nur dann weiterführen, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen: Das Reifezeugnis einer staatlichen oder staatlich anerkannten Bau- oder Bau gewerkschule, eines staatlichen oder anerkannten Technikums; zehnjähriger Tätigkeit als selbständiger Bauunter nehmer oder höheren Bauangestellten in privaten oder öffent lichen Hoch- und Tiefbauunternehmungen. Diese Baumeister müssen vierzig Jahre alt und unbescholten sein. Ausnahmen von den Bestimmungen mutz das Ministerium besonders genehmigen. * Leisnig. Todesfall. Im Friedrichsstift Trachenau bei Borna (Bezirk Leipzig) starb Pfarrer i. R. Lisemann, früher in Gersdorf-Wendishain. Richard Woldemar Eisemann ist am 26. November 1853 in Waldheim geboren. Er besuchte von 1866 ab die Kreuzschule in Dresden. 1868 bis 1874 die Fürstenschule zu Grimma. Nach dem Studium war er 1880 Diakonus in Nos sen, 1882 Pfarrer in Reinsberg bei Nossen, 1889 Pfarrer in Staucha, und am 23. Oktober 1904 wurde er als Pfarrer in Gersdorf eingewiesen, wo er bis zum 31. Oktober 1919 amtierte. Dresden. F. A. Geitzter ch. Friedrich Avals Geiß ler, der bekannte Dresdner Schriftsteller, erlag im Alter von 63 Jahren einem Gehirnschlag. Geißler schrieb einige Schauspiele, von denen das Werk „Adrast" seine Urauf führung am Dresdner Hoftheater 1897 erlebte, und drama tische Weihnachtsmärchen, von denen eine große Zahl über die Bühnen gingen. Dresden. Die 44-Stundenwoche. Vor einiger Zeit führte die Städtische Straßenbahn-A.-G. die 44- Stundenwoche ein und bewirkte dadurch, daß 200 Ent lassungen nicht erfolgten. Nunmehr hat auch das Tiefbau amt in seinen Betrieben die 44-Stundenwoche eingeführt und durch diese Arbeitszeitverkürzung etwa 40 Angestellte vor der Entlassung bewahrt. Bautzen. V e r h e tz t e Jugend. Der in den Schiller anlagen stehende Ebert-Gedenkstein wurde umgeworfen. Als Täter wurde ein Schüler einer hiesigen höheren Lehr anstalt ermittelt. Friedcrsdors (Erzgebirge). Tödlicher Ver kehrsunfall. Auf der Staatsstraße fuhr ein jugend licher Radfahrer in ein Personenauto hinein. Er erlitt einen schweren Schädelbruch, an dem er alsbald verstarb. Colditz. Bürgermeister Liebert gestorben. Bürgermeister Liebert ist kurz nach Vollendung seines 54. Lebensjahres gestorben. Am 1. März 1908 trat er sein Amt als Bürgermeister der Stadt Colditz an. 1911 wurde er auf Lebenszeit gewählt. Limbach. Neuer Frauenberuf. Das weibliche Streben, es den Männern gleichzutun, hat sich nun auch auf einem weniger erfreulichen Gebiet gezeigt. Ein ^jäh riges Mädchen aus Mittelfrohna wurde als Einsteigcdieb in einer Erdgeschoßwohnung festgestellt und dem Amts gericht zugeführt. Das Mädchen war zur Zeit von der Fürsorgeanstalt Bräunsdorf beurlaubt worden. Grimma. Selbstmord einer Diakonissen schülerin. In Bahren wurde die Leiche einer Diako nissenschülerin aus Borsdorf aus der Mulde gezogen, die Mitte März durch einen Sprung von der Mulden brücke in Grimma den Tod gesucht hatte. Oschatz. Leichtfertiger Radfahrer. Ein 17- jähriger Tischlerlehrling aus Boüwa bei Zwickau beging die unglaubliche Leichtfertigkeit, den Collmberg nach dem Dorfe Collm herunterzufahren, also an einer Stelle, an der der Berg besonders steil abfällt. Wunderbarerweise gelangte der Wagehalsige bis an die nach der Straße Collm—Wermsdorf hinabführenden Stufen. Er bemerkte diese aber zu spät, stürzte mit seinem Rade die Stufen hinab und wurde über die Straße hinweg gegen eine Mauer geschleudert. Der Verunglückte erlitt einen Schädel- bruch. Leipzig. Schwere Verkehrsunfälle. Am Burgplatz wurden zwei Fußgänger durch einen unerkannt gebliebenen Motorradfahrer angefahren. Beide sind mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wor den. Der Motorradfahrer hat das Weite gesucht. — Ferner ist auf der Zeppelin-Brücke ein Kaufmann auf seinem Fahrrade von einem Straßenbahnzug angefahren wor den. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und ist auf dem Transport nach dem Krankenhaus gestorben. Reichenbach. Blutige Schlägerei. Auf der Nordstraße entstand zwischen einigen jungen Leuten nach einem Wortwechsel eine Schlägerei, in deren Verlauf einer der Beteiligten mehrere Messerstiche erhielt und bewußt los zusammenbrach. Der Verletzte, der Kraftwagenführer Naumann aus Leipzig, wurde ins Krankenhaus gebracht. Reichenbach. Kind verbrüht. In der Blücher- straße ist die dreijährige Elfriede Horak im Waschhaus in eine Wanne mit heißem Wasser gefallen und hat dabei so schwere Verbrühungen am ganzen Körper davon getragen, daß sie verstorben ist. Treuen i. V. Im Schlamm erstickt. Der Stein bruchbesitzer Zöphel in Schreiersgrün glitt beim über schreiten eines Wehres aus und fiel ins Wasser. Er konnte sich nicht mehr aus dem verschlammten Wasser heraus arbeiten und wurde am nächsten Tage als Leiche gehorgen. Plauen. Vom Stadtthsater. Der Rat hat aus Vorschlag des Theaterausschusses beschlossen, den mit dem Intendanten Dr. Roenneke abgeschlossenen Vertrag nicht zu erneuern. Dieser ist deshalb mit Ende Juli als abge laufen zu betrachten. Dr. Roenneke hat es in seiner Amts zeit verstanden, mit der Hälfte des seinem Amtsvorgänger gewährten Zuschusses auszukommen und das Theater trotz dem aus respektabler Höhe zu erhalten. Die Nichterneuerung des Vertrages begründet man damit, daß die Zahl der Abonnenten für das neue Theaterjahr stark zurückgegan gen sei. Dieser Rückgang dürfte aber eher auf die allge meine wirtschaftliche Notlage zurückzuführen sein. * Aus sächsischen Gemeinveparlamenten« Verabschiedung des Haushaltplanes. Döbeln. Die Stadtverordneten haben den Haushalt-; plan 1931 gegen eine kommunistische Stimme angenommen: Der Gesamtetat schließt mit 6,1 Millionen Mark ab, der! normale Etat gleicht sich mit 3,1 Millionen Mark aus,' während der Nothaushalt rund 850 000 Mark erfordert.: Dreiviertel Millionen davon allein sind Krisen- und Wohl-! fahrtserwerbslosenlasten. Ohne Hilfe vom Reich muß mit einem Defizit von 430 000 Mark gerechnet werden. Das ; Wohnungsbauprogramm sieht die Erstellung von 96 Woh-^ nungen vor. Beschlossen wurde noch die Aufnahme einer Wohnungsbauanleihe von 90 000 Mark, sowie die Kür-' zung der Aufwandsentschädigung für die Gemcindever- treter um 20 Prozent. * Dränve in Sachsen. Bischofswerda. In Schmölln wurde beim Fleischer- meister Gneuß durch eine Luke im Raum über dem Schlachthaus Feuer angelegt, so daß die Wärmehalte mittel verbrannten. Das Feuer konnte erstickt werden. Ein lediger Einwohner des Ortes wurde unter dem Ver dacht der Brandstiftung verhaftet. Elleseld. Das Anwesen des Gutspächters Meisel, be stehend aus Wohnhaus und Stallgebäude, ist durch Feuer vernichtet worden. Das Anwesen gehörte der Gemeinde und war vor kurzem von Meisel geräumt worden. Es wird fahrlässige Brandstiftung angenommen. Lengenfeld. Hier brannte die Scheune der Firma Dörfelt am Waldkirchener Weg mit Inhalt vollständig nieder. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. * Ein armes Volk spart. Die Entwicklung der sächsischen Sparkassen im Jahre 1930. Die Spareinlagen sind um 133,5 Millionen Mark oder 23,5 Prozent auf 700,7 Millionen gestiegen. Der Stei gerungsprozentsatz ist damit gegenüber dem Vorjahre, in dem er nur 21,1 Prozent betrug, gestiegen. Die Einlagen bewegung im Jahre 1930 ist also als recht günstig zu be zeichnen, namentlich, wenn man bedenkt, unter welch gro ßer Wirtschaftsnot gerade das Sachsenland leidet. Wenn auch ein gewisser Teil der Einlagen nicht eigentliche Spar gelder, sondern infolge der Wirtschaftslage brachliegende Betriebsgelder sein mögen, so zeigt doch das Ergebnis der Spareinlagenbewegung, daß trotz Wirtschaftskrise und Ar beitslosigkeit oder vielleicht gerade wegen dieser Er scheinungen ein starker Sparwille in der Bevölkerung steckt, der sich darin widerspiegelt, daß das Guthaben auf den Kops der Bevölkerung berechnet, sich von 113,58 Mark Ende 1929 auf 140,31 Mark Ende 1930 erhöht hat. Die Gesamtzahl der Sparkonten aller sächsischen Spar kassen stieg im Jahre 1930 um 120 000 auf 1 391 865; Ende 1919 betrug die Zahl 3 437 807. Hierin, wie in der Tatsache, daß mit dem Einlegerguthaben von rund 700 Millionen Mark erst ein reichliches Drittel des Standes am Jahres ende 1913, der knapp 2 Milliarden betrug, erreicht ist, zeigt sich die Armut des sächsischen Volkes. Schwerer politischer Zusammenstoß in Chemnitz. Ein Kommunist erschossen. Ein Trupp von etwa 40 bis 50 Kommunisten versuchte das Parteibüro der NSDAP, am Theaterplatz zu stürmen. Sie versuchten, in das Büro einzudringen, was jedoch die SA.-Leute verhindern konnten. Es kam zu einer wüsten Schlägerei, wobei ein SA.-Mann schwer verletzt wurde. Das Überfallkommando stellte die Ruhe und Ordnung wieder her und nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Wie die politische Abteilung der Kriminalpolizei er gänzend mitteilt, wurden die Kommunisten von den SA.-- Leulen nach der Bismarckstraße zu abgedrängt. Hier bil deten sich diskutierende Ansammlungen. Zwei des Weges kommende Stahlhelmer, von denen einer das Stahlhelmab zeichen sichtbar trug,wurden von den Kommunisten versolgi. Um die Kommunisten einzuschüchtern, zog einer der Stahl helmer einen Revolver und entsicherte ihn. Darauf er hielt er einen Schlag ins Gesicht. In seiner Wut feuerte er nun aus den Angreifer einen Schuß ab, der diesen in die Lunge traf. Er brach zusammen und verstarb im Kran kenhaus. Der Stahlhclmer wurde vorläufig in Haft ge nommen. Der Kremdenlegionär. Ein Deserteur verhaftet. Ein bewegtes Leben hat ein Belgier hinter sich, der jetzt von den tschechischen Behörden in Brüx avgeschoben und in Olbernhau festgenomw.cn wurde. Er war 1919 das erste Mal aus dem belgischen Heere desertiert und hatte sich nach Afrika gewandt, wo er in der fran zösischen Fremdenlegion diente. Aber auch da dürfte es ihm nicht gefallen haben, denn er floh zu den Arabern, und ging dann nach Jerusalem, wo er den Engländern in die Hände fiel, die ihn wieder nach Belgien zunicilrans portierten. Tort ist er nun zum zweiten Male desertiert. Sächsische WirLschastsnachrichien. Baugeldzutcilung der Landcsbausparkasse. In den Räumen der Kreditanstalt Sächsischer Ge meinden in Dresden wurde die zweite Baugeldzuteilung der Landesbauspartasse Sachsen vorgeuommen. Beteiligt waren an ihr 4393 Bausparverträge mit 18 567 000 Mark Vertragssumme. Zugelcilt wurden 47 Verträge über 245 00«! Mark Vertragssummc. Einschließlich der ersten Zuteilung vom September 1930 sind jetzt insgesamt 78 Verträge über 407 000 Mark Vertragssumme zugeteilt worden.
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