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Scharfenberg der N. S. D. A. P. Dankesworte an die anwe senden Landwirte für den Erfolg. Er gab dabei 'der Hoffnung Ausdruck, daß die von feiner Partei in die Kammer berufenen Landwirte -alles versuchen werden, um für die Landwirtschaft die so notwendigen Lebensbedingungen wiederherzustellen. * Scharfenberg. Getreu der Tradition der Deutschen Turner schaft unternahm am Himmelfahrtstage 'der Turnverein Schar fenberg (D. T.) seine übliche Götzwanderung. 6 Uhr morgens starteten 42 Vereinsangehörige mit ihren Fahrrädern nach dem Ziele Moritzburg. Hier wurden die Räder eingestellt, damit nun auch die Fußwanderung zu ihrem Rechte kam. Man unternahm einen Marsch innerhalb des Forstreviers und einige Beherzte suchten schon einen Teich auf, um ein frisches, -allerdings recht kühles Bad zu nehmen. Gegen 2 Uhr gings in flotter Fahrt dem Heimatorte zu, um dem drohenden Gewitter noch entschlüpfen zu können, was allerdings nicht mehr allen glückte. Gut Hell! Grund. Seltener Besuch. Auf einem Ausflug durch den Tharandter Wald hielten der Dresdner Kreuzchvr, die Cru- cianer, Einkehr im Gasthof unseres Ortes, um nach langer Ta- geswan'derung zu rasten -und sich am Abendbrot zu stärken. Er verbrachte hier in Klein-Tirol kurze, aber gemütliche Stunden, ehe der Kraftwagen sie am Abend samt Lehrern und Angehöri gen wieder heimbrachte. Den Zurückbleibenden hallten die Lieder Noch lange im Ohr nach. Ergebnisse zur LandwirtWiskWum- WK Testern fanden in Sachsen die Wahlen zur Landwirtschafts kammer statt. Es war das erste Mal. Bisher brauchte nicht ge wählt zu werden, weil nur eine Liste eingereicht wobden war. Diesmal hatten die Nationalsozialisten eine zweite Liste einge reicht -und die Mißstimmung der Landwirte gegen ihre eigene Vertretung in der Kammer kommt in den Wahlresultaten eklatant zum Ausdruck. Wurden doch im Bezirke des Amtsgerichts Wils druff nur 95 Stimmen für Liste I (Landbund und Landw. Ver ein) und 362 für Liste ll (Nationalsozialisten) abgegeben. In den einzelnen Orten stellte sich das Resultat wie folgt: Birkenhain Liste I 5 Liste II 5 Das Resultat in der Amtshauptmannschast Meißen. Blankenstein 9 13 Burkhardswalde mit Schmiedewalde, Groitzsch und Munzig 9 25 'Grumbach 9 37 Helbigsdorf j 1 18 Herzogswalde 2 17 Hühndorf 4 7 Kaufbach 3 26 Kesselsborf 4 10 Kleinschönberg 1 19 Klipphausen 4 4 Lampersdorf 2 12 Limbach 2 10 Neukirchen 9 60 Röhrsdorf 5 24 Sachsdorf 5 11 Sora 1 12 Steinbach bei Kesselsdorf 7 3 Tanneberg 2 14 Unkersdorf mit Roitzsch 3 13 Weistropp 4 9 Wilsdruff 4 13 Wettere Resultate: Dittmannsdorf 9 32 Reinsberg Oberwartha 2 11 2 4 Gohlis 2 8 Cossebaude 1 1 Bon nationalsozialistischer Seite wird m-itgeteill: In der Amtshauptmannschaft Meißen wurden zur Land- wirtschastskammerwahl für Liste I (Lan'dbund) 603, für Liste II (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) 1419 Stimmen abgegeben. Das Ergebnis wird sich von der amtlichen Errech nung nicht wesentlich unterscheiden. In vielen Orten haben sämt liche Wahlberechtigte von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und Liste II gewählt. MissiWsest in Merrims. Im herrlichsten Blütenschmucke empfing gestern nachmittag das freundliche Unkersdorf die Gäste, die von nah und fern zum Iahresfest 'des Wilsdruffer Missions-Zweigvereins gekommen waren Grünende Maien und duftende Blumen gaben auch dem altehrwürdigen Goteshause ein besonders festliches Gepräge. Der gemischte Chor unter Leitung von Kantor Hofmann sang frisch und rein die Worte des 121. Psalms „Ich hebe meine Augen auf" und Pfarrer G i l b e r 1 - Schellerhau predigte 'M eindrucksvollen Worten über Römer 1, 14—16. Mission ist not: Diese 'drei Worte legte der Festprediger der zahlreichen Gemeinde in begeisternden Ausführungen ans -Herz. Mission ist not! Der heilige Geist zeigt uns dreierlei: die Missionsschuld, die Mis- sionsarbeit und den Missionssegen. Die Pflicht und Schuldigkeit den Heiden da draußen 'das Evangelium zu predigen ist unsere Missionsschüld. Aus ihr erwächst der Missionsdienst, die Mis- sivnsarbeit, dem die Wege geebnet und die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden müssen, bis eine Herde und ein Hirt sein werden. Und der Segen, der hinausgeht, der wird zu rückströmen hundert- und tausendfältig. Mission ist not! Der Saal des Gasthofes reichte kaum aus, um die vielen Missionsfreunde zur Nachversammlung aufzunehmen. Nach ge meinsamem Gesänge hieß namens des Kirchenvorstan'des und der Kirchgemeinde Unkersdorf Pfarrer Seidel die Erschienenen herzlich willkommen. Unkersdorf habe schon lange den Wunsch gehabt, der Aweigverein möge wieder einmal Einkehr hier hal ten. Daß er nun gekommen, darüber freue man sich- Mühlen- besitzer Kirsten-Helbigsdorf begrüßte für den verhinderten Vorsitzenden namens des Zweigvereins alle Missionsfreunde und dankte dem Kirchenvorstand und der Kirchgemeinde Unkersdorf für die gastfreundliche Aufnahme, dem Festprediger für die herz andringende Auslegung des EotteswoNes, Kantor Hofmann und seinen Sängern und Sängerinnen für den herrlichen Gesang und allen, die zu dem schönen Gelingen des Festes mit beigerra-- gen hatten. Mr den ebenfalls verhinderten Kassierer gab der stellv. Vorsitzende auch- den Kassenbericht für 'das Jahr 1930 be kannt: Taubenheim einschl. der Kollekte zum Iahresfest 422,68, Kesselsdorf 550, Wilsdruff 307Z9, Weistropp 152,70, Nöhrs- dorf 85, Sora 109, Herzogswalde 54,95, Blankenstein 108, Lim bach 30, Naustadt 60, Unkersdorf 20,50 und Grumbach 115 Mk., zusammen 2025,47 Mk. Von Burkhardswalde war noch nichts eingegangen. Herr K i r st e n knüpfte 'daran den Appell, mehr wie bisher auch die Kinder zu den Missionsfesten mitzubringen. Nun ergriff Pfarrer Müller-Königsfeld das Wort zu dem Berichte über seine Missionstätigkeit in Ostafrika. Er war einer der Begründer der Leipziger Mission daselbst und hatte vor Jahren schon einmal in Unkersdorf gesprochen. Schlicht und ein fach kennzeichnete der Redner seine Tätigkeit unter den Heiden, bei der er unterstützt wurde von drei Missionaren, von denen zwei ihre Gl-aubensarbeit mit dem Tode bezahlten. Sie wurden von Aufständischen ermordet. An vielen Beispielen erläuterte Pfarrer Müller den Weg und die Art, Heiden zur Bekehrung zu bringen und gab interessante Ausschnitte von dem Leben heid nischer Häuplinge. Daß seine Arbeit erfolgreich war, bewiesen die Zahl der Täuflinge; 1893 -am ersten Advent taufte er die er sten beiden Neger. 1913 war die Zahl auf 4000 gestiegen. Und nun will er mit 63 Jahren noch einmal hinaus. Die Wünsche unserer Missionsfreunde begleiten ihn! Mühlenbesitzer Kirsten dankte für die interessanten Aus führungen und die noch vorgetragenen.schönen Gesänge des Kir chenchores, und forderte alle Anwesenden zu einer nochmaligen Spende für die Mission auf. Dem kam man auch gern nach, und so erreichten die Gaben einschließlich der Kollekte in der Kir-che die erfreuliche Höhe von 102 Mark. * Kirchennachrichten Wilsdruff. Heute Iungmännerverein. — Dienstag: Iung- frauenverein. Vereinskalender. Sängerkranz. Mittwoch Singstunde. Haus- und Grundbesitzerverein. 30. Mai Versammlung. Gustav-Adolf-Zweigverein. 20. Mai Jahreshauptversamm lung. Wetterbericht. Zeitweise auffrischende Winde aus südlichen Richtungen. Etwas größere Tagesschwankungen der Temperaturen. Vorwie gend geringe Bewölkung. Gewitterneigung, sonst keine erheb lichen Niederschläge. ,«««„, «ME« Sscblrn una Nachbarschaft Begeisterung sür die Zollunion. Frühjahrstagung der deutschen Bauern. über die Grenzpfähle hinweg reichen sich die deutsch- stämmigen Bauern die Hand, ein bedeutsames Vorzeichen für die kommende Zollunion. Die diesjährige Führertagung der deutschen Bauern- und Landvolkverbindung, der agrarpolitischen Arbeitsge meinschaft des Reichslandbundes, des Landbundes für Österreich und der Geschäftsstellen der deutschen Land- und Forstwirtschaft in Prag fand unter Leitung des Präsiden ten des Reichslandbundes, Reichstagsabgeordneten Lind, in Dresden statt. Im Vordergründe der Beratungen stand die Aussprache über die wirtschaftspolitische Lage der Landwirtschaft, wobei die innerwirtschaftlichen Maßnah men zur Herstellung des Preisgleichgewichts erörtert wur den. Hierbei wurden vor allem Fragen der landwirtschaftlichen Selbsthilfe gegenüber der un gerechtfertigten Preisspannenerweiterung, insbesondere beim B ä ck e r e i gewerbe, behandelt. Das Thema des zweiten Tages war die Frage der österreichisch-deutschen Zollunion, zu der zum Standpunkt der reichsdeutschen Landwirt schaft Chefredakteur Melzer, der österreichischen Landwirt schaft Nationalrat Weigel und der deutschen Landwirt schaft in der Tschechoslowakei Sektionschef Meisner sprachen. Es wurde volle Einigkeit über weitere Behand lung der Frage sestgestellt. Anläßlich dieser Tagung hielt auch der Vorstand des Verbandes Germanischer Land jugendbünde seine Frühjahrssitzung ab. Die Landjugend führer beteiligten sich auch an den Beratungen der Deut schen Bauern- und Landvolkverbindung. Die Frage der österreichisch-deutschen Zollunion wird von der Jugend mit Begeisterung ausgenommen, da ihre Verwirklichung gerade der jungen Generation den wirtschaftlichen, kultu rellen und nationalen Aufstieg erleichtern werde. * Sächsische Gewerkschaftsvertreter beim Reichsarbeitsminister. Verhandlungen über die Lohnfrage. Vertreter der sächsischen Spiyenorganisarionen allei drei Richtungen (Freie, Christliche, Hirsch-Dunkersche Ge werkschaften) waren unter Führung des Abg. Arndt beim Neichsarbeitsminister Dr. Stegerwald vorstellig, um ihm die Wirtschafts- und Lohntage in Sachsen von ihrem Standpunkt aus darzulegen. An der Versammlung nahmen auch der sächsische Innen- und Arüeitsminister Richter und Ministerialdirektor Tr. Poetsch-Hefter von der fach fischen Gesandtschaft teil. Tie Gewerkschaften wiesen auf die besondere Ungunst der sächsischen Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage sowie ans die drohende Katastrophe der kommunalen Erwerbslosenfürsorge hin und betonten auch ihrerseits die Notwendigkeit einer besonderen Berücksich tigung Sachsens bei der Verteilung der Reichsaufträge und der Rcichsmittel zu Arbeitsbeschaffungszwecken. Bei der Erörterung der Lohnfrage traten sie den Be hauptungen der sächsischen Industriellen, daß die ungün stige sächsische Arbeitsmarktlage in der Hauptsache durch eine weit über den Reichsdurchschnitt hinausgehende Steigerung der sächsischen Löhne verursacht worden fei, energisch entgegen und überreichten dem Reichsarbeits minister ihrerseits reichhaltiges Pergleichsmaterial, aus dem zu ersehen ist, daß die Lohnhöhe und die Lohnsteige rungen in Sachsen nur dem Reichsdurchschnitt entsprechen. Minister Richter behandelte besonders die Notlage der Gemeinden und forderte die Unterstützung des Reiches zur Auf rechterhaltung der Gemeindefürsorge in Sachsen. — Am Schluß der dreieinhalbstündigen Verhandlung erklärte der Reichsarbeitsminister, daß weder er noch der Reichskanz ler den sächsischen Unternehmern irgendwelche Zusagen für einen besonderen Abbau der sächsischen Löhne gemacht habe. Für ihn sei eine zweite allgemeine Lohnabbauwclle aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen untragbar. Ob etwa in einzelnen Industrien und Bezirken beson ders ungünstiger Verhältnisse noch eine Lohnentlastung nötig sei, müsse von Fall zu Fall in Einzelverhandlungen geprüft werden. Bautzen. DreiviertelMillionFehlbetrag. Die Beratung des Haushaltplans hat begonnen. Die Vorlage des Rates läßt einen ungedeckten Fehlbetrag von 784 000 Mark erkennen, zu dessen Ausgleich die Bier steuer verdoppelt und die Bürgersteuer mit 500 Prozent Zuschlag erhoben werden soll. Außerdem ist noch der vor jährige Fehlbetrag zu decken, wozu wahrscheinlich Rück lagen der städtischen Werke in Anspruch genommen werden sollen. Bischofswerda. Tödlich verunglückt. In Wöl kau war ein Monteur des Elektrizitätswerkes Bautzen mit der Stromleitung in Berührung gekommen. Er sank mit lautem Aufschrei zusammen. Zwei Stunden lang wur den künstliche Atmungsversuche angestellt, die jedoch er folglos blieben. Wurzen. Blitzschlag in Schornstein be droht Zugverkehr. In Bennewitz drohte ein vom Blitz getroffener Fabrikschornstein einzustürzen und ge fährdete die nur 15 Meter entfernte Eisenbahnstrecke Lei- zig—Riesa—Dresden ernstlich. Die Züge konnten zuerst nur im Schrittempo, später nur eingleisig verkehren, wo durch Verspätungen bis zu drei Stunden entstanden. Da der Schornstein noch ziemlich fest stand, konnten die Ar beiten der Technischen Nothilfe nicht sofort fertiggestellt, sondern mußten bei einbrechender Dunkelheit unterbrochen werden. Am nächsten Morgen gelang dann die Umlegung des Schornsteins. Negis-Breitingen. Schwerer Motorrad unfall. An einer Kurve stürzte ein Motorradfahrer von seinem Kraftrad, als er einem dreijährigen Kinde, das ihm plötzlich in den Weg lief, ausweichen wollte. Das Motorrad prallte gegen eine Mauer. Der Fahrer erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Soziusfahrer konnte sich noch rechtzeitig durch Abspringen retten. Zwickau. Verschüttet. Auf dem Bürgerschacht 1 wurde der Bergarbeiter Fickel aus Planitz durch herein brechendes Gestein verschüttet und tödlich verletzt. Der Verunglückte war verheiratet. Wiltzschhaus. Opfer des Sturmes. Der Stell macher Hausotte aus Zwickau geriet zwischen Carlsfeld und Wiltzschhaus in Flur Blechhammer bei einem plötz lich aufgetretenen Sturm mit dem Motorrad gegen einen Baum. Er starb infolge Gehirnblutung. Llsnitz i. E. Bergmannstod. Auf dem Kaiserin- Augusta-Schacht der Gewerkschaft Gottes-Segen wurde der Fördermann Hüttenrauch aus Hohndorf zwischen Kohlenhunten mit dem Körper eingeklemmt tot aufge- snnden. Hüttenrauch ist verheiratet. Johanngeorgenstadt. Ein Wohnhaus ein geäschert. In Oberjugel brach in einem Wohnhause Feuer aus. Das Haus und das angebaute Wirtschafts gebäude sind völlig niedergebrannt. Die Erörterungen über die Entstehungsursache des Brandes sind im Gange. Leipzig. Das offene Oberlichtfenster. Nachts wurde in eine Gastwirtschaft am Markt einge- brochen. Tie Täter sind durch ein offenstehendes Ober lichtfenster, das sie vollständig heruntergeklappt haben, in die Küche eingestiegen und von hier aus in die Gasträume eingedrungen. Gestohlen wurden eine Radioanlage mit Lautsprecher, ein großer Wäschekorb mit Tisch- und Leib wäsche, ferner Lebens- und Genußmittel im Gesamt werte von etwa 2000 Mark. Die sächsischen Staatssinanzen. Letzter Monatsausweis über die Ein nahmen und Ausgaben. Mit dem jetzt veröffentlichten Monatsausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Sachsen für den Monat März des Rechnungsjahres 1930 liegt nun mehr der vorläufige Jahresabschluß des Staatshaushaltes für das Rechnungsjahr 1930 vor. Der Monatsausweis stellt noch nicht das Endergebnis des Rechnungsjahres 1930 dar, weil die Abschlüsse der einzelnen Verwaltungs zweige erst nach Bücherabschluß vorgelegt werden. Schon jetzt aber steht fest, daß sich die Mehrausgabe ganz we sentlich vermindern wird. Nach Eingang aller Abschlüsse wird das endgültige Ergebnis bekannt gegeben werden. Nach dem Monatsausweis betrugen im ordentlichen Haus halt die Gesamteinnahmen 362 803 000 Mark, die Gesamt ausgaben 396 364 000 Mark, d. h. eine Mehrausgabe im ordentlichen Etat von 34161000 Mark, im außerordent lichen Haushalt beliefen sich die Gesamtausgaben auf 34 882 000 Mark. Sin Einbrecher verjagt den anderen. Wie ein großer Po st raub verhütet wurde. Ein heiteres Gaunerstücklein wird uns aus Warns dorf berichtet: Der wegen der Pelzdiebstähle in Neu gersdorf verhaftete Einbrecher Bruno Riesel gestand jetzt ein, daß er in einer Märznacht auch in Warnsdorf einen Einbruch im Postamt 3 verüben wollte. In derselben Stunde „arbeitete" aber in feiner Nähe fein „Kollege", der indessen ebenfalls verhaftete Wohnungseinbrecher Vokaty, der dem Malermeister Görlich einen Besuch abstatten wollte. Vokaty wurde bei seiner Tätigkeit gestört und er griff die Flucht in der Richtung auf das Postamt. Riedel vermeinte nun, es sei ein Verfolger, ließ seine Arbeit im Stich und nahm gleichfalls Reißaus. Vokaty hinter ihm hsr, bis hinter die Reichsgrenze, wo sich Riedel in den Feldern verlor. Durch diesen Zufall wurde das Post amt 3, in der eine nicht unerhebliche Beute zu machen war, vor Schaden bewahrt. Getreue Rachbarn... Im Streit wegen der Kinder erstochen. Der in Llsnitz i. E. wohnende Bergarbeiter Kiehl hat den im gleichen Hause wohnenden Wirker Brunk im Streite erstochen. Beide Familien lebten wegen der Kinder in Unfrie den. An diesem Tage haben die Ehefrauen dieserhalb Auseinandersetzungen gehabt. Als nach Rückkehr der Ehe männer von der Arbeit Brunk im Hofe erschien, wurde er von Kiehl zuerst geohrfeigt und dann von ihm mit einem Taschenmesser, das er bereits geöffnet in der Hand hielt, in die linke Halsseite gestochen, wobei die Hals schlagader getroffen wurde. Brunk konnte sich noch bis in die Küche seiner Wohnung schleppen, wo er aber zu sammenbrach und, bevor ärztliche Hilfe erschien, verstarb. Kiehl war zunächst geflüchtet, hat sich aber später der Polizei gestellt.