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Oer„Hsri des Weltfriedens". Im Fernen Osten sind die Gewehre losgegangen. Alle Bemühungen in Gens, den Konflikt zwischen Japan und China beizulegen, waren dis jetzt erfolglos. Gewitter schwüle liegt über der Welt. Auch wenn die in der Man dschurei aufgeloderien Flammen wieder gelöscht werden sollten, weiß niemand, wann sie von neuem ausdrechen und was dann erfolgt. Japan liegt auf der Karrer, Amerika wartet ab und Rußland rüstet fieberhaft Die rote Armee wird nach neuesten Methoden ausgebildet, der Eisenbahnbau wird aus jede nur mögliche Weise lorcierl. Es gibt Leute, die behaupten, daß der ganze Fünfjahresplan eine einzige Mobilisierungsmaßnahme ist und daß die Sowjetunion in naher Frist, etwa um das Jahr 1933, mit kriegerischen Auseinandersetzungen rechnet. Die Welt ist wieder im Begrifs, in zwei Fronten gegenein ander aufzumarschieren. Selbst wenn Europa trotz Versailles Ruhe haben und halten wollte, es wird not wendig in den Konflikt hineingezogen, der sich im Fernen Osten ankündigi und aus dem sich, wenn er einmal wirklich zum Austrag kommt, kein Staat heruushalten kann, am allerwenigsten Deutschland. In Varis ist jetzt der V ö l k e r b u n d r a I zusammen getreten, um noch einmal zu versuchen, das schmälende Feuer zu löschen. Man wird sich die größte Mühe geben, zu vermitteln und wahrscheinlich auch sehr kraftvolle Ent schließungen fassen, aber es ist ja bei diesen Pölkerbund- aktionen so wie in der Rechtspflege: Wo der Gerichtsvoll zieher fehlt, um zu v o l l st r e ck e n. bleibt das schönste Urteil ein Blatt Papier. Wo soll der Völkerbund einen Arm hernehmen, der seine Beschlüsse ausführi, wenn Japan hartnäckig bleibt und seine kriegerische Tätigkeit in der Mandschurei fortfetzi-' Kein Imai wird sich zum Voll strecker hergeben, es sei denn, daß er es aus Eigennutz tut. was wiederum die Konkurrenten aus den Plan rujen und die Kriegsgefahr noch verschärfen würde Es steht viel auf dem Spiele bei den jetzigen Verhandlungen in Paris: Neben dem Schicksal Chinas vor allein auch das An sehen des Völkerbundes als sogenannter „Hort des Weltfriedens". * Arti11eriesch!acht um TsiGkar Russische Truppen im Kampf. Eine heftige Artillcrieschlacht ist um Tsitsikar ent brannt, wo sich gegenwärtig die chinesischen und japanischen Streitkräfte konzentrieren. Von japanischer Seite sind Flugzeuggeschwader eingesetzt worden, die große Mengen von Bomben aus die chinesischen Reihen niedergehcn ließen. Außerdem haben die Japaner eine große Kavallcricbrigade in den Kampf geschickt. Aus feiten der Chinesen soll eine russische Brigade kämpfen, die mit Maschinengewehren ausgerüstet ist und durch chinesische Kavallerie unterstützt wird. Ein über raschender Angrifs dieser russischen Soldaten aus den linken Flügel der Japaner scheint die Schlacht zugunsten der Chinesen entschieden zu haben. Jedenfalls mutzte sich die japanische Armee zurückzichcn. Was Japan auf der Ratstagung erklären will. In amtlichen Kreisen in Tokio verlautet der „Times" zufolge, daß von japanischer Seite auf der Pölkerbund- ratssttzung erneut chinesisch-japanische Verhandlungen aus der Grundlage von fünf japanischen Bedingungen vor geschlagen werden sollen, die sich auf militärische und strategische Fragen beziehen. Falls China die fünf Punkte anerkenne, werde der Räumung der besetzten Gebiete nichts im Wege stehen. Bevor jedoch normale Zustände hergestellt werden, sei ein Rückzug der Truppen unmöglich Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Japaner unter der „Wiederherstellung normaler Zustände" nicht nur die Annahme der fünf Punkte, sondern vor allem auch die Einsetzung von japanfreundlichen Lokal regierungen in den mandschurischen Provinzen verstehen. * Der Sapan-China-Krieg. Rußland ist beunruhigt. Nach einer Meldung aus Tokio hat der sowjetrussischc Botschafter dem japanischen Außenminister eine Notc Litwinows übermittelt. Die sowjetrussische Regierung verlangt Zusicherungen, daß Japan nicht beabsichtige, du chinesische Ostbahn zu besetzen. Der japanische Kriegsminister hat dem Ersuchen des Oberbefehlshabers der japanischen Truppen in der Mand schurei, ihm für seine Tätigkeit freie Hand zu lassen, entsprochen. Das Oberkommando erklärte, daß die Lage sehr kritisch sei. Nach einer russischen Meldung aus Tsitsikar iß die Stadt nach der Ablehnung des Ultimatums durch Ge neral Ma erneut von japanischen Fliegern bombardiert worden. An verschiedenen Stellen seien Brände ausgebrochen. Vier Soldaten und sieben Zivi listen seien getötet worden. General Ma hat das japanische Ultimatum, bis zum 25. November seine Truppen von der Nonni-Brückt nach Tsitsikar zurückzuziehen, abgelehnt. Darauf er hielt er ein zweites Ultimatum, Tsitsikar den japanischen Truppen zu übergehen. Auch diese Foroerung wurde abgelehn t. Die Kämpfe bei der Nonni-Brücke wurden fortgesetzt. Die Chinesen hielten ihre Stellung. Die Ja vaner ziehen Truppen zum Vormarsch auf Tsitsikar zu sammen. Für und gegen Kaiser Puqi. Nach einer Meldung aus Dairen ist der frühere chinesische Kaiser Pupi dort eingetroffen und wird nach Mulden Weiterreisen. Der Kaiseir habe sich mit dem General Tschanghaipen in Verbindung gesetzt, der ge willt sei, die monarchistische Bewegung zu unter stützen. Wie aus Nanking gemeldet wird, erklärte Tschiangkaischek, daß die Wiederherstellung de, Monarchie in China ein politischer Unsinn sei. Die Re gierung in Nanking werde eine aus dieses Ziel gerichtete Bewegung mit allen Mitteln bekämpfen. * > - > n Der Korridor als Friedensstörer. Ostgarantie ein verbrecherischer Wahnsinn. Die unhaltbaren Zustände, die durch den polnischen Korridor geschaffen worden sind und die Ziele Polens nach völliger Entgermanisierung allen Landes östlich der Oder und nach Aufsaugung Ostpreußens werden eingehend Titisien in der angesehenen englischen Zeitschrift „Econo mist". Freie Schiffahrtauf den Flüssen und F re 1 - häfenläger in Stettin, Danzig und Königsberg hätten die polnischen Bedürfnisse voll befriedigen können. Polen arbeite aber mit allen Mitteln der Bestechung, der per sönlichen Bedrohung, mit Beschlagnahmungen und mit allen Arten der polnischen Durchdringung, wobei die Zeit für Polen arbeite. Seit l918 seien SON ONO Deutsche zum Verlassen von Posen und West Preußen gezwungen worden. Aus Ostpreußen seien 160 000 Deutsche ausgewandert. Die Lehre für England bestehe darin, daß es ein verbrecherischer Wahnsinn wäre, eine Ostgarantie zu geben, solange der Kor ridor bestehe. England habe nicht das geringste Interesse, die Ursprungsherde eines zukünf tigen Krieges zu erhalten. Das Blatt befaßt sich dann mit den möglichen Grundlagen eines Ostlocarno, wo bei es die bemerkenswerte Forderung stellt, daß die Mög lichkeit der Anwendung der Revisionsparagraphen 19 des Völkerbundstatuts wesentlich wirksamer gestaltet werden müsse. Jedenfalls aber müsse die englische öffentliche Meinung sich endlich mit den brennenden Ost fragen befassen, da diese eine der wesentlichen psychologischen Ursachen für die gegenwärtige traurige Lage der Welt und insbesondere Englands seien. Vor einer Vegierungskonserenz. BIZ. -Ausschuß und private Bankiers beraten Wie jetzt bekannt wird, haben sich Botschafter vor Hoesch und Finanzminister Flandin in ihren VerhOndlun gen um die Einberufung des Sachverständigenausschusses bei der BIZ. dahin geeinigt, die Berücksichtigung r<w kurz fristigen Kredite bei der Beurteilung der Zahlungsfähig leit Deutschlands der Negicrungslonfercnz vorzubehalten die nach der Berichterstattung des BIZ.-Ausschusses zu sammcntreten wird. Die französische Regierung hält nach wie vor an dem Standpunkt fest, daß der BJZ.-Ausschuß die Zahlungs fähigkeit Deutschlands ausschließlich vom Standpunkt de, Reparationszahlungen aus zu prüfen habe und daß die Privatschulden bei der Aufstellung des neuen Zahlungs planes, wenn überhaupt, dann nur nebensächlich, Berücksichtigung finden dürften. Deutscherseits ist man von der Auffassung nicht ab gewichen, daß eine gerechte und der Wirklichkeit ent sprechende Beurteilung der Zahlungsfähigkeit nur unter Einbeziehung sämtlicher Verpflichtungen, ganz gleich, ob politischer oder privater Natur, möglich sei. Die Reichsregierung hat sich damit einverstanden er klärt, daß die Regelung der kurzfristigen Anleihen eine, Bankierkonferenz übertragen wird, die aber rein privaten Charakter trägt. Wie weit der von der Bankierkonferenz auszuarbcitende Bericht bei der Beurteilung der deutschen Zahlungsfähigkeit berücksichtigt wird, soll erst auf der Konferenz der am Young-Plan beteiligten Mächte ent schieden werden. Deutscherseits wird die Auffassung vertreten, daß diese Konferenz selbstverständlich die endgültige Umgestal tung des Young-Planes behandeln müsse, der sich der wirklichen Zahlungsfä higkeit Deutschlands anpassen müsse. Die französische Regierung wünscht da gegen die Neuregelung nur für die Zeit der „augen blicklichen Krise". Danach will sie zum Young-Plan in seiner gegenwärtigen Form znrückkehren. Man rechnet in Paris mit dem amtlichen deutschen Antrag auf Ein berufung des BJZ.-Ausschusses für Mitte dieser Woche. Die Eimgmgssormel in Paris gesundens Entscheidung nach dem Eintreffen v. Bülows in Paris. Die Besprechungen, die von Hoesch in Paris mii dem französischen Finanzminister Flandin hatte, haben zu einer weitgehenden Annäherung der beider seitigen Standpunkte geführt. Entgegen anderslautenden Meldungen mutz festgestellt werden, daß jedoch von eine, völligen Einigung noch nicht gesprochen werden kann. Die endgültige Formulierung des deutschen Antrages auf Ein berufung des Sonderausschusses bei der BIZ. ist bisher noch nicht gelungen. Bekanntlich handelt es sich darum, eine Formel zu finden, welche die Vollmachten des Sonderausschusses im Rahmen des Young-Planes hält, aber doch die volle Nachprüfung der Zahlungsfähigkeit Deutschlands, also eine Berücksichtigung der kurz fristigen Verschuldung Deutschlands, ermöglicht. Die Ent scheidung ist nach dem Eintreffen des Staatssekretärs von Bülow in Paris zu erwarten. Aus unserer strimst Wilsdruff, am 16. November 1931. Merkblatt für vcn >7. November. Sonnenaufgang 7" I Alondausgang 13" Sonnenuntergang 16" j Monduniergang 23" 1642: Der Mystiker und Theosoph Jakob Böhme gestorben Wer kaufen kann, kaufe bald? Es ist Mitte November, und man muß an das Weih nachtsgeschäft denken: die, die etwas kaufen möchten, und die, die etwas verkaufen möchten — alle denken dran. Für viele ist in diesen Zeitläuften das Weihnachtsgeschäft leider die einzige Gelegenheit, größere Einkäufe zu machen oder größere Verkäufe zu tätigen. Grundsätzlich also dürften Vie meisten, die etwas zu kaufen haben, und die sich auch stark genug — „stark" in geldlicher Hinsicht - fühlen, etwas zu kaufen, mil sich selbst einig darüber fein, daß man allmählich mit dem Kaufen beginnen könnte. Nein, das ist nicht ganz richtig: nicht „allmählich" dürfte es heißen, son dern „sofort", und nicht „beginnen könnte" sollte es lauten, sondern beginnen müßte". Wer bald kauft, Hal den Vorteil, ruhig und gründlich kaufen zu können. Er braucht nicht zu hasten und sich nicht zu überstürzen, kann suchen und wählen, bis er das findet, was feinem Geschmacke und seinen Geldmitteln entspricht, und kommt nicht leicht in die Lage, zu bedauern, daß er falsch gekauft hat. Von großer Wichtigkeit ist es auch, daß mau sich, wenn man genügend Zeit hat, einen vernünftigen Überschlag machen kann und nicht mehr auszugeben braucht^ als man sich vorgenommen hatte. Wer erst in letzter Stunde kauft, kauft meist über Hals und Kopf, und der Rest ist Arger. And noch etwas ist zu bedenken: die Rücksichtnahme aus den Nebcnmenschen, der in diesem * Falle der Verkäufer ist. Der Verkäufer hat es das Jahr hindurch nicht leicht. Es ist ja leider vielfach so, daß er etwas zu verkaufen hat, aber nicht viel verkaufen kann. Um Weihnachten herum aber hat er es doppelt schwer: seine Ware liegt aufgestapelt, und er hat jetzt auch Möglichkeiten, sie loszuwerden, aber wenn alle mit ihren Einkäufen bis ganz kurz vor Weih nachten warten, weiß er nicht aus noch ein, und die Kund schaft, die seine schwierige Lage nicht versteht und in der großen Eile nicht immer so „ausführlich" bedient werden kann, wie sie das erwarten zu können glaubt, wird un gemütlich, spricht von Rücksichtslosigkeit und schillt den Ver käufer vielleicht untüchtig. Und bedenkt nicht, daß in den meisten Fällen eigentlich sie selbst und nur sie selbst schuld ist an solchen unerfreulichen Zuständen. Man sollte wirk lich nicht auseinanderstreben in solcher Zeit, sondern sollte eher versuchen, einander entgegenzukommen. „Dienst am Kunden" ist ein schönes Wort, aber es sollte andererseits auch heißen: „Dienst am Verkäufer". Und so wollen wir uns denn vornehmen, unseren schwerringenden Mit menschen, die jetzt etwas mehr verkaufen möchten als sonst, vas Geschäft nicht allzu schwer zu machen. Und einiges zu ihrer Zufriedenheit beitragen können wir bestimmt schon oadurch, daß wir unsere Weihnachtseinkäufe möglichst früh erledigen, damit auch sie, die Verkäufer, möglichst früh wissen, woran sie mit Weihnachten sind. * Der Bußtag am kommenden Mittwoch, >dem 18. November, gilt in allen Staaten des Deutschen Reiches außer Baden, Bayern, Hessen, Hohenzollern und Württemberg als gesetz licher Feiertag. In den Ruhestand. Nachdem Berufsschulvberlehrer Schneider wegen Krankheit bereits längere Zeit vom Schuldienst beurlaubt war, ist er nunmehr unter Anerkennung seiner Verdienste seitens des Bezirksschulamtes in den Ruhe stand getreten. Länger denn ein Bierteljahrhundert, seit dem 1. März 1904, war er den Wilsdruffer Schulkindern und Be rufsschülern ein lieber Lehrer. Möge ihm ein freundlicher Feierabend beschieden sein! Nationalsozialistischer Theaterabend. Im vollbesetzten Saale des „Löwen" brachte am Sonnabend die Schlesische National sozialistische Bühne unter der Gesamtleitung des Pg. Curt von Boetticher das von ihm verfaßte nationalsozialistische Kamps- spiel „Sturm" zur Aufführung. Es führt nach dem deutschen Grenzland im Osten, wo ein jüdisch-polnischer Rittergutsbesitzer die Knute über dem deutsch-evangelischen Pächter und seiner hübschen Tochter schwingt, weil die letztere nicht einwilligt, sei ne Braut zu werden und treu zu ihrem nationalsozialistischen Bräutigam steht. Am den letzteren als Führer des Selbstschutzes an der Verteidigung der bedrängten Grenzbewohner zu hin dern, wird er von dem jüdischen Staatsanwalt just zu derselben Zeit vor die Schranken des Gerichts gefordert, als die auf ständischen Polen in das deutsche Grenzland einfallen. Das Plaidoyer des Verteidigers und die Schlußworte des Ange klagten sind eine scharfe Abrechnung mit dem jetzigen System und dem Judentum und ein starkes Bekenntnis für deutsche Freiheitsbewegung und nationalsozialistischen Geist, der aus klingt im 3. Akte in dem Siege über die polnischen Rebellen und in der Freiheit der Grenzmark. Die Darbietung des Spiels war dank der schauspielerischen Befähigung der einzelnen Mit wirkenden überzeugend. Ob es nun der Gastwirt Antonek und seine Tochter oder deren Verlobter waren, der Rittergutsbe sitzer Poseiner und sein polnisches Gesindel, der Amtsgerichts rat, der Staatsanwalt oder der Verteidiger, sie alle gaben Ihr Bestes und ernteten überaus starken Beifall, der auch dem Ver fasser von Boetticher und dem Spielleiter Hermecke-Magde- burg galt. — Im Anschluß an das Theater kam es auf dem Markte zu einem Zusammenstoß zwischen nach House gehenden Nationalsozialisten und politisch Andersdenkenden, die sich — man muß annehmen, zu dem Zwecke — zahlreich dort aufhiel ten. Den eingreifenden Polizeibeamten gelang es mit vieler Mühe, Weiterungen zu verhüten. Wem gehört das Fahrrad? Ausgefunden wurde am 10. 11. 1931 an der Rampe des Bahnhofes in Wilsdruff 1 Her renfahrrad, Marke N.S.K. Nr. 544 714 mit schwarzem Rah men, vorn weiße, hinten schwarze Felge, Renner, Lenkstange mit roten Gummigriffen und 2 Glocken, schwarzem Ledersattel ohne Werkzeugtasche und -breiten Gummipedalen. Der Eigen tümer wolle sich bei dem Gendarmerie-Posten Wilsdruff 1 melden. Warnung vor einem betrügerischen Uhrmacher. In letzter Zeit ist in Roßwein und auch in anderen Orten ein angeblicher Uhrmacher Wilhelm Knoth aufgetreten. Er sammelte repa raturbedürftige Uhren und stellte niedrige Ausführungskosten in Aussicht. Einige der Uhren reparierte er mangelhaft, andere gab er für gemachte Zechenschulden in Pfand oder veräußerte sie. Es wird angenommen, daß er auch in anderen sächsischen Orten versuchen wird, eine Gastrolle zu geben. —Unsern Le sern kann nur empfohlen werden, bei Bedarf die hiesigen Uhr macher zu berücksichtigen. Sie übernehmen Garantie und leisten Qualitätsarbeit. Wer wurde geschädigt? In den letzten Wochen hat eine jetzt in Prausitz bei Riesa festgenommene Heilmittelschwindlerin in zahlreichen ländlichen Ortschaften des Meißner Bezirks Leu te dadurch geschädigt, daß sie sich auf von ihr angepriesene ge ringwertige Heilmittel Anzahlungsbeträge von 1—7.50 RM. geben ließ und dann spurlos verschwand. Wer von der Schwindlerin geschädigt worden ist, wolle umgehend der zustän digen Gendarmeriestelle hiervon Mitteilung machen. 4912 Kraftfahrzeuge in der Amtshauptmannschaft Meißen. Die soeben veröffentlichten Ergebnisse der diesjährigen Kraft fahrzeugerhebung am 1. Juli 1931 lassen eine erhebliche Ver langsamung im Tempo der Motorisierung des Verkehrs in Deutschland erkennen. In Auswirkung der sich ständig ver schlechternden Wirtschaftslage hat sich der Bestand an Kraft fahrzeugen vom 1. Juli 1930 bis 1. Juli 1931 nur um 87 259 — 6,1 v. H. auf 1507 129 erhöht, während der Zuwachs im Vorjahr noch 17 v. H. betrug. In Sachsen entfielen im Jahre 1931 auf 35 Personen ein Kraftfahrzeug. Die Steigerung von 1929 aus 1930 ist also erheblich stärker als die von 1930 auf 1931. In der Kreishauptmannschaft Dresden wurden am 1. 7 1931 insgesamt 42 018 Kraftfahrzeuge gezählt, gegenübel 43 547 zur gleichen Zeit des Vorjahres, und zwar im einzel nen 22^278 Krafträder, 14158 Personenkraftwagen und 49» Zugmaschinen. Die Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes und der einzelnen Fahrzeuggattungen in der Amtshauptmanw schäft Meißen wird aus folgender Gegenüberstellung der Ve- standsziffern der beiden letzten Jahre ersichtlich. Es waren vor handen: am 1. Juli 1930: Krafträder 2680, Personenkrab wagen 1226, Lastkraftwagen 430, Zugmaschinen 108, insges^ 4449; am 1. Juli 1931: Krafträder 2869, Personenkraftwam 1421, Lastkraftwagen 488, Zugmaschinen 126, insgesamt 4v " Es ergibt sich also eine Zunahme des Gelamtbestandes geg über dem Vorjahr um 463 Kraftfahrzeuge.